Valea Mica

und ... Manastirea Buna Vestire

Der "Finger Gottes"... Es gibt Dinge im Apuseni-Bergland, die von der Bewunderung her nicht nur Bergwanderer erfassen, sondern beinahe jeden Reisenden, gleich welcher Priorität dieser seine Reiseziele festgelegt hat. Begünstigt natürlich reinweg auch dadurch, dass dieses interessante Reiseziel jedermann bekannt und gut erreichbar ist. Während letzteres gegeben ist, soll die Bekanntheit auf dieser Seite ein wenig mehr gefördert werden, als die blosse Benennung eines Ortsnamens!

Das Valea Mica erreicht man von Alba Iulia aus über die -74- in Richtung Zlatna (ca. 30 km). Der Abzweig befindet sich 5 km vor Zlatna linksseits der Strasse (siehe Karte). Von Abrud kommend, sind es auf der -74- bis zum Abzweig "Valea Mica" ca. 34 km. ... Oberes Bild: Der Ortseingang des Dorfes "Valea Mica" mit den prägnanten Kalkfelsen, von denen der linke im hiesigen Volksmund als "Degetul lui Dumnezeu" (Finger Gottes) bezeichnet wird. Vor dem Felsen rechts das Tales führt ein schmaler Fusspfad hinauf zum nahen Kloster "Buna Vestire" (Laufzeit = 1/2 Stunde)

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Blick auf Piatra Bulbuci

Bei den ersten Häusern von Valea Mica sollte man einen Blick zurück werfen. Gegenüber dem Ampoi-Tal, in dem die Nationalstrasse -74- verläuft, erheben sich die südlichen Ausläufer des Trascau-Gebirges. An sonnigen Tagen erstrahlen die Felsen der Piatra Bulbuci in einem strahlenden Weiss! Aber Ziel dieser Reise ist Valea Mica, südlich des Ampoi-Tales. Hier befinden sich die nördlichen Ausläufer des Metaliferi-Gebirges. ...

"Degetul lui Dumnezeu" (Finger Gottes)

Der heutige Bezug zu dieser Bezeichnung wird durch die benachbarte Kirche unterstrichen. In dem Felsen befinden sich einige kleine Grotten, in denen zu früher Zeit einige Einsiedler lebten. Eine spätere Klostergründung nahe dieses Platzes wurde etwa um 1780 von den Truppen des General Bukow zerstört. Die Kirche neben dem "Degetul lui Dumnezeu" fungiert heute als Ortskirche.

Über die alte Kirche ...

liegt bisher keinerlei Information vor, aber - soviel sei erwähnt -, im Innern der Kirche befinden sich an der Wand zum Altarul drei wunderschöne Ikonen. Mit etwas Glück werden im kommenden Jahr weitere Informationen auf dieser Seite über die Kirche folgen.

Nr.1

Nr. 2

Nr.3

Oberhalb des Friedhofs ...

befindet sich der ultimative Aussichtspunkt auf die Kirche und den "Finger Gottes". Für Fotografen das UNBEDINGTE MUSS!

Und immer gibt es ...

eine kleine Geschichte: Die drei Herren sind eigentlich mit dem Ausheben eines Grabes beschäftigt. Fremden gegenüber ist man aber aufgeschlossen und kommt wankenden Schrittes heran. Die vom Pflaumenschnaps aromatisierten Herren sind frohgemut und in heiterer Stimmung. Warum auch nicht, solange man noch nicht selbst dran ist?! ...

Im Tal derweil ...

wird Jener nun herbeigetragen, der für die Gruft bestimmt ist und so findet in wenigen Minuten eine Gesellschaft an einem noch ausbaufähigen Grabe zusammen - Trauernde, Traditionsbewusste, Beschäftigte mit ernster Mine (aber innerlicher Beschwingtheit), ein Pfarrer der seine Rede in Tuica-geschwängerter Luft halten wird und ein Toter, der nahe des "Degetul lui Dumnezeu" einen der einmaligsten Friedhofsplätze dieser Erde belegt.

Die trauernde Gemeinde ...

geht ihren Weg.

"Symmetrie"

Der östliche Kalkblock (Finger Gottes) hat eine Höhe von 20 Meter, der westliche hingegen ragt 12 Meter empor. Der Ort Valea Mica befindet sich auf einer Höhe von 380 Meter. Das unmittelbare Areal um die Kalkblöcke gilt als Schutzgebiet (1 ha).

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Kloster "Buna Vestire" (gute Verkündigung) Patrângeni

Text: Touristisches Faltblatt / Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis

Das Kloster befindet sich auf dem Territorium der Stadt Zlatna, Bezirk Alba an der Wasserscheide der beiden Täler: Valea Mica (Valea Bulzului) und Valea Patrangenilor, in einer Lichtung des Waldes Negraia, an der Westgrenze der antiken Stadt Ampelum (heute Zlatna), ungefähr 1 km von der Nationalstraße Alba-Iulia - Campeni.

Bezüglich der Anfänge klösterlichen Lebens in dieser Gegend, gibt es Belege aus der zweiten Hälfte des XVIII. Jh..

Das heilige Kloster Bulzu (benannt nach bulzii de calcar = Kalkbrocken - Naturdenkmäler), gelegen im Weiler benannt "Valea Bulzului", der zu Patrangeni gehört, hatte seinen Standort rechts vom Eingang zum Dorffriedhof, wo in den 60gern noch Grundmauern zu sehen waren. Es wird davon ausgegangen, dass aller Anfang gerade unter dem hohen "Bulzul" war, der auch "Degetul lui Dumnezeu" = Finger Gottes genannt wird, ein Ort fürs Beten und der Vereinigung mit der Heiligen Dreifaltigkeit, an dessen Schoß man auch jetzt noch Grotten findet in denen die ersten Einsiedler lebten.

Um die Mitte des XVIII. Jh. kennt die Orthodoxie ein wesentliches Moment in ihrer rumänisch- transsilvanischen Darstellung, eine Art Feuertaufe, ausgelöst durch den Aufstand des Mönches Sofronie, der eine Gruppe Pfarrer und Laien, in Zlatna, im August 1760 versammelte. Dabei wurden die Wünsche des orthodoxen rumänischen Volkes formuliert. Zu den wichtigsten Persönlichkeiten dieser Versammlung gehörten zwei Mönche des Klosters Bulzu, genannt Efrem und Teodosie.

Bis zu den Anfängen des XIX. Jh. gibt es keine weiteren Aufzeichnungen; wahrscheinlich weil diese beiden Mönche mit der Rebellion zu tun hatten, und das Kloster verlassen mussten.

Im Jahre 1805 (1809) wird das Kloster durch die Verordnung Nr. 9654 der transsilvanischen Regierung aufgelöst.

Davon ausgehend, dass es in dieser Gegend schon einmal ein Kloster gegeben hatte, wird am 1. Juli 1993 das Kloster "Buna-Vestire" Patrangeni gegründet. Ein Gruppe von Pfarrern, angeführt vom Erzbischof Andrei von Alba Iulia segneten den Grundstein des neuen Klosters.

Am 1. Mai 1997 ernennt derselbe Erzbischof als Pfarrer und Abt des Klosters den Geistlichen Serafim Maciuca, der schon Abt des Klosters Nicula war.

Im September des Jahres 2001 verstärkt Erzbischof Andrei das Personal des Klosters durch die Mutter Oberin Emiliana Mardare und den Pfarrer Spiridon Solomon und noch zwei Nonnen.

In dieser Zeit wurden die Arbeiten an der Hauskapelle des Heiligen Ilie, mit Malereien fertig gestellt; es wurden zwei Gebäude errichtet die Museum, Bibliothek, Küche, Werkstätten, Besprechungsräume u.a. beherbergen. Es wurde ein Sommeraltar gebaut, die alte Kirche wurde saniert und renoviert und für ihre Bemalung vorbereitet und noch viele Arbeiten an den Außenanlagen durchgeführt.

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Eingang zum Kloster "Buna Vestire"

Der Klosterneubau ist fast zum Abschluss gekommen. Ganz links im Bild, die neue Klosterkirche. Hinter dem dortigen Gebäudekomplex befindet sich ein weiteres riesiges Gebäude (nicht im Bild zu sehen), in dem auch ein kleines Museum untergebracht wurde. Rechts im Bild: Die alte Gemeindekirche, heute zum Kloster gehörig, wird derzeit im Innern mit neuer Bemalung versehen. Hinter dieser Kirche befindet sich ein wunderschön hergerichteter Sommeraltar.

Im Innern ...

Der neuen Klosterkirche.

Die Reliquien ...

Der Klosterkirche. Weitere Erklärungen zum Thema "Reliquien" in der Orthodoxie, siehe Hier!

Das Museum ...

Des Klosters "Buna Vestire" beherbergt in zwei grösseren Räumen verschiedene Ausstellungsstücke. Dazu zählt auch diese alte Hinterglasikone.

Der vordere Ausstellungsraum ...

widmet sich vorrangig kirchlicher Ausstellungsstücke. Darunter auch ein kleiner steinerner Altar, der aus einer der Grotten des "Degetul lui Dumnezeu" stammen soll.

Der hintere Ausstellungsraum ...

widmet sich reinweg ethnografischer Exponate.

Wer sich für Trachten interessiert, ...

der findet hier im Museum eine regionaltypische Demonstration.

Schätzungsweise ab 2007 dürfte es möglich sein, dass das Kloster hier auch einzelne Alleinreisende beherbergen kann. Ohnehin bietet die Umgebung im nahen und mittleren Umfeld weitere interessante Reiseziele, wie z.B. die Gegend um Piatra Caprei-Corabia (Abzweig in Fenes), die Cheile Ampoitei, die Detunatele-Basaltfelsen bei Bucium, die Blumenwiese "Poiana de Narcise" nahe Mogos, Rosia Montana, das ethnografische Museum in Almasu Mare, die Schluchten Cheile Cibului, Cheile Bacâiei, Cheile Madei, ... u.a.. Anbei bemerkt, von Valea Mica aus gelangt man über einen Landweg unmittelbar nach Cib, nahe der Cheile Cibului, wo es eine weitere Klosterneugründung gibt. Der Weg dürfte aber nur für Wanderer, Radfahrer und allerhöchstens Allradfahrzeuge passierbar sein.

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Fotos: Wilhelm Scherz

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