Valea Ariesul Mic ... Biserica Parohiei, Dealul cu Melci, Cascada Miresei, Muzeul Avram Iancu ...

Das obere Foto verdeutlicht auf den ersten Blick, was alles den Besucher im Valea Ariesul Mic erwartet. Erdgeschichte und Historie lassen sich hautnah erleben. Das uralte steinerne Kreuz vor der alten Holzkirche von Vidra de Jos lässt eine Vorahnung aufkommen, wenn man sich die Struktur des Sintergesteins einmal genauer anschaut. Und natürlich wollten es glückliche Umstände, dass der Günter Joos und meine Wenigkeit auch an den Ort gelangten, wo vor langer Zeit die Bauern dieses Kreuz aus dem Gestein herausgeschlagen haben. Über die eigentliche Botschaft solch "irdischer" Kreuze machen wir uns selbst in einer aufgeklärten Zeit wie der heutigen, noch zu wenig Gedanken. Aber nicht zum philosophieren sind wir in dieses Tal gekommen, sondern, um die Schönheiten der Natur erleben zu dürfen und schliesslich auch, um etwas über den rumänischen Volkshelden Avram Iancu und die hiesigen Motzen in Erfahrung zu bringen.

Im Bergführer von Walter Kargel wird der Verlauf des Ariesul Mic auch als Trennlinie zwischen dem Metaliferi- und dem Bihor-Gebirge angesehen. Das möge bis zum Ort Avram Iancu sicher zutreffen, dennoch - so man die Bauern der Region befragt - würde hier niemand behaupten, in der Region des Metaliferi-Gebirges wohnhaft zu sein. Besonders südlich des Ariseul Mic fühlen sich die Bauern zur Region des Muntele Gaina dazugehörig und betrachten dies getrennt vom Metaliferi-Gebiet! ... Das Valea Ariesului Mic erreicht man von Câmpeni aus zunächst über die -75- talhochwärts. Nach ca. 4 km, hinter Mihoesti, zweigt eine Landstrasse nach links ab und überquert zunächst die Staumauer des Lacul Mihoesti (siehe Karte). Kurz hinter dem Dorf Ponorel zweigt linksseits eine schmale asphaltierte Strasse nach Valea Morii und Plescuta ab, wo sich auch die Cheile Vaii Morilor befindet. ...

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Biserica Parohiei ...

Vidra de Jos. Die Holzkirche im maramureser Baustil stamt aus dem Jahr 1712 und gilt natürlich als historisches Monument.

Im Innern ...

der Biserica Parohiei findet man noch eine beinahe vollständige Wandbemalung vor.

Die bäuerlich-naive Malerei ...

zeigt klar, wie es sündigen Menschen nach dem Tode ergeht!

Vorherrschende Grundfarben ...

sind Rot und Blau. Die Innenbemalung zieht sich über alle Wände: Seitenwände, Tonnengewölbe und Altarwand.

Fotos ...

auf den Grabkreuzen hinter der Kirche von Vidra de Jos, geben Aufschluss über manch Detail hiesiger Volkstracht.


Im Zentrum der Gemeinde Vidra

... befindet sich die "Expositie Etnografica". Das alte Bauernhaus, in welchem die ethnografische Sammlung untergebracht wurde, stammt aus dem Jahr 1671. 


Im Innern

... des kleinen Museums. 


Biserica ortodoxa din Ciungi

Hram: "Sf. ASrhangheli". Die Kirche inmitten von Vidra, wurde im Jahr 1791 erbaut und war religiöses Zentrum der einstigen Dörfer und Weiler  Vidra de Sus, Citera, Iarba Rea, Lazesti, Neagra, Sacatura und Ponorel. Im Jahr 1824 wurde hier in dieser Kirche Avram Iancu getauft. Die Innenbemalung der Kirche stamt aus dem Jahr 1963. Sehenswert ist die Ikonostase, welche mit wertvollen Ikonen aus der Zeit zwischen 1791-1822 besetzt ist. Die Ikonen enthalten Insignien des Malers Gavril Silaghi. 

Dealul cu Melci (Schneckenhügel)

Hier handelt es sich um ein ca. 1 ha umfassendes paläontologisches Schutzgebiet, welches vom Ursprung her ein Riff aus der oberen Kreidezeit (Senon) ist. Allein die Vorstellung, dass der nördlich der Landstrasse ansteigenden Berghang aus abgestorbenen Meeresschnecken besteht, versetzt einen Laien in Erstaunen.

Das Schutzgebiet ...

"Dealul cu Melci" beginnt kurz hinter Vidra. Von rechts kommt ein Bach geflossen, der in den Ariesul Mic mündet. Ganz sicher bin ich mir nicht, aber das hier aufsteigende Tal könnte das Valea Slatini sein. Dieses ist auf der Wanderkarte (siehe unten stehender Kartentipp) des Bihor-Gebirges eingezeichnet, das Schutzgebiet "Dealul cu Melci" hingegen nicht. Man muss genau schaun, hier steht auch ein grosses altes blaues Schild, dass auf das Schutzgebiet hinweist. Schon in dem kleinen Bach, der unter der Strasse hindurchfliesst, finden sich viele herausgebrochene versteinerte Schnecken.

Acteonellen, ...

so die alte Bezeichnung dieser Schnecken. Heute wird für diese Schnecken die Bezeichnung "Trochacteon gigantea" verwendet.

Cascada Miresei

Fast gegenüber dem Schutzgebiet "Dealul cu Melci", befindet sich zur anderen Seite des hier noch weiten Tales des Ariesul Mic diese wunderschöne Sinterkaskade. Wir wussten das nicht und wären beinahe daran vorbeigefahren. Wiedereinmal wiesen uns freundlich die Einheimischen darauf hin.

Die Cascada Miresei ...

fällt über den steilen Abbruch eines riesigen Sinterplateaus schätzungsweise 10 Meter in die Tiefe. Danach schliessen sich weitere kleine Kaskaden an. Vor dem Wasserfall liegen viele riesige Bruchsteine herum. Und beschaut man sich diese etwas genauer, dann weiss man nun, woher das alte Steinkreuz vor der Holzkirche in Vidra de Jos stammt. Sicher wurden hier auch Steine für den Hausbau gebrochen und herausgearbeitet.

          

Ein Blick ins Detail ...

zeigt den Aufbau des Sinters, der hier aus versteinerten Pflanzenresten und gebundenen Kiesen besteht. Die hier vorfindbare Formenvielfalt ist verblüffend.

      

Links der Kaskade ...

befindet sich eine kleine Grotte im weichen Sintergestein. ...

Und der Günter Joos ...

kanns ebenfalls nicht lassen, dort hineinzusteigen.

Versteinerte Rinde ...

eines dickeren Astes. Während das Holz im Innern wahrscheinlich durch Fäulnis- und Zersetzungsprozesse abgebaut ist, besteht die versteinerte Rinde fort.       

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Pensionstipp:

http://www.vidradesus.ro

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Das Museum in Avram Iancu

NATIONALES KULTURPATRIMONIUM

Text: Touristisches Faltblatt / Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis

"Der einzige Wunsch meines Lebens besteht darin, mein Volk glücklich zu sehen ..." (Avram Inacu)

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  1. VIDRA DES SUS - ein Dorf für die Unendlichkeit

"Vidra de Sus", heute das Dorf "Avram Iancu", liegt im Herzen der Westkarpaten, unter der Schläfe des Muntele Gaina - 1486 m - am Kleinen Aries (Ariesul Mic) 21 km von der Stadt Campeni entfernt (der Sitz der Legion Auraria Gemini) der Hauptstadt des Mozenlandes. Im Jahre 1201 gehörte die Ortschaft zur "Terra Abruth". Im Jahre 1595 - erteilte der Prinz Christoph Bathory ein Privilegium und darin wird sie dokumentarisch erwähnt. Der Name Vidra kommt, so meinen die Alten, vom fleischfressenden Tier = Fischotter. Im XVIII. Jh. und in der ersten Hälfte des XIX. Jh. gehört es zum Gebiet Zlatna (Raul Mic - kleiner Fluß). 1854 wird der Ort als "Felsa Vidra" vermerkt. Zwischen 1858 und 1860 ist es Teil des Distriktes Alba, 1875 wechselt es zum Komitat "Turda-Aries", um 1912 zur Plasa (Netz) Campeni zu gelangen.

1924 - bei den Hundertjahr-Feierlichkeiten der Geburt des Helden von Vidra wird dem Ort der Name "Avram Iancu" zugestanden. Bis 1950 gehört es zum Bezirk Turda-Aries, danach zum Raion Campeni, Region Cluj. Seit März 1968 ist es Teil des Bezirkes Alba.

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2 CASA IANCULUI (Das Janku-Haus)

Zu finden: Dorf Incesti, in den Auen des Kleinen Aries, Gemeinde Avram Iancu. Wurde gebaut von Alexandru Iancu, dem Vater des Helden, in der ersten Hälfte des XIX. Jh., aus Tannenstämmen, miteinander verklebt und weiß getüncht, auf einer Steingründung. Der Söller wurde aus Brettern gemacht die auf Stein-Stützen liegen. Das Dach ist hoch und schlank, aus Tannenbrettern. Kleine Fenster, so gros wie ein Blatt papier. Die Gheorghasa, Oma von Iancu, Witwe von Gheorghe Iancu wohnte in dem alten Haus das es auch heute noch gibt. Sein erster Kustos war Iancu Iosif al Lenutii. Seit 1924 - auf Betreiben der ASTRA - wird es Museum, heute GEDENKHAUS:

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3. CASA MEMORIALA (Gedenkhaus): von Innen betrachtet

Es geht die Holztreppe hoch, bis in den Söller, da öffnen sich zwei Türen, eine nach Rechts, zur Vorderstube, die andere nach Links zur Familienstube. Die vordere Stube ist mit Truhen und Ecktisch ausgestattet, dem hohen Motzenbett mit der Kinderwiege daneben, und verschiedene Utensilien typisch für das Ende des XIX. Jh.

Auf dem Fußboden aus dicken Dielen sind noch die Brandspuren, von der aus dem Ofen gefallenen Glut zu sehen.

Der Eingangsraum sieht ziemlich groß aus, in einer Ecke das Elternbett, mit Decken und Kissen, alles mit einer Wolldecke überspannt. In der andern Ecke steht der Tisch mit Küchengerätschaft: Schüssel, Löffel und Gabeln aus Holz, der Back- und Kochofen und anderes mehr. Aufbewahrt wird noch die an der Decke hängende Kinderwiege von Avramuti (Verniedlichung des Avram) worin er ruhig den Babyschlaf der ersten Lebensmonate genießen konnte.

Sie wurde aus biegsamen Haselnuss-Gerten gefertigt, die vorher in zwei Teile gespalten und dann geflochten wurden. Zugedeckt wurde er mit einem weißen Hanftuch und einer Wolldecke. In diesem Raum erblickte er das Licht der Welt im Jahre 1824, zur Kirschenzeit. Avram, Sohn des Alexandru Iancu (Richter und Förster von Vidra de Sus) und der Maria, geborene Gligor, aus der Sippe der Trifutestilor. Die Wiege hängt neben dem Elternbett, in dem auch Avramut schlafen sollte bis er Schreiben und Lesen beim Schulmeister Miahil Gombosiu aus Vidra gelernt hatte. Eines schönen Tages wurde er zur Schule nach Campeni gebracht um von einem andern tüchtigen Schulmeister - Moise Ionete, weiter zu lernen, was man so zu den Zeiten erlernen konnte.

Auf drängen seines Vaters, brachte ihn der alte Ghila mit einem Planwagen über den Großen Berg - Dealul Mare - ins Gymnasium von Zlatna (1837/38 -1840/41), hier erbrachte er inmitten der 13 - 17-jährigen außergewöhnliche Leistungen.

An der Wand zum Fluss hängt eine Kopie des Gemäldes Craiul Muntilor - König der Berge, das Barbu Iscavescu gemalt hat, und der Mantel den er als Student in Cluj getragen hat. In einer vorlesungsfreien Zeit soll er, voller Mitleid und Empörung zu seinem Vater gesagt haben: "Vater! Die heutigen Reglungen sind nicht gut! Sie müssen geändert werden! Einige sterben vor Hunger und andere sind wegen zu vielem Essen aufgedunsen!" Der Vater soll darauf mit bedachter Stimme gesagt haben: "Ändert sie! Wenn ihr das schafft!". "Nicht mit philosophischen Argumenten und Humanität wirst du Tyrannen überzeugen können, sondern mit der Lanze des Horea". Nach Abschluss seines Jurakurses im Jahre 1845, kommt Iancu ausgestattet mit den besten Zeugnissen und stellte sich bei der Regierung von Cluj vor um las Praktikant, ohne Lohn arbeiten zu dürfen.

Als 21-jähriger verlässt er Cluj um als Anwaltspraktikant dann an der Königlichen Tafel von Tg. Mures, zwei Jahre lang zu arbeiten. Die jungen, rumänischen Praktikanten organisieren (gerade im Hause in dem Iancu wohnte) eine Versammlung; sie erklären glasklar: "... die Rumänen betteln nicht um von den Ungarn befreit zu werden, die rumänische Nation ist stark genug um sich ihre Freiheit zu erobern".

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4. SENTIMENTALE GESCHICHTE

Die ASTRA setzte sich ein um die Feierlichkeiten zum hundertsten Geburtstag von Avram Inacu zu einem großartigen Volksfest in Tabea, Campeni, Casa Inacului, Muntele Gaina und Cluj zu gestalten. Gegenwärtig waren König Ferdinand, die königliche Familie, der Ministerpräsident I.C. Bratianu, der Patriarch Miron Cristea und andere Prälaten, Minister, Generäle, Kunstschaffende die den König begleiteten. Der König mit seinem Gefolge, entstiegen ihren Autos und bestiegen Kutschen oder Pferde: Andere bestiegen Ochsenkarren. Auf der Ostspitze des Muntele Gaina prangte das Gedenkkreuz = Crucea Inacului - in Stein aus Campulung gehauen, ein Werk des Bildhauers Mataoanu aus Bukarest. Darauf steht eingemeißelt: "Erhoben wurde dieses Heilige Kreuz, als Andenken an den unsterblichen Helden der Berge - Avram Inacu - bei den Feierlichkeiten zu seinem hundertsten Geburtstag, heute am 1. September 1924 in Gegenwart seiner Majestät König Ferdinand und dankbaren Vertretern der vereinten Nation".

Nach dem Abstieg vom Berg, wurde das Museum eingeweiht, im Beisein des Königs und der andern Gäste. Vasile Goldis übergab das Gebäude in unmittelbare Pflege der Gesellschaft von Abrud-Campeni. Die Nebengebäude, errichtet von der ASTRA, finanziert durch das Ministerium der Kulte und Künste, waren einer Kirche zugedacht, Schulen, Bibliotheken für das Dorf Incesti. Die Kirche und die Schule sind auch heute noch genutzt, seit 1924. Im Jahre 1972, dem hundertsten Todestag, wurde das Museum zum National-Museum der Vereinigung umgestaltet. Dabei wurde die Schule in den linken Flügel des Museums versetzt, und an ihre Stelle kam eine Fotodokumentation mit Volkskunst und Ethnographie. Die Bibliothek bekam von der Astra Bücher, dem Schülerhaus und vom Gesundheitsministerium. Die Öffnungszeiten entsprachen Reglungen aus dem Jahre 1899. Erster Bibliothekar war Aurel Gombos. Aufgelöst wurde sie 1948, von der Kulturreform, die Bücher wurden aus dem Museumshof entfernt und verbrant.

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5. LEBENDIGE GESCHICHTE

Geschichte-Ausstellung

Gelegen im rechten Flügel des Museums, beinhaltet es: Fotodokumente, Karten, Originalexponate, Seiten aus der zeitgenössischen Presse, Waffen, welche den Werdegang des Königs der Berge darstellen. Ausgestellt sind nach folgendem Plan:

"Die Vorgänger"; "Avram Iancu in den Studienjahren"; "Das Revolutionsjahr 1848 von Transsilvanien"; "Die Festung aus den Bergen"; "Die Präfekten, die Tribunen und Menge"; "Die Zusammenarbeit der Aufständischen mit den Rumänischen Landen"; "Nach der Revolution und ihrer gedenkend"; "Avram Iancu in der Erinnerung seiner Nachfolger":

Die Schautafeln enthalten: Fotokopien die folgendes darstellen: Bilder der drei Revolutionsführer = Horea, Closca und Crisan; der Tiberberg mit dem Paraul Drakului (Teufelsbach) - der Begegnungsort zwischen Chesea und Ursu Uibaru - Vertreter der aufständischen Bauer, dem Leutnant Probest und dem Vizeoberst Schultz - Vertreter der kaiserlichen Armee, der Text des Ultimatums gerichtet von Horea an die in die Festung von Deva geflüchteten Adligen, eine Lithographie mit Horea und Closca eingesperrt in separaten Zellen am zweiten Tor der Festung von Alba Iulia und die Folterungen vom Dealul Furcilor (Gabelberg) an Horea und Closca.

Die Texte, Fotokopien und drei Bohrer verschiedener Größen - auf einem Holzpodest, für die Durchbohrung der Kirschenkanonen, welche die aufständischen Bauern 1784 und Avram Iancu gegen Hatvany eingesetzt haben, vervollständigen das Bild dieser Bauernrevolte.

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6. STUDIEN-JAHRE

Dorfschule, dann in die Stadt nach Campeni - am Anfang des XIX. Jh. waren es rumänische Schulen (mit dem tüchtigen Moise Ionete), danach Lateinschulen und ungarische Gymnasium in Zlatna und die Rechtsfakultät in Cluj, konnten seinen Charakter und Glauben nicht verfälschen.

Der junge Avram, gekleidet mit langem Hemd, das ein liebevoll bestickter Gürtel im Schluss zusammenhielt, mit schwarzem Hütchen, schwelgt in unvergesslichen Erinnerungen.

Bei seiner ersten Prüfung (mit dem Lehrer Codrea, aus Neagra) bekam er von den assistierenden Menschen einige "galbeni" (Gelblinge - wohl Goldmünzen), für die aufgeschlossene Gelehrsamkeit, die der kleine Schüler seinem Lehrer geschenkt haben soll.

Gemäß den Erinnerungen des alten Ghila, der ihn im Planewagen, ins Gymnasium nach Slatna brachte, soll der kleine Avram, wegen Heimweh abgehauen sein von der Schule; auf seinem Heimweg, über den hohen Berg, stellte der Alte plötzlich fest, dass Avram sich wieder im Wagen befand.

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7. DAS REVOLUTIONSJAHR 1848 IN TRANSSILVANIEN

Die gesamte Wand enthält Fotodokumente, wertvolle Erinnerungen an die Revolution der transsilvanischen Rumänen; auf Fotos sind die wichtigsten Anführer zu sehen: Nicolae Balcescu, Vasile Alexandri, Mihail Kogalnicianu, Avram Inacu, Gheorghe Baritiu, Simon Barnutiu und andere, Texte der Ansprachen von der Großen, befragenden Volksversammlung, Lieder die dabei gesungen wurden um die anwesenden Menschen aufzurichten und in ihrem Kampf zu stärken, Lithographien der Versammlung von Blaj, Islaz, oder der Campia Filaretului.

Die damalige Presse rief die Menschen zur Versammlung zur "Duminica Tomii" (Thomas-Sonntag) von Blaj. Am 30. April hatte die Menge, auf dem Platz vor der Kathedrale von Blaj kaum noch Platz - sie kamen aus allen Winkeln Transsilvaniens. Aus den Westkarpaten kam Avram Iancu und Ion Buteanu. Die Menge hörte sich die Ratschläge der Jungen an, die entschlossen waren sich am 15. Mai wieder in Blaj zu versammeln.

Entscheidend war der Appell des Aron Pumnul, es wurden davon 400 Ausfertigungen verteilt.

Die Studenten und andere Jugendliche, schwirrten durch die Dörfer und warben für die Versammlung von Blaj.

Am Morgen des 15. Mai versammelten sich in Blaj über 40.000 Menschen, es werden sogar 50.000 bis 60.000 geschätzt, die entschlossen waren das Joch der Leibeigenschaft anzuschütteln.

Iancu führt seine Motzen an, 10.000 waren es, militärisch aufgestellt.

Die Anwesenheit von Iancu verlieh der Versammlung die Größe eines Feier- und Kampftages. "Von nun an war Iancu nicht mehr nur für die Motzen da. Er vertrat das ganze Volk, das sich in Transsilvanien erhoben hatte".

Die anwesende Menge stimmte für die 16 Punkte der "nationalen Petition" die Barnutiu vorgelesen hatte und widersprach kategorisch dem Beschluss zum Anschluss Transsilvaniens an Ungarn.

Vor den Menschen sprach Iancu folgendes: "Seht auf dies Feld, Rumänen, wir sind viele wie der Kukuruz der Tannen (Tannenzapfen), wir sind viele und sind stark weil Gott mit uns ist".

Das großartige Bild wird von der mächtigen Flagge der Trikolore der rumänischen Nation vervollständigt. Iancu kehrt zurück in die Berge und wartet auf die Antwort zur Petition die an die Diät von Cluj und an den Kaiserhof zu Wien gerichtet war. Die beiden Gesandtschaften wurde kühl, ohne Vertrauen und feindschaftlich empfangen.

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8. DIE FESTUNGEN AUS DEN BERGEN

Die Vertretung der Adligen von Cluj stimmte am 30. Mai 1848 übereilt dem Anschluss an Ungarn zu. Ende Mai findet die Versammlung der Vordern statt, in den Bergen, im Haus von Ioan Corches. Iancu versprach den Motzen die Wälder.

In Vidra, Albac, Scarisoara, Campeni und in vielen Motzendörfern läuteten die Kirchenglocken Sturm, es wurde zu den Waffen gerufen. Am 17. Juni versammelte Iancu die Motzen in Campeni, vorerst ohne Waffen. In dieser gespannten Situation findet in Blaj, am 24. September 1848 die dritte Versammlung statt. Iancu kommt an der Spitze einer Armee in die Stadt geritten, 6000 bewaffnete Motzen. Er besteigt die Bühne und richtet folgende prophetische Worte an die Menge: "Unsere Ansprüche sind heilig, genau so heilig wie es die Gerechtigkeit auch ist, und wir die Rumänen sind bereit diese mit allen Mitteln zu verteidigen". Diese Versammlung von Blaj organisiert den bewaffneten Widerstand.

Der General Josef Brem war nach Transsilvanien einmarschiert, besetzt Städte und Dörfer, auch Cluj wird von ihm erobert, damit sind die Wege in den Süden und Osten Transsilvaniens freigelegt.

Avram Iancu organisiert die so genannte "Festung aus den Bergen" - dargestellt auf dem gleichnamigen Gemälde.

Iancu versammelt einen Generalstab: Buteanu, Axente, Dobra, Vladutiu, Moldovan; er ist Kommandant und König der Berge. Eine Widerstandsarmee, bestehend aus 10.000 Mann, formiert sich rund um die Westkarpaten, mit dem Ziel, die Festung aus den Bergen, des Avram Iancu zu erstürmen. Strategisch war geplant Abrud anzugreifen, die Bergpässe werden heldenhaft verteidigt.

Hatvany dringt nach Abrud ein, Iancu mit einigen seiner Leute verlassen die Stadt und ziehn nach Campeni.

Am 9. Mai 1849 erteilt Iancu dem eingebildeten Major eine musterhafte Lektion, indem er den Druck von Abrud abwendet. Ausgezeichnet haben sich dabei die Gruppen um den Tribun Mihail Andreica, den Präfekten Simion Balint und vor allem jene des präfekten Nicolae Vladuta. Der Präfekt Dobra wird getötet, während Buteanu von Hatvany zurückgedrängt wird. Hatvany richtet sich erneut gegen Abrud. Die Schlacht vom 15.-18. Mai war grausamer als die vorausgegangene. Iancu erzielt seinen zweiten Sieg.

Am 15. Juni beginnt der Hauptangriff, ausgelöst von Kemeny; auch hier sollte Iancu gewinnen. Besiegt und gehetzt zieht sich die ungarische Armee zurück. Die beweglichen Gruppen des Vasvari Pal greifen die Berge von Marisel her an, bei Fantanele findet selbst der Anführer der Honvez (eine ungarische Elitetruppe) sein Ende. Die Berge sind nun von Ungebetenen gesäubert.

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9. PRÄFEKTEN UND TRIBUNEN

Am 19. Oktober wird die militärische Organisierung Transsilvaniens beschlossen. Die Legion befehligte ein Präfekt mit militärischen und verwaltungstechnischen Aufgaben. Der Präfekt sucht sich seinen nächsten Vertreter aus den so genannten Vizepräfekten.

Die Legion bestand aus zehn Tribunaten (Batalione) an deren Spitze je ein Tribun und ein Vizetribun stand. Die Tribunate gliederten sich zu je zehn Centuri (Hundertschaft), geleitet von einem Centurion und einem Vizecenturion. Die Hundertschaft bestand aus zehn Decuri (Zehntschaft) mit einem Decurion an der Spitze.

Die größte Bedeutung hatte die Legion Auraria Gemini, befehligt von Avram Iancu mit Sitz in Campeni. Axente Sever leitete die Legion um Blaj; Constantin Roman-Vivu die Legion vom Mieresch, die Hatzeger Legion führte Nicolae Solomon, die aus dem Zarander Land Ion Buteanu; zu Petru Dobre gehörte die Legion des Zlatnaer Gebietes, die Gegend um Mühlbach (Sebes) leitete Dionisie Popovici Martian, die Legionen von Campie kommandierten: Alexandru Batraneanu, Vasile Moldovan, Florin Micas, Vasile Turcu und Ioan Vladutiu; in der Burzengegend war Constantin Sacareanu, bei Hermannstadt Ion Brad. Zu Beginn des Monates Dezember 1848 organisiert sich die Legion vom Ariestal, kommandiert von Simion Balint, dann jene von Turda unter Samuil Porutiu.

Iancu galt nicht nur als Präfekt der Legion Auraria Gemini sondern er war auch Generalpräfekt - Kommandant der ganzen rumänischen Armee. Seine Präfektur hatte als Wahrzeichen - Eichenblätter; es war die größte aller Präfekturen, umfasste das Motzenland bis hin nach Aiud und Alba Iulia und auch die ehemalige Präfektur von Zarand, die Petru Dobra geleitet hatte; sie bestand aus den meisten Tribunaten - 8, mit den meisten Tribunen: Mihail Andreica, Ioan Nems, Alexandru Candea, Vasile Fodor, Dieonisie Darabant, Ioan Deac, Iosif Moga, Teodor Teoc und ie meisten Vizepräfecten: Nicolae Corches (der Held von Fantanele), Akiron Telechi, Ioachim Bacila und Anton Rozor.

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10. DIE ZUSAMMENARBEIT DER AUFSTÄNDISCHEN MIT DEN RUMÄNISCHEN LANDEN

Am 19. und 20. Januar tagte in Zlatna, die Versammlung zur Erörterung des Rumänischen Schicksals; Golescu und Florescu aus der Walachei, der Moldauer Ion Ionescu de la Brad, aus Muntenien Constantin Racovita-Vitianu, Gheorghe Alexandrescu-Adrian und sein Freund Avram Iancu, der Maler Barbu Iscovescu (er hinterließ auch das beste Gemälde von Avram Iancu). Der Oberst Simonffy setzt seine viel versprechenden Bemühungen zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung, zwischen Rumänen und Ungarn fort, während Balcescu, nach seiner Begegnung mit Iancu in Campeni, sich beeilte um nach Ungarn zu gelangen, zu Kossuth um die Fehler zu glätten und eine Brücke der Verständigung zu schaffen zwischen Rumänen und Ungarn. Zum Ende des Juli 1849 kommt Balcescu erneut nach Campeni. Fünf Tage dauern die Gespräche zwischen den Jungen Leuten, von denen die Zukunft der Rumänischen Nation abhing: Iancu, Axente, Balint, Moldovan und Vladutiu, Vizepräfekten und Tribunen. Die beflügelten Worte des romantischen Balcescu trafen auf die Realität der Taten ohne jegliche Beschönigung.

Mit der Antwort des Iancu verlässt Balcescu die Berge, in Arad überreicht er an K.Jossuth (in den letzten Tagen seiner Machtstellung) den Brief von Iancu.

Den Kämpfen fielen zum Opfer zehn Tribune, hundert Centurions - sie starben im Kampf, über hundert Pfarrer und Dekane wurden erhängt, 300 Dörfer wurden niedergebrannt, 40.000 Menschen kamen um, einige erstochen andere erschossen, auch erhängt, die andern fanden den Tod auf dem Schlachtfeld.

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11. NACH DER REVOLUTION - GEDENKEN DER ERBEN

Die Kampfwaffen und die Flaggen werden ehrenhaft aufbewahrt, von den Vordern der Revolution, in Erwartung besserer Tage. Sie wurden nicht irgendwie und freiwillig neidergelegt; sie wurden geküsst, an die Brust gedrückt mit Tränen in den Augen.

Avram Iancu zieht nicht nach Alba Iulia um dort ausgezeichnet zu werden, unter der Begründung: "Zuerst muss die rumänische Nation ausgezeichnet werden, mit Rechten die ihr zustehen", bekräftigt damit seine moralische Überlegenheit und bewundernswerte Ethik. Am 20. Dezember 1850 schließt er sein Testament ab, "Mein letzter Wille, ich überlasse all meine beweglichen und unbeweglichen Güter zu Gunsten der Nation". In dieser Zeit (1852) bereitet er den Besuch des Habsburgischen Kaisers in den Westkarpaten vor; es werden Freunde zu Rate gezogen, für die Begegnung mit Franz Josef.

Weder am Muntele Gaina, noch in Vidra oder Campeni, ehrte Iancu jenen mit seiner Gegenwart, der ihn gedemütigt und sein Herz verletzt hatte.

Am 17. August 1852 werden verhaftet: Iancu, Andreic und Darabant. Im Gefängnis von Alba Iulia wurde gefesselt und geohrfeigt jener, der König der Berge war.

Ein neuer Sturm erfasste ihn und führte zum Verderben - siehe die Gemälde von 1867, 1870, 1872. Er wird entlassen und es wird ihm ein überwachter Wohnort zugewiesen, im Hause seines Freundes Ilie Macelariu aus Hermannstadt. Den ihm zugewiesenen Arbeitsplatz für jährlich 2400 Florin in Wien oder für 1800 Florin in Hermannstadt will er nicht haben, weil er das von ihm geleistete Versprechen an seine Nation nicht hat erfüllen können. Seine Nerven sind am Ende, sein Wille gelähmt, und seine Geistesblitze leuchten nicht mehr wie vorher. "Zehn Jahre ging der lebende Tote spazieren zwischen den Tannen und über die Gräber seiner gefallenen Kämpfer". Er besucht seine Freunde (Axente, Ilie Macelariu, Samuil Porutiu), die meiste Zeit verbringt er bei Bekannten im Zarander Land. Wo er auch immer auftauchte, wurde er von den Menschen freundlich empfangen, mit Liebe und Respekt.

Seine wahren Freunde vergaßen ihn nicht.

Nach 1865 ist sein geistiger und physischer Verfall nicht mehr zu stoppen. Er schaut verwahrlost aus, er irrt, auf der Flöte spielend durch die Gegend und durch die Berge von wo dereinst seine Siegesrufe erklungen waren. Die Krankheit ist unerbittlich. Er hustet, es folgt ein Blutsturz, er muss ins Krankenhaus von Baia de Cris. Ein weiterer Blutsturz setzt seinem Leiden am 10. September 1872, in der Früh ein Ende. Und sie fanden ihn, mit dem Gesicht himmelwärts im Erker des Brezelbäckers Ion Stupina aus Baia de Cris.

Die Tageszeitungen, von damals, ausgestellt in einem Schaukasten des Geschichtesaales: "Federatiunea", "Gazeta de Transilvania", "Foaie pentru minte, inima si literatura" melden den Tod des Königs der Berge, es wird eine nationale Beerdigung beschlossen.

Sein lebloser Körper wurde aufgebahrt im Hause des Anwaltes Simonasiu. Der Assessor Dimitrie Popa stellte alles zur Verfügung für die Beerdigung.

Der Dekan Mihalteanu aus Brad und Simion Balint aus Rosia Montana, unterstützt von 35 Pfarrer zelebrierten die Totenfeier. Beerdigt wurde er am 13. September 1872 am Friedhof von Tebea unter Horeas Steineiche.

Dem Leichzug voran, schritten traurig und in Gedanken versunken die Präfekten und Tribunen: Axente Sever, Mihail Andreica, Nicolae Corches, Clement Aiudeanu.

Kanonensalven erklangen als der Sarg ins Grab gesenkt wurde. Im Totenprotokoll, der Pfarrei Vidra de Sus wurde vermerkt: "Avram Iancu, Held der Rumänen".

Auf der letzten Tafel wird seiner Erinnert, in unsern Herzen wird er weiterleben.

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12. AUSSTELLUNG FÜR VOLKSKUNST UND ETHNOGRAPHIE

Die Motzen, beständige Bewohner dieser Gegend haben sich als Holzhandwerker hervorgetan. Die kargen, steinigen Böden boten nicht genügend Ernährungsmöglichkeiten. Zur Deckung der ständigen wirtschaftlichen Bedürfnisse, neben der Viehwirtschaft und dem Anbau von dem was eben hier in den Bergen noch gedeihen konnte, fertigten sie Holzwaren an (Fässer, Schäfer, Wasserbehälter usw.), diese wurden veräußert in Ineu, der Arader Heide, in der Theisebene, auch noch viel fernerhin im Banat, Oltenien, Muntenien, Dobrudscha, - es eröffnete sich ihnen somit ein transkarpatischer Horizont.

1972, als das Museum umgestaltet wurde, sammelte man aus dem Dorf und den Nebenorten, - Victoria Leahu, damals Museographin und die Ethnographen des Muzeul National al Unirii (Nationales Museum der Vereinigung) leisteten diese Arbeit - sehr viele Trachtenteile, Hanfgewebe und solche aus Wolle, diese liefern Beweise für die Geschicklichkeit und Leidenschaft der Motzen-Frauen für das Nützliche und das Schöne; die Exponate stellen Verbindungen her zu den wichtigsten Tätigkeiten: Hirtentum, Landwirtschaft und Holzbearbeitung.

Die gesammelten Teile kamen in die Ausstellung für Volkskunst und Ethnographie der Motzen, die sich wie folgt gliedert:

  • Gewebe und Trachtenteile
  • Beschäftigungen: Hirtentum, Bodenbearbeitung und Fassbinderei.

Die Volkskunstausstellung kam in den rechten Flügel des Museums, gleich nach der Geschichteabteilung. Vor allem ist Hanfgewebe ausgestellt in Naturfarben und Trachtenteile.

Die Männertracht ist jene die in der ersten Hälfte des XIX. Jh. getragen wurde, bestehend aus weißer oder schwarzer Pelzkappe (caciula), Hemd aus weißem Tuch, mit Stickereien am Hals zusammengehalten, es wurde in den engen Hosen getragen (cioareci), über dem Hemd trug man den Schafpelz ohne Ärmel (cojoc), er hatte Taschen und wurde auf der Brust mit Stickereien verziert. An Feiertagen wurden "cioareci" aus edlem weißem Tuch; über einer Pelzweste trug man eine Bluse - "beches" oder "suman" genannt. An den Füßen hatte man Opanken aus gegerbten Tierhäuten.

Die Frauen hüllten den Kopf in große Tücher "tistinee" die je nach Alter unter dem Kinn oder im Nacken geknüpft wurden, weite, gereihte Blusen, darüber kleine Pelzwesten. Weite Röcke aus Tuch wurden getragen. Sowohl vorne als auch hinten wurde eine Art Schürze aus verschiedenfarbiger Wolle gebunden.

Die Stickereien an Hemden, Blusen oder Schürzen und Westen machte man mit schwarzem Garn, das sah nach Flor bzw. Schleierflor aus.

Über einige Holzstiegen gelangt man in das untere Zwischengeschoß. Hier findet man die Utensilien der Hirten - Schafglocken (Schellen), Melkbehältnisse, Waagen, Milchgefäße, und solche für die Verarbeitung der Milch - Geräte zur Bodenbearbeitung und der Bienenzucht - Kretten (Weidenkörbe), Hacken, Rechen, Sensen, Holzpflug, Egge, Dreschflegel, Obsterntegeräte, Bienenkörbe, Steinmühlen usw.

Es fehlen nicht die Geräte der häuslichen Industrie, zur Herstellung der Bettwäsche und der Bekleidung, Spinngeräte, Webstühle und andere mehr.

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"Die Legende der Henne"

Einmal, vor langer Zeit teilten die Menschen und die Götter die Welt in hell und dunkel, in Freud und Leid.

So geschah es dann am Saume der Wolken, unter den heiligen Tränen der Sonne, die wie Geschmeide über den Berg kullerten, jenen Berg der auch heute noch Wache steht über einigen Häusern aus Holz und Stein in denen Motzen wohnten, lebendige Pfeiler des blauen Himmels, die durch die versteckten Pfade wandelten, durch Wälder und Täler, mit ihren kleinen Pferden, aber eben dort hatte ihr Lager ein Berghuhn, das goldne Eier legte und die Motzen wunderten sich sehr darüber, sie beschützen das Huhn, beteten es an, in ihren Gedanken, Taten und Liedern.

Für ihr Huhn mit goldnen Eiern waren sie imstande auch Menschen zu töten, somit lebte das Huhn in Sicherheit, aus einer Jahreszeit in die andere. Ein einziges Mal sahen die Motzen ihr verzaubertes und einzigartiges Gesicht, mit den Flügeln ausgebreitet über alles.

Es war am Namenstag des heiligen Ilie, die Motzen versammelten sich nach Art der Bächlein die alle in einem Flussbett vereint werden, um ihre Sorgen zu besprechen, über Träume und Gedanken zu reden, ihrem Nachwuchs Gelegenheit der Begegnung und Bekanntschaften zu bieten, sich zu lieben und fürs ganze Leben zu vereinen, durch Heirat. Diesen jungen Leuten näherte sich das Huhn, als es abstieg aus dem unsichtbaren Nest, genau auf die Spitze des Berges, wo heute und für alle Ewigkeit Iancus Kreuz steht, es schlug einmal die Flügel zusammen und verwandelte sich zu einer verzauberten Fee die sich den jung vermählten näherte, mit einem Goldei in der Hand, bot ihnen dieses an für Glück und langes Leben. Die Menschen und der Berg klatschten Beifall, beteten, und dankten. Beim Beifall erhob die Fee die Hände gen Himmel ward Henne und wurde unsichtbar. Daraus entstand ein Brauchtum der Liebe und des Vertrauens, darum heißt der stolze Berg, heute und für alle Ewigkeit "Muntele Gaina" - "Berg der Henne".

Leider wurde das Glück getrübt, durch falsche Blicke, die stets nach dem Nest des Huhns mit dem goldnen Ei suchten, um dieses zu stehlen. Letztendlich und mit Teufels Hilfe ist es auch dazu gekommen. Das Huhn, das sich zur Fee wandelte, wer gerade auf dem Weg zu einem anderen Fest, auf der Spitze eines andern Berges, um die Bewohner zu versöhnen mit den ungebetenen Gästen, und der unbedachte Mensch stürzte sich aufs Nest, nahm die Eier, versteckte diese im Busen und verschwand.

Als die Fee zurückkam und den Diebstahl feststellte, wurde sie sehr böse und in ihrer Not erfasste sie den Beschluss diese Gegend zu verlassen und zwar für alle Ewigkeit. Erhob die Hände gen Himmel, wurde Huhn und flog unsichtbar auf einen andern Berg und dieses war Rosia Montana.

Die Menschen waren traurig, weinten, flehten das Huhn an, doch wieder zurückzukehren, doch das Wunder sollte sich nicht wiederholen. Es blieb der Berg des Huhnes, mit dem kahlen Gipfel, von Regen und Stürmen umtost, von Tränen und Legenden. Die Menschen begegnen sich stets mit ihm, um ihn zu zähmen, um seine Hoffnungen zu erfüllen, seine Geduld und die Harmonie.

Texte: Viorica TRIFUT, Ionel GOMBOS, Ion LOPADEANU, Emil JURCA, Tinu MATES

Die Bilder wurden dem Album "Avram Iancu" entnommen (befinden sich nicht auf dieser Webseite!)

Zusammenstellung - Ion MICLEA, 1984

Editoren: Ministerium für Kultur und Kulte, Direktion für Kultur, Kulte und Ntionales Kulturpatrimonium Alba, Patriotische - Kulturelle Gesellschaft "Avram Iancu" aus Rumänien - Filliale Alba Iulia

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Das Geburtshaus des Avram Iancu ...

ist heute Museum und Gedankstätte zugleich. Das alte Holzhaus wurde später zu diesem Zwecke umbaut von einer Art Dreiseithof, der zahlreiche Ausstellungsräume beherbergt. Das Museum der Gemeinde Avram Iancu befindet sich unmittelbar links der Strasse.

Der erste Ausstellungsraum ...

beherbergt eine dokumentarische Exposition.

Im Innern des ...

Geburts- und Elternhauses von Avram Iancu. Die Möbelstücke sind beinahe allsamt Originale.

Die Ausstellungsräume ...

des Dreiseithofes sind prall gefüllt mit Exponaten.

Tulnic

Mehrere Modelle des von den Motzen gefertigten Alphorns sind hier zu bewundern. Besonders ausgefallen ist das Doppelhorn.

Weitere Infos zum Tulnic -> siehe HIER

Liebevoll hergerichtet ...

ist in einem der Ausstellungsräume ein originaler Pferdewagen der Motzen. Noch heute kann man mit etwas Glück einem Motzen auf den Strassen irgendwo in Rumänien begegnen, der seine im Winter produzierten Holzwaren auf die Märkte bringt und zum Verkauf anbietet. In vielen Höfen wurde noch bis vor einigen Jahren alles vollständig von Hand gefertigt, weil diese noch nicht elektrifiziert waren.

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Glauben soll nur keiner, dass das schon alles war, was das Valea Ariesul Mic und dessen Umland an Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Es gibt weit mehr, aber nicht alles sei verraten. Es soll schliesslich nicht Ziel dieser Seite sein, stupide Touristen hier her zu locken, denen jeglicher Entdeckergeist abhanden oder schlimmer noch, nie eingekommen ist. ... :-)

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Wanderkartentipp zur Umgebung:

Bihor Gebirge, Muntii Bihor - neu im Programm - ... 1:60.000 ... 8,90 Euro ... Freizeit- und Wanderkarte mit Höhenlinien, Wanderrouten, Gebietsbeschreibung, rückseitige Beschreibung mit vielen Wanderrouten in Rumänisch, Ungarisch, Englisch. DIMAP, ISBN 963 86379 8 6 CM

Zu kaufen sind die Karten direkt beim Hersteller unter: http://www.dimap.hu/

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