Teius und seine Kirchen

Folgt man der -1- (E 81) von Alba Iulia in Richtung Cluj-Napoca, so erreicht man nach 16 km die Kleinstadt Teius (siehe Karte). Im Zentrum des Ortes befindet sich der für viele Reisende so wichtige Abzweig über Stremt und Geoagiu de Sus zum Râmet-Kloster (Manastirea Râmet), sowie zur bekannten Râmet-Schlucht (Cheile Râmetului). In alten Reiseführern finden zumindest drei der Kirchen von Teius Erwähnung. In heutigen Zeiten, finden wir leider nur noch eher mangelhafte und thematisch oberflächliche Reiseführer vor, was zur Folge hat, dass Reisende von vielen historischen Sehenswürdigkeiten nichts wissen. Dank der Zuarbeit von Herrn Bota Cristian Florin, ist es möglich, ein weiteres Mosaiksteinchen zu den Sehenswürdigkeiten Rumäniens hinzuzufügen. ...

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Biserica ortodoxa

Die Kirche befindet sich unmittelbar an der Hauptstrasse in Teius. Erbaut wurde sie im Jahr 1926.

Hramul Sf. Treime (50 Tage nach Ostern)

Die Innenbemalung ...

der Biserica ortodoxa stammmt aus jüngerer Zeit. Zwei Pfarrer versehen in dieser Kirchgemeinde ihren Dienst.

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Biserica ortodoxa ...

lautet auch die Bezeichnung dieser Kirche. Von Süden kommend, zweigt man vor der orthodoxen Kirche an der Hauptstrasse nach rechts ab und gelangt nach ca. 400 Meter zur zweiten orthodoxen Kirche von Teius.

Blick ins Innere ...

der Biserica ortodoxa, die im Jahre 1925 erbaut wurde.

Hramul Sf. Ierarh Nicolae (6. Dezember)

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Die griechisch-katholische Kirche

Biserica greco-katolica

Diese Kirche wurde um 1500 erbaut. Weitere Neu- und Umbauten erfolgten im Jahr 1595.

Hramul Intrarea Maicii Domnului in biserica

Das seltene Tonnengewölbe ...

mit seiner recht niedrigen Deckenhöhe und der uralten, im Originalzustand erhaltenen Wandbemalung, überrascht den Besucher ausserordentlich!

Die Innenbemalung

Die etwas verblichenen und vom Kerzenruss leicht besetzten Motive sind trotz allem noch immer in vielen Details erkennbar. Die Art dieser Malerei ist in anderen Kirchen nur selten anzutreffen.

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Die reformierte Kirche

Der Text entstammt einem deutsch-sprachigen Informationsblatt der Pfarrei.

Diese Kirche der Reformierten Gemeinde aus TEIUS wurde in den letzten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts errichtet. Ursprünglich hatte sie drei Schiffe mit einem westlichen, herausspringenden Fassadenturm und mit einer unregelmässigen achteckigen Beendung der Sakristei. In ihrer ursprünglichen Architektur folgte sie der nahe liegenden Reformierten Kirche aus Cricau-Boroskrakkó. Aber ebenso wie jene, verlor auch unsere Kirche ihre Nebenschiffe im 18. Jahrhundert, als diese niedergerissen wurden und ihre rundbogigen Arkaden mit ihren bis heute erkennbaren einfachen Konsolen vermauert wurden.

Der Polygonalchor wird eigentlich mit einem konzentrisch gemauerten Kuppelgewölbe bedeckt, das durch die auf vier Konsolen aufliegenden Rippen gegliedert wird. Das achtspeichige ösliche Radfenster ist mit doppelter Zickzacklinie gerahmt. Die Zeugnisse der romanischen, rundbogigen Baukunst der Jahre 1200, sind der Triumphbogen, die Sitznische des Priesters (Sedilia), die ursprüngliche Türöffnung der Sakristei, und das Nordfenster des Chors.

Die Elemente der Anfänge des gotischen Stils sind die Fenster des Glockenturms, das westliche Eingangsportal und die Zwillingsfenster an der südlichen Seite der Sakristei. Die Kapitel dieses Portals sind mit Weinblattschmuck geziert. Die rundbogigen und die gotischen Bestandteile passen vollkommen zu dem Baustil der Jahre 1200 und 1300 und in Einklang mit den schriftlichen Urkunden, bestimmen sie auf die befriedigendste Weise die Bauzeit der Kirche.

Unsere Kirche, infolge der offenen geographischen Lage der Siedlung, hatte viel zu leiden. Sicher wurde sie geplündert und ruiniert zur Zeit des türkischen Feldzuges aus dem Jahre 1442 und der Feldzüge des österreichischen Generals Basta im Jahre 1603, bei den letzten türkisch-tartarischen Raubzügen in den Jahren 1658-62.

Im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts wurde unsere Kirche, gleichzeitig mit der r.-katholischen Kirche vom siebenbürgischen Schatzmeister István Apor wiederhergestellt. Zu dieser Zeit sollten die schwer beschädigten Nebenschiffe niedergerissen werden, da sie bei der verkleinerten Gemeinde nicht mehr nötig waren und ihre Wiederherstellung unnötige Kosten verursacht hätten.

Im Jahre 1777 wurde die Kassettendecke gefertigt, aus dem Jahr 1782 stammen die Türflügel des Haupteingangs. Im 19. Jahrhundert wurden die letzten Überbleibsel der Sakristei niedergerissen, eine neue Turmspitze errichtet, und die Fenster des Schiffes erneuert, sowie ein Fenster des Chores hinzugefügt. Im Jahr 1900 wurde das Dach des Schiffes umgebaut und im Jahr 1930 wurde dies mit Asbocement-Platten bedacht.

Die Kirchengemeinde restaurierte im Jahr 1969 die ganze Kirche von innen her, mittels Spenden reformierter Gläubiger und mit der Unterstützung der Klausenburger Reformierten Superintendenz und der Direktion der Historischen Denkmalpflege von Rumänien. Bei diesen Restaurierungsarbeiten kamen die vermauerten Tür- und Fensteröffnungen, die Sitznische des Priesters, das südliche Zwillingsfenster der Sakristei, die Fragmente der uralten Mauerfresken des Mittelalters und Fragmente einiger Innagurations-Zeichen zum Vorschein. All das wartet noch auf eine fachgerechte Wiederherstellung, als auch die Freilegung vermauerter Arkaden an der Aussenwand der Kirche. Gewünscht ist für die Zukunft auch die Freilegung hinterbliebener Fundamente der einst abgerissenen Nebenschiffe.

Uraltes Haus in Teius

Zum Grössenvergleich hat sich Bota Cristian Florin vor das kleine Wohnhaus gestellt. Im Hintergrund erhebt sich die Biserica reformata.

Biserica reformata

Diese, einst als katrholische Kirche im 13. Jahrhundert erbaut, ist die älteste Kirche von Teius.

Im Innern ...

der Biserica reformata. Die Kassettendecke stammt aus dem Jahr 1777.

Die Turmuhr ...

der Biserica reformata. Das Uhrwerk wurde einst in Budapest hergestellt. Eine genaue Datierung war leider nicht möglich.

Ein letzter Blick ...

auf den wuchtigen Glockenturm der Biserica reformata.

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Die römisch-katholische Kirche

Die katholische Kirche wurde von dem Reichsverweser Ungarns Ioan de Hunedoara erbaut und später von dessen Sohn Matei Corvin (Matthias Corvinus) beendet. Von den nachträglichen Ergänzungen ist das Westportal künstlerisch am wertvollsten. Die Inschrift auf dem Tympanon gibt als Baujahr 1448 an.

Biserica romano-catolica

Diese Kirche samt angebauten Gebäudekomplexes, beherbergte zu früheren Zeiten ein Kloster. Interessant ist der seitlich zum Kirchenschiff angebaute Kirchturm.

Blick ins Innere ...

der Biserica romano-catolica.

Der Ostflügel ...

Der Biserica romano-catolica.

Hramul Nasterea Maicii Domnului (8. September)

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Menschen aus Teius

Onita Maria ...

präsentiert ihre traditionellen Saatgüter. Nach den etablierten Jahren westlicher Hybridkulturen hat sich mitunter herausgestellt, dass alte Obst- und Gemüsesorten einen intensiveren Geschmack aufweisen. Rumänienreisende wissen dies schon immer zu schätzen!

Die Aufbewahrung ...

der Saatgüter ist banal einfach und erfolgt im Hause von Onita Maria in Strümpfen.

Die Enkeltochter ...

von Onita Maria beschäftigt sich derweil mit anderen Dingen, wie etwa der Malerei oder der Poesie.

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Und ein Bild ...

soll doch einen Einblick in das Interpretationsvermögen des Kindes geben. Interessant ist hier in jedem Falle eine stimmige Farbgebung und vor allem aber das sich widerspiegelnde Verhältnis zwischen Mensch und Natur!

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