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Das Karstgebiet des Kleinen Retezat-Gebirges

Carstul Muntilor Piule-Iorgovanului
Avenul din Stâna Tomii
Pestera cu Corali
Pestera Dâlma cu Brazi
Pestera Zeicului
Abschlusskommentar und Linktipp

Carstul Muntilor Piule-Iorgovanului

Diese Gebirgsgruppe wird begrenzt von den Tälern Valea Butei, Valea Jiului de Vest, Valea Lapusnicului und vom Godeanu-Gebirge. Muntii Piule-Iorgovanu wird auch als Retezatul Mic bezeichnet, wobei letztere Bezeichnung nicht nur eine Schmälerung der Bedeutung darstellt, als auch die Bezeichnung "Kleines Retezat" ohnehin unangebracht ist. Im Unterschied dazu besteht der nordwärts gelegene "Bruder" mit seinen Gipfeln, hauptsächlich aus Granit und verfügt über zahlreiche klare Gletscherseen.

Das Retezatul Mic besteht hauptsächlich aus Kalkformationen, die sich unterscheiden in alpine Karstflächen und breite ausgedehnte Flächen. Hier finden wir eigenes, originales und spektakuläres Relief, welches wenig bekannt ist.

Jurakalk und Kreiseformationen stapeln sich auf eine Dicke von nahe 1500 m im Gebiet Muntele Albe. Das Kalkgestein ist von kräftigen Rissen durchzogen. Diese Tatsache und ein kräftiger Pflanzenteppich, lassen das Wasser in die Tiefe infiltrieren, wo sich unterirdisch Wassersträhne und Wassersträhne, sowie Bach mit Bach vereinen. Auf einer Strecke von 14 km Luftlinie, bricht das Wasser am Izvorul Cernei hervor. Für diese Strecke braucht das Wasser 12 Tage, um unbekannte Galerien zu durchwandern. Diese Fakten sind hydrogeologisch nachgewiesen mittels Markierung und es stellt einen interessanten Fall dar, denn die morphohydrologischen Tatsachen scheinen hier mit der Hydrogeologie nicht zusammenzupassen.

Bei einer ausführlichen Exkursion von nur einem Tag, kann man die bemerkenswerten und sehenswürdigen Karstphänomene dieser Gegend besichtigen. Wir starten am frühen Morgen von Cabana Câmpusel und gehen bis zum Ende des Forstweges. Von hier biegen wir in Richtung Ogasul Scocului ein in Richtung Stâna din Soarbele. Wir gelangen in ein umfassendes, durch Gletscher geformtes Amphietheater. Auf dem Kalkboden entdecken wir einige breite Dolinen. In einer dieser Dolinen hat sich ein kleiner See gestaut.

Hier finden wir eine Vereinigung von Gletscher.- und Karstrelief. Nach Beginn dieses Jahrhunderts, studierte der grosse Gelehrte Frances Emmanuel de Martonne dieses Gebiet: die Gletschermoränen, den Transport von Eis aus dem kristallinen Massiv, wobei darunter versteckte Kalkschichten freigeräumt wurden.

Unterhalb des Vârful Stanuleti finden wir eine keine Quelle, wo man sich gut mit Wasser versorgen sollte, denn von nun an steigen wir in trockenen Kalk umher. Nach ca. 80 m unter dem Vârful Stanuleti Mare, in Richtung Valea Piatra Soarbelui, in einer Höhe von ca. 1980 m erblicken wir die breite Öffnung von einem Aven: den Avenul cu Zapada din Stanuleti. Es ist 45 m tief. Falls man ein Seil dabei hat, kann man in Eis und Schnee absteigen.

Aus Richtung Stanuleti kommend, gehen wir nach Osten. Nach der Überquerung einer ebenen Plattform, öffnen sich zwei Münder kleinerer Avene (Schachthöhlen) und danach steigen wir nach Piatra Iorgovanului, einem legendären Kalkmonolith, dessen Form ein Ergebnis von Formungsprozessen in grosser Höhe ist.

Beim Vârful Piartra Iorgovanului (1997 m) angelangt, machen wir einen kleinen Abstecher auf das Gipfelplateau, welches sich ca. 300 m südwärts erstreckt. Auf dieser riesigen Kalksteinplatte kann man die schöne Aussicht fotographieren. Danach überqueren wir ein riesiges Amphietheater, welches durchlöchert ist und Zeugnisse der Gletschermodulation deutlich macht.

Den Gipfel des Muntele Albele umgehen wir durch einen Korridor, welcher durch Latschenkiefern führt. Man kann von diesem Korridor nach Süd abweichen. Nach ca. 100 Meter gelangt man an eine vieleckige Öffnung von 25x20 m, dem Avenului Gheata din Albele. Dieser Aven ist 83 m tief und beherbergt eine dircke Schicht von Eis und Firn von 60 m (?). Bei Regen, wenn isch Wasser in die Öffnung ergiesst, ist ein Abstieg nicht möglich. Dieses Wasser öffnete aber einen Durchgang durch diesen Stöpsel aus Eis und gestattet einen Zutritt in einen darunter befindlichen Saal. Dieser Saal besteht aus Eis und Schnee und erreicht eine Tiefe von 35 m, welche ein Höhlenforscher gar einmal auf Skiern absteigen konnte. Aus Albele steigen wir einen Pfad in Serpentinen hinab und passieren einen breiten Trichter mit einen 20 m tiefen Aven.

Überall im Jurakalk sind starke Risse. Wir gelangen an einen breiten Platz, mit einem perfekt runden See. Es ist der Taul de pe Hotar, wo man Wasser wie Wein trinken könnte. Von hier steigen wir ab in die Gletscherkaldera, wo das Wasser der Scorota entspringt. Darunter erblicken wir die Schäferhütte Stâna din Scorota, welche zwischen den vertikalen Kalkwänden sehr winzig ausschaut.

Etwa 300 Meter unterhalb der Stâna din Scorota verschwindet das Wasser vom Scorotei-Bach in ein Ponor, um am Izvorul Cernei wieder hervorzusprudeln. Aus der Scorotei-Kaldera steigen wir zum Vârful Piule (2080 m) empor, wo isch uns ein breites Panorama über Vaii Mielului eröffnet. Von diesem Ort können wir in einiger Entfernung das Avenul cu Gheta din Piule, mit einer Tiefe von 55 m, sowie das Avenul din Stâna Tomii, mit einem perfekt runden Schacht von 114 m erahnen. Wir steigen hier jedoch nicht hinab, sondern verfolgen einen Pfad auf dem Kamm zum Muntele Plesa (1840 m).

Auf dem gesamten Pass begegnet uns eine grosse Vielfalt von mikroformen Karstoberflächen, mit kleinen Dolinen und Avenen, sowie strukturierte Korridore. Vom Plesei-Gipfel erblicken wir rechts eine Dreieckspyramide auf Pietrei Albele, nach ... . Sehr weit unten, erblicken wir oberhalb des Waldes eine Furche aus dem Valea Urzicarului. Der dortige Nebenfluss mündet links durch eine natürliche Brücke in das Vaii Mielului. Dieser Ort ist ein (Platz der Ehre-?) unter gleichartigen Phänomenen aus Rumänien (Podul de la Grohot, Podul Natural de la Ponoarele). Dieser Ort ist entstanden, durch den Einsturz lateraler Wände von einem Aven von 25 m Tiefe. Nach links schauen wir in einen schwindelerregenden Abgrund, wo wir das Valea Butei und die dortige schöne Schlucht bewundern, ein letztes Karstjuwel im Retezatkalk.

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Avenul din Stâna Tomii

Historische Daten:

Die Position dieser Höhle wurde von Hirten entdeckt, welche mit ihren Schafen auf dem Piule-Massiv umherzogen. Auf einer Karte vom Kleinen Retezat befindet sich dieses Aven (Schachthöhle) 1,5 km vom Piule-Gipfel in südlicher Richtung. Eine erste Erforschung des Avenul din Stâna Tomii wurde von Mitgliedern der Speleologengruppe "Focul Viu" aus Bukarest, im Jahre 1971 durchgeführt. Dabei wurden entsprechende Skizzierungen durchgeführt (C.Lascu, 1971).

Ortsbestimmung und Zugang:

Das Aven liegt 1800 Meter über Null und befindet sich, ausgerichtet vom Piule-Gipfel auf jenem Berg in Richtung Süd-West (...).

Beschreibung:

Mit 137 m Tiefe, befindet sich das Avenul din Stâna Tomii auf Platz 13 der tiefsten Höhlen Rumäniens. (-> Laut einer Statistik aus 1976). ... Der abstürzende Eingang ist in ovaler Form (6/3 m) und verliert sich in der Tiefe des Inneren vom Piule-Massiv. Nach den ersten 8 m des Abstiegs, folgt ein tiefer vertikaler Abfall von 114 m Tiefe ... . Danach gelangt man am Ende auf einen Geröllkegel, von dessen Abhang mit einer Neigung von 40°, man bis in eine Tiefe von 137 m absteigt.

In diesem unteren Teil ist ein gigantischer Saal entstanden, in dem sich an der oberen Decke ein aufsteigender Schacht fortsetzt. Am unteren Punkt dieses Saales befindet sich ein kleiner Aven, umgeben von schönen Ablagerungen, welche sich in einer Länge von 12 m bis auf den Boden erstrecken. Hier sind mehrere Vertiefungen, in welchen sich eine beachtliche Menge von Fledermausskeletten befinden. Dieser Aven wird allgemein in 3 Zonen unterteilt.

Diese riesige innere vertikale Ausbildung im Karst ist das Ergebnis starker infiltrierender Wasseraktivitäten, welche einen Bruch im Jurakalk des Piule-Massivs erweitert haben. Die Öffnung an der Oberfläche ist mit Gewissheit von jüngerer Entstehungszeit.

Die Lufttemperatur hält sich durch die absteigende Tiefe (2,8°C im August (1971) konstant, im Gegensatz zu den wechselnden Aussentemperaturen. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt 100%, da ein innerer Luftstrom praktisch fehlt.

Dieses Aven gestattet eine effektive geologische Observation von den verschiedenen Ebenen und dicken Kalkschichten. Ortsklimatische Untersuchungen lieferten wichtige Daten über die äussere Beeinflussung des Klimas auf Avene in grosser Höhe.

Voraussetzungen für die Besichtigung:

Die Besichtigung ist sehr schwierig und erfordert eine minutiöse vorausgehende Vorbereitung. Durch mangelnde Haltemöglichkeiten braucht man eine speleologische Leiter von 120 m, 2 Seile a 80 m, Sicherungen, Flaschenzug, ..., Karabiner und Schutzausrüstung.

aus: Pestera din România (Edition 1976) ... Seite 281-282

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Pestera cu Corali

Ortsbestimmung und Zugang:

Die Pestera cu Corali liegt im Tal des Jiului de Vest, gegenüber des Scocului Mare und der hier endenden Scorota-Schlucht, in einer relativen Höhe von 100 m und einer absoluten Höhe von 1080 m. Der Höhleneingang ist gut versteckt durch den mit kleinen Sträuchern bewachsenen Abhang des Cioaca-Gipfels. Die Zufahrt mit dem Auto ist gesichert und erfolgt über die Forststrasse von Câmpu lui Neag in Richtung Jagdhaus Câmpusel. Bis zum Jagdhaus beträgt die Strecke 17 km (bis zur Pestera cu Corali ca. 12 km). Neben einer Unterbringung im Jagdhaus Câmpusel (12 Plätze) und Poiana Mielului bietet sich auch gute Möglichkeit zum Camping am Zufluss des Scocului Mare.

Historische Daten:

Die Pestera cu Corali wurde von einer Speleologengruppe Namens "Focul Viu", im Jahre 1969 entdeckt. 1971 wurde die Höhle mit einer Metalltür verschlossen. Organisiert wurde das von C.Goran. Diese Schutzmassnahme wurde nötig, da die Höhle mehrmals vom Vandalismus betroffen war. In dieser Höhle wurden zwei Dokumentarfilme gedreht (1971 und 1980). In der Hauptsache ging es dabei auch um Forschung auf dem Gebiet der Biospeleologie.

Beschreibung:

Nach dem Eingang, mit einer Höhe von 3 m, folgt eine leicht gefährliche Passage mit grossen Steinen. An der Decke lassen isch massive eiförmige Formationen von milchig-weisser Färbung bewundern (Ei des Kolumbus). ...

Nach 50 m kommt man an einen Vorsprung. Der weitere Verlauf dieser Höhle ist nun etwa 4 m tiefer. Hier besteht Ausrutschgefahr. (Achtung!) Dieser Vorsprung ist rechts unter zwei grossen Steinen zu unterlaufen. Dort angelangt, findet man eine völlig veränderte Höhlenlandschaft vor. Boden, Wände und Decken sind gefüttert mit einer Menge von steinernen Knospen, in Färbungen von rot, braun und sehr wenig weiss. Diese steinernen Knospen (Koralite) sind kleine Einschlüsse von Kalziumkarbonat, entstanden durch Faktoren in einem mikroklimatischen Spiel von zerstörerischer Rolle. Hinter dem 4 m tiefen Abgrund ist ein "Bodensack" entstanden, wo die Stabilität konstanter Luftströmung gestört ist.

Dieser hintere, mit reichhaltigen Koraliten ausgestattete Abschnitt, hat eine Länge von 30 m. Hier befinden sich viele mit kleinen Perlen überzogene Stalaktiten und Stalagmiten, Krusten und Gardinen, welche für die Mühe dieser Höhlenbegehung entschädigen. Amateurfotographen sollten für Nahaufnahmen und mit entsprechenden Filmen gerüstet sein. Diese Höhle ist versteinertes Überbleibsel einer alten Entwässerungsführung dieses Berghanges, wobei es durch eine "lithoglaziale" Erweiterung zu einer Trennung kam. Diese einmalige Galerie ohne Verzweigungen, hat eine Gesamtlänge von 83 m.

Voraussetzungen für die Besichtigung:

Die normale Besichtigung dauert eine Stunde. Notwendig ist doppelte Beleuchtung, Schutzbekleidung und Schutzhelm. Nicht zu empfehlen ist eine Besichtigung mit einer Gruppe von mehr als 4 Personen.

aus: Pesteri din România (Edition 1984) ... Seite 294-296 ... Bibliographie: C.Lascu (1971) sowie M.Bleahu und weitere Kollegen (1976)

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Pestera Dâlma cu Brazi

Ortsbestimmung und Zugang:

Die Höhle "Dâlma cu Brazi" finden sie links am Abhang von Scocului Mare, im oberen Becken des Jiului de Vest. Etwa 150 m über diesem Ausgangspunkt und in ca. 1500 m absoluter Höhe, ausgehend vom Zusammenfluss des Scocului Mare mit dem Pârâul Jidanului. Rechts vom Zusammenfluss besteigt man einen sichtbaren Pfad steil in Serpentinen. Zuerst geht es durch Wald, anschliessend durch dichte Sträucher, gemischt mit isolierten Bäumen. Der offene Eingang der Höhle ist relativ gross (3x2 m), jedoch gut versteckt und schwer zu finden. Angebracht ist die Anreise mit dem Auto.

Historische Daten:

Die Höhle "Dâlma cu Brazi" ist wenig bekannt, findet jedoch schon in sehr alten Arbeiten Erwähnung. 1929 sammelten P.A.Chappuis und A.Winkler, sich unter der Erde aufhaltende Tiere und machten zu dieser Zeit eine erste Skizze von dieser Höhle. Von Speleologen aus Bukarest wurde die Arbeit 1957 fortgesetzt. 1971 realisierte C.Goran einen vollständigen Plan dieser Höhle.

Beschreibung:

Die Höhle ist zuerst trocken und verläuft horizontal. Innerhalb dieser Galerie befindet sich noch ein Abzweig. Die Gesamtlänge beträgt 226 Meter. Die eigentliche Galerie ist 3-5 m breit und 3-10 m hoch. Die Hauptgalerie ist in Richtung Nord ausgerichtet. Der Boden ist teils mit Wasser bedeckt. Der See (Bazinul Mare) ist etwa 1 m tief.

Die weitere Besichtigung dieser Höhle gestaltet sich in Folge etwas unangenehm. Der Bereich am Bazinul Mare ist jedoch ein Platz von ganz unterschiedlichen Zauber. Aus dem See ragt ein Stalagmit von 2 m Höhe empor und spiegelt sich im Wasser. Hinter dem See setzt sich der Saal noch 20 Meter fort und mündet in einer undurchdringlichen Spalte, deren Grund mit Schotter bedeckt ist.

Am Bazinul Mare schliesst sich eine aufsteigende Galerie in Richtung Süd-West an. Man kommt an einen Punkt Namens La Strâmtoare. Dies ist eine enge Passage, welche einen zu gymnastischen Tätigkeiten zwingt. Nach dieser Enge gelangt man zu einem letzten endenden Abschnitt. Stalaktiten, Stalagmiten und Kalkkrusten bieten schöne Fotomotive. Der Aufenthalt an dieser Stelle gestaltet sich aber ungünstig. Hier wurden auch Gebeine des Ursus speleaues gefunden. Im Bereich des Bazinul Mare wird der Zusammenfluss von zwei Gewässern angenommen, welche aus den Tiefen dieses Gebirgsstockes kommen. Ersteres kommt aus dem Bereich La Strâmtoare. Das Wasser fliesst nach Süd hinaus, durch das gegenwärtige Portal.

Voraussetzung für die Besichtigung:

Die hauptsächliche Schwierigkeit ist das Auffinden des Eingangsportales. Für die feuchten Abschnitte empfehlen sich lange Gummistiefel. Für die normale Besichtigung sind etwa zwei Stunden veranschlagt.

aus: Pesteri din România (Edition 1984) ... Seite 291-294 ... Bibliographie: P.A.Chappuis und Winkler (1951); M.Bleahu und Kollegen (1976)

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Pestera Zeicului

Ortsbestimmung und Zugang:

Ausgangspunkt ist der Abzweig Scorota-Tal vom Jiul-Tal. Hier sind auch Vermerke zur Höhle "Pestera cu Corali". An diesem Punkt ist eine gute Möglichkeit zum Camping und eine letzte Versorgungsmöglichkeit mit Wasser. Über eine kleine Holzbrücke geht es auf einem breiteren Pfad in die Scorota-Schlucht hinein, welche sich durch abrupte, teils bewaldete Abhänge erstreckt. Nach ca. 15. min. (500 m) durchschreitet man ein kleines Felsentor. Danach verfolgt man eine Ausweitung nach links. An einem Bogen nach links beginnt der Einstieg eines kaum sichtbaren Pfades rechts hinauf, welcher sich nach 20-30 m deutlicher abzeichnet. In Serpentinen steigt man in eine Höhe von etwa 80 m empor. Danach verläuft der Pfad in einer Kurve nordwärts. Es folgt eine Überschreitung eines felsigen Vorbaus aus Kalk. Erst dann ist der Eingang der Höhle einsehbar.

Historische Daten:

Die Zeicu-Höhle wurde von Einheimischen entdeckt und diente als Unterkunft für die Hirten und ihrer Herde. Man spricht, dass diese Höhle gelegentlich auch Herumtreibern als Schlupfwinkel diente, Diese Vermutung wird durch folgenden Umstand bestärkt: Eine Forstbrigade aus Câmpu lui Neag fand dort eine verrostete Flinte.

Eine Gruppe forschender Speleologen von "Focul Viu" erkletterten einen Schacht innerhalb des ersten Saales und entdeckten ein Obergeschoss, welches sich mit einem tiefen Schacht fortsetzt. Seither wurden alle weiteren Untersuchungen durch I.Povara geleitet. 1980 wurde über einen Teil der Höhle ein Dokumentarfilm gedreht.

Beschreibung:

Die Zeicu-Höhle ist in ihrer zeitlichen Entstehung nicht einheitlich zu betrachten. Die Entwicklung der horizontalen Ebene ist jünger als die der vertikalen Ebene. Diese Erkenntnis wirft aber viele weitere interessante Fragen bezüglich der Entstehung auf.

Das Portal hat eine Grösse von 6x8 Meter. Der Einstieg in die Höhle besteht aus einem Abhang von Geröll und führt in einen geräumigen Saal, dessen Boden mit Schamott und grösseren Steinen bedeckt ist. Die Höhlendecke ist durchbohrt von kurzen Kaminen und korrodierten Erweiterungen. Ferner sieht man in diesem Saal dicke felsige Stümpfe, die wie von einem Steinmetz ausgeschlagen wurden. In ihnen sammelt sich Wasser. Dieser Saal hat eine Länge von etwa 50 Meter. An dessen Ende erblickt man in der Decke eine Öffnung. Dieses Hindernis hat eine Höhe von 10 Meter und ist nur mit viel Geschicklichkeit zu überwinden.

Das Gestein ist von einer "mondmilchig" glitschigen Oberfläche überzogen und es besteht grosse Rutschgefahr. (Vorsicht: Platz gefährlich!). Möglichst leicht erfolgt die Besteigung linksseits. Den Durchgang einmal passiert, gelangt man in den oberen Saal mit einer Deckenhöhe von bis zu 15 Meter. Der Boden hier ist bedeckt von grossen Steinen und fliessenden Stalagmiten. An der Wand befindet sich eine schöne Verzierung in Form einer rieigen versteinerten Kaskade "mondmilchiger" Oberfläche mit farbiger Sahne überzogen.

Im Abschnitt Nord dieses Saales ist eine Nische, wo sich linksseits ein Unterstand mit wunderschönen Formationen befindet. Auf dem Boden finden sich zementierte Reste eines Höhlenbären (hier wurde ein Exemplar eines riesigen Schädels vom Ursus spelaeus gefunden). In einem Saalabschnitt befindet sich eine Öffnung von 2x3 Meter, von wo ein Schacht mit 40 Meter Tiefe beginnt. (Vorsicht, Platz gefährlich!). Für den Abstieg muss man ein dickes Seil verankern. Hier kommt man nach einer Distanz von 3 Meter an den eigentlichen Schacht.

Beim Abseilen ist Sorgfalt zu üben, damit sich in diesem trichterförmigen Abschnitt keine Kalkkrusten lösen. Nach einem Abstieg von weiteren 12 Metern gelangt man auf einen kleinen Vorsprung, auf welchen man sich umschauen sollte. Man entdeckt einen Saal mit einer Gewölbedecke von 20x15 Meter. Nach unten befindet sich ein Abgrund von 40 Meter. Blickt man nach rechts, sieht man eine Plattform aus Kalk, die wie von einem Niederschlag überzogen wurde. Linksseits der Decke hängen eine Gruppe von eleganten Stalaktiten von perfekt konischer Form, geschmückt mit Koraliten und Kristalliten. Die Länge beträgt bis zu 5 Meter. Zum fotographieren braucht man von diesem Punkt aus ein grösseres Objektiv.

Bei dem weiteren Abstieg verliert man den Konatkt mit der Wand. Über weitere 25 Meter landet man auf der Spitze eines riesigen Stalagmiten, dessen Höhe etwa 8 Meter beträgt. Von hier aus ist der Abstieg ohne Seil möglich. Der Grund dieses Salles ist horizontal und bedeckt mit Gesteinsschutt. Einige wunderschöne Formationen Stalaktiten und Kristallite erwecken Aufmerksamkeit.

Wenn es die Stärke des Blitzlichtes erlaubt, lohnt sich das Fotographieren des vertikalen Aufstiegs, sowie der Decke, wo man Stalaktiten und jüngere Kalkformationen bewundern kann. Die Zeicu-Höhle ist in ihrem vertikalen Abschnitt sehr abenteuerlich. Die Lage dieser Höhle an einer Bergflanke, ähnelt sehr den Höhlen "Pestera cu Corali" und "Pestera cu Brazi".

Voraussetzung für die Besichtigung:

Für die vollständige Besichtigung dieser Höhle benötigt man ein Seil von 60 Meter Laänge und ein zweites von 20 Meter, Befestigungsvorrichtungen, eventuell eine 50 Meter lange Hängeleiter und entsprechende Beleuchtung. Für die vollständige Begehung mit einer Gruppe von 4 Personen, sind etwa 4-8 Stunden nötig.

aus: Pesteri din România (Edition 1984) ... Seite 286-291 ... Bibliographie: C.Lascu (1971); M.Bleahu und Kollegen (1976)

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Abschlusskommentar und Linktipp

Neben den hier benannten, gibt es weitere, sehr attraktive Höhlen. Ihnen allen gemeinsam ist die Tatsache, dass sie nur schwer auffindbar und zugänglich sind. Einzigst die Pestera Nr.4 din Valea Scorota ist leicht zu erreichen. Die kleine Holzbrücke, die einst vom oberen Jiul-Tal in die Scorota-Schlucht führt, ist vom Hochwasser weggespült worden und so fährt man an diesem Abzweig schnell vorbei. Ein guter Anhaltspunkt ist die nicht zu übersehende Grotte links des Forstweges. Genau gegenüber dieser Grotte führt der Weg in die Scorota-Schlucht. Der Bach ist dabei leicht zu überwinden. Etwa 80 Meter weiter muss man einen steil bewaldeten Abhang emporklettern und erreicht ca. 50 Meter höher das grosse Felsportal der Höhle.

Die in oberen Beschreibungen kleinen Pfade, welche zu den Höhlen führen, existieren kaum noch, oder verlieren sich nach kurzer Zeit. Es braucht ein erfahrenes Auge, um hier noch die Spur zu finden. Besser ist es in jedem Falle, sich mit kundigen Höhlenführern in Verbindung zu setzen, um einen kundigen Führer zu werben. Entsprechende Ansprechpartner findet man über den Speo-Club Rhinolophus Lupeni:

http://rhinolophus.speologie.ro/index.php

 

Kartenübersicht zur Region:

http://www.karpatenwilli.com/klretkar.jpg

 

Weitere Infos Muntii Retezat (Kleines Retezat-Gebirge)

http://www.karpatenwilli.com/muntii06.htm

 


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