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Holzkirchen aus der Maramuresch

von Prof. Dr. Marius Porumb

(Auszug aus dem Buch: "Monumente Istorice si de Arta Religoasa" 1982)


Ausser den Steinkirchen waren in der Maramuresch seit den ältesten Zeiten die Holzbauten verbreitet; bis heute sind zahlreiche Holzkirchen, wahre Meisterwerke dieser Bauart, erhalten. Die Maramurescher Holzkirchen, die meist aus dem 17.-18. Jahrhundert stammen, widerspiegeln eigentlich jahrhundertealte Bautypen. Der Grundriss der Maramurescher Holzkirchen verrät die konzeptionelle Einheit eines Bauplans der in der gesamten mittelalterlichen Architektur der Rumänen verwendet wurde. Das wichtigste Element des Aufrisses ist der in die Höhe strebende Glockenturm. Die Maramurescher Kirchen beeindrucken durch ihre ungewöhnlichen Dimensionen, die sie ausstrahlen, die ausgeglichenen Proportionen und die Schlichtheit der dekorativen Elemente.

Der künstlerische Wert der Maramurescher Kirchen besteht im bewundernswerten Gleichmass der Raumverhältnisse, in der Harmonie zwischen Teil und Ganzem. Als Ergebnis einer jahrtausendealten Entwicklung und Kontinuität in der Ausübung der Holzbaukunst, durch die eine perfekte Synthese zwischen Material, Formen und Landschaft erzielt wurde, zeichnen sich die Maramurescher Kirchenbauten durch bemerkenswerte architektonische Einheit aus, in der sich die Kunst der Raumgestaltung in einer Linienführung bewährt, die zugleich Gratie und Kraft, Kühnheit und Mass ausdrückt.

Die Innenausstattung der Maramurescher Kirchen ist vom Gesichtspunkt der Überlieferung uralter Fertigkeiten und früher ikonographischer Vorlagen ausserordentlich interessant. Die Maramurescher Maler haben die Innenwände vollständig mit unzähligen Szenen und Bildern bedeckt, die einen mächtigen, reizvollen und abwechslungsreichen Teppich bilden, der durch die Ursprünglichkeit seiner Ausführung besticht. Zahlreiche, oft sehr alte Ikonen vervollständigen diesen künstlerischen Schatz.

Die Maramurescher Kirchen liegen entlang der Flusstäler der Mara, Cosau, Iza und Viseu:

 

  Karte: Der Kreis Maramures / Teil 1 (359 KB) / Târgu Lápus - Baia Mare - Sighetu M.
  Karte: Der Kreis Maramures / Teil 2 (258 KB) / Sighetu M. - Moisei - Borsa

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Mara-Tal

Desesti. Holzkirche, ein für das 18. Jahrhundert charakteristisches Baudenkmal. Die Innenmalerei wurde im Jahre 1780 vom Maler Radu Munteanu aus Ungureni (Lapus) ausgeführt.

Harnicesti. Holzkirche aus dem 18. Jahrhundert. Im Innern werden zwei alte Ikonen (Einzug in Jerusalem und Christi Himmelfahrt) aus dem 17. Jahrhundert aufbewahrt.

Breb. Holzkirche, der Überlieferung nach 1531 erbaut. Im Innern sind ausser einigen Fragmenten der Ausmalung auch einige Ikonen erhalten.

Sat Sugatag. Holzkirche, wurde im Jahre 1642 errichtet; eine der repräsentativsten Maramurescher Kirchenbauten. Die Ikonen wurden 1785 vom Maler Gheorghe Visovan hergestellt.

Manastirea. Holzkirche des ehemaligen Klosters Giulesti. Das historische Baudenkmal wurde vor 1653 errichtet und hat archaische Formen. Im Innern sind ein wertvolles Wandgemälde und mehrere Ikonen aus dem 17.-18. Jahrhundert erhalten.

Berbesti. Marterl. Am Dorfrand neben der Landstrasse die nach Sighetu Marmatiei führt, befindet sich ein schönes Marterl, eine wahre Statuengruppe in der Jesus am Kreuze, umgeben von Maria, Johannes und anderen Personen, dargestellt ist. Das Kunstwerk stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts.

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Cosau-Tal

Budesti. In dieser Ortschaft befinden sich zwei wertvolle Holzkirchen aus dem 17. Jahrhundert. In ihrem Innern werden zahlreiche Holz- und Hinterglasikonen - einige aus dem 15.-16. Jahrhundert - sowie recht viele Handschriften und Druckwerke aufbewahrt. Die Innenausmalung beider Kirchen wurde um 1760 ausgeführt.

Sârbi. Im oberen Teil des Dorfes steht die Kirche, die im Jahre 1667 erbaut wurde. Im Innern ist eine Wandmalerei erhalten, die die Maramurescher Maler Alexa aus Berbesti und Iosip Iacovu geschaffen haben. Die Kirche, die sich im südlichen Teil von Sârbi befindet, stammt aus dem Jahre 1703.

Calinesti. Im Ostteil der Gemeinde steht die Holzkirche des ehemaligen Klosters Calinesti, die vor 1663 errichtet und im 19. Jahrhundert erweitert wurde. In der Dorfmitte befindet sich eine andere Holzkirche mit Kreuzgrundriss, die 1784 erbaut worden ist. In beiden Kirchen sind Wandgemälde und zahlreiche Ikonen erhalten.

Cornesti. Die Holzkirche hat bescheidene Ausmasse, wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut und von Toader Hodor aus Viseu de Mijloc ausgemalt.

Feresti. Die Holzkirche stammt aus dem 18. Jahrhundert, als sie einen älteren Bau ersetzte. Sie besitzt zahlreiche Ikonen.

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Iza-Tal

Salistea de Sus. Auch in dieser Ortschaft gibt es zwei Holzkirchen. Es sind Baudenkmäler, die für die Maramurescher Architektur des 17.-18. Jahrhunderts charakteristisch sind.

Bogdan Voda. (früher: CUHEA). Holzkirche, eine der wertvollsten aus Rumänien. Wurde 1718 anstelle einer im Jahre 1717 von den Tataren in Brand gesteckten Kirche erbaut. Im Innern ist ein wertvolles Wandgemälde aus dem 18. Jahrhundert erhalten.

Ieud. In dieser Gemeinde gab es nach Aussage der Urkunden schon im 14. Jahrhundert eine Kirche. Heute gibt es hier zwei alte Holzkirchen; die eine stammt wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert, die andere, die im Zentrum steht, aus dem Jahre 1718. In beiden Kirchen können zahlreiche Holz- und Hinterglasikonen besichtigt werden.

Botiza. Die Holzkirche wurde aus Viseu de Jos gegen Ende des 19. Jahrhunderts gebracht.

Poienile Izei. Die Holzkirche ist eines der schönsten Denkmäler der Maramurescher Holzarchitektur und wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Die Innenmalerei und die Ikonen stammen aus dem 17.-18. Jahrhundert.

Sieu. Die Holzkirche wurde 1760 erbaut. Das wertvolle Baudenkmal verfügt auch über zahlreiche Holzikonen.

Rozavlea. Die Holzkirche wurde in den Jahren 1717-1720 errichtet; in ihrem Innern sind wertvolle Wandgemälde erhalten.

Strâmtura. Die Holzkirche wurde hierher im Jahre 1661 aus dem Kloster Rozavlea gebracht und 1771 erweitert und restauriert. Sie unterscheidet sich von den anderen Maramurescher Kirchen durch ihr zwiebelförmiges Turmdach.

Glod. Die Holzkirche stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und besitzt Ikonen, die 1771 von Radu Munteanu aus Ungureni (Lapus) gemalt worden sind.

Bârsana. Obwohl sie kleine Ausmasse hat, ist die Holzkirche ein für die Maramurescher Architektur des 18. Jahrhunderts charakteristisches Baudenkmal. Im Innern ist eine schöne, 1806 von Toader Hodor und Ion Plohod ausgeführte Wandmalerei erhalten.

Valea Stejarului. Die Holzkirche wurde vermutlich im 17. Jahrhundert errichtet.

Rona de Jos. Die Holzkirche wurde im Jahre 1655 erbaut. Die Wandmalerei wurde 1817 ausgeführt.

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Viseu-Tal

Borsa. Die Holzkirche wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Hervorragend sind der aufgestockte Vorraum an der Westseite sowie die Wandmalerei im Innern.

Kloster Moisei. vermutlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet. Im Jahre 1632 hatte der Bischof Dumitru Pop hier seinen Sitz. Der bedeutende kulturell-künstlerische Mittelpunkt hatte Beziehungen zu den moldauischen Klöstern. Die Holzkirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Im Innern befinden sich einige Ikonen, die von Malern aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gemalt worden sind.


Dieser Artikel stammt aus dem Buch:

MONUMENTE ISTORICE SI DE ARTA RELIGOASA DIN ARHIPISCOPIA VADULUI; FELEACULUI SI CLUJULUI

(Cluj-Napoca / 1982)

Gedankt sei Prof. Dr. Marius Porumb (Direktor am Institutul de Arheologie si Istoria Artei, Cluj) für die Genehmigung dieses Artikel zur Veröffentlichung auf den Karpatenwilli-Seiten!


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