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Outdoor in den rumänischen Karpaten

Outdoor

in den

rumänischen

Karpaten?

Nach einer schönen Tagestour durch eine Schlucht und den Besuch zweier Höhlen - das Zelt steht in der Klamm - lohnt zuvor noch ein verdienter Abstecher ins nächste Bergdorf. Bei einem Bier (draussen natürlich!) lässt es sich dann doch ein wenig philosophieren, während der Alltag auf der Strasse oftmals wie fremd an einem vorbeihuscht. Die Tageserlebnisse sind sozusagen wohlverdient und die Seele baumelt friedlich daher. Da kommen einen dann so die Dinge hoch, die da zwischen dem mordernen Sprachmodus unserer Zeit und der eigenen Lebensweise ein wenig grundverschieden sind. Zum Glück! Der Begriff "Outdoor" ist z.B. so etwas, dass auch beim Plausch am abendlichen Lagerfeuer mit Wanderfreunden doch immer mal wieder hochkommt.

:-)

Auf einer Wanderung, da gehen wir wandern und beim Camping tun wir campieren. Und wie ist es beim "Outdoor"? Gehen wir "outdooren", oder machen wir "Outdooring"? Klingt irgendwie nicht gut, scheint sich nicht zu "sprechen" und doch ist es hoch modern, eine gesellschaftliche Etikette und fast schon eines "Standes" gerecht. Das vermittelte Bild des "Outdoor" klingt peppig, vermittelt einen Atem von Ausstieg und Jugendlichkeit, vielleicht noch mit einer Mischung von Wagemut und dennoch gepaart mit einer "gesunden", beinahe unumgänglichen Würze unserer Leistungsgesellschaft.

"Outdoor" ist ein Wort, dass sich nicht in die Verb-Form bringen lässt. Das zeugt von einem "Hülsenbegriff", dessen Inneres immer nur durch ein Angebot wahrhaftiger Dinge gefüllt sein muss, um ihn anwenden zu können. Ein typisches Merkmal für die heutige "Markt-Sprache" die uns armselige Kreaturen scheinbar nötige Kaufangebote "empfielt". Noch Zweifel an dieser Theorie? Hier einige Beispiele: Outdoorbekleidung, Outdoor-Touren, Outdoorliteratur, ... . Allein bei den "Outdoortouren" tut sich eine witzige Doppelung auf: Gibt es denn im Gegensatz dazu etwa Touren die nur irgendwo im Innern stattfinden? :-) Eine Zehn-Tagestour im Wohnzimmer etwa? Oder ist vielleicht das jeweils "Heimisch-Innere", die tägliche Behausung sozusagen, das grosse Ziel dieser gegenteiligen Version? Bezeichnen wir sie doch mal als "Indoor", um ein wenig mit der Zeit zu gehen :-) !

Natur

&

Sinnlichkeit

das gibt´s ganz

ohne Geld

und Agenturen!

Der Sinn des Hülsenbegriffs "Outdoor" erfährt aber dennoch Berechtigung und Hoffnung. Berechtigung erfährt er in seiner Vermarktungsstrategie. Die mitunter hoch spezialisierten Outdoorprodukte z.B. benötigen einen ausreichenden Absatz. So kann jedes Reiseausrüstungs-Unternehmen seine Artikel sicher nur international hoch effizient vermarkten. Deshalb sucht man natürlich nach den uns so gut geläufigen Anglizismen. Nebenbei vermitteln sie uns ja auch das Gefühl "Trendi" - irgendeiner Gruppierung zugehörig - zu sein. Ein zauberhaftes Bindemittel für die eigentliche Ambivalenz von Individualität und des sonst so starken gesellschaftlichen Eingebundenseins. Mit einem einzigen Wort flüchten wir in eine beinahe virtuelle Welt der Freiheit, die dann aber doch wieder vieles voraussetzt, um dieser zugänglich zu werden: Arbeit - Geld - Kauf der ausstattbaren Freizeitpotentiale.

Hier, in den "ausstattbaren Freizeitpotentialen" offenbart sich aber ein Problem. Potentiale unserer Natur werden als "Basis" für moderne Freizeitangebote benützt. Das dabei älteste Problem ist der uns bekannte Massenskisport mit all seinen Aus- und Nebenwirkungen. Heute aber hat das eine noch extremere Bedeutung: Motorsport, Bootssport, Schluchtenrafting, Drachenfliegen, Bergklettern, Wandergebiete - die gewisse Leistungsmerkmale erfüllen (Berge der Viertausender-Kategorie z.B.), Bangee, Jagd- und Angelsport, oder gar die neusten Suggestionen im Survivalbereich. Bei all dem bleibt der wahre Genuss der Natur aussen vor. Nichts dabei vermittelt die Grösse unserer Natur - da sie ja immer bezwingbar scheint; nie erwächst dabei der Gedanke der Schutzwürdigkeit, denn eher der Wunsch nach Erschliessung weiterer Kapazitäten und Extreme.

ABER und hier steht auch das Gute in seiner Nebenwirkung begründet. Im Alter der Jugend sucht der Mensch natürlich das Element der Herausforderung, der Eroberung, der Zügellosigkeit, des Abenteuers, ... die allesamt in den neuen Freizeitpotentialen bedient werden. Später aber setzt bei einigen Menschen auch das Umdenken ein. Sie erkennen für sich durchaus, dass ihnen die Natur etwas bietet, wenn man sich nur selbst und schonend in sie hineinbegibt. Touren ganz ohne jegliche touristische Infrastruktur, auf denen man lernt, wie sich ein Wald und eine Bergwelt "einatmet und anfühlt",wie sie einen aufnimmt und was sie einem an Selbstbesinnung eröffnet und wie sehr man ihn ihr wirklich abschalten kann. Das alles geht aber nur - so paradox es klingt - ganz ohne das Gros touristischer Infrastruktur!!! Auch die gesellschaftlichen Erfahrungen bleiben ja sonst vollkommen aus. Wie soll jemand auf einer Gruppenreise die wahre Gastfreundschaft eines Landes erfahren? Es setzt ja erst einmal ein gewisses Ausgeliefert-Sein voraus. Nur so kann ICH fühlen, wie ich bei IHNEN angesehen und aufgenommen werde. Andersherum eröffnet eine Gruppenreise den grossteils Unentschlossenen einen ersten Zugang in eine neue Welt. Ist dann die "Tuchfühlung" getan, dann macht sich doch der eine oder andere im Nachhinein allein auf den Weg. Dem kann ich immer etwas positives abringen!!! Besonders dann, wenn wir die von Mutter Natur gegebenen Potentiale als schützenswert erachten. Eine Natur die wir nicht verstehen - ausser sich diese uns untertan zu machen - wird sich in jedem Falle als ein spätes Desaster erweisen.

Gastfreundschaft,

fast schon legendär

in Rumänien ...

kann man nur haben

wenn noch nichts

gebucht ist :-)

Wer darüber einmal mit sich selbst, oder anderen Menschen an einem abendlichen Lagerfeuer in den Karpaten ein Pläuschchen führt, der ist sicher auf einen guten Weg! Man beschenkt sich mit Erfahrungen, Erlebnissen, Weisheiten und Witzigkeiten - und all das setzt keine Normen, kein Geld, keine Leistungsparameter und kein Standesdünkel voraus :-) ! Sei einfach MENSCH und geh einmal selbst auf Wanderschaft durch die rumänischen Karpaten!

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