Die Gemeinde Întregalde und die Schluchten im Becken der Galda

Oberes Bild: Die Kirche von Modolesti (Com. Intregalde) vor dem Bergpanorama der Cheile Intregalde. Die traumhafte Schluchtenregion befindet sich im Westen Rumäniens im Apusener Bergland (Muntii Apuseni) - genau genommen im Südosten des Trascau-Gebirges (Muntii Trascaului). Die Anreise erfolgt zumeist von Osten her über die -1- (E 81). Die Nationalstrasse verlässt man 3 km südlich von Teius nach Galda de Jos (siehe Karte). Die Landstrasse verläuft über Mesentea, Benic (wo es einen Abzweig nach Cetea gibt), Galda de Sus, Magura, Poiana Galdei (wo ein Waldweg hinauf nach Tecsesti abzweigt). Hinter Poiana Galdei gibt es im weiteren Verlauf des Tales zahlreiche Möglichkeiten das Zelt aufzuschlagen, oder den Wohnwagen zu parken. Oberhalb der Intregalde-Schlucht, in der Gemeinde Intregalde, gibt es zudem einige wenige Pensionen (siehe unten auf dieser Seite).

Etwa ab Mesentea wird die Landstrasse zunehmend schlecht und ist im weiteren Verlauf von Schlaglöchern geprägt. Einer langsamen Anfahrt hinauf nach Intregalde steht aber nichts im Wege. Für Allradfahrer und Radfahrer bietet sich zudem eine Anreise von Mogos her. Innerhalb der letzten Jahre wurde hier viel Holz abgefahren, so dass diese Strecke für normale Fahrzeuge nicht zu befahren ist. Für jene Reisende, für die das kein Hindernis darstellt, bietet sich hier auch die Weiterfahrt in Richtung Mogos, um von dort z.B. nach Bucium und Rosia Montana zu gelangen. Auch können jene Reisende statt nach Mogos, in entgegengesetzte Richtung die zauberhafte Bergstrasse nach Bradesti - Ramet befahren. Aber Ziel dieser Seite ist es, sich mit der ohnehin sehr ergiebigen Landschaft um Intregalde zu befassen! ...

---------------oO---*****---Oo---------------

Für den Bergwanderer bieten sich von hier aus Touren in alle Himmelsrichtungen: in nördlicher Richtung geht es über die Streudörfer Dealu Geoagiului und Botani zur Cheile Pravului und weiter nach Cheia und Cheile Rametului ...; nach Ost/Nordost geht es über Poiana cu narcise, Tecsesti, zur Piatra Cetii, oder aber weiter über Cheile Tecsestilor bis hinüber zur Cheile Cetii / Cetea ...; nach Süd/Südwest gelangt man hinüber nach Ciumerna, Lacul Iezer und weiter zur Cheile Ampoitei oder aber weiter westlich zur Cheile Fenesului ...; nach Osten kann man der Bergstrasse Richtung Mogos folgen, oder aber durch das einsame Tal des Schiopu-Baches hinauf nach Dl. Coman wandern und schliesslich in die Valea Bamii absteigen ... Die Möglichkeiten sind so vielfältig, dass man hier mal eben nicht auf die Kürze vorbeischauen kann. Tut man dies, so muss man bis zum nächsten Urlaub damit leben, viele Schönheiten dieser grandiosen Landschaft nicht gesehen zu haben.

Einige einführende Infos zur Comuna Intregalde. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von 82,5 km². Die Gemeinde ist ein Verbund der Dörfer Intregalde (94 Einwohner), Dealul Geoagiului (82 EW), Ghioncani (104 EW), Iliesti (20 EW), Ivanis (97 EW), Marinesti (22 EW), Modolesti (129 EW), Necrilesti (188 EW), Popesti (12 EW), Sfarcea (63 EW), Tecsesti (66 EW), mit einer Gesamteinwohnerzahl von 877 Menschen, vorwiegend der rumänischen Bevölkerungsgruppe zugehörig. Die Bevölkerungszahl ist seit längerer Zeit rückläufig (2152 Bürger im Jahr 1960).

---------------oO---*****---Oo---------------

Oberer Zugang ...

der Cheile Intregalde. Hier fliesst das Wasser der Galda hindurch, daneben verläuft die Strasse talwärts Richtung Galda de Jos.

Tiefe Einblicke ...

von den südlichen Steilwänden auf den oberen Abschnitt der Schlucht. Die Aufstiege erfolgen hier über sehr steile Schuttrinnen und sollten nur von erfahrenen Bergwanderern begangen werden.

Blick aus Süd ...

auf die nördlichen Abhänge der Schlucht (li. im Bild).

Blick auf ...

das nordöstlich gelegene Felsplateau der Muntii Cetii (li. oben im Bild). Die höchste Erhebung dort beträgt 1148 Meter.

Der Talgrund ...

der Cheile Intregalde. Die Länge der Schlucht beträgt etwa 1,5 Kilometer.

---------------oO---*****---Oo---------------

Intregalde

Text: Dokumentation der Gemeindeverwaltung Intregalde / Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis

DIE GESCHICHTE DER GEMEINDE

Um möglichst wissenschaftlich zu sein, habe ich sowohl Akten durchsucht als auch mit den Ältesten der Bevölkerung gesprochen. Schlussfolgernd konnten zu wenige wissenschaftliche Daten und Proben gefunden werden, um einen realen Blick auf die Vergangenheit der Gemeinde Intregalde zu werfen.

Erste Dokumente stammen von 1525, dabei es geht um "Galda Romaneasca (Rumänisch Galda), zu einer Zeit als Ioan Zapolia Voivode (Fürst) von Transsilvanien war, der 1526 ungarischer König wurde". Als erstes Dorf wird Dealul Geoagiului erwähnt, gemeinsam mit Cristesti - im Jahre 1413, unter der Bezeichnung "alter Gyog valaharis", soll heißen: das andere rumänische Geoagiu. Auf dieses Datum weist auch Gabriela Mircea in ihrer Studie zur Holzkirche von Cristesti. Das Dorf wird im Jahre 1838 erstmals schriftlich attestiert, und zwar in einem Ceaslov aus Ramnic (Kirchenbuch mit Gebeten und Liedern die zu gewissen Stunden eingesetzt wurden - ceas = Uhr) der in der alten Holzkirche aufbewahrt wurde. Da heißt es: "Es soll bekannt sein, dass für dieses Buch, das gebunden wurde, der Tudor Telegut aus Abrud im Jahre 1838 - 7. April, ein Paar Strümpfe und vier Kupfer-Zloti geopfert hat, und dem Ioan Suleanu fürs Papier 4 Zloti Kupfergeld gegeben hat". Die anderen, zur Gemeinde gehörenden, Dörfer sind: Ghioncani (1877), Ivanis, Marinesti, Modolesti, Popesti, Sfarca (im Jahre 1954) und Tecsesti (1909).

Über die Existenz viel älterer Ortschaften gibt es keine Aufzeichnungen. Es wird in volkstümlichen Überlieferungen berichtet, dass die ersten Siedler des Dorfes Popesti Diebe gewesen sind, die von den transsilvanischen Behörden verfolgt wurden und sich dort hin geflüchtet hatten.

Bezüglich der Ortsbenennung, ist es nach Erzählungen möglich, dass die erste Grundsteinlegung einer Behausung zwischen den Bächen Gladita und Gladioara, die westlich der Gemeinde ihre Quellen haben, am Fuße des Berges Negrileasa dort stattgefunden hat, wo diese zusammenfließen. Nachdem sie das Gebiet der Gemeinde Mogos durchfließen, verlaufen sie nahezu parallel auf dem Gebiet von Intregalde. Getrennt werden die Bäche nur durch einen Bergrücken. Gladita durchquert die Dörfer Sfarcea und Negrilesti während Glädioara durch Ghioncani und Ivanis fließt, zusammen kommen sie am Punkt Floresti. Da es sich hier um eine Galda und um die Galdioara (Verniedlichung) handelt, könnte es gut sein, dass die Bewohner ihren Hauptort Intre-Galde nannten (inter = zwischen, den beiden Galdas). Die Siedler des heutigen Dorfes Floresti hießen Florea, jene von Popesti = Popa, in Negrilesti gibt es hauptsächlich den Namen Necreala, in Iliesti den Ilie, in Marinesti den Marian, in Tecsest den Tecsa, in Ghioncani die Ghioancas, in Cristesti die Cristeas. Somit wurden die Dörfer nach ihren Bewohnern benannt.

Den Archiven der Kirchen von Intregalde und Dealul-Geoagiului ist zu entnehmen, dass in den Jahren 1742 bis 1774, das gesamte Einzugsgebiet der Valea-Galzii besiedelt war. 1742 lebten 22 Familien in Dealul Geoagiului und 1774 30 Familien in Modolesti. Nur in Ortschaften mit mindestens 20 Familien wurden Kirchen gebaut, daraus kann geschlossen werden, dass in der oben genannten Zeitspanne noch drei Kirchen entstanden sind - in Tecsesti, Necrilesti und Gionacani. Die Seelenverwandtschaft zwischen den Bewohnern unserer Dörfer lässt darauf schließen, dass es sich um ehemalige Motzen handelt, die aus dem Nordwesten kamen. Vergleichbar sind: die Trachten, ihr Handwerk, Gewohnheiten und Überlieferungen. Bestärkt wird diese Feststellung auch durch die Existenz von Verkehrspfaden zwischen den Ortschaften: Mogos, Zlatna, Campeni und Aiud. Verbindungsmöglichkeiten von Süden und Osten her können erst aus viel späteren Zeiten nachgewiesen werden. Daraus wird geschlossen, dass es viel früher Verbindungen zum Nordwesten gab. Besucht wurden die Märkte von Salciua und von Campeni.

Im Laufe der Geschichte gibt es keine nennenswerten Verwaltungsänderungen. Bevor es Raions gab, gehörte Intregalde zum Judet (zu vergleichen mit einem Regierungs-Bezirk) Alba, bzw. zur Plasa (Netz - eine Unterteilung des Bezirks) Teius. Da wir keine Unterlagen gefunden haben, können keine anderen Organisationsformen erwähnt werden. Im Gemeindearchiv gibt es Belege dazu, dass die Dörfer Iliesti, Dealul Geoagilui, Tecsesti zeitweise zur Gemeinde Stremtz und auch zu Benic gehört haben. Seit 1950 gehören diese Dörfer zu Intergalde.

Die Bevölkerung von Intregalde hat sich an den sozialen Auseinandersetzungen, die in den Westkarpaten stattgefunden haben, beteiligt. Die Alten Leute erzählen von Menschgruppen die mitgekämpft haben, als der Baueraufstand von 1784 unter Horea, Closca und Crisan stattfand, ebenfalls bei den Kämpfen um Zlatna unter Avram Iancu. Es gibt Informationen, wonach Horea 1784 nach der Niederschlagung des Aufstandes, durch diese Gegenden gezogen sei, vor allem durch die Wälder im Westen der Gemeinde, die ihrerseits zu den Waldgebieten von Negrileasa gehören, das an die Dörfer Bucium-Sasa und Bucium-Poieni grenzt.

Es gibt schon seit vor dem Jahr 1600 einen Bergpfad, der verläuft am rechten Ufer eines Baches, den man Türkenbach nennt. Dieser Pfad verbindet menschliche Siedlungen von Intregalde mit ebensolchen aus der Valea Galditei, er verbindet darüber hinaus auch die Gebiete der Ortschaften Cricau, Craiva und Sard. Obwohl dieser Pfad große Ansprüche an seine Benutzer stellt, wird er auch heute noch begangen, das will etwas über seine langwährende Bedeutung aussagen. Genau belegbar ist die Beteiligung der Bürger von Intregalde an der Vereinigungsversammlung mit Rumänien vom 1. Dezember 1918, die in Alba Iulia stattgefunden hat.

Wichtige Baudenkmähler sind die Kirchen Dealul-Geoagiului und Modolesti, erbaut 1742 und 1774, es sind typische Holzbauten der Motzen, innen mit Holzmalerein verziert und mit Ikonen auf Glas versehen.

Archäologische Forschungen wurden nicht durchgeführt, bloß durch Bergbausonden ist man auf Kupfervorkommen gestoßen, das auch in geringem Ausmaß abgebaut wurde, auch Silber wurde gewonnen, vor sehr langer Zeit. Diese Orte werden auch heute noch Baile Daco-Romane genannt, als auch Baia din Masivul Caprei (der Begriff "baia" steht allgemein fürs Bad, aber auch für ehemalige Bergwerke). Über diese "baia" wird erzählt, dass Türken Gold geschürft und dass diese bei ihrem Rückzug einen Schatz vergraben hätten. Danach hat die Bevölkerung immer wieder gegraben.

Nicht von ungefähr kommt die Bezeichnung "Paraul Turcului" = Türkenbach, für das nach Cricau und Craiva fließende Gewässer, er fließt an einer Goldschürfstelle vorbei.

---------------oO---*****---Oo---------------

Dieses Gebäude in Modolesti ...

beherbergt eine im Aufbau befindliche ethnographische Sammlung, sowie ein Büro des Clubul Montan Apuseni:

http://www.clubapuseni.ro

Wichtig zu erwähnen: In Modolesti gibt es ein gutes Magazin Mixt, in dem man sich mit den nötigen Lebensmitteln versorgen kann!

Im Innern ...

der ethnographischen Ausstellung. Die hier befindlichen Exponate zeigen alte Werkzeuge, Töpferwaren, traditionelle Textilien und zahlreiche Dokumente ... Wer der Ausstellung einen Besuch abstatten möchte, der frage im nahen Gemeindezentrum der Comuna Intregalde nach:

Primaria Intregalde, Str. Principala, Nr. 3, Tel.: 0258-8553 oder 0258-855028, Primar Lupsa Silviu, Tel.: 0258-855035 ... primariaintregalde@artelecom.net

Typische Tracht ...

rumänischer Bergbauern aus der Gegend um Intregalde, Modolesti, Necrilesti ...

---------------oO---*****---Oo---------------

Touristisches Potenzial der Gemeinde Intregalde - Teil 1

Text: Dokumentation der Gemeindeverwaltung Intregalde / Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis

Das natürliche touristische Potenzial

Der natürliche Rahmen bietet viele und bedeutende Anziehungspunkte, welche diese Gegend ausmacht:

Die Schluchten und Steilhänge, bieten gemeinsam mit den Höhlen, besonderes Interesse. Professor Pompei Cocean bezeichnet die Schluchten der Galda-Senke als morphologische Komplexe die zusammengenommen als einzigartiges Touristikobjektiv gesehen wird.

Jede dieser Schluchten: Intregalde, Gladita, Turcul, bilden individuelle touristische Sehenswürdigkeiten. Da sie nahe voneinander gelegen und leicht erreichbar sind, können sie allesamt ohne weiteres zu jeder Jahreszeit besichtigt werden.

CHEILE GALDITEI (cheia = steht ganz allgemein für Schlüssel, in diesem Fall handelt es sich aber um eine Schlucht, Engpass, Bergpass, meistens dort zu finden wo ein Wasserlauf sich den Weg durch den Berg gewaschen hat), entstand dort wo der Bach Galdita auf den Kalksporen der Comarnicilor traf. Nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" wurde dieser Durchbruch immer tiefer, er erstreckt sich heute über eine Länge von einem Kilometer.

CHEILE INTREGALDELOR, entfalten sich unterhalb der Ortschaft Modolesti, (Teilort von Intregalde) das westliche Ende dieses Durchbruchs entspricht dem Bereich zwischen den Tälern in den Muntii Trascaului, es handelt sich auch hier um Kalkstein.

Der linke Hang des Passes ist nach Süden ausgerichtet und stellt sich sehr spektakulär dar, mit seinem vielseitigen Mikrorelief, bestehend aus Ablagerungen, mit zinnenförmigen Kämmen, Türmen und Pfählen, pyramidenförmige Formen, Spalten, Grotten, verwitterten Kesseln, usw.

Der rechte Hang ist weitläufig bewaldet. Stelleweise sieht man gezackte Spitzen, Höhleneingänge, natürliche Brücken, Felsgeröll das sich in Richtung Wald ausbreitet und wie ein Geröllmeer aussieht.

Diese Schlucht beeindruckt vor allem durch die Nähe und Vertikalität der Wände, aber auch durch die Vielfalt der Mikroformen die nach oben streben; Zeugen einer nacheiszeitlichen, morphoklimatischen Modellierung. Durch die Schönheit der wilden Landschaft, bildet sie ein Naturschutzgebiet von 403 ha. Darin wächst das berühmte Edelweiß (Leonthopodium alpinum intregaldense), an keiner anderen Stelle des Landes ist es in so geringer Höhe anzutreffen, die weiße Kartäusernelke (dianthus speculifolius) und andere Seltenheiten.

CHEILE DIN BAZINUL TURCULUI (bazinul = Becken)

Der Türkenbach und seine Nebenläufe schufen diese Schlucht, er mündet in die Galdita, ungefähr auf halber Passlänge. Der Türkenbach befindet sich mit seiner gesamten Länge in Kalksteingebiet, schaut wie ein riesiger Kessel aus, mit Abzweigungen die dem Blattaufbau mit seinen Seitennerven gleichen. Der Hauptabschnitt der Schlucht, vom Türkenbach geschaffen, hat eine Länge von 200 m und besticht durch seine morphologischen Detailelemente: Steilhänge, Kämme, spitze Gipfel die aus dem Buchenwald herausragen, Geröllanhäufungen unter denen Wasser hervorquellt, in nicht unbedeutenden Mengen.

CHEIA TECSESTILOR

Der Raul Cetea ist das längste Nebengewässer der Galda (15 km), durchquert die Kalkanhöhen, und fügt dem Touristengebiet Galda noch zwei Schluchten hinzu: die Cheia Tecsestilor und die Cheia Cetii. Die erste gehört zur Gemeinde Intregalde, der Name stammt vom gleichnamigen Dorf, das etwas oberhalb liegt. Die Länge beträgt 500 m und verläuft hauptsächlich von Westen nach Osten und hat nicht so hohe Steilhänge. Die Morphologie der Hänge ist äußerst vielseitig, vor allem die linke Seite. Rechtsseits ist die Schlucht bewaldet. Die Cheia Tecsestilor wird von den Einheimischen auch "Cotul lui Miron" genannt (cot = allgemein Ellenbogen, hier handelt es sich aber um eine Kehre, Kurve oder einen Knick).

AVENURILE

Im Galdabecken gibt es zwei davon, die lokale Bevölkerung nennt sie auch "sunatori" oder "cantatori" allgemein auch "gauri" = Klingeln; Sänger oder Löcher.

- Gaura fara fund (das bodenlose Loch) hat sich auf einer Höhe von 1118 m gebildet - in der Piatra Cetii, die Öffnung beträgt 10 m und seine Tiefe fast 70 m. Sie sieht wie eine trichterförmige Doline aus, die sich im unteren Teil treppenförmig erweitert.

- Das zweite Loch gibt es im Platoul Poienii Ascunse = die Ebene der versteckten Alm, auf einer Höhe von 1010 m, es ist aber bedeutend kleiner (16 m Tiefe).

DIE HÖHLEN - PESTERILE

36 davon gibt es im Galdabecken, im Ciumernamassiv und in den Cheile Intregaldelor. Einige davon sind von nur geringer Größe oder sie befinden sich an unzugänglichen Stellen, dadurch verringert sich ihre touristische Bedeutung. Die bedeutendste ist die PESTEREA BISERICUTA = Kirchlein-Höhle, sie befindet sich am rechten Hang des Gladita, unterhalb des Ciuha-Gipfels, auf 1150 Höhenmetern. Zu erreichen ist sie über den Verbindungsweg zwischen Intregalde und Necrilesti, darauf weiter auf dem Bergpfad, den die Einheimischen als Ausgang von Ciumerna benutzen. Es handelt sich um eine relativ trockene Höhle mit Galerien auf zwei Ebenen, deren festgestellte Länge 310 m beträgt, mit einer Öffnung von ca. 8 m. Sie ist in allen Jahreszeiten begehbar, ohne spezielle Ausrüstung - gilt nur für das Obergeschoß; ins Untergeschoß kommt man nur mit alpiner Ausrüstung. In der Poiana Ascunsa gibt es drei Höhlen:

- Die erste Höhle auf 1120 Höhenmetern, unter dem Coltul Poienii kann über eine Länge von 10 m begangen werden, hat eine kurze Abzweigung auf der rechten Seite, an deren Wänden viel Wasser runter läuft; eine Abzweigung wird "die Orgel" genannt.

- Höhle Nr. 2 liegt 150 m südlich, an einer etwas schwerer zugänglichen Stelle, während die Nr. 3 eine kleine Grotte darstellt, 10-12 m lang und etwas südlicher gelegen.

Die Höhlen der Intregalde-Schlucht sind meistens kleineren Ausmaßes, es gibt sie in verschiedenen Höhenlagen auf beiden Seiten der Steilhänge.

KLIMA

Da die Gemeinde hautsächlich in der Valea Galzii = Galdatal liegt und seinen Nebetälern gibt es hier ein spezifisches Klima, das von der Westströmung abhängig ist. Die Temeperaturunterschiede im Laufe eines Jahres entsprechen einem gemäßigten Klima und schwanken von Monat zu Monat im Durchschnitt mit 6 Grad. Die Höchstwerte im Juli liegen bei 18 Grad. Tiefstwerte im Winter finden wir auf der Talsohle, bedingt durch die Thermikumkehrung, dadurch können hier auch keine Obstbäume gepflanzt werden. Frost gibt es schon in der zweiten Oktoberdekade und erst ab der gleichen Dekade des Monats Mai ist es frostfrei. Dazu kommen noch Reifbildungen die ebenfalls die Vegetationsdauer der Pflanzen einengen.

Intregalde liegt in einem Gebiet mit reichhaltigen Niederschlägen 700 - 900 mm, die sich nicht gleichmäßig auf das ganze Jahr verteilen. Die vorherrschenden Winde blasen aus nord-westlicher Richtung, die kalte Luft wird als Gebirgsbrise bezeichnet, sie hat ihren Ursprung in den Bergen, setzt sich in den Tälern fest und gleitet langsam mit den Wasserläufen hinab.

GEWÄSSER

Sind das aktivste geländeprägende Element - sie haben die Oberfläche modelliert. Sie sind unübertrefflich in ihrer Phantasie und Meisterhaftigkeit, sie schneiden Gebirge und bilden spektakuläre Passabschnitte, Schluchten und asymmetrische Täler. Die Gewässer zeichnen sich noch durch ihre Reinheit und durch ihr hohes energetisches Potenzial aus.

VEGETATION

Von ihr wird das geographische (natürliche) Landschaftsbild geprägt und beeinflusst maßgebend die touristischen Gesichtspunkte. Ihr ästhetischer Wert, die Erholungsmöglichkeiten, sie zu kennen, die Seltenheiten oder die Arten die es nur dort gibt, zu finden, vor allem im Wald, bildet ein unermessliches Arsenal das geschützt und erhalten werden muss. Der Wald umfasst beträchtliche Areale, einige auf schwer zugänglichen Anhöhen, bildet durch seine Artenvielfalt und die in seinem Schutze gedeihende Vegetation beträchtliche Anziehungsmöglichkeiten. Auch seine Wildbeständen sind bedeutend: Rehe, Karpaten-Hirsche, Karpatenbären, Luchse, Füchse, Falken u.v.a.m.

---------------oO---*****---Oo---------------

Aufstieg über die Nordabhänge ...

der Cheile Intregalde. Während die Südhänge mitunter stärker bewaldet und von Buschwerk durchsetzt sind, gestaltet sich das Landschaftsbild der Nordhänge offener. Über zwei Schuttrinnen kann man hier steil hinaufsteigen. Markierte Wanderwege gibt es hier nicht. Eine Markierung -rotes Dreieck- führt von Modolesti aus bis hinauf über die Nordhänge und weiter nach Tecsesti. Abenteuerlicher ist aber der direkte Aufstieg aus der Schlucht heraus.

die oberen Flanken ...

der Nordhänge der Cheile Intregalde.

Blick auf die Südhänge ...

aus einer der zahlreichen Grotten, die sich im oberen Bereich der Nordhänge befinden.

Eine der typischen Grotten ...

im Bereich der Nordhänge.

Kalksteinbrücke ...

im oberen Bereich der Nordhänge. Christian Gleiniger steht zum Grössenvergleich auf einer Zinne über der Brücke. Im Magazin Mixt in Modolesti haben wir bei den Einheimischen nachgefragt, ob dieses Naturmonument einen Namen hat. Niemand konnte uns dazu etwas sagen.

Blick durch die ...

Kalksteinbrücke auf die oberen Steilwände der oberen Nordhänge.

Noch einmal ...

steht Christian Gleiniger zum Grössenvergleich unter der Felsbrücke.

Geschafft!

Wir befinden uns hier unmittelbar über den letzten Abbrüchen der Nordhänge. Tief im Tal (rechts im Bild) befinden sich die Orte Modolesti und Intregalde. Links im Bild sehen wir die höchste Erhebung über den Südhängen, Dealu Caprei (1211 m). Wer aber glaubt, der weitere Weg hinauf bis Tecsesti sei nur noch ein Kinderspiel, der sieht sich getäuscht. Ein weiteres Mitglied unseres kleinen Tagesausfluges musste sein Schrittmaß doch erheblich reduzieren :-) !

An einigen Stellen ...

treten schöne Kristalle hervor und erinnern uns daran, dass diese Gegend vom kristallinen Kalk geprägt ist.

Der weitere Aufstieg ...

nach Poiana cu narcise und Tecsesti orientiert sich an der Oberkante der Felsabbrüche der Muntii Cetii.

Muntii Cetii

Diese traumhafte Hochweidefläche, südwestlich von Tecsesti gelegen, ist von zahlreichen abflusslosen Senken geprägt. Aber der weitere Weg nach Tecsesti ist schon wieder eine andere Geschichte, über die in Kürze auf einer anderen Seite berichtet wird.

---------------oO---*****---Oo---------------

Touristisches Potenzial der Gemeinde Intregalde - Teil 2

Text: Dokumentation der Gemeindeverwaltung Intregalde / Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis

Das anthropologische Potenzial

Die touristisch-anthropologischen Objektive entstehen als Nebenprodukte aus der Zusammenarbeit, dem Zusammenleben des Menschen mit der Natur, mit dem Berg (Karst) - eine Symbiose die hier seit vielen Jahrhunderten stattfindet. Elemente der materiellen und geistigen Zeugnisse sind gegenwärtig, sie sind vielfältig und von hohem Wert. Sie sind Zeugen der Standhaftigkeit des rumänischen Volkes in diesem Karpatenraum.

Die Ortschaften - weisen außergewöhnliche strukturelle Partikularitäten auf, die ihren Seltenheitswert unterstreichen. Typisch vertreten ist das verteilte oder isolierte Bergdorf. Die Reliefformen, an steilen Hängen mit felsigen Schluchtengebieten, eine spezifische Architekturform, rechteckige schmale Häuser, mit dem einen Ende in den Felsen verankert und dem anderen der Straße zugekehrt, der Höhenunterschied wird durch Mehrgeschossigkeit ausgeglichen, dem Untergeschoß oder dem unteren Haus, mit rechteckigen verschiedengroßen Fenstern. Es ist dieses die so genannte Sommerwohnung oder der zweite Kellerraum.

Die Zimmer sind aneinandergereiht, mit Türen verbunden, gewöhnlich über einen gemeinsamen Flur, der verglast wird, in Holzrahmen mit vielen kleinen Fensterscheiben. Die Stützen dieses Flures sind aus Holzbalken die am unteren Ende dünner sind und nach oben dicker zulaufen, Kerben verzieren diese Pfeiler. Die Dächer haben geringere Höhen und bestehen aus Schindeln, es gibt auch hohe steile Dächer die mit Stroh gedeckt sind. Hauptsächlich wird aus Holz gebaut. Aus Stämmen und Bohlen entstehen die Außenwände, die Decke und der Fußboden. Die Innenseite der Wände besteht aus zwei Schichten. Die eine aus Pfählen und dazwischen gestampftem Stroh und die zweite Schicht besteht aus einem Gemisch von Erde, Weizenspreu und Wasser, das aufgestrichen wird.

Die Innenverzierung besteht aus bunt bemalten Keramiktellern, die gleich unterhalb der Decke befestigt werden und aus bunt bestickten Handtüchern, die auch über die Ikonen oder die Teller drapiert werden.

  1. DIE BEKLEIDUNG

Die Nationaltracht der Frauen besteht aus einem schwarzen Rock oder weißen Rockschößen die ebenfalls mit Stickereien verziert sind; darüber werden Schürzen getragen. Auch hinten gibt es eine etwas schmalere Schürze, mit bescheideneren Verzierungen. Das Hemd, oder die Bluse hat einen schmalen Kragen, der untere Teil ist sehr kraus, vor allem an der Vorderseite, mit vertikalen Stickereien auf dem Brustteil. Die Ärmel sind weit, werden am Ellenbogen mit einer Schnur zusammengehalten, sie werden auch verziert. Über dem Hemd wird der Brustpelz getragen, auch der wird an der Vorderseite üppiger verziert mit Stickereien. Die Frauen tragen Kopftücher, verschiedener, mit oder ohne Fransen, von schwarzer Farbe und bunter Verzierung.

Die Nationaltracht der Männer besteht aus engen Wollhosen - den ciaoreci, das Tuch wird zu Hause gewebt, ebenso das Hanftuch für die Hemden - mit Verzierungen am Kragen und an den Ärmeln, es wird im Bund mit einem breiten Ledergürtel zusammengehalten - dem serpar. Über dem Hemd wird auch ein Brustpelz getragen, mit seitlicher Öffnung, auf der Schulter und unter dem Arm.

  1. DIE BESCHÄFTIGUNG DER BEVÖLKERUNG

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung aus dem Galdabecken war die Viehzucht. Es wurde auch Kalk und Holzkohle gebrannt, Beschäftigungen die später durch die industrielle Konkurrenz verdrängt wurden. Die Nutzung der Wasserkraft war und ist auch heute noch von Bedeutung, wir erwähnen eine Mühle in Ivanis, erbaut 1876, Wasserstrudel von Intregalde, Ghioncani und Necrilesti - zur Wollbearbeitung.

Die Mühle von Ivanis, dauert nun schon seit 1876 und gehört zu dem Anwesen von Clamba Nicolaie. Es ist eine recht wirtschaftliche Mühle, mit horizontaler Welle, sie von fallendem Wasser angetrieben, das über einen Kanal zugeführt wird. Sie wird auch "moara romana" = römische Mühle genannt, es werden darin große Mengen Mehl erzeugt, von sehr guter Qualität und in kurzer Zeit.

Der Erfindungsgeist der Menschen hat schon vor langer Zeit die ersten Waschmaschinen geschaffen, die so genannten Wasserstrudel. Darin werden Wollgewebe veredelt aber auch die Kleider gewaschen. Sie liegen an Bächen, über eine Wasserrinne werden sie gespeist, dass Wasser stürzt aus ungefähr 2 m Höhe auf das Waschgut und wirbelt es im Kreis herum. Gebaut werden sie aus Holzlatten, die kegelförmig, mit dem großen Durchmesser nach oben zusammengesetzt sind, der etwas tangentiell einfallende Wasserstrahl sorg für die Rotationsbewegung - den Wirbel und säubert alles ohne chemische Waschmittel.

Brauchtum und volkstümliche Überlieferungen erweitern in besonderem Maße die touristisch-spirituellen Werte dieser Gegend. Das Galdabecken ist geografischer Bestandteil der Westkarpaten und überlappt sich mit der ethnographischen Zone der "Mocanime" = kommt vom mocan = rumänischer Bewohner der transsilvanischen Gebirge. Dazu gehören die gesamten materiellen, geistigen und dialektischen (sprachlichen) Ausdrucksformen: Volkstracht, der spezifische "Mocaneasca-Tanz" mit nur wenigen komplexen Bewegungen. Die rhythmischen Melodien und die vorherrschenden Bewegungen (rhythmisches Klopfen mit den Schuhsohlen aus recht begrenzter Fläche), sind ein Spiegelbild der spezifischen Psychologie, geprägt durch die geringe Weitsicht in dieser Bergwelt, die eben auch den Horizont einengt.

Getanzt wird bei außergewöhnlichen Gelegenheiten: bei Hochzeiten, an Sonntagen oder andern Feiertagen des Jahres. Die Musik, volkstümliches Brauchtum - Spinn- oder Rokestuwen wo gemeinsam Wolle oder Hanf gesponnen wird, aber auch soziale Kontakte geknüpft werden, Gemeindearbeiten, Sternsingen/Neujahrsingen, besondere Dialekte, ... all dieses bietet den Ethnografen genügend Stoff zum Forschen und den Touristen viele Neuigkeiten.

Diese bedeutenden Werte führten dazu, dass dem Gebiet der Titel "Zone mit außergewöhnlichem touristischem Potential" zuerkannt wurde.

---------------oO---*****---Oo---------------

Cheile Galditei

Die Schlucht befindet sich südlich von Intregalde. Durch diese führt die Strasse Richtung Necrilesti. Die Schlucht hat eine Länge von etwas über 1 km.

Valtoare

Diese typisch traditionellen Waschkessel findet man auch heute noch vereinzelt in der Valea Galdita.

Altes Motzenhaus ...

in Necrilesti. Von den alten, mit Stroh gedeckten Holzhäusern findet man hier nur noch wenige vor. Auf den umliegenden Höhen findet man aber noch zahlreiche mit Stroh gedeckte Stallungen und Sommerwirtschaftshäuser.


Unterkunftstipps:
Popa Ioan und Eugenia, Intregalde, Nr. 32, Tel. 0258-855036
Popa Nicolae und Raveca, Intregalde, Nr. 33, Tel. 0258-855024
Clamba Ioan, Necrilesti, Nr. 65, Tel. 0258-855100
Iepure Traian, Dealu Geoagiului, Nr. 48, Tel. 0258-855195
Bârlut Nicolae, Dealu Geoagiului, Nr. 52, Tel. 0258-855191

---------------oO---*****---Oo---------------

Wanderkartentipp:

Trascáului Süd / 1:45.000 / Legende in Englisch, Deutsch, Rumänisch, Ungarisch; rückseitige Tipps nur 3-sprachig (ohne Deutsch). Außerdem Stadtplan von Alba Julia 1 :20000 ISBN 963202513 X CM

Zu kaufen sind die Karten direkt beim Hersteller unter: http://www.dimap.hu/


zurück / înapoi

zurück zur Rumänien-Startseite

eMail

Fotos: Wilhelm Scherz

Copyright © by Wilhelm Scherz · Alle Rechte vorbehalten · All rights reserved