prima paginá
carpatii pesterile raport fotografie hártii informatie Willi si carte
Reportage de
cálátorie vechii
(Komm Mit) linkuri ghid si cazare privire de ansamblu dictionar postá

Comuna Isaccea im Tulcea-Landesbezirk

Isaccea

Allgemeines

Historisches

Biserica Sf. Voievozi

Kinderhilfsprojekt

Unglaubliche Geschichten

------------------------------oO---*****---Oo------------------------------

Allgemeines

Die Gemeinde Isaccea befindet sich im Tulcea-Landesbezirk, gelegen an der -22- zwischen den Städten Tulcea und Bráila. Durchfährt man das Zentrum des Ortes, welches durch eine Wohnblockarchitektur gekennzeichnet ist, so ist die Moschee inmitten des neuen Viertels nicht zu übersehen. Der Ort zählt ca. 5600 Einwohner (1400 Familien), von denen 5% den Lipovenern und weitere 5% den Türken zugehörig sind. Daneben gibt es weitere Minderheiten in dieser Gemeinde. Der erste Eindruck vermittelt dem Besucher wenig von der Geschichte des Ortes, welcher über einen kleinen, aber historisch bedeutenden Donauhafen verfügt. Verlässt man aber die -22- welche den Ort duchquert, dann wird auf den kleinen Ortswegen schnell die ländliche Prägung von Isaccea deutlich und es gibt viel zu entdecken.

Die Moschee in der Strasse "30 Decembrie" im Herzen der Stadt, ist ein feudaler Bau - entstanden im 17.-18. Jahrhundert und wurde im Jahre 1880 von Mahmud Effendi renoviert. Das Gebäude umfasst einen grossen Raum (Gebets-Saka), in dem sich die muselmanischen Gläubigen zum Gebet einfinden. Auf der Treppe im Haupteingang des Gebäudes, hinterlassen die Gläubigen ihre Schuhe vor Betreten des Hauptraumes. Unmittelbar neben dem Gebäude ragt der 25 Meter hohe Minaretturm in die Höhe.

Ein weiteres Zeugnis dieser Kultur befindet sich ebenfalls in der Strasse des "30 Decembrie". Laut mündlicher Überlieferung der muselmanischen Tradition handelt es sich dabei um das Grabmal des Isak-Baba. Heute weist lediglich ein schmuckloser, nicht beschrifteter Grabstein darauf hin. Die Dorfältesten wissen zu berichten, dass sich früher genau an dieser Stelle ein Marmor-Sarkophag mit den sterblichen Überresten des Isak-Baba befand. Der alte Hadsch Hursit Oman, ein letzter Vertreter dieser mündlichen Überlieferungstradition erzählt, dass die Getreuen des hier gefallenen Isak-Baba ihn an diese Stelle geleitet und hier bestattet hätten. Dies ist eine der Sagen, die von der Namensgebung der Ortschaft Isaccea handelt. Eine andere Sage (die für sich eine historische Wahrheit beansprucht) behauptet, dass "Saccea" ein ehemaliger Herrscher über dieses Gebiet war und so die Ortschaft nach ihm benannt wurde. ...

 

Wenn im Winter das Glöckchen klingelt ...

... dann sollte man schnell sein mit der Kamera. Pferdeschlitten im Winter sind in Isaccea und anderen Gemeinden dieser Region keine Seltenheit.

Flächenmässig breitet sich der Ort mit seinen kleinen Höfen bis an die auslaufenden Hänge des Mácin-Gebirges aus. Viele der Menschen hier arbeiten in den nahen Städten Tulcea, Bráila und Galati. Der kleine Hafen des Ortes bietet nicht viel an Arbeitsplätzen und von einem einstigen Grossbetrieb ist nur noch eine riesige leerstehende Fabrikhalle geblieben. Viele der Menschen versorgen sich mit den nötigsten Dingen selbst, sie haben sich bescheiden eingerichtet, halten Vieh und betreiben etwas Landwirtschaft.

zurück / înapoi

------------------------------oO---*****---Oo------------------------------

Historisches

Vermutlich hatte der Perserkönig Darius in Isaccea einst eine Fährbrücke erbaut, über die er während seines Feldzuges gegen die Skythen im Jahre 514 v.u.Z. sein Heer über die Donau setzte. Die heutige Stadt entstand auf den Ruinen der von den Römern gegründeten Ortschaft Noviodunum. Im Volksmund ist auch oft von der Festung Noviodunum die Rede. Im 15. Jahrhundert trug sie den Namen Oblucita.

Im Laufe der türkischen Herrschaft nahm der Ort seinen heutigen Namen an, der aus dem türkischen "Isac-Cbivi" (das Dorf des Isac) abgeleitet ist.

Zu Zeiten römischer Besatzung gab es unter Kaiser Diokletian (284-305), sowie unter Kaiser Konstantin der Große (306-337) jeweils neue Massnahmen zur Sicherung der hiesigen Gebiete und so wurde zur besseren Verteidigung der Dobrudscha die Legion I Iovia-Scythica von Noviodunum (Isaccea) ins nahe Dinogetia (nahe Jijila - Gárvan) umverlegt.

zurück / înapoi

------------------------------oO---*****---Oo------------------------------

Biserica Sfântii Voievozi

Biserica Sfântii Voievozi

Die kleine orthodoxe Kirche von Isaccea. Rechts im Bild hinter der Kirche steht das "Kinderhaus".

Die kleine Kirche, einst von Lipovenern in der Zeit zwischen 1843-1844 erbaut, ist heute aber Treffpunkt einer orthodoxen Gemeinde. Zu Zeiten der Lipovener wurde die Kirche mehrmals baulich verändert, niemals jedoch existierte bis in die jüngere Zeit hinein eine Bemalung der Kirche, welche ledigich mit alten Ikonen und Gemälden ausgeschmückt war. Erst im Jahre 1989 wurde eine Bemalung im Innern der Kirche zum Abschlus gebracht - worüber es auch eine seltsame Geschichte zu berichten gibt (siehe unten: "Unglaubliche Geschichten ..."). Eine Inschrift im Pronaos der Kirche, direkt über der Tür zum Naos besagt, dass die Malerei von der Künstlerfamilie Mihai und Cornelia Martalogu (aus Bals - Olt) vollbracht wurde, unter der Initiative vom damaligen hier wirkenden Pfarrer Preot Paroh. In einem Nebenraum der Kirche kann der Besucher weitere alte Gemälde und Ikonen besichtigen.

Malerei im Pronaos

Die Malerei im Pronaos (Kirchenvorraum) mutet beinahe naiv an und behandelt links der Tür das Paradies und rechts die Hölle.

In einem Nebenraum der Kirche kann der Besucher weitere alte Gemälde und Ikonen besichtigen. Dabei ist nicht bekannt, ob diese aus dem einstigen Kirchenbesitz der Lipovener stammen. Wer Interesse an einer Besichtigung hat und sich voranmelden will, kann an den amtierenden Pfarrer "Preot Mocanu Costel" telefonisch (Rumänisch, Englisch) eine Anfrage richten: Tel.: 0240 540675 oder 0723 561718. Zwei Beispiele aus dieser Sammlung sein hier einmal dargestellt:

Die kleine Kirche befindet sich etwas abseits der Hauptverkehrsstrasse des Ortes Isaccea. Wer von Tulcea kommend den Ort durchfährt, sieht links der Strasse ein aufsteigendes Tal. Gleich links führt eine unbefestigte Strasse hinauf. Rechts das Tales befindet sich eine riesige leerstehende Fabrikhalle. Nach etwa 100 Meter zweigt eine Nebenstrasse nach links ab und man gelangt nach wenigen Metern zu der Kirche. Steht man davor, so befindet sich rechts der Kirche das grosse Pfarrhaus, dessen genaue Anschrift lautet:

Biserica Sfântii Voievozi
Preot Mocanu Costel
Strada Curentului Nr. 1
8839 Isaccea / Judetul Tulcea / România
Tel.: 0240 540 675
Mobiltel.: 0723 561718 oder 0722 915045
 

Im Naos

Die Malerei im Naos ist ebenfalls von einfacher Stilistik, entfaltet aber eine grosse Wirkung auf den Besucher. Der Altar der Kirche wurde vor 9 Jahren neu erbaut.

zurück / înapoi

------------------------------oO---*****---Oo------------------------------

Das Kinderhilfsprojekt von Isaccea

(Asociatea Sfântii Martiri din Niculitel)

Unter der Leitung des Pfarrers Preot Mocanu Costel gibt es hier in Isaccea ein interessantes Kinderhilfsprojekt. Kinder aus zumeist armen Familien haben hier im "Kinderhaus" neben der Kirche einen Anlaufpunkt der Hilfe und Barmherzigkeit. Beachtenswert ist, dass diese Initiative ausschliesslich von Menschen aus Isaccea organisiert wird und bisher keinerlei Unterstützung aus dem Ausland erfährt. Momentan werden hier 22 Kinder betreut, gleich welcher Herkunft. Dabei kommen viele der Kinder aus türkisch-stämmigen Familien. Zum Engagement der Initiative zählt zum einen die Beschäftigung der Kinder, an der ausschliesslich Lehrer aus Isaccea mitwirken. Es gibt Bastelstunden, Lernstunden, Gesangsstunden, ... Je nach Kassenlage des Hilfsprojektes werden die Kinder möglichst regelmässig mit Essen versorgt.

 

Oben in den Bildern zu sehen: Bastelarbeiten der Kinder von Isaccea ...

Mitwirkende an dem Kinderhilfsprojekt (Asoziatea Sfântii Martiri din Niculitel) sind:

  • Vorsitzender: Preot Mocanu Costel
  • Stellvertretende Vorsitzende: Mocanu Carmen
  • Profesor Panait Mihaela
  • Profesor Tugui Mihaela
  • Profesor Bulgaru Steluta
  • Profesor Bogatu Luminita

Alle der hier mitwirkenden Lehrer unterrichten in der Schule von Isaccea in den Fächern: Sprachen (Rumänisch / Englisch); Geschichte; Informatik; sowie Handarbeit. Auch Preot Mocanu Costel selbst unterrichtet in der Schule von Isaccea zusätzlich Mathematik und Religion!

Die Kinder der Armen ...

Auch am Nachmittag des 7. Januar 2004 fanden sich die Kinder im Kinderhaus ein. Ich hatte das Glück sie anzutreffen und brachte mich ebenfalls einmal für die Zeit meiner Anwesenheit in die Freizeitbeschäftigung ein. Soviel sei gesagt: Die Herzen der Kinder hat man schnell erobert und sie sind dankbar für jede Anregung und auch für Herausforderungen! Und auch ich hatte allen Grund zur Dankbarkeit, denn die Kinder ihrerseits sangen mir einige Volkslieder vor!

Was fehlt für die Zukunft? ... Hilfe gesucht!

Preot Mocanu Costel möchte das Kinderhaus gern aufstocken, um den Kindern mehr Bewegungsraum zu schaffen. Momentan vollzieht sich alle Betreuung in einem einzigen Raum. Für den Bau einer zweiten Etage benötigt die Kinderhilfsinitiative etwa 2000,- Euro. Auch ist es geplant, die Kinder langsam an die neuen Computertechnik heranzuführen - zumal ein Lehrer für Informatik dem Projekt angehört! Helfer und Kinder würden sich über eine Unterstützung freuen und wer sich dazu bewegt fühlt hier zu helfen, sei somit herzlich willkommen! In diesem Falle genügt es Kontakt über die oben aufgeführte Adresse der Kirchgemeinde aufzunehmen, oder aber .. einfach mal eine Urlaubsfahrt für eine erste Recherche eben auch durch Isaccea zu machen. Selbstverständlich kann auch per Mail der "Karpatenwilli" zu dieser Sache jeder Zeit befragt werden!

zurück / înapoi

------------------------------oO---*****---Oo------------------------------

Unglaubliche Geschichten von Isaccea

Um die Bemalung ...

... der Kirche von Isaccea, dreht sich die erste der ungalublichen Geschichten.

...

Carmen Mocanu, die Ehefrau des Pfarres Mocanu, stammt eigentlich aus Bucuresti und ist erst durch ihren Mann hier her gekommen. Schnell interessierte sie sich für die Menschen hier und nimmt auf, was an interessanten Geschichten diese Gegend für die Menschen bereithält. Dabei sind die Geschichten hier nicht nur "Geschichten", sondern haben zumeist auch immer ein Bezug zu tatsächlichen Ereignissen. Bei der Kirchbesichtigung erzählte Carmen Mocanu eben auch die eine und andere dieser seltsamen Geschichten. Und ich danke an dieser Stelle meiner Weggefährtin Alma Alexandrov aus Constanta, die mir fehlerlos auch alles ins Deutsche übersetzte.

--------------------------

Die erste Geschichte:

Vor sieben Jahren sollte die Kirche hier bemalt werden. Ein Künstlerehepaar, welches auf Kirchenmalerei spezialisiert ist wurde engagiert. Sie bekamen eine Anzahlung und begannen mit der Bemalung der Kirche. Nachdem ein Viertel der Kirche bemalt war, verschwand das Künstlerpaar urplötzlich, ohne auch nur etwas zu hinterlassen.

Der berühmte, im Kloster Cernica tätige Pfarrer Argatu wurde zu dieser Sache befragt und er selbst machte sich auf die Suche nach dem Künsterpaar. Er schaffte es sie ausfindig zu machen und befragte sie sogleich nach dem Grund ihres plötzlichen Verschwindens. Sie antworteten mit der Begründung, dass es ihnen unmöglich ist, eine Kirche bis zu einem Abschluss zu bemalen, da sie sich sonst vom Bösen (Teufel) verfolgt fühlen. Deswegen ist es ihnen nicht möglich das begonnene Werk zu vollenden.

Pfarrer Argatu hat daraufhin für die Beiden aus der Bibel gelesen und Gebete gesprochen und es bewirkte Wunder. Sie fühlten sich nun in der Lage das Werk zu vollenden. So schafften sie es in einem 1/2 Monat die restlichen 2/3 der Kirche vollständig zu bemalen und alles kam zu einem guten und schnellen Abschluss.

--------------------------

Die zweite Geschichte:

Vor zehn Jahren ereignete sich Folgendes: Zu Zeiten des hier amtierenden Pfarrers Oancea, welcher auch das neue Pfarrhaus errichtete, stand ein Apfelbaum im Garten, zwischen dem Pfarrhaus und dem Kinderhaus. Immer wenn Pfarrer Oancea dort vorbeilief, vernahm er an bestimmten Tagen einen merkwürdigen Geruch und ihm wurde übel davon. Auch in der Nacht träumte er dann schlecht und seltsame Dinge.

Der Ursache nachgehend, machte sich Pfarrer Oancea eines Tages daran, den Boden unter dem Apfelbaum auszuheben und stiess dabei auf die Überreste eines Verstorbenen, von dem nichts bekannt war. Es lag also die Vermutung nahe, das der hier Verstorbene nicht auf natürlichem Wege, denn eher auf schlimme Weise zu Tode kam und somit ihm eine ordentliche Bestattung, sowie nötige Gebete nicht zukamen. So konnte die Seele des Verstorbenen keine Ruhe finden und es lag ein Fluch über das Totenlager.

Die sterblichen Überreste wurden ausgegraben und das Erdreich unter dem Apfelbaum ausgetauscht. Die zusammengetragenen Knochen wurden auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt, mit allen Regeln einer hier christlichen Bestattung. Fortan vernahm Pfarrer Oancea keine üblen Gerüche mehr in der Nähe des Apfelbaumes und auch mit den nächtlich schlechten Träumen hatte es ein Ende.

--------------------------

Die dritte Geschichte:

Es war wohl in den 60er oder gar 70er Jahren, da spielte ein Hirte nahe dem absteigenden Donauufer bei Isaccea mit seinem Messer. Er warf es hier und dahin, bis, ja bis plötzlich das Messer zu Boden fiel und ein dumpfer metallischer Klang zu hören war. Der Hirte - ziemlich verwundert - vermutete einen Schatz an dieser Stelle. Sogleich begann er zu graben und stiess auf die Spitze einer Kirche.

Der Hirte holte weitere Leute aus dem Ort herbei und sie gruben gemeinsam bis die Kirche beinahe zur Hälfte freigelegt war. Man stiess auf das Eingangsportal, welches durch ein riesiges Schloss versperrt war. Niemand schien in der Lage das Schloss zu öffnen und so holten die Leute mehrere Pfarrer herbei.

Als die Pfarrer herbeigeeilt waren, machten sie sich daran, nach dem alten Kalender alle dort aufgelisteten Heiligen zu benennen und Gebete zu sprechen. Als diese dabei an jene Stelle gelangten, wo der Heilige Atanasie benannt wurde, da geschah das Unfassbare - und das Schloss lies sich öffnen! Im Innern der Kirche fanden die Leute eine wunderschöne Ikone des Heiligen Atanasie.

Niemand wusste hier von der Existens dieser Kirche, es gab keinerlei mündliche Überlieferungen und auch in der Kirche selbst fanden sich keine Inschriften, die über das Alter dieser einen Aufschluss gaben. Es wird vermutet, dass die Kirche einst absichtlich eingegraben wurde, um sie in einer kriegerischen Zeit vor Raub und Zerstörung zu schützen. Die Kirche befindet sich auf jenem Areal, der einstigen Feste (Stadtburg / Wehrstadt) Noviodunum. Man vermutet die Entstehung der Kirche in der Zeit zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert, als sich der christliche Glaube über diese Region verbreitete.

Das Niveau der Donau, so wird vermutet, was einst ein tieferes und wenn einmal ein sehr trockener Sommer ist, in dem die Donau möglichst wenig Wasser führt, dann - so wird hier erzählt - gibt es noch Zugänge zu alten Festungsgewölben- und Kellern. Aber auch, so das Gegenteil der Fall ist, zeigt die Geschichte dieser Region ihre Spuren. An sehr regenreichen Tagen nämlich, an denen das Wasser den Erdboden hier und da erneut auswäscht, kann es geschehen, dass alte Münzen, Scherben und weitere Funde freigelegt sind. Niemand hier interessiert sich aber ernsthaft für derlei Dinge, denn das Leben fordert die Menschen hier auf so ganz andere Weise. ...

Übersichtskarte vom Landesbezirk Tulcea

zurück / înapoi

------------------------------oO---*****---Oo------------------------------

Zur Übersichtsseite der Landesbezirke Tulcea und Constanta!

Bericht und Recherche: Alma Alexandrov & Wilhelm Scherz

Übersetzungen: Alma Alexandrov und Stefan Mathias Quitter

Fotos: Wilhelm Scherz