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Schlangen in den rumänischen Karpaten!

Warum sind sie schlecht, wenn so schlecht sie nicht sind?

Wie ich sie erlebe, sind sie eine Bereicherung!

Und steckt doch einmal der „Teufel“ in einer Schlange?

Wie treiben wir den „Teufel“ aus?

Schlangen-Links


Warum sind sie schlecht, wenn so schlecht sie nicht sind?

Ursachen derlei gibt es viele und die Unwissenheit mag dabei die kleinste Rolle spielen. In verschiedenen Kulturen und Religionen hat man den Schlangen zumeist immer das Schlechtere, das Übel, zugesprochen. In der biblischen Darstellung des Sündenfalls als „prominentestes Beispiel“, tritt die Schlange als Widersacher Gottes auf den Plan, weil sie nicht Leben spendete, wie versprochen, sondern den Tod. Das Frühjudentum sah in der Schlange sogar eine Verkörperung des Teufels.

In einigen Kulturen (freilich mit anderen Göttern „versorgt“) stand die Schlange aber auch als ein heiliges Tier und als Symbol vieler lebens- und heilungsspendender Götter, so in Ägypten, Babylonien und Griechenland. Ein Wunder ist es dabei, dass sich in unseren christlichen Kulturen der Äskulapstab als Sinnbild der Heilkunst erhalten hat und nach wie vor das „Abzeichen“ der Ärzte darstellt. (Äskulapstab = der mit der Schlange, dem heiligen Tier des griechischen Gottes der Heilkunde, Asklepios, umwundene Stab als Sinnbild der Heilkunst ...)

Im christlichen Sinne, unsere Rolle auf dieser Welt beleuchtend, unsere Einstellung zur Natur und wohl auch zu uns selbst, scheinen WIR es in Wirklichkeit zu sein, die die angetragene Rolle der Schlange zu verkörpern haben. Das ständige und vernichtende Eindringen in die Lebensbereiche anderen irdischen Lebens wird in unseren Kulturen „ungesagt“ gut-gesprochen, so diesem das Schlechte zugesprochen ist.

Doch sind es längst nicht mehr die alten Kulturen und Religionen, die heute die letzten Nischen der Natur „unheimlich“ reden. Heute ist es zum grossen Teil die Unterhaltungsindustrie, die das Böse viel besser vermarkten kann, als das Gute. Wie schrieb doch jüngst ein guter Freund:

„Tja, mein lieber Willi. Du hast ein Blick in die zivilisatorische Zukunft geworfen. Es wird nicht mehr lange dauern, da kennen die meisten Menschen  nur noch die Natur aus virtuellen Natur-Eroberungsspielen am Computer.  Wie Rambo durch den Bildschirm-Urwald wüten und links und rechts böse Tiger und Schlangen abschießen. Sollten sie sich jemals real  in jene wagen, dann nur unter wahnsinniger Angst, was ihnen alles passieren könnte. Und da wird man schnell  "OdW", Opfer der Werbung, die uns ja all diesen Schwachsinn einredet, von dem was angeblich unsere Gesundheit bedroht, ... .“

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Die Blindschleiche: bei aller Hysterie wird diese ungefährliche beinlose Echse immer wieder für eine gefährliche Schlange gehalten.

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Wie ich sie erlebe, sind sie eine Bereicherung!

1991 im Valea Scradei in der Maramures, da keuchte und fleuchte es auf den Wiesen überall. Kinder führten mich in der Gegend umher und erspähten viel schneller die oft kleinen Blindschleichen im Gras. Freilich, für sie waren das alles Schlangen und sie verfolgten diese oft mit vorsichtiger Neugier. Eine Tagestour in die Umgebung des Valea Scradei bescherte uns dann aber doch ein rechtes Schlangentier – eine prächtige Kreuzotter, die kurz vor uns einen Forstweg zu queren versuchte. Wir waren begeistert und gaben uns alle Mühe, das Tier für ein kurzes Fotoportrait auf dem Weg zu halten. Es gelang und wir empfanden dieses Ereignis doch als eine besondere Bereicherung dieses Tages.

 

Bingo!

Meine erste fotografierte Kreuzotter im Valea Scradei (Maramures) 1991.

Ein Jahr zuvor machte ich Mitte Juni eine Alleintour durch das Rodna-Gebirge. Alles war noch wie verlassen auf den Kämmen, und die ersten Wanderer traf ich erst nach Tagen bei „La Cruce“, nahe dem Vf. Pietrosu. Der Winter hatte sich von den Gipfeln noch nicht gänzlich zurückgezogen und in dieser Zurückgezogenheit und Ruhe dieser schönen Bergwelt waren die Sinne nach den Tagen geschärft für die kleinen Dinge der Natur. Damit wurde ich dann auch leidenschaftlich beschenkt, als ich mit dem Abstieg nach Romuli begann. Ich querte einen wunderschönen Märchenwald und kam zum frühen Nachmittag am Forsthaus bei Poiana Závoaia Borcutului an. Ich quartierte mich ein und begab mich noch auf eine kleine Nachmittagstour ohne Gepäck. Dabei entdeckte ich einige Kreuzottern an diesem schönen Sonnentag. Leider hatte ich alle Filme im Rodna verschossen und konnte diesbezüglich keine „Jagd“ eröffnen. Zu Schade!

An der Kreuzung, wo der von Romuli kommende Forstweg hinauf zum Pasul Pietrii führt und man zur Rechten auf einem weiteren Weg über eine Brücke zu dem besagten, nahe gelegenen Forsthaus gelangt, dort haben die Forstleute ein grosses Hinweisschild aufgestellt, wo vor den hier zahlreichen Vipern gewarnt wird. Gut gemacht war das Schild, mit Hinweisen, wie man sich im Falle einer Bissverletzung zu verhalten hat. . . . Neun Jahre später kam ich erneut mit Freunden an diesem Punkt vorbei und siehe da, das grosse Hinweisschild stand noch. Diesmal waren mir die Filme nicht ausgegangen und so machte ich ein Foto davon und schwelgte in den Erinnerungen, die doch viele Jahre zurück lagen.

 

Das Hornviper-Pärchen ...

... nahe der Tosorog-Höhle in der Karasch-Klamm (Cheile Carasului) im Anina-Gebirge.

Mit den Jahren der Karpatenwanderei sind mir doch einige Gebirgsregionen in Erinnerung geblieben, in denen eine hohe Konzentration von Vipern anzufinden war. Beispielsweise im Kleinen Retezat, im Cernatal und auch in den Schluchten des Anina-Gebirges. Dort war ich im Frühjahr 1999 mit zwei Freunden in der Karasch-Klamm unterwegs. Genauer gesagt waren wir auf der Suche nach der Tosorog-Höhle. Auf dem Rückweg durchquerten wir den mitunter mit dichten Sträuchern und Stachelhecken bewachsenen scharfkantigen Karst. Die Sonne schien erbarmungslos und ich bemerkte, dass wir hier bestimmt noch eine Schlange sehen würden. Kaum 5 Minuten waren vergangen, da hatten wir ein riesen Glück. Kurz vor uns paarten sich zwei Hornvipern. Das Männchen hatte uns wahrgenommen und fauchte uns an, verschwand unter einem Stein, während das Weibchen regungslos liegen blieb. Wir warteten ab und das Männchen kam zurück zur „Geliebten“. Zeit war´s nun zum Foto-Shooting. Wiedereinmal hat uns Mutter Natur mit einem wunderschönen Ereignis beschenkt!

 

Sandotter (Vipera ammodytes)

Zumeist "Hornviper" genannt. Den Namen verdankt diese Schlange dem Horn auf dem oberen Ende des Kopfes.

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Und steckt doch einmal der „Teufel“ in einer Schlange?

Was aber, wenn es doch einmal zu einer Bissverletzung durch eine Viper kommt?

 

"Schlangenbiss-Hilfskunde"

Wer als Wanderer von Romuli aus in´s Rodna-Gebirge einsteigt, der findet diese kuriose Hinweistafel. Wird diese auch die nächsten 10 Jahre dort noch stehen? :-)))

Abhängig von der Situation ergeben ich drei Möglichkeiten:

  • Befindet sich ein Ort in der Nähe, dann ist, so ein Biss in den unteren Gliedmassen erfolgte, das Bein oberhalb der Bissverletzung abzubinden, die Zeit zu notieren und der Verletzte schnellstmöglichst einer medizinischen Ambulanz zuzuführen.
  • Ist im oben genannten Falle keine Ortschaft in der Nähe, so ist eine sofortige Hilfe einzuleiten. Dabei ist ebenfalls das Bein oberhalb der Wunde sofort abzubinden, anschliessend sollte man mit einem desinfizierten Messer (mit einem Gasfeuerzeug abgeflammte Klinge z.B.) einen ca. 1 cm tiefen Schnitt setzen und die Wunde durch eine zweite Person aussaugen lassen. Vorsicht: Hat die zweite Person rissige, offene Lippen, dann besteht ebenfalls Vergiftungsgefahr. In diesem Falle die Wunde gut ausbluten lassen. Heute in jedem Trekkingladen erhältlich, ist ein Spritzensaugset für Insektenstiche und Schlangenbisse. !!! Nicht immer sind diese Saugspritzen zuverlässig, wie ich bereits feststellen konnte. Daher sei die Saugspritze nach dem Kauf auf ihre Funktionstüchtigkeit sofort zu prüfen !!!
  • Kühlen der betroffenen Gliedmaße.
  • Erfolgte der Schlangenbiss in den Bereich Gesicht – Nacken, dann schnellstmöglichst noch einen Tuicá getrunken, denn in diesem Falle bleibt wenig Zeit zum Abschied!

Bissverletzungen im Bereich der Gliedmaßen sind bei gesunden Menschen in der Regel nicht tödlich, ausser bei Herzerkrankten wie z.B. Leuten mit einer Herzreizleitungsstörung, ...

 

Kreuzotter (Vipera berus)

Vorsicht, das Tier befindet sich in Angriffstellung! Man hüte sich vor ihrem hoch wirksamen Eiweissgift!

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Wie treiben wir den „Teufel“ aus?

Um Schlangen-Bissverletzungen zu vermeiden, gibt es recht einfache Regeln:

  • Bei exponierten Lagen, wie in Karstgebieten und anderen sonnigen Zonen (sonnenverwöhnten Südseiten) ist eine gute Beobachtungsgabe immer von Vorteil.
  • Besonders wichtig ist das Tragen von festem Schuhwerk und langen Hosen in unübersichtlichem Gelände!
  • Kommt man dennoch in die Nähe einer Schlange, so ziehe man sich zurück und provoziere das Tier nicht unnötig. In der Regel aber fliehen die Tiere selbst.
 

Im Volksmund ...

... als "Wasserschlange" bezeichnet und als ungefährlich angesehen. Dieses Exemplar lag mit einer Kopfverletzung tot auf einer Forststrasse in der Nera-Klamm (Anina-Gebirge). Wahrscheinblich von einem Auto angefahren.

Der Frank und meine Wenigkeit haben das Tier auf seine Länge vermessen und siehe da, es kamen ganze 1,35 Meter zusammen.

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Schlangen-Links:

Von Nattern, Ottern und Vipern / Werner Klemm

 

Noch einmal ...

... die "Wasserschlange" von unten. Die schöne Maserung und die silbrig-schwarz glänzende Unterseite des Schlangenkörpers ist schon recht beeindruckend.

Buchtipp: H.Altmann, Giftpflanzen - Gifttiere, BLV-Verlag München, ISBN 3-405-14186-9

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Fotos: Wilhelm Scherz

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