Comuna Criscior


Ein Dampflokomotiven-Hospital +++ Auf den Spuren des Goldes +++ Und ... Wo die Revolutionäre auf Antwort warteten!

Comuna Criscior ... inmitten der Muntii Metaliferi gelegen, erkennt man das touristische Potential der Region nicht auf den ersten Blick. Ganz im Gegenteil, wer die Reise von Brad kommend, über die -E 74- in Richtung Abrud (siehe Karte: Muntii Apuseni) antritt und durch die ersten Viertel von Barza fährt, wird auch auf den zweiten Blick etwas verstört geneigt sein, die Reise fortzusetzen. Der teils verfallene Industriekomplex zur linken Seite der Strasse trägt seinen Teil dazu bei, nichts ahnend, was für eine grosse Bedeutung Comuna Criscior einst im Goldbergbau inne hatte.
Erst im Stadtzentrum von Criscior wird man beim grossen Theaterbau aufmerksam auf die Organisation Asociatia Intercomunitara "Tara Zarandului" ... Aha, da ist doch was ... Und hier erfährt man dann auch, dass Criscior ein eigenes Tourismus-Informationsbüro betreibt ... Wer sich mit der Geschichte des Goldes beschäftigt, hat freilich seine Ziele in und um Criscior bereits ausgemacht, aber dem Pauschaltouristen erschliesst sich erst jetzt so nach und nach das Potential dieser Region. Und wenn jene Pauschaltouristen vorab das Goldmuseum in Brad (Muzeul Aurului) besucht haben, dann werden ihnen die Ortsbezeichnungen Valea Barza, Valea Morii und Valea Arsului - allsamt zur Comuna Criscior gehörig, bereits ein wenig vertraut vorkommen! Und genau hier schliessen wir an: Warum nicht selbst einmal die eine und andere Lokalität alter Gold-, Silber und Kupferminen aufsuchen? ... Oberes Bild: Bereits nach einem kurzen Spaziergang vom Stadtzentrum aus, erreicht man Podul Morii, ein grosses Plateau über Barza - Criscior. Von hier aus blickt man auf das weitläufige Tal des Crisul Alb Flusses (der Weißen Kreisch) und auf die Ortschaften Barza - Criscior. ...






Centrul Local de informare Turistica Criscior

... Von Brad kommend, sind die Blicke in Barza (Ortsteil von Criscior) zu sehr auf den alten Industriekomplex linksseits der Strasse gerichtet, so dass man all zu schnell das schön hergerichtete Tourismus-Informationsbüro auf der rechten Seite der Strasse übersieht.  Es gibt hier sehr engagiertes Personal und man kann dort erste historische Fotos besichtigen, welche Aufschluss über den einstigen Goldbergbau und die Aufbereitung der Erze geben. Leider ist das Büro nicht online präsent, so dass Vorrecherchen für interessierte Besucher nicht möglich sind. Gegenüber führt eine Brücke über den Crisul Alb Fluss zum nahen Industriekomplex, in dem zu entsprechenden Terminen die alten Dampflokomotiven für Touristen verkehren. ...



Blick von Podul Morii

... auf den alten Industriekomplex im Ortsteil Barza. Hinter dem Wohnblock erkennt man die Reste der einstigen Aufbereitungsanlage der hier gewonnenen Golderze. Rechts dahinter die ehemalige Thermozentrale und linksseits die riesigen Hallen der S.C. Calea Ferata Ingusta SRL

http://www.cfi.ro

Ein historisches Foto

... zeigt das Zentralpochwerk von Gura Barza etwa um das Jahr 1935. Nachdem die Kapazitäten der alten Pochwerke in Criscior und Brad veraltet schienen, begann man 1897 mit dem Bau des neuen Zentralpochwerkes in Gura Barza. Eigentümer war die Rudaer 12 Apostelgewerkschaft, welche auch die grossen Goldminen im Umland betrieb. Nach 1900 wurden die Goldminen modernisiert, der Abtrasport der Erze erfolgte mit ersten elektrisch betriebenen Transportzügen, aus den entfernteren Minen wurden die Erze per Seilbahnen befördert. Zu dieser Zeit stieg die um Brad und Ruda geförderte Menge der Golderze stetig von ca. 5000 t auf bis zu 9000 t pro Monat an. Im Hintergrund des Bildes erkennt man die riesige Halde der Schlämme und Sedimente, welche nach dem Auslösen des Goldes hier gelagert wurden. Zur damaligen Zeit wurde das Verklappen der feinkörnigen Sedimente in den Crisul Alb Fluss immer wieder zu einem Problem. Nach Hochwasserperioden kam es häufig zu Überschwemmungen der flussabwärts gelegenen Feldflächen, was nachfolgend Klagen der Landbevölkerung zur Folge hatte. 


Heute 

... sieht man nur noch die Ruine des einstigen hoch modernen Pochwerkgebäudes, welches mit einer Länge von 120 m und einer Breite von 26 m für damalige Zeit beachtliche Ausmasse aufwies. Die einstige technische Ausrüstung des Werkes stammte beinahe vollständig von der Firma Friedrich Krupp aus dem Gruson-Werk Magdeburg-Buckau. Zu dem Komplex kamen einst noch weitere Nebenbetriebe hinzu: Kesselhaus, Dampfmaschinenraum, Dampfpumpenraum, Pfannenraum, Freigoldstosserei, Ausbrennraum, elektrische Zentrale und Werkstätten (Schlosserei, Schmiede, Tischlerei) ... Wer an dieser Stelle mehr über diesen seiner Zeit einmaligen Industriekomplex erfahren will, dem sei folgender Buchtipp empfohlen: 

*** Silber und Salz in Siebenbürgen / Rainer Slotta, Volker Wollmann, Ion Dordea / Band X - Teil 1 und 2 / Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums Bochum / ISBN 10: 3-937203-47-8 / ISBN 13: 978-3-937203-47-8 ***


Historisches Foto / Copyright Privatarchiv Brad

Ein Tiegel mit geschmolzenen Gold wird aus der Brennkammer gehoben. ... Im Jahr 1919 kam es zur Enteignung der Rudaer 12 Apostelgewerkschaft durch den rumänischen Staat. Daraus entstand die "Mica"-Gesellschaft, welche ganz in der Nähe, bei Tebea auch in den Steinkohlebergbau u.a. Rohstoffbereiche investierte. In der Zeit zwischen 1920-1948 entwickelte sich die "Mica" zum grössten Goldproduzenten Rumäniens und sie galt zugleich als wichtigstes Bergbauunternehmen zur Edelmetallförderung in Zentral.- und Südosteuropa. Am 11.06.1948 kam es zur "Nationalisierung" des Unternehmens. 


Wer von der S.C. Calea Ferata Ingusta SRL

... nichts weiss, der wird augenblicklich durch die Mitarbeiterin des Tourismus-Informationsbüros darauf aufmerksam gemacht! Hier in diesem Werk hat sich der Besitzer Herr Hocevar mit den Jahren zu einen Experten in Sachen Schmalspurbahnen etabliert. Ohne ihn - so kann man heute sagen - würde wohl kaum noch eine der alten Dampflokomotiven im Wassertal oder den wieder aktivierten Strecken bei Moldovita und Campeni, als auch hier zwischen Criscior und Brad verkehren. 


Mit etwas Glück 

... kann man die grossen Werkshallen besuchen und den exellenten und gestandenen Fachleuten  über die Schulter schauen. Hier wird gerade ein Radreifen erhitzt, um ihn auf die Achswelle setzen zu können ... 


S.C. Calea Ferata Ingusta SRL 

... beschäftigt bis zu 80 Arbeiter und ist somit der grösste Arbeitgeber der Comuna Criscior. Anbei fertigt das Unternehmen auch bergwerkstechnische Ausrüstungen und Anlagen.


Probefahrt 

... einer sanierten Resita-Lok aus dem Jahr 1950. 


Auf einer Infotafel

... an der Kleinbahnstrecke in Brad findet man folgende Daten zur hieisgen Schmalspurbahn: "Schmalspurige Industriebahn Brad - Criscior / Code LMI-II-a-B-20927, mit folgenden Bestandteilen: "Schmalspurige Industriebahn, Gemeinde Criscior, Landkreis Hunedoara ... Eigentümer: S.C. Atelierele Centrale S.A., Criscior ... Datierung; 1906 - 1907 ... Gebaut zwischen 1906 und 1907 von der Bergbauvereinigung "Ruda 12 Apostoli". Es ist bestätigt, daß sie die älteste Schmalspurbahn Rumäniens für den Bergbau ist, welche sowohl industriell als auch touristisch genutzt wird. Die erhaltene Strecke ist in situ 6175 lhm lang und hat auch heute noch die ursprüngliche Spurweite von 760 mm."   


Für interessierte Touristen 

... findet man die Fahrpläne der Schmalspurbahn Criscior-Brad auf der Webseite von  

S.C. Calea Ferata Ingusta SRL

http://www.cfi.ro/1_7_Program.html

Historisches Foto / Copyright Privatarchiv Brad 

Dieses historische Foto zeigt die alte Bergbausiedlung in der Valea Berzii (Barza-Tal), welche sich gegenüber der Brücke in Barza, nahe der Tourist-Information unmittelbar anschliesst. Die Bahnschienen der einstigen Grubenbahnen sind verschwunden.  ... Der Wasserkanal besteht aber auch heute noch. Es lohnt, das Tal zu Fuß zu begehen, denn so kann man auf dem Rückweg von der "Galeria 1 Mai" in Richtung Podul Morii wandern. Geht man das Barza-Tal hinauf, so kommt man nach ca. 1,2 km an einen Abzweig. Geradeaus gelangt man zu einer grossen Abraumhalde. Linksseits zweigt eine Fahrstrasse in Serpentinen in ein Seitental hinauf, in dem sich die "Galeria 1 Mai" (Victor-Stollen) befindet.  

...


Kurz vor der Galeria 1 Mai

... befindet sich unmittelbar rechtsseits der Strasse ein offfener Stollenzugang. Die Stollenanlage diente womöglich einst als Lager für Sprengstoffe, welche für den Bergbau benötigt wurden. 

Galeria 1 Mai

... früher als Victor-Stollen (Victor-Erbstollen) bezeichnet, ist der Hauptzugangsstollen für die Bergbaugebiete zwischen Barza - Ruda-Brad - Valea  Musariu - und Valea Morii. Hier, über diesen Stollenzugang erfolgte zugleich zu einem Grossteil der Abtransport der Erze, die Entwässerung der Stollensysteme, sowie die Bewetterung dieser. 

Bei Brad / Criscior beginnt eine alte von Nordwest in Richtung Südost verlaufende Verwerfungslinie bis hinüber nach Sacaramb, auf welcher vor Millionen von Jahren eine ganze Kette von Vulkanen die heutige Landschaft geprägt haben. Teils hat die aufsteigende und sich hier ergiessende Lava, als auch das pyroklastische Material die heute so wertvollen Mineralien zutage befördert. Und auch nach Abschluss der Eruptionsphasen führten in die Tiefe eindringene Grundwässer, welche sich dort stark erhitzten und chemisch veränderten, zusammen mit austretenden Gasen, als Heisswasser oder Wasserdampf durch zahlreiche Erdspalten und Risse wieder zu Tage und führten so zahlreiche Mineralien mit sich. Die mineralischen Partikel lagerten sich in den Rissen ab, oder gingen gar chemische Verbindungen mit anderen Mineralien ein. So finden wir das Gold hier und anderswo in Formen von Seifengold (Flußlagerstätten); Berggold in Quarzgängen; in Vulkangestein gebundene Goldpartikel (vulkanischer Brekzie oder Lavagestein) ... u.a. ... Im nahen Goldmuseum in Brad kann man sich dazu weitergehend informieren! Für den Laien dabei besonders interessant, die mit zarten Goldplättchen und -fäden besetzten Quarzgesteine, von denen zahlreiche Exponate aus dieser Gegend stammen.


Historisches Foto / Copyright Privatarchiv Brad

... Dieses Foto zeigt den alten Victor-Erbstollen (später Galeria 1 Mai) und die danebst befindlichen Verwaltungsgebäude, von denen heute nur noch Ruinen und Fundamente vorzufinden sind (siehe vorheriges Bild). ... 1884 wurde ein Grossteil der Bergwerke bei Barza und Ruda von dem Unternehmen "Harkottsche Werke und chemische Fabriken zu Schwelm und Harkorten Aktiengesellschaft zu Gotha" übernommen. 1889 kamen dann noch die Gruben bei Valea Morii und Valea Arsului hinzu. Zu dieser Zeit entwickelte sich der Victor-Erbstollen zum wichtigsten Zugang des gesamten umliegenden Gebietes. Im Jahr 2004 erfolgte die Stilllegung der Galeria 1 Mai. 

In der "Geographischen Zeitschrift" (Leipzig / 1910) lesen wir in einem Beitrag von Prof. Heinrich Wachner über jene Zeit: "Die Bráder Grubenfelder befinden sich im NW-Abschnitte des Csetrásbergzuges, vor allem im Andesit des Bárzaberges. Von den früheren Besitzern, ungarischen Magnaten, wurde der Bergbau nur auf sehr primitive Weise betrieben, warf dementsprechend nur geringe Renten ab, und so konnte 1884 die Gothaer 'Aktiengesellschaft Harkortischer Bergwerke und chemischer Fabriken' den ausgedehnten Grubenbesitz für 2 Millionen Mark erwerben. Durch deutsche Tatkraft, Intelligenz und Kapital wurde dann hier ein Grubenbetrieb eröffnet, wie ihn das siebenbürgische Erzgebirge nimmer gesehen. Elektrische Fördermaschinen, Gruben- und Drahtseilbahnen und ein imposantes, vom Kruppschen Grusonwerk geliefertes Pochwerk. 190 Stempel von 350 kg (bzw. 180 kg) Gewicht arbeiten dort Tag und Nacht. Durch amerikanische Amalgamiertische wird das Gold aus dem Pochschlamm ausgeschieden. ... Die Gesamtproduktion der Bráder Werke von 1884-1904 betrug 12600 kg Gold. ... Der Goldgehalt der Erze beträgt im Durchschnitt pro Tonne 9 Gramm.


Talwärts

... von der Galeria 1 Mai kommend, gelangt man an den Hängen zur rechten Seite des Tales an eine ehemalige Kleinbahntrasse, welche bis Podul Morii verläuft. Im Jahr 1982 begann man hier, nachdem die Förderung der Erze stark angestiegen war, diese von der Galeria 1 Mai nach Podul Morii zu transportieren. 


Kurz vor Podul Morii

... zweigt linksseits ein nicht vollendeter Eisenbahntunnel ab, welcher im mittleren Abschnitt von Podul Morii endet. Wir folgen derweil der draussen verlaufenden Strecke nach Podul Morii.


Hier bei Podul Morii

... befinden sich die vermauerten Galerien "Gal. Ocol. Podul. Morii Nr.1", sowie die "Galeria Cuprifera Podul Morii", aus welcher wahrscheinlich die Kupfererze aus der Valea Arsului (von der Cariera Valea Morii Noua) über eine unterirdische Strecke über 7 km transportiert wurden. Auf dem Plateau befindet sich noch ein grosser Stahlbetonkomplex, welcher einen Erzbunker und dazugehörige Brecheranlagen beherbergte. Hier in der unteren Etage des Bauwerks befindet sich ein tiefer Schacht, über welchen die gebrochenen Erze auf eine tiefere Ebene verschüttet wurden und von dort dann der Transport über Förderbänder zu den Aufbereitungsanlagen nach Barza erfolgte. Der Bau dieses Komplexes erfolgte in den Jahren 1976-1982. 


Biserica "Adormirea Maicii Domnului"

Die aus Stein erbaute Kirche in Criscior stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie zählt mit zu den ältesten Kirchen dieser Region. Gestiftet wurde das Bauwerk vom Woiwoden Balea und seiner Frau. An der Nordwand der Aussenseite der Kirche finden sich noch Fragmente alter Malerei (vermutlich 15. Jahrhundert). Der Bau der orthodoxen Kirche und das Fortbestehen dieser Gemeinde im 14. Jh. gestaltete sich unter den ungarischen Machthabern äusserst schwierig. Es waren die Zeiten der ungarischen Könige Ludwig von Anjou (Ludwig der Große / ab 1342 ...), sowie Sigismund von Luxemburg (ab 1387 ...) und ihre starke Bindung zum Katholizismus. Dennoch war der Anteil der rumänisch-stämmigen Bevölkerung in dieser Zeit so stark, dass der Fortbestand der orthodoxen Gemeinde trotz aller Repressalien Bestand hatte. ...



Im Innern

Der Biserica "Adormirea Maicii Domnului" erkennt man den alten Teil der Kirche deutlich. Er erstreckt sich bis zum Abschnitt hinter der seitlichen Eingangstür (re. im Bild). Die alten Wandabschnitte sind mit uralten Wandmalereien religilöser Motive versehen. Der Teil des Anbaus ist nur weiss getüncht. Während der Revolutionsjahre 1848-1849 kam es zu Schäden an dem Kirchbau, vermutlich durch ein Feuer. In den Jahren darauf kam es zu Umbauarbeiten und das Kirchenschiff wurde dabei nach Osten hin verlängert, samt eines neuen Altarraumes. Zudem wurde eine Eingangshalle für die Frauen im Bereich des aufsitzenden Kirchturms geschaffen. Der Turm selbst wurde ebenfalls umgestaltet und erhielt den für diese Zeit typischen Aufbau eines hölzernen Pavillons mit dem spitz zulaufenden Kirchturmdach.


Horea / Horia / Hora / Horra / Horja = bäuerlicher Name: Vasile Ursu Nicola

Während der Aufstände der Bauern und Bergleute unter Horia, Closca und Crisan im Jahr 1784, dessen gewaltsame Ausbrüche im nahen Curechiu begannen, nahm auch der orthodoxe Priester Daniela aus Criscior seinen Platz im Geschichtsbuch ein. An ihn sollte bis zum 14. November eine Rückantwort der herrschenden Administration eingehen, nachdem die Revolutionäre ihre Ziele schriftlich an diese weitergereicht hatten. Im "Politischen Journal nebst Anzeige von gelehrten und anderen Sachen. ... Hamburg 1785" wird wie folgt berichtet: "... zwischen dem 8. und 10. Novemb. da die Rebellen noch im Hunyader = Comitat am meisten hausten, hat der Obestleutnant Schulz einen Waffenstillstand mit ihnen geschlossen und mitten unter dieselben sich begeben, und mit Horia und seinen Vertrauten geredet, und sie gefraget, was ihr Verlangen und die Ursache ihres Aufstandes sey, und ihren Beschwerden abzuhelfen versprochen, wenn sie sich ruhig verhalten wollten. Sie haben hierauf nachstehende Capitulationspunkte der Hunyader Comitatstafel schriftlich übergeben: 1) Soll der Comitat sammt allen seinen adelichen Possessoren einen Eid unter dem Kreuze ablegen, (welches Anfangs unter den Rebellen herumgetragen wurde, und wozu alle Anhänger schwören mußten). ... 2) Soll kein Adel mehr seyn; wer einen kaiserlichen Dienst bekommen hat, der soll davon leben. ... 3) Sollen die Edelleute, wie das gemeine Volk, die Contribution entrichten. ... 4) Sollen die Adelichen aus ihren Besitzungen den Fuß sogleich hinaussetzen. ... 5) Sollen die adelichen Grundstücke, in Gemäßheit eines erfolgenden allerhöchsten kaiserl. Befehles, unter dem Bauernvolk vertheilet werden. .... 6) Wenn die Tafel vorstehende Bedingnisse eingehen will, soll dieselbe bey dem Schlosse sowohl als an dem Ende des Marktes Deva weisse Fahnen ausstecken*)". Zur Erhaltung einer Antwort wollten sie bis zum 14. Nov. ruhig warten, bis an welchen Tag dieselbe zu dem Popen Daniela in Kristyor gebracht werden sollte, widrigenfalls sie ihrem Capitaine Horia zu folgen und Deva zu stürmen drohten. ..."Eine Antwort erfolgte freilich nicht und das kaiserliche Militär nutzte die Zeit zur Verstärkung seiner Truppen, welche auf 900 Mann beziffert werden - teils Husaren, teils Infanterie von den Grenztruppen (Szekler). Dennoch, ohne den strategischen Zug von Oberstleutnant Schulz wären die revolutionären Ziele der aufständischen Bauern und Bergleute wohl nie schiftlich in alle Welt überliefert worden! Der Grund, warum Oberstleutnant Schulz das Gespräch mit Horia suchte, war jener, als das die Stärke der Auftständischen bereits auf 16000 Mann angewachsen war. Als er mit Horia zusammentraf, fragte er ihn zunächst nach der Ursache ihres "Betragens". In der Schrift "Horia und Klotska, Oberhaupt und Rathgeber der Anführer in Siebenbürgen / Karlsburg und Herrmannstadt, 1785 ..." lesen wir dazu: "Herr! war Horia´s Antwort: glauben Sie ja nicht, daß wir ohne Grund und ohne die dringendste Noth diesen traurigen Schritt wagten; hier haben Sie zuverlässige Abschriften Königlicher Verordnungen, die zum Besten der hiesigen Unterthanen gegeben und uns nie bekannt gemacht wurden. Alle Vorstellungen waren vergebens; wir wurden allemal abgewiesen, und die äusserste Sklaverei hat uns endlich zu diesem Schritte genöthigt, der uns ganz gewiß sehr übel genommen werden wird, der aber auch eine gerechte Untersuchung hervorbringen muß. Im schlimmsten Falle vertauschen wir unser unerträgliches Leben mit dem gewünschten Tode, und unsere Kinder werden dadurch aus schändlich gedrückten Sklaven in zufriedene Unterthanen umgeschaffen und in die Rechte der Menschheit wieder eingesetzt werden." ... Während Oberstleutnant Schulz um Entspannung und Blutvergiessen bemüht war, lesen wir über die ungarischen Obrigkeiten vor Ort aus jener Schrift: "... Doch die Herrn Ungern fehlten noch mehr: sie schnaubten Rache gegen ihre Unterthanen, die sie vorher so sehr gedrückt haben, daß sie endlich sich revoltieren musten, und wolten nun gern alle Rebellen (die izt muthiger und stärker als sie waren) mit Feuer und Schwert vertilgen. Aber das Gouvernement bedachte klüglich, daß die Wallachen zwei Dritteltheile der Landeseinwohner ausmachten; daß sie alle zusammen hangen, daß sie Landanbauer sind, und mit ihrer Vertilgung das ganze Land in eine Einöde verwandelt werde; es kannte den Werth der Menschen besser, besonders aber den Vorzug zweyer arbeitsamen Hände vor einem blos verzehrenden Munde, - wenn doch ein Vergleich zwischen ihnen statt haben mußte. ..." ... Eine überaus schwierige Situation für den Kaiserlichen Hof in Wien, die Situation zu entspannen ... immerhin - so lesen wir heraus - galt der Aufstand nicht ihm! 
Valea Morii

Hinter den letzten Anwesen des Tales sind es nur wenige Meter zu einer Waldlichtung. Einst befanden sich hier zahlreiche Nutzgebäude der Bergbaubetriebes, sowie einige Wohnhäuser und sogar ein kleiner Versorgungsstützpunkt. Ziemlich am Ende der Lichtung befindet sich das teils offene Mundloch des Ferdinand-Erbstollens.  

Der Ferdinand-Stollen

... in der Valea Morii ist ca. 1600 m lang und führt mitten ins Innere des Barza-Berges und durchquert dabei einige Klüfte. Gleich zu Beginn des Stollens nach wenigen Metern, befindet sich linksseits eine grössere Kammer. Diese soll nach Auskunft eines alten Minenarbeiters einst als Pferdestall gedient haben. In früher Zeit wurden hier die Loren von Pferden gezogen. 

Mehrmals 

... führt der Ferdinand-Stollen durch instabile Gesteinsschichten. Dabei wurde diese traditionelle Bauweise zur Absicherung des Ganges angewendet. Man baut zuerst eine trockene Vermauerung, wobei der Deckenbereich durch eine Bogenform für die nötige Stabilität sorgt, falls Deckgestein herabzubrechen droht. Die Freiräume zwischen der inneren Vermauerung und der Felswand werden zusätzlich mit Lockergestein ausgefüllt. 

Im Innern

... der Schutzvermauerung. Eine beeindruckende Arbeit!!!

Und immer wieder

... ändern sich auf den Weg ins Innere des ehemaligen Vulkans die Gesteinsschichten. Hier duchlaufen wir einen Abschnitt von vulkanischer Brekzie.

In einem abzweigenden kurzen Stollen

... gelangt man zu einem ca. 8 m tiefen Schacht über welchen man in einen ca. 2 km langen Verbindungsstollen gelangt, welcher die Valea Morii mit der Galeria 1 Mai (Victor-Erbstollen) verbindet. 

Hier gehen wir

... durch einen Abschnitt von Andesit-Gestein. An solche 15 Millionen Jahre alte andesitische subvulkanische Körper sind die meisten Golderze in den Muntii Apuseni gebunden. 

Im weiteren Velauf

... führt der Ferdinand-Stollen durch rhyolithische Gesteinsschichten. 

In einem Nebengang

... gelangen wir an ein Erzabbaugebiet. 

Historisches Foto / Copyright Privatarchiv Brad

Ein Vorarbeiter erkundet unter Aufsicht des Meisters die Erzgänge in einem Explorationsstollen. 

An dieser Stelle kommen wir noch einmal zurück zu den Aufständen des Jahres 1784 und die nachfolgende Situation für die Goldminen um Criscior. Am 03. November des Jahres 1784 schreibt der Revierbeamte Ruda Joseph Bukovay an das Oberbergamt darüber, "... dass sich in Kristsory (Criscior) 5000 Aufständische versammelt, und Adelige mit ihren Familien ermordet und deren Häuser geplündert hätten". Demnach bestand die Gefahr, "daß sich die Bewohner der benachbarten Dörfer den Aufständigen anschlössen und "Pulver" abzuholen kommen" könnten ..." ***.

Quarzgang in einem Nebengang des Ferdinand-Stollens

In Bányamérnöki és Földmérömérnöki Karok közlemményei (Mitteilungen der Fakultäten für Bergingenieure und Geo-Ing., Band 10, Ausgabe 3 / 1938) findet sich folgende Anmerkung mit lokalem Bezug: "... Quarz herrscht in den Erzgängen aller dreien Reviere vor. Neben ihm kommt in den Erzgängen von Valeamori (Valea Morii) und Valea Arszului herrschend Manganspat, in denen von Bárza-Ruda Kalzit und in Muszári Kalzit und Baryt vor. Freies Gold kann zwar in jedem Mineral vorkommen, doch zeichnet sich damit besonders der Quarz aus. Es gibt gold- und silberhältige Sulfide: hauptsächlich Pyrit, dann Chalkopyrit, Galenit ..."

Zwar nicht so schön

... wie die Exponate im Goldmuseum Brad, aber dennoch freuen wir uns, ein paar Kristalle in die digitale Welt zu verbannen :-) !

Muzeul Etnografic Criscior

Das kleine Privatmuseum (Strada Motilor, Nr. 1) befindet sich in einem über 200 Jahre alten Haus. Der Vorgarten reicht bis unmittelbar an die Hauptstrasse des Ortes, unmitttelbar an dem Abzweig einer Nebenstrasse in Richtung Bucuresci. Wer das Mueum besichtigen will, meldet sich sich am Hauptgebäude des Grundstücks, direkt an der Strasse. Im Jahr 1970 wurde das Museum von Plesa Letitia gegründet. Es gibt keine direkten Öffnungszeiten und so sollte man einen Einlass in das privat finanzierte Museum entsprechend honorieren!

Die Sammlung des Museums

... ist in drei Räumen des alten Hauses beherbergt. Insgesamt 1200 Sammlerstücke erwarten den Besucher. In einem Zimmer findet man vorrangig volkstümliche Exponate vor: Kleiderstücke, Mobiliar, handwerkliche Güter, ...

Ein weiterer Raum 

... beherbergt mitunter eine kleine Sammlung von Hinterglasikonen, wie man sie hier in dieser Region traditionell in vielen Bauernhäusern noch heute vorfindet!

 

Und natürlich

 ... darf als eines der bestimmenden Themen der Bergbau nicht fehlen.
Criscior findet im Jahr 1438 erstmals Erwähnung. Im Buch "Die Städte des Siebenbürgischen Erzgebirges" von Dirk Moldt (Böhlau Verlag Köln Weimar Wien / 2009) lesen wir dazu: "Im August 1438 befahl König Albrecht seinem Woiwoden Dezsö von Losoncz, alle Bergleute des Bergbaugebiets, nämlich der Städte Offenburg, Altenburg, Schlatten und Kreischquell (Criscior) in ihren gesamten alten Rechten und Freiheiten zu schützen." Zu jener Zeit hies Criscior noch Kerwsyfwe.

Leider wurde das kleine ethnografische Museum im Jahr 2021 geschlossen!

Muzeul Mineral Toda

Diese private Mineralien-Ausstellung eröffnete im Jahr 2021 seine Pforten für interessierte Besucher. Die Ausstellung, welche nicht zu Unrecht mit dem Zusatz "Unic in Europa" um seine Besucher wirbt, befindet sich in einer kleinen Nebenstrasse ...

Com. Criscior, Calea Zarandului, Nr. 30 ... Brad / Jud. Hunedoara
Tel.: 0726 551577 ... 0723 572757
eMail:   mineraltoda@yahoo.com
Öffnungszeiten: 09:00 - 17:00 Uhr
... https://www.facebook.com/people/Muzeul-Mineral-Toda/100057280126500/  ...





Mein Lieblingsexponat

... ist dieses wundervolle Prachtstück von einem Röhrenachat. Die Mineraliensammlung hat sich spezialisiert auf Achate, Onyx, Karneole, Calzedonia, Jaspis, Moosachate, sowie versteinerte Hölzer (Lemn Silifiat).
Manastirea Sf. Treime

Hat man die Hauptstrasse von Criscior in Richtung Bucuresci verlassen, so gelangt man nach ca. 1 km zum orthodoxen Kloster der "Heiligen Dreifaltigkeit". Das Kloster wurde im Jahr 1992 gegründet. Geweiht wurde das Kloster Arader Bischof Dr. Timotei Servciu. Weiterhin anwesend waren bei der Zeremonie der Weihbischof Emilian Birdas, sowie der Brader Dekan Pr. Jorza Ion. Als Spender für dieses Kloster werden Einheimische dieser Region benannt (moti, criseni, zarandeni), sowie einige Unternehmen des Landkreises Hunedoara. ... Nach einigen Unstimmigkeiten zwischen den Klostergründern und des Bischofsamtes wurden die Arbeiten am Kloster zunächst gestoppt. Am 1. März 2001, nachdem alle Fragen des Klosters in Hinsicht des öffentlichen Rechtes und der Regeln des klösterlichen Lebens der rumänisch-orthodoxen Kirche geregelt waren, wurden unter der Leitung der Äbtissin Ioana Vintila die Arbeiten am Kloster fortgesetzt. Entsprechend der Wünsche und Anliegen der Äbtissin, gestaltete die Architektin Emilia Hamos alle weiteren baulichen Projekte. In den darauf folgenden Jahren kam es zu folgenden ergänzenden Bauten: - Jahr 2002: Errichtung des Priesterhauses, des Kerzenhauses (zum Gedenken an Lebende und Verstorbene), eines Brunnenhauses, des hölzernen Glockenturmes und einer Sommerkapelle; - im Jahr 2003 wurde das Mehrzweckgebäude erweitert und ein Speisesaal eingerichtet; im Jahr 2005 weiterer Ausbau des Mehrzweckgebäudes, in welchem etwa 120 Personen untergebracht werden können ... Ausmalung des Speisesaales (Fresko) durch den Maler Dorel Besleaga, Errichtung einer Abtei im 1. Stock, Errichtung der Winterkapelle (paraclis) im 2. Stock ... Im Jahr 2011 wirtschafteten und beteten hier im Kloster acht Nonnen.

Die grosse Klosterkirche

... wurde im Jahr 1995 unter der Leitung von Tania Moisa aus Moinesti im Innern bemalt (Fresko). 

Wichtige Termine des Klosterlebens:

Kirchweihfest (Hram) der Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit (Sf. Treime); ... Kirchweihfest der Sommerkapelle (Inaltarea Domnului); ... Kirchweihfest der Winterkapelle (Enthauptung Johannes des Täufers / Taierea Capului Sf. Ioan Botezatorul / 29. August); ... die täglichen Andachten und Gottesdienste (slujba); ... sowie die 1 x wöchentlich stattfindende Zeremonie der Heiligen Salbung (Sf. Maslu ...).

Steinbruch

... im mittleren Abschnitt der Valea Arsului. ... 

Im Jahr 1979 kam es in der Valea Arsului zu einem Fund von 23 Münzen - allsamt aus römischer Zeit (69-70 n. Chr. bis 164 n. Chr.). Vermutet wird, dass die Münzen hier während der Angriffe der Markomannen versteckt wurden. Für einen Grubenbergbau aus römischer Zeit, gibt es aber hier in der Valea Arsului keine Nachweise***.

Steinernes Kreuz

... mit bergmännischen Bezug aus dem Jahr 1910. Die darauf befindliche Inschrift fordert die hier vorbeikommenden Passanten auf, dieses im Sinne der Auferstehung des Herren anzubeten. Der Herr wird es mit guten Worten erwidern, in dem Sinne, dass der Betende (Bergmann) mit einer guten Ausbeute der Erde belohnt wird. Vielleicht sollte das auch der Reisende unserer Zeit nutzen und womöglich wird ihm so die eine und andere Entdeckung alter, versteckt gelegener Bergbauzeugnisse in diesem Tal zu Gute kommen. ...  Noch braucht man die Hilfe des Herrn in dieser Sache, da wir hier noch keinerlei touristische Angebote erhalten. So soll an dieser Stelle noch ein Tipp erfolgen: Wenn man einen ortskundigen Führer zu den Bergbaugebieten sucht, dann bieten sich die kleinen Gaststätten an. Die hier sitzenden alten Männer haben beinahe ausnahmslos ihr ganzes Leben im hiesigen Bergbau verbracht. Es lässt sich für ein kleines Entgeld schnell ein guter Kompromiss schliessen!  

Eines der letzten Häuser

... in der oberen Valea Arsului. Hier zweigt auch ein Seitental in Richtung Vf. Cireasata ab ...

Das kurze Tal

... welches an den westlichen Abhängen des Vf. Cireasata (744 m) beginnend, in der Valea Arsului mündet, ist in seiner Basis, sowie den westlichen Abhängen vollständig zugesetzt mit dem Abraum des benachbarten Tagebaus "Valea Morii Noua". Die Länge der Halde beträgt knapp 800 m, die Breite ca. 220 m. Die Basis der Halde beträgt zwischen 530 - 630 Höhenmeter. Es kommt - bei Annahme der sich im gleichen Winkel fortsetzenden Berghänge - zu einer erheblichen Abraummenge. 

Franziska-Stollen

Das wunderschön erhaltene Mundloch des Franziska-Stollens ist eigentlich durch eine Vermauerung verschlossen. Seit den zurückliegenden Jahren besteht dort aber ein kleiner, mit Bruchstein zugesetzter Duchschlupf, der eine Begehung des Stollens ermöglicht. 

Im Innern

... des Franziska-Stollens. Die Länge des Stollens beträgt 495 m und endet am Franziska-Gang.  In den hinteren Stollenabschnitten ist dieser schlecht bewettert!

Einige kleinere Schächte

... und Galerien zweigen vom Hauptgang ab. 

1781 betrieb die "Alt St. Anton de Padua Stollner-Gewerkschaft einige Gruben, welche im selbigen Jahr das Siebenbürgische Thesaurariat darum anfragte, den hiesigen Grubenbau in "Oberämtliche Direction" zu übernehmen. ... Mit den Aufständen des Jahres 1784 kam es zu grossen Verwüstungen in den Gruben und Anlagen der Valea Arsului. Zu Beginn des Jahres 1785 waren die Bergbauaktivitäten hier weitgehend zum Erliegen gekommen. 1778 kam es zu einer Neuvermessung der Valea Arsului und der angrenzenden Bergzüge, sowie der bestehenden Bergwerke. 1791 wurden die wichtigsten Gruben in der Valea Arsului vom Grafen Toldalagy und von Baron Zeyk erworben, welche die Bergbau-Gewerkschaften "Rudaer XII Apostel" und "Zdraholzer Johann Evangelist" gründeten.

In der AUSTRIA

... (Wochenzeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik / Wien 1863) findet man eine KUNDMACHUNG über den "Verkauf aus freier Hand des k.k. Gold= und Silber=Bergbaus zu Vale Arszului in Ungarn. ... Vom k.k. österreichischen  Finanzministerium wird hiermit bekannt gemacht, daß der obgenannte Bergbau im Wege schriftlicher Offerte mit Vorbehalt der allerhöchsten Genehmigung  seiner k.k. ... Majestät aus freier Hand verkauft wird. ... Der genannte Bergbau ist vom Orte Brad im Zarander Komitate Ungarns bei zwei Stunden entfernt und besteht aus den auf Klüften und Gängen bauenden 3 offenen Stollen mit 12 Gruben und 3 Anhangfeldern, zwei auf je 12 Pocheisen eingerichteten Pochwerken, einem Kunstteiche und verschiedenen Werksgebäuden. ... Wien, am 12. April 1863."

Cariera "Valea Morii Noua"

Der in der oberen Valea Arsului befindliche Tagebau hat eine West-Ost-Ausdehnung von ca. 380 m, von Süd nach Nord beträgt diese ca. 370 m. Die Sohle des Tagebaus befindet sich bei ca. 510 m, die höchste Begrenzung liegt bei 630 m.

In den Jahren

... 1973 - 1975 begannen hier erste geologische Vorerkundungen, um die Menge sowie die Qualität der hier lagernden Kupfer.- Gold.- und Eisenerze zu ermitteln. 

Vorrangig

... dominiert hier das Chalkopyrit (früher auch Kupferkies genannt), sowie in untergeordneter Menge die Mineralien Magnetit, Pyrit, Blende, Galenit (Bleiglanz) und Gold. 

Es lohnt sich, die südlichen Abhänge auf der zweite Etaje des Tagebaus zu besuchen. An den senkrechten schattigen Wänden, findet man im immer feuchten Niveau üppige Auskristallisierungen grösseren Ausmasses. Mitnehmen kann man diese 1-3 cm grossen Kristalle nicht, denn sie sind sehr zerbrechlich. Für fotografische Schnappschüsse aber sind sie wunderschön. 

Ebenfalls auf der zweiten Sohle

... des Tagebaus befindet sich ein Explorationsstollen, welcher knapp 100 Meter in den Berg hineinführt. ...

Am Ende

... des Explorationsstollens hat dieser schon fast einen Höhlencharakter. :-) ...

Der Betrieb dieses Tagebaus begann im 1980. Im Jahr 1984 betrug die Menge der abgebauten Erze 400.000 t / Jahr. 1986 hatte man die Fördermenge auf 1.000.000 t / Jahr gesteigert. 2002 wurde der Minenbetrieb hier vollständig eingestellt und die technischen Anlagen weitgehend zurückgebaut. Durch bestimmte Verfahren (z.B. spezielle Formen der Flotation ...) erreichte man in Barza eine Auslösung der Metalle aus den hier gewonnenen Erzen, welche beim Kupfer 73% und beim Gold 50-60 % betrug. Die zurückbleibenden Sedimente und Schlämme (steril) wurden auf eine Halde bei Ribita-Curteni verbracht.

Gegenüber

... der Cariera "Valea Morii Noua" befindet sich das zubetonierte Mundloch des "IOHANI VECHI Stollens" (Alter Johann Stollen) und nur wenige Meter weiter bergauf befindet sich ebenfalls rechtsseits des Weges ein eigenartiger Betonblock mit einem offenen Zugang ...

In den Jahren nach 1975

... begann man mit dem Bau unterirdischer Anlagen zum Transport der Erze. Nahe dem Tagebau befindet sich auf ca. 560 Höhenmeter ein betonierter Zugang zu einem Schacht. ...

Der Schacht 

... führt 200 m in die Tiefe. Von dort aus wurden die im Tagebau abgebauten Erze mit elektrisch angetriebenen Grubenbahnen über einen 7 km langen Stollen bis Podul Morii transportiert. Nur wenige Meter weiter talaufwärts befindet sich ein weiterer verschlossener Schacht. Auf der glatten Betonwand steht vermerkt: "I.M. Barza / SUITAERAJ RIBITESCU / II. 1965 - VI. 1966". ... Nach einem weiteren Stück talaufwärts gelangt man an einen künstlich angelegten kleinen Stausee, dessen Wehr linksseits der Strasse zerstört ist. 

Der Kunstteich

... versorgte in früherer Zeit einige Pochwerke dieses Tales mit Wasser. Bis 1948 wurde damit sogar noch ein privat betriebenes Pochwerk versorgt.

Colonia Valea Arsului

Von den Bergbauanlagen sind nur noch Ruinen übrig geblieben. Die hier befindlichen Gebäude wurden in den Jahren 1934 - 1938 errichtet. Dazu gehörten ein Zechenhaus, eine Brecheranlage, Werkstattkomplexe und Sozialgebäude. 

Antonia-Schacht

Dieser Stollenzugang befindet sich im oberen Abschnitt der Colonia Valea Arsului rechtsseits des Tales. Der Zugang führt ca. 80 m steil bergab ...

Nach ca. 80 m

... des Abstiegs  gelangt man zu zwei horizontalen Stollenabgängen. Einer der Gänge soll zu einem Blindschacht führen, über welchen einst tiefere Sohlen dieser Erzlagerstätte erschlossen wurden. 




   Die Holzkirche 

... Biserica "Sf. Mare Mucenic Dimitrie" befindet sich im oberen Ortsteil von Zdrapti. Die Kirche wurde im Jahr 1852 erbaut. In den Jahren 1984-1985 erfolgten massive Umbau.- und Sanierungsarbeiten. In der Zeit um das Jahr 2006 wurden die Aussenwände der Kirche erneuert. Schon in früherer Zeit waren die Holzwände von aussen her mit einem Kalkputz versehen. 

Zdrapti gehört zur Gemeinde Criscior. Im Topografischen Post-Lexikon aus dem Jahr 1809 lesen wir: "Zdráptz, od. Szarapts, Rapsdorf, Rapza, Siebenbürgen, Zarand. Gespannschaft Ribitz. Bezirk, ein der adel. Familie Kritsor gehöriges wallachisch. an dem Körös Fluße liegendes Dorf, mit einer griech. nicht uniert. Pfarr ...". Im Jahr 1839 findet man Hinweise darauf, dass sich das Dorf im Besitz mehrerer adeliger Familie befand. Im unteren Ortsteil findet man eine weitere kleine Holzkirche, welche sich heute im Besitz einer griechisch-katholischen Gemeinde befindet, die aber nur sehr wenige Mitglieder hat.

   


Die Innenbemalung

... der Biserica "Sf. Mare Mucenic Dimitrie" stammt aus dem Jahr 2006 und wurde in Tempera vom Maler Dorel Besleaga gefertigt. Vor dieser Kirche gab es in Zdrapti bereits eine andere Kirche, welche erstmals in alten Steuerbescheiden im Jahr 1733 Erwähnung findet.
Und wie immer

 ... auf einem Kirchengrundstück, ist es schön, die alten Grabsteine zu besichtigen. Oft geben diese Aufschluss über Details alter Trachten. Weiterhin befindet sich hier ein altes Kreuz mit kyrillischer Schrift aus dem Jahr 1859.       




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Fotos: Wilhelm Scherz

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