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Ausflug in die Maramures, die Moldau und ins Bihor-Gebirge.

Bericht von: Wilhelm Scherz / Jüterbog

Frühjahr 1995

Inhalt:

[Die Anreise] [Die Moldau und die Maramures] [ Botizarianische Geschichte(n)] [Aufbruch ins Bihor-Gebirge]

Bilder zur Story (665 KB)


 

Die Anreise

28.04.95:

Wieder einmal war es an der Zeit, 0:07 Uhr sass ich in meinem Schlafwagenabteil. Der zuständige Conductor, ein Tscheche, machte einen ausgesprochen soliden Eindruck. Nach den Kapriolen im vorjährigen Frühjahr, legte ich mich dennoch gleich wieder aufs Ohr. 8:30 Uhr in der Frühe klopfte es an meine Tür. Der treue Tscheche machte mich darauf aufmerksam, dass Zigeuner im Zug seien und ich nötige Vorsicht walten lassen sollte. 9:15 Uhr waren wir bereits in Brno. In Bratislava wurde unser Wagon ausgetauscht. Ein neuer Abteilschaffner übernahm den Schlafwagen. Einiges Später erkundigte ich mich bei einem rumänischen Schaffner wegen der Weiterfahrt nach Cluj. Es sieht alles so aus, als bekäme ich dort sogar noch den Frühzug nach Viseu de Jos.

29.04.95:

Kurz nach 0:00 Uhr Ankunft in Alba Iulia. Viel Trubel auf dem Bahnhof. Ich war wieder in Rumänien! 1:11 Uhr dann Weiterfahrt nach Cluj. Ankunft 3:15 Uhr. Ich war etwas geschafft, denn der Nachtzug war brechend voll. Ich stand bis Cluj im Gang. 5:44 Uhr dann der Anschlusszug nach Viseu de Jos und das sogar sitzend. In Viseu de Jos wollte ich gerade in den Anschlusszug nach Viseu de Sus (Oberwischau) steigen, da ruft jemand meinen Namen. Es war George. Nun, so ging es dann mit dem Auto zunächst weiter nach Oberwischau. Georges Eltern haben dort im Zipserviertel (Zipserei) ein schönes Einfamilienhaus. Aber es soll verkauft werden, denn die Eltern haben sich ein neues Haus in Vadu Izei gebaut. Georges Vater hat mich dann ersteinmal gebührend mit Speiss und Trank bewirtet. Am Nachmittag fuhren wir dann weiter zu Georges Familie nach Botiza. Mirela hat gross aufgetischt und ich machte wiedereinmal die Erfahrung, dass Essen anstrengender sein kann, als eine Bergauftour mit schweren Gepäck. Die kleine Ioana ist auch wieder ein Stück gewachsen. Wir plauderten bis tief in die Nacht.

 

Die Moldau und die Maramures

30.04.95:

Für den heutigen Tag hatte mir George einen Ausflug in die Moldau vorgeschlagen. Das Wetter war wunderschön und am späten Morgen standen wir mit Georges Dacia bereits auf dem Prislop-Pass in 1416 m Höhe. Die Kammverläufe des Rodna waren noch bis tief hinab in Schnee gehüllt. Dann die Abfahrt ins Bistrita-Tal, ein Augenschmaus der Lieblichkeiten. In Cirlibaba bewegte ich George zum sofortigen Anhalten. Ein Mann und zwei junge Damen liefen da einfach so in hiesiger Nationaltacht daher. Wauwauwauwau! Ich war äusserst entzückt. Während der Weiterfahrt unterhielten wir uns intensiv darüber, ob man sich hier nicht mit dem Tourismus ein Standbein schaffen könnte. Diese Kulturlandschaften bieten weit mehr, als man dafür braucht. George hatte sich das ja auch schon durch den Kopf gehen lassen, aber solange er noch seinen relativ gut bezahlten Job als Bergbauingenieur hat, kommt es für ihn halt nicht in Frage. Na ja, vielleicht habe ich dem George doch einen kleinen Floh ins Ohr gesetzt.

Gegen Mittag hatten wir das Kloster in Voronet erreicht. Also ich war wirklich verzaubert. Die Aussenwandfresken laden lange zum Verweilen ein. Seit ca. 450 Jahren im Original erhalten. Viele Analysen wurden hier schon gemacht, um der dauerhaften Haltbarkeit dieser Farben auf den Grund zu gehen. 10 Nonnen leben hier in dieser Klosteranlage. Ich habe zu aller Entzückung bei den Klostersouveniers ein deutschsprachiges Buch über den Kreis Suceava erstanden. Nach ausgiebiger Verweildauer fuhren wir dann weiter zum Kloster in Gura Humorului. Hier werden gerade Teile der Aussenwandfresken restauriert. Die Zeit ist uns zerronnen wie nichts und so machten wir uns an die Rückfahrt durch ein wunderschönes Land. Viele Wohnhäuser sind an den Aussenwänden ebenfalls mit Wandmalereien in Ornamentform versehen. George erzählte mir, dass die Bauherren Wert darauf legen, dass auch diese Malereien ein "Hausleben" lang halten. Erst nach Einbruch der Dunkelheit waren wir in Botiza zurück.

01.05.95:

George, Mirela, die kleine Ioana und ich haben heute mit dem Auto einen Ausflug nach Sápânta und Sighet gemacht. Klar, der "Lustige Friedhof" in Sápânta war für mich ein "unbedingtes Muss"! Bunte Teppiche hingen an einigen Häusern zum Verkauf aus. Eine Alte sass geradeüber vom Friedhof vor einem Webstuhl. Also auf Touristen ist man hier schon gut eingestellt. Auf dem Friedhof hat mir dann George viele Gräbertexte übersetzt. Und wiedereinmal wird mir klar, dass diese Maramures schon eine kleine kulturelle Enklave ist. Ich habe mir danach noch bei der Alten vom Webstuhl einen neuen Umhängebeutel gekauft.

Anschliessend ging es zurück nach Sighet zur Besichtigung des Freilicht-Museums. Alte Holzhäuser, aus der ganzen Maramures stammend, hier liebevoll restauriert und neu aufgebaut, werden so ohne Probleme ein weiteres Jahrhundert fortbestehen. Anschliessend besuchten wir Georges Eltern in ihrem neuen Holzhaus in Vadu Izei. Ach ja, ich hätt gern auch so eines! Nach einer ausgiebigen Kaffeepause fuhren wir nach Bârsana, um eine neue aus Eichenholz erbaute Kirche zu besichtigen. Es ist die erste neu erbaute Holzkirche einer Griechisch-Katholischen Gemeinde hier in dieser Gegend.

Zum Abend waren wir zurück in Botiza. Wie wird wohl am kommenden Tag das Wetter werden? Davon abhängig gestalten sich die nächsten Unternehmungen.

02.05.95:

Ja, eigentlich wollte ich mit George ja heute ins Tibles-Gebirge, aber das ist von dicken Regenwolken verhangen. Nun, so sind wir ins Iza-Tal gefahren und haben einen Alten besucht, dem wir beim "traditionellen" Netzfischen zugeschaut haben. Es gingen nur kleine Fische ins Netz und da ich ja selbst kein Angler bin, so hat`s mir gut gefallen. Aber zum Abend gab es bei George dann doch zum Essen reichlich Fisch. Gebratene Forellen! Am Abend habe ich mit George noch eine alte Dame besucht, die ganzjährig mit ihrem Webstuhl arbeitet. Auch der Gatte war zugegen. Er war wohl nicht bei guter Gesundheit, seiner Leber wegen und sein Weib achtete sorgsam darauf, dass der Alte nur jeden zweiten Tuika mittrinken durfte. Na ja, im Prinzip war das schon grosszügig, aber der Alte buffte mich ständig in die Seite und zwinkerte mir zu, ich solle doch den jeweils geradzahligen Tuika etwas hurtiger trinken. ABER, soviel will ich noch erwähnen: ich habe noch einige gute Fotos gemacht.

03.05.95:

Am Tibles hing immer noch eine dunkle Wetterfront. Aber in Richtung Maramures-Gebirge sah es freundlicher aus. Also hab ich mich mit George für das Wassertal entschieden. Natürlich mit einer für mich äusserst interessanten Einstiegsvariante. Wir fuhren zunächst mich Georges Auto nach Viseu de Sus und stellten dieses bei Freunden unter. Dann fuhren wir mit einem Bergarbeiterbus der Nachmittagsschicht nach Báile Borsa. Im Ort machte der Bus eine Pause, denn die Bergleute gingen vor dem Dienstantritt erst noch zum Mittag in die Kantine. Anschliessend fuhr der Bus weiter in Serpentinen das Toroiaga-Massiv hinauf zum Hauptbergbaugebiet. George kannte ja hier ziemlich jeden Mann und er kennt hier jeden Stollen der das Massiv duchzieht. Bereits 1991 durfte ich ja mit Bergleuten von Iváscoaia aus in den Berg einfahren.

Heute also gingen wir es von der anderen Seite des Toroiaga an und wollten also durch den Berg hindurch ins Wassertal wandern. Oben bei den Hauptstollen hielt dann der Bus. Es war schon ein lustiges Bild: die Bergleute allesamt in grau-schwarzer Arbeitskluft, der George und ich in mehr farbenfroher Erscheinung, bepackt mit Rucksäcken, gingen wir in einen Stollen. Man grüsste sich und niemand hatte ein Problem damit, dass ich hier als "nichtautorisierte Person" umherlaufe. Draussen am Stollen lag noch reichlich Schnee. George meinte, es könne sein, dass der Stollenausgang auf der anderen Seite des Berges noch zugeschneit ist. Dann müssten wir einen anderen Stollen nehmen. Also der Berg ist durchlöchert wie ein Käse. Und ich als "Minimäuschen" mittendrin. An einer Stelle kamen wir an einen sogenannten "geschlossenen Schacht". Der besteht aus einer gigantischen Betonröhre, die 200 Meter senkrecht in die Tiefe absteigt. Darin befinden sich zwei Aufzüge, die aber längst ausser Betrieb sind. Ich leuchtete mit meiner guten Lampe in die Tiefe. Das Licht verlor sich ins Nichts. Eine schmale Eisenleiter führte hinab ins Dunkel. Mal von einem Schutzgitter umgeben und mal nicht. Hier mussten wir 40 Meter absteigen um in eine andere Schachtebene zu gelangen. Mit den Rucksäcken war das manchmal nich so einfach, denn auf diese Breite waren die teils vorhandenen Schutzgitter nicht eingerichtet. Aber alles lief hervorragend. Dann ging es weiter in der Wagerechten.

Auf einmal sahen wir von vorn ein Licht flackern. Sechs Grenzsoldaten aus dem Wassertal kamen uns entgegen und wollten wissen, wie hoch in den Gängen das Wasser steht. Dann verabschiedeten wir uns. Die Jungs hatten wohl Ausgang bekommen und wollten nun auf schnellsten Wege ins Vergnügen. Dann irgendwann blinzelte uns ein schwaches Tageslicht entgegen und wenig später standen wir noch hoch am Toroiga und einer wundervollen in Schnee gehüllten Landschaft. Noch über eine Stunde stiegen wir ab bis zur Berarbeitersiedlung Macárláu. Die Bergleute hatte gerade ihre freie Woche und wir somit freie Betten. Nur ein Hausmeister war zugegen. George kannte den natürlich und wir bezogen Quartier. Wir schalteten eine kleine Elektroheizung ein und dann gab`s Kaffee und Schokolade. Zum späteren Nachmittag sind wir dann runter zum Wassertal und ein wenig flussaufwärts geschlendert. An einem ehemaligen Stauwehr machten wir Rast vor einem malerich gelegenen Forsthaus. Wir kamen auch mit dem Förster ins Gespräch und er erzählte uns, dass erst kürzlich ein gut beseiteter Deutscher hier war, um für 2000 Mark einen Auerhahn zu schiessen. Na ja, ich legte für den Augenblick wirklich keinen Wert darauf ein Deutscher zu sein. Ich tröstete mich damit, dass es hoffentlich kein Ossi war (...denn denen fehlt noch das nötige Kleingeld...:-)))....).

04.05.95:

Gegen 9:00 Uhr sind wir von der Bergarbeiterstation Mácárláu aufgebrochen. Zunächst hinunter zum Vaser und dann flussabwärts immer am Vaser entlang. 37 km bis Viseu de Sus, so zeigte das Streckenmass der Kleinbahntrasse. Na ja, das Wetter war allerbestens und wir erlebten ein Tal, in das sich der Frühling sanft hinaufarbeitete. Gegen 10:00 Uhr hörte ich ein leichtes schnaufendes Geräusch. Eilig setzte ich meine Kraxel ab und holte den Fotoapparat hervor. Die Anspannung war gross und dann kam sie, die alte Dampflok mit den leeren angehangenen Holzloren. Die Bedingungen waren fantastisch: gutes Sonnenlicht, der dunkle Qualm der Lokomotive, das schmale dicht bewaldete Tal, der Vaser... .

Einige Zeit später kam eine Dampflok von oben mit verschiedenen Anhängern. Die Lok hielt neben uns auf freier Strecke. Ob wir mitfahren wollen, rief uns der Lokführer entgegen. Leider nein, denn diesesmal mochte ich schon gerne das Wassertal abwandern. Zumindest bis zum Abzweig Valea Scradiei.

Gegen 15:30 Uhr hatten wir uns eine Pause verdient. Wir machten ein kleines Lagerfeuer und brieten Speck und Schinken darüber. Aber bei aller Romantik soll nicht verschwiegen werden, dass der Marsch von solcher Länge nicht ganz von Pappe ist. Und insgeheim schmiede ich schon wieder Pläne im Kopf, betreffs einer mehrtägigen Wanderung durch dieses wunderschöne Tal. Am Abzweig Valea Scradiei kam auch wirklich gerade ein Auto und nahm uns für den Rest des Weg`s bis Oberwischau mit.

Botizarianische Geschichte(n)

05.05.95:

Ich bin erst gegen Mittag aufgestanden. "Oooooch 12 Stunden Schlaf" - spottete Mirela und tischte sogleich das Mittagbrot auf. Am Nachmittag bin ich dann mit George ins Tibles-Gebirge gewandert. Unser Ziel war ein Bärenjagdstand. Solche "Einrichtungen" gibt es einige in rumänischen Wäldern. Hier werden gelegentlich und über Jahre die Bären mit Fleisch gefüttert. Oft ist das Fleisch von verstorbenen Nutztieren oder so. Vor Ort und im nahen Umfeld fanden wir auch reichlich Bärenspuren, aber natürlich keinen Bären. Dennoch zeichnet diesen Jagdstand ein sehr kurioses Ereignis aus:

---Zwei österreichische Jäger oder sagen wir lieber Jagdbegeisterte kamen angereist, einen Bären zu schiessen. Nun so gut so schlecht, gingen diese unter fachkundlicher Anleitung eines rumänischen Forstbeamten ans Werk. Die Dunkelheit nahte, die zwei kleinen "Schiesswüter" hatten im Jagdhäusel Quartier bezogen, das Lockfleisch hing am Drahtseil und der Bär hatte seinen Auftritt. Ein Schuss fiel, der Bär fiel, die scheinbaren Jäger gingen zum gefallenen Bären. Doch plötzlich stand Bär wieder auf und wollte attackieren, rumänischer Forstbeamter zog blitzschnell rum zum abermaligen Schuss. Bär fiel wieder um, Patronat wurde zum Jäger und kam als Querschläger zurück zu den "Schiesswütern". Der eine Östereicher fiel zu Boden gleich dem Bären, der zweite hatte mit Sicherheit die Hose voll. Rumänischer Forstbeamter meldete schlimmen Fall und der gefallene Österreicher wurde mit Blaulicht ins Krankenhaus nach Baia Mare gefahren. Den Rückflug in sein Heimatland hätte dieser dann wohl liegend vollzogen. Ob tot, dem Bären gleich, oder nur verletzt der Unterhose des zweiten Österreichers gleich, wer weiss das schon genau. Will sagen, dies Ereignis zumindest lebt weiter als ein Baustein botizarianischer Geschichte!---

Und wo wir schon bei der "botizarianischen Geschichtsschreibung" sind, wir liefen auf dem Rückweg nach Botiza über die Hochweidefläche von Botiza Poiana, da hakte ich bei dem George doch mal nach, was mir per Klatsch und Tratsch aus der nahen Metropole Baia Mare so berichtet wurde. Denn diese Hochweide ist ein sehr begehrter Weideort für das Vieh aus Botiza, als auch jenes aus Poienile Izei. Nun versteht das Vieh nicht viel von den Dingen dort, aber was die Menschen angeht und das Kommunale, da ereignete sich eines Tages folgendes:

---Das Dorf Poienile Izei war bis vor der Revolution 1989 der Gemeinde Botiza dazugehörig. Aber dann bewegte die Freiheit in den Köpfen das kommunale Geschehen hier entscheidend. Die Menschen aus Poienile Izei wollten ein eigenständiges Dorf. Doch schneller als die Politik war hier das Temperament der Leute. Es kam zu ersten Handgreiflichkeiten unter den Dorfbewohnern beider Dörfer. Aber schliesslich wollten die Botizarianer nicht mehr das Vieh aus Poienile Izei auf die nahen Weideflächen bei Botiza Poiana lassen. Das war natürlich eine existenzielle Frage, die zu intensiveren Streitgefechten führte. Aus dem nahen Baia Mare erzählten mir Leute, dass bei den Streitigkeiten auch eine kleine Brücke gesprengt worden wäre. Das aber konnte ich in späteren Recherchen nicht bestätigen. Viel interessanter aber war, dass eine kleine Delegation hoher Beamter aus Baia Mare vor Ort schlichten wollte. Das ging jedoch gründlich schief und jene wurden ersteinmal als Geiseln genommen. Fakt ist, dass im Nachhinein 6 Männer aus Botiza für 1 -2 Jahre inhaftiert wurden. Die betreffenden Weideflächen werden aber nun weiterhin von den Botizarianern genutzt. Was sich so gefährlich anhört, dass ist es nur zum Schein. Denn viele Menschen aus Botiza und Poienile Izei sind miteinander verheiratet und Schnaps zur Versöhnung gibt es hier eh genug. Da bekommt man wieder einen klaren Kopf!---

06.05.95:

Das Wetter war sehr schön und so wanderten der George und ich ein weites Stück hinauf in Richtung Botiza-Pass. Am Nachmittag gab es dann bei George so etwas wie ein kleines Familienfest. Wir richteten uns im Obstgarten über Georges Haus gemütlich ein. George machte Disc. Schliesslich wurde serviert und es gab dazu eine exzellente Knoblauchtunke. "Vampire aller Länder vereinigt euch!!!" Ich habe das Zeugs jedenfalls in mich "aufgesogen", hmmmmmmmmm!

07.05.95:

George und Mirela fuhren mich heute mit dem Auto nach Cluj. Das passte alles ganz gut zusammen, denn sie wollten hier noch eine Verwandte besuchen. In Cluj setzten sie mich direkt vor Roberts Wohnung ab. Wir verabschiedeten uns herzlich.

Robert war noch unterwegs, aber seine Frau Lili versorgte mich vorzüglich. Der Abend mit Robert wurde noch lang, denn wir hatten uns ja im letzten Jahr nicht gesehen. Ich brauchte nun ersteinmal Roberts Rat, wie ich wohl am nächsten Tag möglichst schnell nach Gârda de Sus kommen würde. Er empfahl mir zunächst die Mocánitza, eine Kleinbahn, die von Turda bis Câmpeni fährt.

 

Aufbruch ins Bihor-Gebirge

08.05.95:

5:30 Uhr wecken. Robert hat mir schnell ein paar Spiegeleier gebraten und dann fuhr er mich mit dem Auto nach Turda. Gegen 6:35 Uhr stieg ich in die Kleinbahn und fuhr nach Câmpeni. Der Trassenverlauf der Mocánitza ist wunderschön. Für die Strecke von ca. 100 km brauchte die Bahn etwa 4 Stunden. Ich lernte nette Leute im Zug kennen. In einem Ort war Markt und es stiegen alte Frauen mit Federvieh hinzu. Eine andere Bäuerin mit ihrer Tochter sass mir gegenüber und wir kamen ins Gespräch. Ja, wo ich hinwill, Gârda de Sus, hmmm sehr schön sei es da, aber in ihrem Dorf sei es auch sehr schön, ich könnte bei ihr im Haus auch gut übernachten, Platz sei ja genug. Ja, sagte ich, aber meine Zeit reiche nicht. Ich liess mir dennoch die Adresse geben. 11:00 Uhr Ankunft in Câmpeni und gegen 12:30 Uhr Weiterfahrt mit einem Bus nach Gârda de Sus. Dort war ich gegen 14:00 Uhr. Dann hiess es zweieinhalb Stunden Fussmarsch durch eine wunderbare Landschaft zu bewältigen.

Im Valea Ordencusa ein kurzer erneuter Besuch der Pestera Poarta lui Ionel und schliesslich hielt ich noch an dem Haus einer bekannten Alten und gab Fotos und Schokolade ab. Dann war es nur noch ein kurzer schwerer Aufstieg über einen tollen Schleichpfad und ich war bei meiner befreundeten Familie nahe der Scärisoara-Eishöhle. Julia und ihre Tochter waren im Haus. Der Schwiegersohn aber war leider mit dem Pferdewagen unterwegs, um seine Holzfässer zu verkaufen. Ich wollte die Zeit am frühen Nachmittag noch nutzen und ging mit kleinem Gepäck zur Scárisoara-Eishöhle. Die Alte mit dem Schlüssel liess mich passieren und ging wieder zum Haus zurück. Ich hatte so in aller Ruhe Zeit, für neue Fotos. Denn ich musste feststellen, dass das fotografieren von Eisformationen in Höhlen wirklich ein Dilemma sein kann. Denn die Dinger absorbieren das Blitzlicht wie nichts. Bei meiner ersten Begehung im Vorjahr, sind nur einige Nahaufnahmen gelungen. Aber der Rest...... (:-... . Nun, über eine Stunde schlich ich durch die Höhle und genoss die Stille. Zum Abendessen war ich dann bei Julia eingeladen. Aber zuvor wurde ersteinmal auf der wunderschönen Wiese vor dem Haus das Zelt errichtet und dann habe ich Julia noch Fotos überreicht, die ich hier im letzten Jahr gemacht hatte. Nach dem Abendbrot meinte Julia, mir noch etwas ganz besonderes anbieten zu können. Und dann kam sie mit einer Flasche und goss mir ein Gläsel daraus ein und ich war baff. Es war dieses Wodka-Kümmel-Zucker-Rezept von Dorin, welches er hier im Vorjahr zusammengebraut hat. Das gefiel Julia so gut, dass dieses Getränk hier gute Chancen hat, zum Nationalgetränk zu avancieren!

09.05.95:

8:00 Uhr Frühstück. Eier, Käse, Milch und Speck, alles aus eigenem Hause. Aber vor allem die Eier haben es mir hier angetan. Die sind hier absolute Spitzenklasse!!! Julia wusste von meiner Vorliebe und hat entsprechend vorgesorgt. Ich in Folge dann auch. Draussen regnete es und ich liess mir Zeit. Gegen 11:00 Uhr war es dann günstig zum Abmarsch. Ich verabschiedede mich und dann wanderte ich über einen wirklich malerischen Pfad ins Valea Gârda Seacá. Und weiter führte eine Forststrasse zu dem kleinen Bergdorf "Casa de Piatre". Eine sehr schöne Höhle gibt es hier und dass die verschlossen war, dass wusste ich auch. Also erkundigte ich mich nach dem "Chef", welcher den Schlüssel für die "grosse" Höhle hat. Ja, da müsste ich den einen Weg hier bis ganz oben zum vorletzten Haus. Dort angekommen, machte ich ersteinmal Rast am nahen Bach, denn ich hatte einen wahren Durst.

Eine stramme Bäuerin war vor dem Haus beschäftigt. Ich frug nach dem "Chef",.... . Nun, der wäre noch unterwegs, müsse aber bald wieder eintreffen. Ich vertrieb mir die Zeit am Bach und löschte weiter meinen Durst. Schliesslich kam der Gatte und ich will sagen, ein ausgewachsenes Schlitzohr. Nach meiner Frage nach der Höhle antwortete der mir, dass die verschlosen wäre und nur Forscher Zutritt hätten, na von der Universität eben. Ja, war ich eindeutig nicht. Ich überlegte kurz und tat dann einen auf lässig und sagte: na ja, wenn die Höhle zu ist, was solls, schliesslich war ich ja in der Scärisoara-Eishöhle und DIE wäre ja eh die Schönste hier weit und breit. Nun war mein Freund schwer getroffen. Der erwiderte sofort, dass das nicht stimme und diese Höhle hier viel schöner sei. Na ja, wer mich kennt, weiss wie es weitergeht. Regelrecht teatralisch verneinte ich die Aussage meines Gegenüber, bis der ins Haus ging und die Karbidlampe holte. Aber das kostet was, sagte er noch und ich nickte wohlwollend. Ich liess mein Rucksack am Haus. Taschenlampe und Fotoapparat zur Hand und dann ging es los, in jene Höhle, Namens "Pestera Ghetarul de la Vârtop".

Also ich war anschliessend äusserst entzückt und der "Chef" sah es wohlwollend. Ich entrichtete einen kleinen Obulus und wollte meine Wanderung fortsetzen. Also so einfach ginge das nicht, denn jetzt sei ich ersteinmal zum Essen eingeladen. Zum Abschied machte ich noch ein Familienfoto. Ein ware Freundschaft ward geschlossen und ich wusste schon jetzt, dass es nicht lange dauern dürfe, bis ich wieder hier bin.

Mittlerweile war es 17:00 Uhr, aber ich wollte dennoch ein Stück vorwärts kommen. Also auf das Säckel und vorwärts! Ich wanderte das Valea Gârdisoara weiter hinauf. Ein schöner Izbuc "Gura Apei" kommt später zur Rechten (Izbuc ist eine Art Höhle, aus der ein unterirdisch verlaufender Bach plötzlich hervortritt und von da ab "über Tage" weiterfliesst). Ein Gewitter zog auf und es begann zu regnen. Irgendwann kam ich an eine Waldhütte. Es war ein Blockhaus mit kaputten Fenstern, aber immerhin mit einem fast intakten Dach. Kaum war ich in der Hütte, da ging ein rechter Regenschauer ab. Wenig später floss neben der Hütte ein Bach, der vorher nicht existierte. Ich baute in der Hütte mein Zelt auf. Anschliessend wurde mit einigen Brettern Tisch und Bank improvisiert und dann kochte ich mir ersteinmal einen ordentlichen Kaffee. Ich sass am offenen Fenster und die Stimmung war einzigartig. Die Blitze zuckten am Himmel und erhellten kurzzeitig den gespenstigen Wald. Die Bäume wogen sich im aufziehenden Wind. Und mir ging es im Grunde hier richtig gut. Hätte ich mich jetzt entschlossen, hier eine Fortsetzung der Dracula-Legenden zu schreiben, die Stimmung jedenfalls war dafür bestens geeignet. In der Nacht wurde das Wetter wieder ruhiger.

10.05.95:

Gegen 9:00 Uhr bin ich zur Cabana Padis aufgebrochen. Unterwegs sah ich einige Stânas in sehr schöner Umgebung und bereits gegen 11:00 Uhr hatte ich die Cabana erreicht. Die Gegend ist in dieser Jahreszeit noch menschenleer. Auch die Cabana war verschlossen. Ich liess meine Kraxel hier zurück und erkundete weitere Gebäude, die sich ganz in der Nähe befanden. Da stiess ich auf zwei Herren, die hier mit Renovierungsarbeiten beschäftigt waren. Sie verwalteten auch die Cabana und wenig später konnte ich dort Quartier beziehen. Am Nachmittag inspizierte ich dann gründlich das Padis-Plateau. Interessante Gegend hier, viele Izbuce und Ponore. Die Wege in den angrenzenden Wäldern waren noch unter tiefen Schnee verborgen. Gelegentlich fand man eine Markierung.

Am Abend sass ich gerade in meiner Stube beim Tagebuch, da trat plötzlich ohne Anzuklopfen, ein kräftiger Kerl in Military-Look herein. An seinem breiten Gürtel hing ein übergrosses Survival-Messer. Recht aufdrinlich war er und frug mich, woher ich komme. Aus Deutschland-Ost sagte ich und stellte die Gegenfrage. Er ist mit einem Freund hier. Sie sind aus Oradea und wollen hier zur Wolfsjagd. Ob ich einen Pass hätte, wollte der "Rambo" wissen und ich beantwortete die Frage damit, dass ich ja sonst nicht hier sei. Ob in dieser Jahreszeit denn noch die Wölfe im Rudel zusammen seien?!? Diese Frage stellte ich da mehr provokant. Denn die Bedingungen sind ja derzeit nicht die günstigsten. Der Schnee liegt zwar in den Wäldern der Nordhänge noch mitunter recht hoch, aber er ist an der Oberfläche ziemlich verharscht. Er trägt einen Wolf, ohne dass Spuren zurückbleiben. Ich betonte, dass er bei seinem Unterfangen doch ein ziemliches Glück bräuchte. Ich tat einfach so, als hätte ich Ahnung. Der Typ hatte in jedem Falle nicht allzuviel davon, aber immerhin ein Gewehr, mit dem er am Abend draussen noch einige Schiessübungen machte. Nun hatten wir eine andere Gesprächsbasis miteinander und als ich im sich fortsetzenden Talk noch meine Bärengeschichte vom Retezat aus dem Jahre 1991 hervorholte, da hatte ich "die Hosen an". Ich hatte es im Prinzip mit einem modernen abenteuersüchtigen rumänischen Grossstadtmenschen zu tun. Das wars auch schon.

11.05.95:

Für die Übernachtung habe ich 5000 Lei bezahlt und gegen 10:00 Uhr bin ich dann aufgebrochen. Mein Ziel war die Gegend beim Forsthaus "La Grajduri". Von da war es nicht mehr weit zur "Cetátile Ponorului". Ich musste einen rechten Umweg laufen, sozusagen immer auf dem Forstweg entlang. Gegen Mittag war ich am Ziel und baute mein Zelt auf. Die Wiese hier lag sehr schön und mittendurch verläuft jener Bach, der durch das Valea Cetátilor schliesslich im Kessel der "Cetátile Ponorului" im Gesteinsschutt verschwindet. Ich war gerade beim Kaffee, da zog ein Regen auf. Nicht sehr stark, aber eben für Erkundungen in der Umgebung nicht gerade stimulierend. So blieb ich im Zelt. Am Abend zog der Regen ab und ich machte mir ein schönes Lagerfeuer. Es gab gebratenen Speck!

12.05.95:

Ich bin erst gegen 9:00 Uhr erwacht. 11:00 Uhr war gepackt und ich wanderte in Richtung "Cetátile Ponorului". Fast hätte ich den kleinen Pfad, der zu den tiefen Einblicken in die riesige Doline führt, verpasst. Und dann war ich da, am "balcon 4" (eine der Aussichtsplattformen, von der aus wunderschöne Einblicke in die jeweilige Doline möglich sind) der "Dolina 2". Wo war ich, wie entzückt war ich, wie klein war ich und wann werde ich wiederkommen!?!? Lange habe ich hier und an den weiteren Aussichtspunkten -"balcon 3 / Dolina2" - "balcon 2 / Dolina 3" - "balcon 1 / Dolina 3"- pausiert. Die Tiefe der "Doline 2" beträgt -100 Meter und die der "Doline 3" -120 Meter. Ja, und dann das Höhlensystem dort unten. Aber das nächste mal soll`s dran sein. Ich wollte ja zunächst weiter zum Avenul Bortig, der mitten auf dem Bergkamm in über 1000 Metern Höhe liegt. Dazu allerdings musste ich nun an einen bewaldeten Nordhang durch teils noch tiefen Schnee hinauf.

Gelegentlich sah man an einem Baum die Markierung "Gelber Punkt". Oft sank ich tief ein im Schnee. Ohne die schwere Kraxel wäre es möglicherweise nicht so eine Qual geworden. Aber der Wald war sehr urtümlich und wild. Bärenspuren im Schnee. Oben auf dem Berg, fand ich den Schacht "Avenul Bortig" recht einfach. Sehr schön anzusehen! Nach kurzer Pause stieg ich dann den Südhang hinunter zur "Poiana Florilor". Es war wie ein Zauber: kein Fetzen Schnee mehr, ein lichtdurchflututer Wald, und auch der Bär wollte wohl auf diese Seite des Berges, denn mitten auf dem absteigenden Pfad hinterliess er wieder seine Spuren. Kurz vor Poiana Florilor ging ich hinunter zum "Izbucul Galbenu", ein Wiedersehen sozusagen, mit dem Wasser aus dem Valea Cetátilor. Dieses fliesst nämlich in dem Höhlensystem der Cetátile Ponorului mit noch anderen unterirdischen Bachläufen (so auch den gelegentlichen Wasserläufen aus der Pestera Cáput) zusammen, passiert durch unendliche Labyrinte, quasi weit unter dem Avenul Bortig, ein ganzes Bergmassiv. Das Wasser strömte äusserst kraftvoll aus dem Izbuc hervor. Hier stieg ich weiter ab ins Tal.

Nahe dem Izbucul Galbenu fand ich reichliche Bestände von "Wilden Knoblauch". Er stand kurz vor der Blüte. Nur vereinzelte Knospen waren schon erblüht. Ich flückte mir einige Blätter für die abendliche Suppe. Unten kam ich auf eine Forststrasse und lief den Weg in Richtung Pietroasa. Ein kurzes Stück des Wegs kam ein verlassenes Gebäude. Ich inspizierte dieses und siehe da, in einem der Räume war Stroh ausgelegt. Ideal für mein "Nachtquartier"! Nach dem Einrichten und einer Kaffeepause machte ich mich auf, zu einer kleinen Tour der näheren Umgebung. Beschnupperte die Höhle "Pestera din Peretele Gardului" und andere kleine Höhlen. Allmählich kam die Dämmerung herein. Zeit für die abendliche Suppe!

Gegen Mitternacht wurde ich plötzlich wach. Ein unheimliches knisterdes und knackendes Geräusch ging durch das verlassene Waldhaus. Zuerst dachte ich, es wäre der nächtliche Temperaturwechsel, der das Gebälk arbeiten liess. Aber dem war nicht so. Das Geräusch war auf einmal unmittelbar neben mir und nahm bekanntere Klangfarben an. Das Knistern meiner Plastiktüte mit den Brotvorräten erschallte. ---Da war`s mir klar, das eine Maus dies war.--- Ich leuchtete mit der Taschenlampe. Mäuschen schaute mich an und zog sich zurück durch ein Loch im Mauerwerk. Ich hab`s gestopft mit altem Zeitungspapier. Wenig später ---Licht aus und wieder war sie da, die Maus!--- Also mit dem Papier hatte ich der nichts entgegenzusetzen und dem Loch in meinem Plastikbeutel nach, hätte ich`s ja wissen müssen. Also schlossen wir zwei einen Kompromiss. Mäuschen zunächst Rückzug durchs Loch, ich habe mich dann als kleiner Samariter versucht und einen Kanten Brot vor das Loch gelegt. Damit zeigte sich "Knabbermaxe" einverstanden und schleckerte fein an seinem Anteil rum. Ich bin dann wieder eingeschlafen.

13.05.95:

Heute war ja die "Pestera Ursilor" mein Tagesziel. Gegen 10:00 Uhr wanderte ich los. Der Weg oberhalb der Cheile Jghiabului war wunderschön. Das frische kräftig helle Grün der Laubbäume war ein irrer Anblick. Der Weg nach Pietroasa war lang, ca. 13 km. Aber wie würde ich auf schlellstem Wege rüber nach Chiscáu zur Bärenhöhle kommen. Ein kleiner Junge in Pietroasa zeigte mir eine Abkürzung, direkt über einen Berg. Und es ging wirklich ruckzuck. In Chiscáu schlug ich bei einer Cabana mein Zelt auf und gegen 16:00 Uhr machte ich mich eiligst auf den Weg zur Bärenhöhle "Pestera Ursilor". Ich zahlte 3000 Lei Eintritt und 5000 Lei für eine Fotolizenz. Und dann ging es mit der nächsten Führung hinein, in die schönste touristisch erschlossene Höhle Rumäniens. Ich war wirklich begeistert und entschloss mich sogleich für einen zweiten Rundgang. Da erliess man mir aber die Kosten für die Fotolizenz. Es war die letzte Führung des Tages und so kam ich hinterher noch mit den Führern ins Gespräch. Ich kündigte mich dann noch einmal für den nächsten Tag an.

14.05.95:

Gleich früh mit der ersten Führung ging ich wieder durch diese wunderschöne Höhle. Heute hatte ich die Begehung kostenlos. Anschliessend bin ich gleich runter zu den Touristenbussen. Eine Schulklasse aus Oradea stieg gerade ein und ich erkundigte mich beim Busfahrer, ob ich da mitfahren könne. Ein kleines Entgeld und die Sache war geritzt. Kurz vor Oradea liess ich mich in Báile Felix absetzen und besichtigte diese hübsche Kur- und Bäderanlage. Mit dem nächsten Bus ging es dann weiter nach Oradea und da hatte ich mit einem Zug auch gleich Anschluss nach Cluj-Napoca. Am Abend sass ich dann schon wieder gemütlich mit Robert und seiner Familie beisammen und wertete meine Erlebnisse aus. Robert hatte einen tollen Höhlenführer in seinem Besitz. Ich bat um Erlaubnis, mir am kommenden Tag Teile dieses Buches in der Stadt kopieren lassen zu dürfen. Es war o.K. Oh, hätte ich diese Infos schon vor meiner Reise im Kopf gehabt, dann wäre meine Bihor-Tour wohl noch um einiges intensiver ausgefallen. Aber ich war schon froh, jetzt so etwas wie ein Gefühl für dieses Gebirge entwickelt zu haben.

15.05.95:

Zuerst bin ich früh in die Stadt zum Touristikbüro der Bahn. Da liess ich mir meine Schlafwagenkarte für die Rückfahrt reservieren. 80000 Lei kostete das, aber ich weiss eine entspannte Rückfahrt zu schätzen. Dann war die Librária dran, der grosse Buchladen im Zentrum von Cluj. Leider war der Kopierer defekt, aber ich solle noch einmal in einer Stunde wiederkommen. Das tat ich auch und der Kopierer tat das seine und ich sass anschliessend in einer Pizzaria und verzehrte die kopierten Seiten mehr, als die Pizza. Nun konnte ich mich daheim in aller Ruhe auf die nächste Bihor-Tour vorbereiten. Am Nachmittag habe ich noch einmal den schönen Botanischen Garten von Cluj besucht. Es lohnt sich immer wieder. Am Abend dann ein letztes Zusammensitzen mit meinen Freunden.

16.05.95:

Rückreise ... schöne Sch...e!

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