Im Osten der Apuseni - Juni 2007

Fotos: Wilhelm Scherz

Das obere Bild ist beinahe prägend für einen wie mich: ... Ein von Duftstoffen angelockter Falter, das Objekt bereits im Griff, aber noch nicht in der Lage, die sich eröffnende Schönheit der Blume vollends zu erfassen. Sie zu erobern, braucht es nur zwei Dinge: ... 1. am Standort zu sein und ... 2. Zeit dafür zu haben. Diesmal war ich nicht allein auf "Schnuppertour" durch die Apuseni, denn unsere "Reisegruppe" bestand aus 7 Personen und zwei Hunden. Alle kennen sich seit langer Zeit und wir wussten auch voneinander, dass Kondition, Vorliebe und Leidenschaft ganz unterschiedlich gelagert sind. Ich an vorderster Front übernahm die Rolle des Reiseleiters, die aber lediglich für die örtlichen Ziele galt. Vor Ort dann war jeder seinem Schicksal selbst überlassen. Den Begriff "Schicksal" verwende ich hier ganz bewusst, denn mitunter kam es vor, dass ein Mitglied unserer "Expedition" mit den anderen nicht Schritt halten konnte und sich so einer flexiblen Freizeitgestaltung überlassen war. :-) ... Das mit mir bis ans Ende der Exkursionen immer mithaltende Expeditionsmitglied Namens Christian Gleiniger kam natürlich in den vollständigen Genuss aller Naturschönheiten - wohl wissend, dass man dafür auf manch einer Tagestour auch einmal den inneren "Schweinehund" überwinden muss. Das Ergebnis sind dann unvergessliche Erinnerungen, die man auch später noch im Lehnstuhl geniesst. ... Die Vielfalt einer 3-wöchentlichen Reise durch die Apuseni auf einer einzigen Fotoseite im Web zu präsentieren ist natürlich völlig unmöglich, weswegen dies hier nur punktuell erfolgen kann ...


 

"Apuseni" ...

... ein Begriff, der für etwas Gigantisches steht und eine 3-wöchentliche Reise bereits im Vorfeld einiges an Kenntnis und Planung erfordert. Der entscheidende Punkt war die "Beschränkung" auf den Osten dieser Region, d.h. auf die Gebirge Muntii Trascaului, Muntele Mare und Muntii Metaliferi (siehe Karte). Den östlichen Ausläufern vorgelagert, befindet sich die Stadt Turda und hier hatten wir auch schon unser erstes Reiseziel anvisiert: ... Salina Turda.

 

Salina Turda

Das ehemalige Salzbergwerk ist heute Museum und "Luftkurort" zugleich.

Weitere Infos zur Salina Turda!

 

Manastirea Ramet

Am zweiten Tag ging´s dann richtig los: Besuch des Klosters Ramet, anschliessend Durchwanderung der Schluchten Cheile Rametului und Cheile Pravului ...

Weitere Infos zu Kloster und Umland!

 

Cheile Rametului

Hier kristallisierte sich bereits der harte Kern der Exkursionisten heraus: Horst Neff (aus Resita), Christian Gleiniger und meine Wenigkeit.

Weitere Infos zur Region!

 

Cheia

Hinter der Cheile Rametului weitet sich das Areal kesselartig inmitten einer schönen Felslandschaft. Hier befindet sich der verlassen wirkende Ort Cheia. Dieser besteht vorwiegend aus Sommerwirtschaftshäusern, incl. einer steinernen Kirche und gehört zur Gemeinde Râmet.

 

Cheile Pravului

Von Cheia aus die Cheile Pravului hinaufsteigend, passiert man unzählige kleine Kaskaden und gelangt schliesslich zur grössten Kaskade der Schlucht im oberen Abschnitt. Hier kann weiter hinauf nach Tecsesti wandern. Wir kehrten indes um und wanderten oberhalb der Ramet-Klamm über den alpinen Wanderweg "Brana Caprei" zurück.

 

Brana Caprei

Diese alpine Trasse über Brana Caprei mit der Markierung "blaues Dreieck" garantiert wunderschöne Tiefblicke in die Cheile Rametului. Aber es wird davor gewarnt, diese Strecke an Regentagen zu begehen. Wer mit grossen Rucksäcken diesen Abschnitt machen möchte, sei zumindest auf schwierige Passagen hingewiesen! Wanderer mit Höhenängsten sollten diesen Pfad von vornherein meiden.

 

Valea Lunca Larga

Erneut haben wir den Standort gewechselt und unser Lager am oberen Zugang der Cheile Runcului (Muntele Mare) aufgeschlagen. Der Nachmittag eignete sich bei gutem Wetter für eine schöne Wanderung über die östlichen Anhöhen der Schlucht. Im Bild zu sehen: Blick gen Nord nahe Plesa Runcurilor (931 m) auf den Ort Lunca Larga.

 

Auf dem Plateau

... östlich der Cheile Runcului mit Blick gen Süd. Im Tal befinden sich die Orte Runc und Ocolis. In der Ferne erheben sich die felsigen Flanken des Trascau-Gebirges.

 

Blumen

Wer zwischen Mai und Juli die Apuseni bereist, wird überrascht sein von der Vielfalt der Blumen.

 

Bergidyll

... auf dem Plateau östlich der Cheile Runcului.

 

Manastirea Izvorul Posaga

Hinter dem Kloster erheben sich die Cheile Posagii.

 

Posaga de Sus

Von hier aus eröffnen sich schöne Ausblicke auf die steilen Felsabbrüche des Naturschutzgebietes "Scarita-Belioara".

 

Salas

... über Posaga de Sus. Diese mit Stroh gedeckten Sennhnütten sind typisch für viele Gebirgsabschnitte innerhalb der Apuseni.

 

Groapa Mare

Aus der Ferne kann man dieses riesige Portal nur von wenigen Punkten her einsehen. Wer dieses "Naturmonument" besuchen will, findet keine Pfade oder Wandermarkierungen vor.

 

Poarta Mare

Mitunter wird das Portal auch als "Poarta Boului" (Ochsentor) bezeichnet.

 

Das Höhlenfenster

... von Poarta Mare hat einen geschätzten Durchmesser von 30 Meter.

 

Tagestour

... durch die Rezervatia Scarita-Belioara

...

 

Nach steilem Aufstieg

... besichtigen wir das gigantische Höhlenfenster von Poarta Boului von oben.

 

Ausblicke

... bei Belioara. Unten verläuft das Endtal von Posaga de Sus.

 

Standortwechsel

Vom Muntele Mare wechseln wir wieder hinüber in das Trascau-Gebirge (Muntii Trascaului) und schlagen unser Quartier oberhalb des Klosters "Sub Piatra" auf.

Weitere Infos zu Kloster und Umland!

 

Pestera Dilbina

Hier fliesst in einem riesigen Ponor (Schlucht, abflussloses Becken) das Wasser der Täler Poieni, Ponorului und Seaca zusammen und verschwindet schliesslich in der Pestera Dilbina unter Tage, um gegenüber eines Bergrückens bei Pestera Huda lui Papara wieder ans Tageslicht zu gelangen.

 

Frische Milch

... gibt es zum Abend bei einem nahen Salas. Christian Gleiniger hilft beim Abfüllen der Milch.

 

Die Sinterkaskaden

... unterhalb der Felsflanken des M. Bedeleului. Hier führt auch der von Salciua herkommende Wanderpfad mit der Markierung "rotes Kreuz" Richtung Poarta Zmeilor vorbei. Man muss sich aber die Mühe machen und den Pfad bei den Karstquellen verlassen, um zu den schönen Kaskaden unterhalb des riesigen Sinterplateaus zu gelangen. Zur Zeit unseres Besuches floss wohl bemerkt nur wenig Wasser!

 

Poarta Zmeilor

Das "Tor der Drachen" befindet sich oberhalb der steil abfallenden Felsflanken und nur wenige Meter daneben gelangt man zur Pestera Poarta Zmeilor.

Weitere Infos

 

Pestera Poarta Zmeilor

Nach dem Einstieg gelangt man in eine beinahe durchgehende Galerie. Die Höhle ist problemlos begehbar!

 

Erneuter Standortwechsel

Eine Nacht verbringen wir in der Valea Ariesul Mic, unmittelbar unterhalb der Cascada Miresei. Anbei haben wir auch das Schutzgebiet "Dealul cu Melci" besucht. Auch hier gibt es bei den anwohnenden Bauern frische Milch!

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Detunatele

Nach einem Kurzbesuch in der Valea Ariesul Mic haben wir uns nun in der Pension Carmen in Bucium eingemietet und unternahmen eine Wanderung zu den nahen Basaltfelsen.

 

Panoramablick

... von Detunata Goala. Am Horizont erkennt man das markante Vulcan-Massiv (rechts im Bild).

 

Beim Abstieg

... über traumhafte Blumenwiesen eröffnet sich noch einmal auf den völlig bewachsenen Basaltfelsen Detunata Flocoasa.

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Alte Dampflock

... auf der Strasse zum Pasul Vulcan. Die Dampflock wurde 1957 im "Combinatul Metalurgic Resita" gebaut.

Weitere Infos zu den in Resita gefertigten Dampflokomotiven!

 

Masivul Vulcan

Am Vulcan-Pass haben wir erneut unsere Zelte aufgeschlagen, um eine Tagestour über das Vulcan-Massiv zu unternehmen. Der Gerd geniesst die weiten Ausblicke oberhalb der mitunter senkrechten Felsflanlken des Massivs.

Weitere Infos zur Region!

 

Die weisse Bergnelke

... trifft man auf dem Masivul Vulcan häufig an.

 

Blick vom Masivul Vulcan

... gen Nord. Im Hintergrund erhebt sich der 1848 m hohe Bihor-Gipfel.

 

Bergfest

Am Fusse des Masivul Vulcan war es dann endlich soweit, das lang ersehnte Bergfest unserer Urlaubstour! Es vereinen sich die traumhaften Eindrücke des Tages mit den leckeren Speisen des abendlichen Bergfestes + rumänisches Bier + Tuica + ...

 

Kurzbesuch

... in Zlatna. Der riesige Schornstein auf einer Anhöhe über Zlatna ist stillgelegt. Das dazu gehörige Werk im Tal ist beinahe vollständig demontiert.

Weitere Infos zur Stadt Zlatna

 

Manastirea Buna Vestire

... in Patrângeni. das Kloster beherbergt auch ein kleines, liebevoll hergerichtetes Museum. Natürlich besuchen wir bei der Gelegenheit auch die nahe Valea Mica!

Weitere Infos zur Region!

 

Erneut ins Trascau-Gebirge

Im Süden des Trascau-Gebirges schlagen wir erneut unser "Lager" bei Cheile Fenesului auf. Christian Gleiniger und meine Wenigkeit nutzen den Nachmittag für eine Wanderung hinauf zu den östlichen Steilflanken der Cheile Fenesului. ...

 

Blick von den östlichen Höhen

... über Cheile Fenesului (auf ca. 1300 m). Hinter den westlichen Felsabbrüchen erhebt sich der Vf. Dambau, welcher mit seinen 1369 m als höchste Erhebung des Trascau-Gebirges gilt.

 

Abendstimmung

... im Fenes-Tal. Während Christian und ich bis zum späten Abend das Umland erkundeten, sorgte Stefan für das abendliche Wohl!

 

Cheile Fenesului

Besonders prägnant innerhalb der Schlucht, ist dieser solitäre Kalkmonolith.

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Cheile Întregalde

Blick von oben auf die nördlichen Abhänge der Schlucht.

 

Eine Tagestour

... von Cheile Întregalde über Poiana cu narcise, Tecsesti. Das traumhafte Felsentor befindet sich im oberen Teil der Întregalde-Schlucht.

 

Blick durch das Felsentor

... auf die Nordhänge der Cheile Întregalde.

 

Über Cheile Întregalde

... mit Blick auf das Dorf Modolesti (Com. Întregalde / rechts im Bild)

 

Blick auf

... Poiana cu narcise und die sich dahinter erhebende Piatra Cetii.

Weitere Infos über Tecsesti und der Cheile Tecsestilor

 

Tecsesti

... In dem Bergdorf kommen wir schnell in Kontakt mit den dort wohnenden Menschen und sind eingeladen ... frischer Käse und Tuica ...

 

Unser Lager

... in der Cheile Întregalde.

Weitere Infos zur Region um Cheile Întregalde!

 

Ortswechsel

Das Trascau-Gebirge verlassend, sind wir wieder südlich gefahren in das benachbarte Metaliferi-Gebirge und haben in Cheile Cibului Quartier bezogen.

Weitere Infos zur Region!

 

Blick aus Cheile Bacaiei

... auf die unteren Abschnitte der Cheile Cibului.

 

Schöne Echse

... oberhalb Cheile Bacaiei.

 

Auf dem Weg

... Von Cheile Cibului zur Cheile Glodului. im Hintergrund befindet sich das Dorf Glod.

 

Cheile Glodului

Wir hatten grosses Glück, auf Grund der niederschlagsarmen Zeit war uns ein Durchschreiten der Schlucht bei Niedrigwasser möglich.

 

Cheile Ardeului

... Auch diese Schlucht konnten wir bei Niedrigwasser gemütlich durchwaten.

Weitere Infos zur Region!

 

Casa Memoriala Crisan

Museum und Gedenkhaus in Crisan. Ganz in der Nähe des Ortes befindet sich auch das orthodoxe Kloster Crisan.

(Weitere Infos zur Region in Kürze!)

 

Podul natural de la Grohot

Dieser schöne Felstunnel befindet sich in der Cheile Uibarestilor nahe der bekannteren Cheile Ribicioarei. Einen markierten Pfad zum Podul natural de la Grohot gibt es nicht.

(Weitere Infos zur Region in Kürze!)

 

Büffel

... in Risculita. Viele Tiere gibt es nicht mehr in den umliegenden Dörfern.

 

Kurzausflug

... in das Zarand-Gebirge (Muntii Zarandului). Hier gibt es noch viele alte Holzkirchen in urigen Dörfern zu besichtigen, so auch jene in Cazanesti.

 

Am Rande

... der Holzkirche in Cazanesti fallen uns die alten Holzkreuze auf, welche zum Gedenken gefallener Soldaten aus dem 1. Weltkrieg aufgehangen wurden.

 

Christian´s überraschende Lösung:

Fiskars "Handy" Mini Beil

Wenn meine Wenigkeit mit dem Christian auf Reisen ist, dann gibt es für beinahe jedes auftauchende Problem eine Lösung, diesmal hatte Christian sie parat. In der vergangenen Nacht gab es hier in der Apuseni einen Sturm und heftige Gewitter. Folgenden Tags gab es auf unserem Weg zahlreiche Folgeschäden zu sehen. Während unserer Überquerung des Zarander Berglandes auf einem Forstweg, lag dann, nahe des Passes ein kräftiger Baum auf dem Weg. Wegziehen konnte man ihn nicht, er war zwischen anderen Bäumen verkeilt. Christian holte dann eine kleine, unscheinbare Handaxt aus seinem Gepäck hervor.

 

Geschafft

Hätte mir einer erzählt, dass man mit einer 22 cm langen und gerade mal 530 g leichten Handaxt umgefallene Bäume wegräumt, dann wäre es mit der Glaubwürdigkeit sicher nicht weit her gewesen, so aber werde auch ich in Kürze auf solch ein Utensil nicht mehr verzichten wollen (bei Touren dieser Art). Der Weg war jedenfalls wieder frei und der letzte Tag unserer Reise durch das Apuseni-Bergland ging seinem Ende entgegen.


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