Cheile Fenesului

Juni 2007 - unsere kleine Reisegruppe wusste nichts genaues über die Situation im Fenes-Tal (Valea Fenesului), denn auf einigen Karten war ein künftiger Stausee vorgezeichnet. Was also würde uns hier erwarten? Von Zlatna kommend, erreichten wir über die -74- nach ca. 11 km den Abzweig in die Valea Fenesului. Zuerst durchfährt man das urige Dorf Fenes, dahinter wird das Tal zunehmend enger. Ca. 10 km sind es von Fenes bis hinauf zur Fenes-Schlucht (Cheile Fenesului). Die bis zum Eingang der Cheile Fenesului verlaufende Betonstrasse führt rechts des Fenes-Baches entlang und ist so nicht auf den alten Karten eingezeichnet. Vor der Schlucht befindet sich eine kleine wassertechnische Anlage, die dem Abzweig von Nutzwasser dient. ...

Die Cheile Fenesului befinden sich im Westen des Apusener Berglandes, speziell im äussersten Südosten der Muntii Trascaului ... siehe Karte: Muntii Apuseni. Eine Zufahrt zu diesem Gebiet erfolgt direkt über Alba Iulia. Inmitten der Stadt befindet sich der Abzweig über die -74- Richtung Zlatna - Abrud.

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Anreise ...

auf der gut ausgebauten Betonstrasse im Abschnitt des "Defileul Fenesului". Erst im hinteren Abschnitt, dort wo die Strasse steiler bergauf führt, sind Schäden im Stassenbelag zu verzeichnen, die dem westlichen Autofahrer einiges Kopfzerbrechen bereiten.

Cheile Fenesului

An der Stelle, wo eine Brücke nach links über den Fenes-Bach führt, endet zugleich die Betonstrasse.

Der enge Abschnitt ...

der Cheile Fenesului weitet sich nach ca. 250 Meter wieder. Im weiteren Verlauf des ansteigenden Tales gibt es zahlreiche Zeltmöglichkeiten nahe der Strasse.

Am Ende ...

des engen Abschnitts der Schlucht finden wir eines der wenigen Relikte vor, die von dem einst geplanten Staudamm übrig geblieben sind.

Pietrele Caprei

Im unteren Abschnitt der Schluchtenenge gibt es zwei dieser Naturmonumente (Pietrele Caprei). Die Obeliske sind 67 und 75 Meter hoch.

Die Cheile Fenesului sind auch für Freunde des Klettersports recht interessant, weitere Infos dazu auf dieser Seite:

http://www.trascaucorp.3x.ro/fenes.html

Oberhalb der Cheile Fenesului

In dem hier weiten Talgrund findet man eine schöne Sumpfwiese, in der das Wollgras scheinbar ideale Bedingungen vorfindet. Im Hintergrund erhebt sich östlich der Cheile Fenesului das Massiv des Vf. Corabia (1303 m). Für den frühen Nachmittag planten dann Christian Gleiniger und meine Wenigkeit einen Ausflug auf dieses schöne Massiv. Es sei vorab verraten, die Zeit verging rasend schnell und wir waren erst zum späten Abend wieder zurück am Lagerplatz.

Westlich der Cheile Fenesului ...

erheben sich die steilen Flanken eines Ausläufers des Vf. Dambau (1369 m). Auf den umliegenden Almen befinden sich zahlreiche alte Sennhütten.

Schwarze Hand an der Wand!

Beim Aufstieg zum Vf. Corabia improvisierten wir weitgehend, da es hier keinen Weg gibt. Auf Höhe der Felsflanken orientierten wir uns zunächst an steil ansteigende Rinnen, die dann aber so hoch von Brennesseln und stachligen Büschen bewachsen waren, dass wir in das felsige Gelände übergigen. Dabei gelangten wir an eine kleine Höhle, in der ein grösseres Tier sein Lager findet. Das Laub hat auf natürliche Weise den Boden der Höhle ausgepolstert. Wir waren in dem sehr abschüssigen und unzugänglichen Gelände dann doch sehr überrascht, den Abdruck einer Handfläche an der Höhlenwand vorzufinden. Von der Grösse her muss es sich um die Hand einer Frau handeln. ... ???

Geschafft!

Blick von den Felsklippen nahe dem Vf. Corabia (1303 m) gen West. Die Sicht, über die Cheile Fenesului hinweg reicht bis zur 1369 m hohen Spitze des Vf. Dambau (Bildmitte oben), der als höchste Erhebung des Trascau-Gebirges gilt.

Laut der aktuellen Wanderkarte von Dimap (siehe unten stehender Kartentipp) gibt es einen Wanderweg mit der Markierung -blaues Kreuz-, welcher von Zlatna aus direkt zum Vf. Dambau führt.

Die ca. 1,2 km lange Schlucht ist Kernstück einer 110 ha grossen Reservation. Nimmt man die Höhenangaben vom Grund der Schlucht, der sich auf ca. 750 m befindet und die obere Höhe der östlichen und westlichen Felsklippen von ca. 1200 m, dann beträgt die Tiefe der Schlucht ca. 450 Meter.

Der karstige Boden nahe den Felsabbrüchen weist schöne Erosionsformen im Kalkgestein (Lapiezuri) auf.

Die Artenvielfalt ...

der hier anzutreffenden Pflanzen ist auf Grund des vielfältigen Geländes (Feuchtwiesen im Tal, Hochweideflächen und Karstland) besonders gross.

Blick von den Felsklippen ...

gen Nord auf das weitläufige Tal des Fenes. Wer unten im Tal sein Lager aufschlägt sollte beachten, das sich das Wasser des Fenes nicht als Trinkwasser eignet. Während unserer Zeit im Fenes-Tal führte das Wasser sehr viel Sedimente mit sich. Wir wissen nicht was die Ursache dafür ist. Oben im Tal wird geholzt und vielleicht fahren Forstfahrzeuge und Schlepper durch den Bach, möglicherweise wird/wurde weiter obe im Tal auch Bergbau betrieben. Vorliegendes Kartenmaterial gibt darüber keinen Aufschluss. Wohl aber gilt es - trotz aller Schönheit der Landschaft - zu beachten, dass die Nähe zum einstigen Industriestandort Zlatna sehr nah liegt und das Wasser hier überdurchschnittlich mit Schwermetallen belastet ist. Wer hier nahe der Schlucht dennoch Trinkwasser sucht, findet in der Schluchtenenge neben dem Forstweg eine Quelle, die direkt aus dem Fels kommt. Durch die Schlucht führt ein Wanderweg - rotes Dreieck (3 Stunden Laufzeit bis Zlatna). Auch auf dem Plateau um dem Gipfel des Vf. Corabia fanden wir vereinzelt die Markierung -rotes Dreieck- vor, verloren diese aber wieder. Diese Markierung findet sich aber nicht auf der verfügbaren aktuellen Wanderkarte von Dimap (siehe unten stehender Kartentipp) wieder.

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Wanderkarten-Tipp für diese Region:

Trascáului Süd / 1:45.000 / Legende in Englisch, Deutsch, Rumänisch, Ungarisch; rückseitige Tipps nur 3-sprachig (ohne Deutsch). Außerdem Stadtplan von Alba Julia 1 :20000 ISBN 963202513 X CM

Zu kaufen sind die Karten direkt beim Hersteller unter: http://www.dimap.hu/


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Fotos: Wilhelm Scherz

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