Ramet
Ursprünge alter Kulturen lassen
sich gut recherchieren, sofern sie noch vorhanden sind in
Form gelebter Traditionen. Das uns bekannteste Element
ist hingegen die "subventionierte" Tradition,
in Gestalt der Traditionspflege, Tourismusförderung,
nötigen Falls in musealer Form. Besonders in der urbanen
Welt fördert dies hochgradig die Lebensqualität der
Menschen und ihrer Identifikation mit den Städten in
denen sie leben. Wir richten dafür Instanzen ein, die
sich dieser Werte annehmen und entscheiden, was
letztendlich einer zumeist finanziellen Förderung
würdig ist. Dabei gerät das ländliche Umfeld all zu
oft und gar zu Unrecht ausserhalb unseres Blickfeldes.
"Gelebte" Traditionen gibt es in den urbanen Zentren unserer Welt nicht, logisch, denn der rasant technische Fortschritt ist ihnen eigen und wir erleben ja täglich, was mit Städten geschieht, in denen noch alte Industriezweige vorherrschen, oder diese gar untergehn, von denen keine Achse des Handels mehr ausgeht, oder in denen finanzielle Transaktionen nicht Fuss fassen. Die Geschichte weiss hinreichend davon zu berichten. Die hier zunehmende Schnellebigkeit des städtischen (urbanen) Lebens lässt es heutzutage gar zu, dass ein Menschenleben hinreicht, um Auf-, Ab- und erneute Aufstiege (oder auch anders herum) des unmittelbaren Umfeldes zu erleben. Im Laufe so schneller Veränderungen fühlt ein Mensch sich nicht unbedingt wohl, weswegen wir ihm (auch) mit der Pflege und dem Erhalt alt-städtischer Architektur eine beruhigende Konstante der Geborgenheit vermitteln - mit Erfolg! Eine gelebte (empfundene) Konstante ist heutzutage für den urbanen Menschen ein geradezu touristisches "Schmankerl", weswegen allein in Deutschland "Urlaub auf dem Bauernhof" ein zunehmend begehrtes Produkt ist und zudem die Basis dortiger Kleinbauern stützt. So erklärt sich sicher auch meine ganz persönliche Begeisterung für das ländliche Leben innerhalb des Karpatenraumes im heutigen Rumänien. Die Schere zwischen der technokratischen Welt unseres städtischen Lebens und jener des ländlichen Raumes, läuft hier in Rumänien viel weiter auseinander als in vielen anderen Regionen Europas (noch!) und das sogar so weit, das selbst die Wissenschaft ein grosses Interesse an Dokumentation, Forschung und Förderung haben sollte! Freilich kann sie dies nur, wenn sie davon hinreichend informiert ist. Ich hoffe mit diesem reinweg "unwissenschaftlichen" Beitrag dennoch Interesse zu wecken und somit kommen wir wieder zurück zur ... ... "gelebten" Tradition. Bereits das obere Foto deutet uns an, worum es hier geht: Ein Bergland mit interessanten, gar abenteuerlichen Relief, klein-parzelligen Feldbau und vorherrschender extensiver Weidewirtschaft mit jahrhunderte-altem Bestand. All das finden wir natürlich in beinahe allen Regionen der Karpaten innerhalb Rumänies vor, nirgends jedoch gibt es in so hoher Lage ein so grosses Potential uralter Bauernhäuser nebst ihrer Stallungen - und all das, Dank der dort lebenden Alten - noch in Funktion! Die hier lebenden Menschen gehören zudem einer interessanten alten Bauernkultur an, jener der Motzen, über deren Ursprünge bisher nur relativ wenig bekannt ist. Die Ursache dafür ist sehr vielschichtig, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll, wohl aber auf deren Kultur selbst. ... Um zu erfassen, um welch kulturelles Unikat innerhalb Europas es hier geht, reicht reinweg schon das Auge des Betrachters, welches in diesem Falle kein anderes als das Meinige ist :-) !!! "Elementar" dafür, das kann man an dieser Stelle mit Recht sagen, ist zunächst die Anreise. Der Wanderer kann das von den Höhen des Gebirges her tun, der Automobilist muss hingegen eine zermürbende Anfahrt auf sich nehmen: Von Cluj-Napoca, bzw. von Alba Iulia über die -1- (E 81 / E 60) kommend, zweigt man in Aiud in Richtung Buru ab (siehe Karte) und fährt auf der Landstrasse bis Aiudul de Sus. Hier zweigt ein einst befestigter Nebenweg nach links ab. Die hier beginnende Strasse ist sehr schlecht und ist geprägt von zahlreichen Aspahltlöchern. Über die ca. 20 km kann man zumeist nur im 1. oder 2. Gang fahren. Hinter Cabana Sloboda endet die alte Asphaltstrasse, der sich ein unbefestigter Fahrweg anschliesst und stetig bergan führt. Bei "Crucea Mutului" erreicht man auf einer Höhe von ca. 800 m ein sich lang erstreckendes Plateau, welches von Hochweideflächen und weit verstreut gelegenen Höfen geprägt ist und schöne Weitblicke über die Muntii Trascaului ermöglicht. Allradfahrer haben zwei weitere Anreisemöglichkeiten. Von Mogos aus führt ein traumhafter, offiziell befahrbarer Höhenweg hinüber nach Bradesti - Ramet. Die zweite Variante ist die kurze Anreise von Teius aus in die Valea Geoagiului. Dort führt nahe Manastirea Rametului ein unbefestigter, in Serpentinen steil ansteigender Fahrweg hinauf zum Zentrum der Gemeinde Ramet. |
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Das Haus Nr. 37 ... von Bradea Valeria befindet sich rechts des Ortseingangsschildes der Gemeinde Ramet (Comuna Ramet), kommt man von Aiud, über den Pasul Sloboda (550 m) heraufgefahren. Vom Ortsreingangsschild bis zum Zentrum der Gemeinde Ramet sind es aber immer noch 6 km. |
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Valeria Bradea ... wirtschaftet hier mit ihren 70 Jahren noch immer. Gelegentlich erhält sie Hilfe von ihrem Sohn. Das Haus, so sagt Valeria, ist über 100 Jahre alt. |
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Altes Nutzgebäude ... gegenüber dem Wohnhaus von Valeria Bradea. Zum Hof gehören noch zwei grosse Scheunen. |
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Der Sohn ... von Valeria bewohnt mit seiner Familie einen andren Hof. Dennoch schaut er regelmässig bei seiner Mutter vorbei und unterstützt sie bei den eher schweren Arbeiten. Im Hintergrund zu sehen: Eine der zwei zum Hof gehörenden Scheunen (sura). |
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Auf halber Strecke ... zwischen dem Hof von Valeria Bradea und dem Gemeindezentrum von Ramet, befindet sich links der Strasse dieses alte Bauernhaus. |
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Das Gemeindezentrum ... der Comuna Ramet mag als etwas trist empfunden werden, bietet den umliegenden Bauern aber alles, was sie und ihre Kinder benötigen: Medizinischer Stützpunkt (Dispensarul), Schule, Gemeindeverwaltung, Polizeistation, und das grösste Magazin Mixt auf den umliegenden Höhen. |
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Cornel Alba Ihn hatte ich spontan im April des Jahres 2006 im Magazin Mixt der Gemeinde Ramet kennengelernt. Ebenso spontan wurde ich als Gast in sein Haus geladen. Nach einer Übernachtung im Hause der Familie Alba, war für mich klar, hier her zurückkommen zu müssen. Cornel war während meiner 2-tägigen Recherche im September 2007 der entscheidende "Schlüssel" zu all den Dingen die ich hier kennen lernen und erleben durfte. Im Hintergrund des Bildes: Die älteste der zwei Töchter von Familie Alba. Es gibt auf den Höhen der Gemeinde Ramet keinerlei touristische Unterkünfte, ausser tief unten im Tal. Cornel Alba bietet Besuchern eine bescheidene Privatunterkunft an. Eine Nacht pro Person, incl. Frühstück und Abendbrot + Tuica gratis, kostet 25 Euro. Wer Cornel Alba für eine Tagestour als Führer wünscht, sollte etwa 30 Euro pro Tag einplanen. |
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Unterkunft ... und Verpflegung sind bei Familie Alba gesichert. Für Speck-liebende Besucher wie mich, befindet sich hier natürlich das Paradies!!! Darüber hinaus hat Familie Alba einige Kühe, frische Milch und Käse ist somit zu den Mahlzeiten garantiert! Unterkunft Kontaktdaten: Alba Cornel ... Comuna Râmet ... Sat Valea Fagetului ... Nr. 1 ... Tel.: +40754643883 ... (Telefonat in Englisch möglich!) |
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SPINNEN UND FEIERN Text und Recherche: Giurgiu Dorinel / Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis Früher gab es in Ramet vielfältiges und schönes Brauchtum. ... Die meisten und angenehmsten Begegnungen gab es beim spinnen von Hanf, Flachs oder Wolle. Diese Zusammenkünfte nannte man „sezatori" – Sitzungen (bei den Sachsen in Siebenbürgen war das die Rockenstube oder Spinnstube) – sie fanden an den langen Winterabenden statt, wenn es weniger Feldarbeiten zu verrichten gab. Der Begriff „sezatoari" ist weitläufig zu verstehen: die reichen Familien organisierten große "Gemeinschafts-Arbeit-Veranstaltungen", es gab aber auch kleinere derartige Begegnungen. Die großen nannte man „claca de canepa" – (canepa ist Hanf, schwieriger wird des mit der claca, die hat weniger mit dem französischen „claque" zu tun und kommt eher vom Fron- oder Herrendienst, noch aus der Leibeigenschaft; heute eher Gemeinschaftsarbeit, gegenseitige Hilfe verbunden mit viel Unterhaltung). Der Wirt, der so eine claca organisiert, sucht vor allem jene Nachbarhöfe auf, wo es Jugendliche gibt und überreicht dort jeweils ein Bündel Hanf, Flachs oder Wolle. Wenn nun die Besuchten dieses Bündel akzeptieren, dann müssen sie es in einer bestimmten Zeitspanne spinnen. Die Frauen, die in männlicher Begleitung zu der „claca" gehen wollten, mussten zwei solcher Bündel spinnen. Auch die jungen Burschen, die sich beteiligen wollten, bekamen ein solches Bündel. Weil sie vom Spinnen keine Ahnung hatten, baten sie die Mädchen, ihre Liebchen, das Bündel zu spinnen. Die Versprechungen, auch ein erhaschter Kuss, brachten die Mädchenherzen zu heftigem Pochen, die Wangen wurden rot und das Blut begann zu sieden. Die zaghaften Burschen waren auf die Hilfe ihrer Mütter, oder Schwestern angewiesen, denn zur „sezatoare" wollten sie unbedingt. Jene die kein Bündel bekamen, waren von diesen Begegnungen ausgeschlossen. ... Die Bündel waren groß (so ein Bündel wurde auf den Spinn-Rocken-Stab gebunden) und die Frauen die mehrere dieser Bündel spinnen mussten, hatten viel zu tun. Bis spät in die Nacht hinein mussten sie arbeiten, um den Termin nicht zu überschreiten. Die gesponnene Ware wurde auf eine Garnhaspel gewickelt. Am vorgesehenen Abend, gewöhnlich ein Samstagabend, versammelten sich die geladenen am Hofe des reichen Bauern, wurden dort freundlich empfangen, suchten im Getümmel einen Platz, nachdem sie der Hausfrau das gesponnene Garn übergeben hatten. Die gute Laune der Unterhaltung wurde vom Zitterspieler angeheizt und die Saiten der Zitter mit „tuica" benetzt. Die tuica – Schnaps – wurde wie Glühwein angemacht, gekocht und mit Honig gesüßt, etwas Kümmelaroma dazu, dass lies bei den Frauen die Tanzlust entstehen. Die Burschen suchten die Nähe ihrer Liebchen. Am Obertisch nahmen die Musikanten paltz – Zitter, Flöte und Fagott, diese wurden im Voraus vom Gastgeber gedungen. ... Der beliebteste Tanz war die „tropotita", am besten geeignet für die Jugend. Bei diesen Zusammenkünften wurden Erinnerungen aufgefrischt, die Alten erzählten Überlieferungen aus fernen Zeiten. Ein/zwei Stunden nach dem Eintreffen der Gäste wurde zu Tisch gebeten, das Angebot war reichhaltig, Kuchen durfte nicht fehlen, die so genannte „placinta" = Hanklich. Es wurde bis zum Morgengrauen gefeiert und die Burschen begleiteten ihre Geleibten nach Hause. Gesponnen wurde nur Montag, Mittwoch und Donnerstag, am Dienstagabend durfte nicht gesponnen werden, weil dann, so hieß es, "der Martolea" kommen würde. Die Burschen erlaubten sich Späßchen: Sie nahmen den Mädchen Hanf vom ungesponnen Bündel und bastelten daraus „Hanfpuppen", diesen wurden Namen gegeben, angelehnt an jene Namen der dort anwesenden Mädchen. Dazu kamen weitere Puppen, denen man Burschennamen gab. Die Puppen wurden in einen Kreis gelegt und in die Mitte ein Häufchen Hanf. Dann wurden die Puppen angezündet und jene Puppe von der das Feuer zuerst auf das Häufchen übersprang, bzw. die ihr zugeordnete Person, war dann der nächste Heiratskandidat. Nach 3-4 Wochen fand gewöhnlich die Hochzeit statt. Ebenfalls an einem Samstagabend, an gleicher Stelle, wurde ein zweiter Tanzabend organisiert, Hauptrolle spielten dabei die auserkorenen Heiratskandidaten – so bahnten sich Partnerschaften an. Brauchtum und schöne Überlieferungen aus der Vergangenheit werden leider immer mehr in Frage gestellt, wir bedauern dass nur die Erinnerungen, Wünsche und das Unvermögen übrig bleiben. BIBLIOTHEKAR GIURGIU DORINEL |
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Altes Haus ... unterhalb der Strasse in Albesti. Das Streudorf Albesti befindet sich ca. 2-3 km vom Gemeindezentrum Ramet in Richtung Bradesti gelegen. Etwas unterhalb dieses Hauses, aber nicht mehr von der Strasse her einsehbar befindet sich ein weiteres schönes Bauernhaus ... |
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Das Haus Nr. 11 ... in Albesti wird von Buta Simion und seiner Frau bewohnt. Typisch für die Motzenhäuser sind die mit Stroh gedeckten Steildächer. Hier kann sich der Schnee während der Winterzeit kaum sammeln. Viele der Holzhäuser sind zur vorderen Fassade mit einem Kalkputz und der typisch blauen Fassadenfarbe verkleidet. An den Seiten- und Rückfassaden finden wir das pure Holz vor, wobei die Fugen mit Lehm verschmiert sind. |
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Die Frau ... von Buta Simion im Eingangsbereich des Hauses. Buta Simion (87 Jahre) hat hier im Dorf einen anerkennenden Ruf als Kriegsveteran (2. Weltkrieg). |
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Im Innern ... des Hauses Nr. 11 in Sat Albesti (Com. Ramet). Beinahe alle diese Häuser bestehen aus einem Vorraum, in den man von draussen in das Haus gelangt, und dem Wohnzimmer (im Bild). Hier findet man noch den klassischen Lehmfussboden vor. Dies ist aus mehreren Gründen praktisch: Gute Isoliereigenschaften, gute Feuchtigkeitsregulierung, kein Trittschall, wenn der Gatte einmal spät Abends vom Magazin Mixt heimkehrt :-) ... und vor allem, da die Häuser aussen ja keine mit Platten verlegten Höfe haben, ist hereingatragener Schmutz zur Regenzeit, kein Problem. Zudem befindet sich das nötige Baumaterial unmittelbar vor dem Haus! |
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Im Keller ... von Haus Nr. 11. Die Keller sind zumeist tonnenförmig angelegt. Man findet in Hanglage stehende Häuser grundsätzlich untermauert. Bei Häusern auf ebenen Grund ist dies seltener anzutreffen. Der aus Kalkstein gesetzte und mit Lehm verfugte Keller bietet zugleich einen isolierenden Schutz für die Holzkonstruktion des Hauses vor aufsteigender Nässe. |
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Rückansicht ... des Hauses Nr. 11 mit der typisch offen gelassenen Holzkonstruktion. ... Zum Hof gehören noch zwei - ebenfalls mit Stroh eingedeckte - Gebäude (Scheune, Stallung). Laut Auskunft der Besitzer, lässt sich das Alter des Hauses auf über 200 Jahre beziffern. |
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Blick auf Cheile Manastirii ... von Sat Pleasa aus. Das Streudorf Pleasa befindet sich direkt unterhalb des Gemeindezentrums von Ramet. Hier führt ein unbefestigter Fahrweg hinunter zum Kloster Ramet (nur für Allradfahrzeuge geeignet!). |
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Das Haus Nr. 9 von Pop Vasile ... befindet sich in Sat Pleasa. Das Haus befindet sich unmittelbar am Fahrweg, welcher hinunter in die Valea Geoagiului zum Kloster Ramet führt. |
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Haus Nr. 10 ... in Pleasa gehört Botan Victor. Zum Hof gehören drei kleine Stallungen. Laut Angabe des Besitzers beträgt das Alter des Hauses ca. 150 Jahre. Das derweil undichte Strohdach ist derzeit provisorisch mit Blechen abgedeckt. Ein neu eingedecktes Strohdach hält zwischen 20 bis maximal 40 Jahre. |
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Blick in die gute Stube ... von Haus Nr. 10. |
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Dieses alte Haus ... bedindet sich ebenfalls in Pleasa, weit unterhalb von Haus Nr. 10. Das Haus gehört der Familie Alba und wird nur noch als "Gartenhaus" und Lager für die aufgelesenen Pflaumen genutzt. Im Frühjahr wird hier die begehrte "tuica" (Pflaumenschnaps) gebrannt. Die Grundstücke der Familien sind innerhalb der Gemeinde Ramet mitunter weit verstreut. Das Pflaumenlesen wie auch das Schnaps-Brennen ist hier ein gesellschaftliches Ereignis! Die Nachbarn tun sich zusammen, einer schüttelt die Bäume und die anderen lesen die heruntergefallenen Pflaumen auf. Auch ich hab zwei Stunden in dieses kollektive Zusammensein investiert, womit mir mein Depotat am Schnaps des kommenden Jahes gesichert scheint :-) !!! |
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Cornel Alba ... in seinem Pflaumendepot! Hier lagern die aufgelesenen Früchte bis zum Frühjahr des kommenden Jahres in insgesamt fünf grossen Holzbottichen. Die Größe der Behältnisse täuscht auf diesem Bild, denn Cornel steht auf einer Kiste, um die Pflaumen in die ca. 1,70 m hohen Bottiche schütten zu können. |
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Isoliertes Gehöft ... in Pleasa. Die meisten der alten Holzhäuser erreicht man hier nur auf schmalen Fusspfaden. Das umliegende Areal ist weithin von Pflaumenbäumen und vereinzelt auch Apfel- und Nussbäumen bewachsen. |
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Blick von Pleasa ... auf das hoch gelegene Zentrum der Gemeinde Ramet. Ganz rechts im Bild erhebt sich der Vf. Plesii (1250 m), von dem aus man mitunter auch schöne Weitblicke in das Siebenbürgische Becken hat. |
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Die Gemeinde Ramet (Comuna Ramet)
Die Gemeinde Ramet erstreckt sich über eine Fläche von 7944 ha, beginnend im Tal des Geoagiului, in dem sich auch das Kloster Ramet befindet (450 m), als auch die malerische Ramet-Klamm, bis hinauf zur höchsten Erhebung dem Vf. Plesii (1250 m), wobei die höchst gelegenen Häuser bis auf ca. 900 m angesiedelt sind. In der Gemeinde Ramet sind 13 Ortschaften (allsamt Streudörfer) zusammengeschlossen. Beginnend von West nach Ost zählen dazu folgende Lokalitäten: Botani, Cheia, Bradesti, Valea Poienii, Floresti, Valea Inzelului, Valea Fagetului, Valea Uzei, Valea Olteni, Ramet, Valea Manastirii, Cotorasti, Vladesti. Die Ortbezeichnung "Valea" (Tal) ist in sofern trügerisch, zumeist befinden sich die Höfe auf den verlaufenden Bergkämmen, bzw. bis hinauf zu diesen. Die Gesamtfläche der Gemeinde Ramet von 7944 ha unterteilt sich in 383 ha Ackerbaufläche, 1211 ha Heuwiesen, der verbleibende Teil ist durchsetzt von offenen Hochweideflächen, felsigen Karstland, Wald und Obstgehölzen. Auf Grund der hohen Lage der Ackerböden, lohnt sich der Anbau vieler Feldfrüchte nicht. Zumeist werden Kartoffeln angebaut, und die klassischen Kleingartenfrüchte wie Zwiebeln, Knoblauch, Salate, Bohnen, ... Nur vereinzelt wird Mais angebaut. Auf dem Grund der Gemeinde befinden sich momentan noch ca. 550 Wohnhäuser. Einer Statistik aus 2005 entnehmend, leben hier 730 Einwohner. Ihre Zahl ist rückgängig. Die Kinder gehen bis zur 4. Klasse in die Schule der Gemeinde. Danach müssen sie die Schulen der nächstliegenden Städte aufsuchen, was entsprechend der Verkehrsanbindung mitunter sehr problematisch ist. Im günstigsten Falle bleiben die Kinder in den Tälern bei Verwandten und kommen an den Wochenenden hinauf, anderen Falls gibt es Internate. |
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Das Zentrum der Begegnung ... ist zweifellos das grosse Magazin Mixt (Mischwarenladen) im Gemeindezentrum. Hier knüpft der Fremde (wie einst auch meine Wenigkeit) erste Kontakte zu den Bewohnern dieser Region. Aber das eigenwillige Gebäude hat noch weitere interessante Dinge zu bieten, so den Mieter Arghil Man im Apartement Nr. 2 ... |
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Magazin Mixt in Ramet Die Bedeutung dieser "Instanz" ist auch deswegen so gross, da es hier auf den Höhen keine Kneipe oder Kaffe-Bar gibt. Die Verkäuerin erfüllt alle Tage resolut ihr Amt! |
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Apartement Nr. 2 Hier lebt Arghil Man. Eigentlich hat er einst den Beruf des Veterinärs studiert, seit einiger Zeit arbeitet Arghil Man aber in der Gemeindeverwaltung und ist mitunter auch zuständig für EU-Projekte. Seine Leidenschaft aber gehört den alten Künsten. Aus alten Büchern, bedeutender internationaler Museen, lässt er sich inspirieren und hat so seine ganze Wohnung künstlerisch gestaltet. Wer den Treppenflur des Hauses hinaufsteigt, wird die Eingangstür von Arghil Man kaum übersehen. |
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Arghil Man ... und seine Künste. Es ist egeal, ob Gemälde, Plastik, Mosaik oder Schnitzkunst, er entscheidet spontan, was als nächstes Kunsterk entsteht - so auch dieser bronzene Tiger. Das handwerkliche Geschick kommt ihm dabei natürlich sehr zu Gute. Mitunter hat Arghil auch traditionelle Stichwaffen (darunter auch einige aus dakischer Zeit) nachgebaut. Mit seiner Kunst geht er nicht an die Öffentlichkeit, er betreibt dies ganz für sich allein. |
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Tara Motilor - aber sie sind Mocani
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Kurz einige Anmerkungen zu den Menschen hier, die sich als "Mocani" bezeichnen. Die Rumänen bezeichnen grosse Teile des Apusener Berglandes als "Region der Motzen" (Tara Motilor). Die Motzen sind eine rumänische Volksgruppe, die reinweg als Bergbauern im Gebirge leben. Von ihnen gingen die zwei grössten Bauernaufstände zwischen 1473 - 1538 und 1848-1849 (unter Avram Iancu) aus und unter den in Siebenbürgen lebenden Rumänen waren sie jene mit dem grössten Ansehen. Es gibt so ganz verschiedene Einordnungen innerhalb der Volksgruppe der Motzen. Grundsätzlich aber wird der Begriff "Motzen" immer auch als Gesamtbegriff für die verschiedenen Gruppierungen gebraucht. Über die Unterteilung der verschiedenen Volksgruppen innerhalb der Motzen gibt es verschiedene Auslegungen. Eine besagt, dass die dort lebenden Bergbauern nach Regionen unterschieden werden, in der sie leben: Die in der Muntii Trascaului zwischen Alba-Iulia, Teius, Aiud, Mogos, Zlatna lebenden Bergbauern werden dabei als "Mocani"; die in den Gebieten um Campeni, Abrud, Brad, Posaga lebenden Bergbauern als "Motii"; und die um Horea, Albac, Garda und Arieseni, werden als "Topii" bezeichnet. Mitunter hört man aus alten Überlieferungen, dass die "Mocani" als "ausgewanderte Motzen" angesehen werden und ihnen in der Geschichte auch der Ruf "ungebildeter Gebrigsbewohner" anhaftete. Die Gründe dafür liegen sicher im Zusammenstossen der zwei Welten: der Bergbauern, die zwangläufig dem einfachen Leben zugetan waren auf der einen Seite und den einst "machthabenden" Ungarn und Deutschen im angrenzenden Siebenbürger Becken, in dem sich entsprechend der dort fortschreitenden Urbanisierung schlechthin der modern lebende Mensch als etwas Besseres sah. Meinungsbilder schlagen zumeist immer einseitig über, wenn moderne, "mediale Welten" mit traditionellen oder schlicht anderen Kulturen zusammenstossen. Interessanter Weise hört man selbst heute orthodoxe Geistliche im Siebenbürgischen Raum sagen, dass die Rumänen hier kultivierter sein und von den Kulturen der Ungarn und Sachsen in dieser Sache zumindest profitiert hätten. Diese Aussage erhebt keinen Anspruch auf "Richtigkeit" aber sie selbst existiert real! Aber auch hier in Deutschland gibt es ganz banal gesehen zwischen der Stadt- und Landbevölkerung Meinungsbilder, die Bestimmungen ländlich geprägter Menschen im schlimmsten Falle als Schimpfwörter gebrauchen, wie etwa "Bauer" oder "Landei" ... Klärung über die "Motzen" zu bringen, ist aber nicht Ziel dieser Seite, dies soll an anderer Stelle seinen Platz finden. Klar ist, dass die Kultur der Motzen sicher als eine der geheimnisvollsten zählt. Es gibt auch viele Überlieferungen an Tradition und Brauchtum, aber die Ursprünge bleiben bisher weithin unbekannt. Ihre traditionelle Baukultur und ihr der Natur angepasstes Leben ist für uns Menschen der hoch technisierten Welt in jedem Falle schon ein Mythos! Würde man allein in der Gemeinde Ramet alle Stroh-gedeckten Häuser (Wohnhäuser, Stallungen, Sommerwirtschatshütten) zusammenzählen, dann kommt sicher die beträchtliche Zahl von 400-500 Gebäude locker zusammen. Der unwissende Leser mag da sehr erstaunt sein, warum denn kein einziger Reiseführer darüber berichtet. Und hier schliesst sich der Kreis der Erkenntnis, dass es eben auch in modernen medialen Gesellschaften noch viel Unwissenheit gibt. Während in vielen Häusern der Mocani Computer in der Stube stehen, wissen die User der urbanen Welt wenigstens ab dem Erscheinen dieser Seite, dass Jeder von Jedem etwas lernen kann, egal woher er kommt!!! :-) |
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Das Haus Nr. 4 ... von Buta Izidor in Albesti (Com. Ramet) wird nur noch saisonal genutzt. Es befindet sich in traumhafter Lage. Ein in Nachbarschaft befindliches Gebäude ist leider eingefallen. (Im Bild zu sehen: die Rückansicht des Hauses) |
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Seiten- und Vorderansicht ... von Haus Nr. 4. Durch die der Böschung angepasste Unterkellerung ist das Haus von dieser Seite her hoch herausgebaut, was ihm doch eine gewisse Mächtigkeit verleiht. Für Buta Izidor wäre es durchaus angebracht, das Haus ausserhalb seiner eigenen Nutzung zur Sommerzeit, für Reisende als Unterkunft anzubieten. In der Maramures gibt es mittlerweile schon einige Paradebeispiele dafür. Das Haus kann noch so einfach eingerichtet sein, eine gute "tuica" und ein "bere ursus" zum Abend auf dem offenen Laubengang genossen, erfüllt allein schon eine Kategorie, die nicht einmal das teuerste Hotel wo auch immer zu bieten hätte! |
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RIMETISCHE ÜBERLIEFERUNGEN UND BRAUCHTUM BEIM GETREIDE-FRONDINST Text und Recherche: Giurgiu Dorinel / Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis Die Menschen von Ramet pflegen auch heute noch das von ihren Ahnen überlieferte Brauchtum. Es handelt sich dabei um die Getreideernte, dieser Tag wird nicht an einem Mittwoch, Freitag, Sonntag oder an einem Feiertag begangen. Früher war es viel einfacher so einen Frondienst zu organisieren, die Reicheren Bauern bestimmten einen Tag, verständigten die Dorfbewohner, auch solche aus den Nebendörfern und die Leute gingen hin auch wenn sie keine Schulden hatten. Heutzutage muss der Bauer so eine Aktion rechtzeitig und gründlich vorbereiten, er muss danach trachten, dass die Leute sich bei ihm verschulden, dafür verdonnert er sie zu verschiedenen Arbeiten – in diesem Falle zur Getreideernte. Sobald das Getreide reif ist, beschließt der Bauer mit seiner Familie wann geerntet wird. Zuerst werden die Kinder, Neffen und Enkelkinder verständigt, auch nähere Verwandte die in der Stadt leben. Es kommt somit zu einem Treff- und Erlebnistag; der Dorfmusikus wird rechtzeitig bestellt, damit er sich nicht anderweitig verdingt. Dann werden auch die anderen Leute verständigt, auch solche die ihm gegenüber keine Verpflichtungen haben. Er teilt ihnen den festgelegten Tag und das Gewann in dem geerntet wird mit und bittet sie, ihm wenn irgend möglich zu helfen. An dem vom Bauern festgelegten Tag, versammeln sich die Leute bei dem Flurstück – vorausgesetzt es regnet nicht, wenn doch, dann muss ein neuer Termin bestimmt werden. Bei schönem Wetter stellen sich die Leute entlang des zu erntenden Feldes auf. Den Erntehelfern oder auch "Frondienstlern" genannt, bietet der Bauer oder eine andere von ihm bestimmte Person „tuica" – Schnaps – an, oder Wein und dankt ihnen fürs Kommen. Der Bauer wählt von den jüngern Männern jene aus, die die Garben binden sollen, so wie jene, die diese Garben in Haufen zusammenlegen. Die Garbenhaufen werden auf Pfähle gesetzt, sie bestehen aus zwei Hälften und beinhalten 26 Garben, jede Hälfte also 13. Die Garben werden kreuzweise übereinander gelegt, obendrauf wird eine größere Garbe gestellt, die beiden Hälften werden miteinander verbunden und ergeben den eigentlichen Haufen. Jene die die Garben binden, feuern die Sensenmänner an, um schneller fertig zu werden. Die jungen Burschen schärfen den Mädchen die Sicheln und diese helfen den Buben, damit sie nicht zurückbleiben. Wenn das Flurstück länger ist, bekommen die Erntehelfer noch mal etwas zu trinken. Sobald das Flurstück abgeerntet ist, wird eine Ruhepause gemacht, es gibt erneut etwas zu trinken, worauf ein neues Flurstück in Angriff genommen wird. Nach einigen Arbeitsstunden gibt es Essen, dieses bringen vom Haus des Bauern, die zum Küchendienst eingeteilt sind. Es werden weiße Tücher ausgelegt, darauf legt man das Essen, dieses besteht aus verschiedenen Wurstarten, Speck und Zwiebeln, Schafkäse, Getränke dürfen dabei nicht fehlen. Für die Frauen gibt es mit Honig gesüßten Schnaps, mit etwas Kümmel angesetzt. Darauf gibt es Kuchen oder Krapfen, die Erntehelfer langen kräftig zu und nach dem Essen geht die Arbeit weiter. Nach kurzer Zeit trifft dann auch der Dorfmusikus ein. Bauer und Erntehelfer empfangen ihn herzlich, es wird ihm gedankt, dass er sein Kommen möglich machen konnte, es werden ihm Essen und Getränke angeboten. Nachdem er es sich hat schmecken lassen, greift er zu seinem Instrument, der Zitter, Klarinette oder dem Fagott. Darauf beginnt er die schönen Hirtenlieder zu spielen. Auf diese Art spaziert er, musizierend hinter den arbeitenden Erntehelfern, die angeregt von seiner Musik frische Kräfte freisetzen. Die Burschen werden heiterer, auch die alten Männer und die Frauen beginnen den Musikanten mit Zurufen anzufeuern. Es werden Witze erzählt, die gute Laune steigt, Getränke werden gereicht, die Arbeit wird beendet. Zum Abschluss wird eine Krone geflochten – aber nur wenn das Feld auch restlos abgeerntet ist. Nur jene die das Flechten beherrschen wagen sich an diese Arbeit, aus kleinen Ährenbündeln wird geflochten, kreuzförmig. Diese Krone muss bis zum Hause des Bauern getragen werden – keine leichte Aufgabe, denn der Träger muss jung und unverheiratet sein. Die Krone wird dabei ständig mit Wasser besprüht und der Träger ist entsprechend durchnässt. Der junge Mann, der sich als Kronenträger bereiterklärt, versucht unbemerkt die Krone zu ergreifen, dabei ruft er: Foaie verde de aluna / Grünes Haselnussblatt Hai cu apa la cununa / Her mit Wasser auf die Krone Dieser Vers wird ständig wiederholt, andere junge Männer greifen auch nach der Krone, und trachten ihm zuvorzukommen. Beim Vorbeikommen an einem Brunnen oder einem Bach, versuchen nun jene die nicht rechtzeitig die Krone ergreifen konnten, den Kronenträger nass zu machen. Zu Hause erwartet ihn eine weitere Überraschung: Jene die vor ihm angekommen sind, zusammen mit den Küchenhelfern, empfangen ihn nun mit vollen Wassereimern, die auf ihn geleert werden. Wenn es ihm gelingt das Haus zu betreten und die Krone auf den Tisch zu legen, ohne nass geworden zu sein, darf ihn keiner weiter mit Wasser benetzen und er wird zum Kronenträger-Ass erklärt. Inzwischen kommen auch die anderen Erntehelfer mit dem Musikus, legen Sensen und Sicheln ab und betreten den eigens vorbereiteten Raum. Die Eigentümer bieten erneut Getränke an, der Musikant betritt die Bühne und beginnt mit seinen Darbietungen, darauf tanzen die Jugendlichen die „tropotita" (Getrampel) ... Das dauert ungefähr eine Stunde, dann wird zu Tisch gebeten, es gibt Gulasch oder Schafsbraten. Nach dem Essen wird weiter getanzt, dabei beteiligen sich alle, Jung und Alt, angeregt von der getrunkenen „Tuica" oder dem Wein. Die Unterhaltung dauert bis zum nächsten Morgen, wenn dann jeder nach Hause geht um nach einem arbeitsreichen Tag und einer durchgefeierten Nacht auszuruhen. BIBLIOTHEKR GIURGIU DORINEL ---------------oO---*****---Oo--------------- |
MUZEUL ETNOGRAFIC ... in Bradesti. Das kleine ethnographische Museum wurde im November des Jahres 2006 eingeweiht und ist eine Initiative der Gemeindeverwaltung Ramet. Wer das Museum besuchen möchte, muss direkt in der Gemeindeverwaltung Ramet anfragen. Kontaktadresse: "Primaria Ramet" (Gemeindeverwaltung Ramet), Primar (Bürgermeister) Dan Aurel, Tel.: 0258-880026, Mobil: 0788-724797. |
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Biserica Sf. Mihail si Gavril Die orthodoxe Kirche in Bradesti wurde 1870 erbaut. Bis 2001 fanden umfassende Restaurierungsarbeiten statt. Wie auch in deutschen Landen ist auch hier die Kneipe (Magazin Mixt / Cafe-Bar) nicht weit vom Gotteshaus entfernt. Das Warensortiment ist hier aber sehr begrenzt und Wanderer sollten nicht unbedingt darauf setzen, sich hier ähnlich wie in Ramet, neu versorgen zu können. Wer aber bescheiden in der Auswahl ist und mit den regionalen Speisen Vorlieb nimmt, der kann sich Speck, Zwiebeln, Knoblauch (und Tuica sowieso!) auch bei den Bauern kaufen. Mit Brot werden die zwei Magazin Mixt in Bradesti und Ramet nur 2 mal in der Woche beliefert. Mit etwas Glück hat aber auch der eine und andere Bauer gerade frisches Brot gebacken und man bekommt dort etwas abgekauft. |
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Im Innern ... der Biserica Sf. Mihail si Gavril. Die Innenmalerei wurde im Jahr 2001 fertiggestellt. Das Pfarrhaus befindet sich ebenfalls in Bradesti. Der orthodoxe Pfarrer, "Parantele" Nicodim ist im stolzen Alter von 80 Jahren. Einst arbeitete er als Bauingenieur und erst um das 40. Lebensjahr begann er mit dem Studium der Theologie. Preot Nicodim betreut in der Gemeinde Ramet drei Kirchgemeinden (Ramet, Bradesti, Valea Inzelului). |
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Leer stehendes Haus ... in der Valea Inzelului. |
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Traditionelle Imkerei ... wie hier in der Valea Inzelului, wird noch an vielen Orten im Trascau-Gebirge betrieben. In diesem Falle besuche ich gerade den Hof von Stan Ioan, Haus Nr. 20. |
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Ein Blick ... ins Innere der alten Bienenkörpe, die aus Weidenruten geflochten und mit einem Lehmputz überzogen werden. Der Ertrag an Honig eines solchen Bienenhauses liegt bei ca. 5-7 kg pro Jahr. |
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Die Vorderansicht ... des Hauses Nr. 20 von Stan Ioan. |
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Blick ins Innere ... von Haus Nr. 20. |
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Zerfallenes Haus ... im unteren Bereich der Valea Inzelului. In dessen Nachbarschaft ist erst im letzten Jahr ein weiteres verlassenes Wohnhaus eingestürzt. |
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Stallung und Haus Nr. 21 ... in der Valea Inzelului von Andrei Aloman. |
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Vorderansicht ... von Haus Nr. 21 Insgesamt gibt es in der Valea Inzelului noch 20 bewohnte Häuser, nicht alle freilich in der alten Bauweise. |
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Bienenkörbe ... auf dem Hof von Andrei Aloman. |
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Die Dorfkirche von Valea Inzelului ... wurde 1830 erbaut. Im Jahr 1964 erfolgten erste Restaurationsarbeiten. Die heutige Innenmalerei stammt aus dem Jahr 2000. |
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Der 14. September ... ist ein kirchlicher Feiertag (Ziua Crucii / Inaltarea Sfintii Cruci). In den Städten ist dies kein offizieller Feiertag, aber hier auf dem Land schlagen die Uhren anders und die Bauern entscheiden für sich selbst, wann ein Feiertag abgehalten wird. |
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Der Hof von Victor Giurgiu ... birgt auch einige interessante Dinge. Zudem ist sein Sohn Dorinel jener Bibliothekar, der handschriftlich die auf dieser Seite übersetzten Brauchtümer zusammengetragen hat. An dieser Stelle sei ein herzliches Dankeschön an Dorinel Giurgiu gerichtet! |
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Alter Blasebalg ... in er hauseigenen Schmiede von Victor Giurgiu. |
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In der zweiten Werkstatt ... von Victor Giurgiu wird mit Holz gearbeitet. Das Neuanfertigen, bzw. Reparieren alter Wagenräder ist hier kein Problem. |
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Rozalia Figlea ... vor ihrem Haus Nr. 5 in der Valea Inzelului. |
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Zum Haus Nr. 5 ... gehört noch ein Vorratsschuppen und ein weiteres mit Stroh eingedecktes Gebäude. Der kleine Hof von Rozalia ist schwer aufzufinden. Aber Dank meines Freundes Cornel Alba war das kein Problem. |
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Der Vorraum ... von Haus Nr. 5 |
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Die gute Stube Rozalia Figlea hat mit ihren 78 Jahren die Wirtschaft noch gut im Griff! |
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Das geheimnisvolle Häuschen ... hinter dem abgezäunten Hof, beherbergt den eigenen Backofen. |
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Der Backofen ... ist von einfacher Konstruktion und Handhabung. Im Innern wird zunächst ein Feuer mit Reisig und Holz entfacht. Hat das Gestein des Ofens genügend Wärme aufgenommen, wird Glut und Asche entfernt und die Brote kommen hinein. Es gibt wohl bemerkt keinen nach Aussen führenden Schornstein. Der Rauch zieht direkt in den Raum ab. |
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Vom Rauch konserviertes ... Dachgeflecht. Holz und Stroh der Dachkonstruktion sind durch die lange Zeit von einer vollständigen Rußschicht umgeben. Ähnlich wird dies auch in den Wohnhäusern mit den Öfen gehalten. Der Rauch der Holzfeuer zieht in das Dachgeschoss ab. Dort hängt oft Fleisch, Speck und andere Wurstware sie somit gleich geräuchert werden. |
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Haus Nr. 4 in der Valea Olteni (Com. Ramet) von Maria Gruia. Insgesamt leben hier in der Valea Olteni noch 8 Familien. |
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Zum Hof ... gehört natürlich auch der hauseigene Backofen! |
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Biserica de la Olteni Die kleine orthodoxe Kirche ist in ihrem Alter laut Befragung der Dorfbewohner nicht genau bestimmbar, auch eine Inschrift fehlt. Zumeist wird das Alter der Kirche aber auf ca. 80 Jahre angegeben. Die Kirche hat im Innern keine Wandbemalung. |
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Blick von Dealul Olteanului ... auf die Piatra Bulzului (Vf. Butanului, 1052 m). Auf dem schmalen Bergkamm befinden sich mehere Anwesen. |
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Das kleine Privatmuseum ... Haus Nr. 12, Valea Fagetului, von Dr. Nicula Florian Alexandru befindet sich ebenfalls auf dem schmalen Bergrücken des Dealul Olteanului. Der in Cluj-Napoca lebende Arzt hält ich oft in dieser Region auf und hat einen wunderbaren Beitrag zum Erhalt dieser wunderschönen Häuser geleistet. Um dies auch anderen Menschen offen zu halten, hat Dr. Nicula in dem Bauernhaus ein kleines Museum eingerichtet. Wer dies besichtigen möchte, fragt einfach auf dem benachbarten Hof nach. |
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Im Innern ... des Privatmuseums. |
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Ein schönes Detail ... sind die eingebrachten Kreuze in das Fenster des Vorraumes von Haus Nr. 12. |
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Die jüngste Tochter ... von Familie Alba präsentiert uns auf dieser Seite stolz ihre Tracht. Natürlich bieten sich nur noch wenige Anlässe, zu denen solch traditionelle Kleidung getragen wird. Einer dieser Anlässe ist jüngst die bevorstehende Präsentation auf "Karpatenwillis" Seite, wofür ich persönlich ein herzliches Dankeschön ausspreche! Das jüngste Mitglied der Familie Alba besucht ab September 2007 die 1. Schulklasse in Ramet. Welche Zukunft ihr einmal bevorsteht, das weiss bisher nur der Wind, der weiter über dieses traumhafte Bergland ziehen wird und wer weiss, vielleicht wird das kleine Mädchen einmal einen Beruf oder schlechthin ein Auskommen im aufstrebenden Tourismus in Rumänien haben ... |
Wanderkartentipp zur Region:
A Torochói-hegység (Muntii
Trascáului - Zentralteil) /
1:45000 / ISBN 9630031264 CM / Sehr gute Wanderkarte vom
Trascáu-Gebirge aus dem Bereich Ocna Mures - Aiud - Cheia -
Râmet - Lunca - Rimetea.
Szarvas András
Kartographische Agentur
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Fotos: Wilhelm Scherz
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