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Rumänien 2005

(30.07.-20.08.2005)

Ein Motorrad-Reisebericht von Hertschi Schmidt info@hertschi.de


Samstag 30.07.2005

Nachdem wir an den Vortagen schon einiges gepackt hatten, waren die letzten Stunden vor der Abfahrt relativ stressfrei. Moni hatte sich noch von unserem Nachbarn ein paar RegenÜberziehSchuhe ausgeliehen. (die Wettervorhersage war nicht sonderlich Motorradfreundlich). Am Freitag abend ging durch Unterfranken nochmal eine heftige Gewitterfront - unsere Nachbarn sind deshalb mit dem Wohnwagen erst 3 Stunden später abgefahren - Blitz und Donner, Regen und eine stockdunkle Nacht.

Samstag sind wir früh aufgestanden und haben nochmal alles kontrolliert. Da wir recht früh dran waren sind wir (auch wegen der Wettervoraussichten) in voller Montur und Urlaubsausrüstung nochmal nach Würzburg gefahren um für Moni noch nach Motorradstiefel zu schauen - wir haben auch welchen gefunden (Wasserdicht und auch für Monis Füße bequem) ... wie wir noch feststellen sollten, eine der besten Anschaffungen.

Nachdem wir also doch länger als geplant in Würzburg waren (natürlich haben wir noch mit den Hemmerleins noch geklönt und einen Kaffee getrunken) habe wir Holger und Volker informiert das es ca. 2 Stunden später wird. In Feucht haben wir noch Leberkäsbrötli für alle besorgt. Noch einen Kaffee und etwas Stärkung und dann endlich auf die Piste. Leider hat sich Holger noch kurz vor dem Urlaub ein Funkgerät gekauft allerdings nicht das dazu passende Headset. Nach kurzer Diskussion - ob wir nochmal eine Zeitverzögerung in Kauf nehmen - sind wir noch eine Schleife über Nürnberg (Louis) (13:20) gefahren und haben die entsprechenden Teile besorgt - dabei hat sich Volker dann auch gleich Funktechnisch ausgerüstet. Sie sollten es nicht bereuen, es macht Spass sich (zumindest problemlos im Stadtverkehr) auszutauschen. Nach mittlerweile fast 3 Stunden (12:45) Verspätung sind wir dann endlich zu unserer 3 Wochentour mit dem Ziel Rumänien aufgebrochen.

Die Strecke ging erstmal immer Richtung Osten über die Bahn und ab Schwandorf ins Bayerische Hinterland, und zur Grenze bei Waldmünchen in die Tschechei (15:30, N49 25 15.6 E12 43 18.3). Über Domazlice (Taus), Klatovy (Klattau) auf netten (schnelleren) Straßen - zwischendurch hat uns der eine oder andere Regenschauer eingeholt, leider hat Holger seine Lederkombi und Volker seine (inzwischen undichten) Textilklamotten an - weiter nach Strakonice und kurz nach Temelin (mit einbrechender Dunkelheit) in Týn nad Vltavou (Moldau) habe wir ein nettes Quartier mit einem 6 Bett Zimmer gefunden (UE 01 Preis: 350 Kc pro Person ohne Frühstück, N49 13 20.1 E14 25 13.8). Abends ist es recht angenehm und wir sitzen draußen am Fluß - leider zieht dann wieder ein Gewitter auf und trotz Schirme treffen die Tropfen die Teller so zielsicher das sich auf den Klamotten unschöne Flecken zeigen.

Gesamtstrecke: ca. 455 km

 

Sonntag 31.07.2005

Nachdem wir alles wieder auf den Motorrädern verstaut hatten sind wir gegen 9:45 wieder on Tour:

Über Jindrichuv Hradec, Moravske Budejovice, (unterhalb von Brno (Brünn)), Branisovice, Vrakov, bei Straní über die Grenze (16:35, N48 52 42.9 E17 43 51.3) in die Slowakei an Trencin (Trentschin) vorbei um bei Nitrianske Sucany (kurz von Nováky) gegen 18 Uhr ein recht nettes Quartier zu finden. UE 02 Preis: 400 Sk pro Person ohne Frühstück , N48 43 18.0 E18 29 49.0).

Die Pensiona hat einen schönen Garten und Bänke, dort genießen wir noch länger den Abend.

Gesamtstrecke: ca. 390 km

 

Montag 01.08.2005

Der Nachteil am abendlichen Klamottenwechsel ist die morgentliche Aufräum- und Verstauaktion. Aufbruch gegen 9:15.

Über Zarnovica, Kalná nad Hronom, bei Sahy über die Grenze nach Ungarn (12:05 N48 03 27.6 E18 57 57.1), die Gegend war nicht unbedingt das was man sich unter Ungarn und Pusta vorstellt - und dazu ist die Streckenführung recht langweilig. Hier sehen wir leider auch ein paar Geschwindigkeitskontolleure - eigentlich wollten wir einfach nur durch Ungarn durch, allerdings sind wir nicht auf der Flucht -> doch ein paar Forint tauschen (nachdem ich den Kurs nicht kannte habe ich einfach mal soviel getauscht wie 1 Moped an der Tankstelle verbraucht hat) ... damit etwas Geld für Kaffee und vielleicht ein Kuchen da ist. Wir haben auch kurz danach eine Eisdiele / Kaffee gefunden. Ich habe dann 4 Cappochino und 4 Stück Kuchen geordert, gekommen ist dann allerdings Kakao == Gesamt 1610 Forint.... Bei der 2ten Order haben wir dann einfach Espresso bestellt.

Fahrstrecke über Rétság, Hered, Jázberény weiter über Szolnok, Mezötúr, Gyula.

Grenzübertritt nach Rumänien bei Varsand (18:30 N46 29 18.3 E21 30 17.2), die Grenzformalitäten sind für Motorräder einfach, man reiht sich auf keinen Fall in die PKW und LKW Schlange ein, ein freundlicher Grenzbeamter winkt uns sogar noch vor. In Rümänien wieder Geld wechseln ... wir werden alle augenblicklich zu Millionären ... 100 Euro entsprechen ca 3,3 Millionen alte Lei. (z.Z. gibt es alte und neue Lei, Umrechnung ist 1:1000, das fällt mir bis zum Ende des Urlaubs schwer - ich bin einfach gewohnt 3 Stellen statt hier 4 Stellen zu verschieben)

Die Straßen sind schon anders, aber nach den Nebenstaßen durch CZ, SK und HU fällt uns das - zumindest heute - nicht sonderlich auf.

Nachdem es jetzt dann doch schon später ist als gedacht sind wir froh ... das wir noch ein 24/24 Stunden Restaurant mit Motel in Chisineu-Cris zu finden (es ist noch etwas im Umbau ... aber Quartier ist Quartier), zu Essen gibt es auch. An die teilweise fremdartig klingende und laute musikalische Untermalung werden wir uns noch gewöhnen dürfen.

Moni hat heute ihren motorradtechnischen - moralischen Durchhänger, sie ist sich nicht mehr sicher ob es gut war mit "alten" Motorradhasen unterwegs zu sein. Es fällt uns schwer diese Einwände zu relativieren.

Moni gönnt sich außerdem zur Feier des Tages einen Schoppen - den gibt es allerdings nicht offen sondern nur in Flaschen - na ja wird halt der Rest am nächsten Tag getrunken. Leider hält der Korken nicht so fest wie es die Rüttelpisten des nächsten Tag verlangen würden. Ein paar Klamotten haben danach Rotweinflecken.

Quartier gegen 19:30

UE 03: Preis: , N46 29 18.3 E21 30 17.2

Gesamtstrecke: ca.: 462 km

 

Dienstag 02.08.2005

Heute ist unser erster richtiger Tag in Rumänien, wir sind entsprechend früh (dazu kommt noch die Zeitverschiebung um 1 Stunde) losgekommen und waren schon um 8:50 auf der Piste, das Frühstück war nicht mehr Continental, wir mussten alles zusammenstellen, die musikalische Untermalung war eher grauenhaft und vor allem laut, auf unserem weiteren Weg - immer noch Richtung Osten wurden die Straße teilweise schlechter, oft allerdings auch westlicher Standard, heute wollten wir nicht ganz so weit und vor allem nicht so lang fahren, das nächste Quartier sollte auch für 2 Tage reichten. Die Landschaft war abwechslungsreich (teils Pusta, teils Hügellandschaft), nach unserem inzwischen obligaten Mittagsessen (diesmal typisch Rumänisch) schaffen wir es sogar mal eine Rast / Döserle an einem Bach einzulegen.

Im weiteren Verlauf sahen wir sogar Wasserbüffel in einem Wasser-Schlamm Loch und es hätte sogar noch schönere Plätze für die Rast gegeben. Kurze Zeit später hatten wir die erste Schottereinlage über eine kleinen Paß (was allerdings nicht sonderlich anstrengen war).Kurz nach Abrud Richtung Alba Iulia haben wir eine nette Pensiona gefunden. ... nachdem wir schon um 15:30 Quartier bezogen hatten wollten wir noch auf eine kleine Feierabendrunde aufbrechen ... so mal kurz um den Block (Bucium, Mogos, Salciua, Abrud) , die Karten waren sich nicht sonderlich einig über die Fahrbahntypisierung und so sind wir einfach mal losgefahren ... erst Schlaglochpiste, dann immer ausgeschlagenerer Feldweg, auf einer Anhöhe, - wir waren schon ganz schön eingestaubt hat Moni beschloßen diesen Weg nicht mehr zurückzufahren (die weitere Streckenführung versprach Besserung) nach weiteren 15 km mit sich verschlechternden Straßenverhältnissen hat allerdings ein Erdrutsch die Weiterfahrt verhindert - einzig Monis Moped hätten wir über die Straßensperre rübergebracht, die Furt durch den Fluß haben wir uns erspart .. wer weis was die Strecke noch für Überraschungen bietet ... eine weitere Streckenvariante haben wir uns auch nicht getraut (mit der späteren Erfahrung hätten wir nur geschmunzelt) ... so sind wir dann doch wieder die gesamte Strecke zurück ... na ja Spaß hat es trotzdem gemacht und die Klamotten hätten eh in die Wäsche gehört. Die Mopeds haben es durchgestanden, und etwas Staub schadet nicht.

Wie wir im nachhinein erfahren haben wäre die Feierabendrunde um den Rosia Montana gegangen, eines der großen Goldabbaugebiete Rumäniens.

UE 04/05: Preis: , N46 15 27.5 E23 05 35.6

Gesamtstrecke: ca: 183 km, Feierabendrunde : 64 km

 

Mittwoch 03.08.2005

Am heutigen Tag wollen wir nur etwas die Gegend erkunden und das ganze gemütlicher angehen lassen. Nachdem wir das Quartier für 2 Tage haben, können wir ohne Gepäck losziehen. Wir wollen mal nach Alba Iulia fahren und verlieren Volker und Holger schon auf der Hinfahrt, auf der Strecke liegt Zlatna eine "fast" verlassene Industriestadt ... es sieht schon sehr erbärmlich aus, am Verwaltungsgebäude hängt noch das Plakat von dem 125-jährigen bestehen der Fabrik, und das war gerade mal 2 Jahre her - jetzt gleicht es einer vom Krieg zerbombten Industrieanlage.

Nachdem die Mopeds von der gestrigen Feierabendrunde ziemlich verstaubt waren, hatten wir eigentlich vor, diese an einer Tankstelle etwas abzuspritzen - dies ist wie in Deutschland auch nicht gerne gesehen, außerdem war heute ausgerechnet der österreichische Chef da - nach 3 Stunden vergeblichen Warten habe wir dann doch aufgegeben und sind mit ungeputzten Moped nochmal zum Einkaufen und Geldwechseln in die Stadt. - es ist heute auch recht warm. (Holger und Volker haben ihre Mopeds an einem Brunnen wieder ausgehfähig von der vorabendlichen Staubschicht befreit). Auf dem Heimweg haben wir uns dann in einer netten Kurve wieder getroffen.

Holger und Volker sind dann nochmal los und wollten in das gestern entdeckte Schwimmbad, Sie kamen allerdings gleich wieder - sie hatten vorgezogen sich nicht der lauten Berieselung auszusetzen - allerdings war es an der Pension auch nicht viel besser. Abends sind wir dann nochmal in die City zum auswärts Essen gefahren. Die Musik in unserer Unterkunft hat uns nur noch genervt. Lustig ist schon das wenn 4 Leute 2 verschiedene Gerichte bestellen und dann 4 verschiedene aufgefahren werden - schmecken tut es trotzdem immer ... Surprise ist angesagt.

Als wir nach 2-4 Ursus - inzwischen sind alles und auch Moni zu ausgewachsenen Bärentötern mutiert (Ursus ist ein gut schmeckendes Rumänisch / Siebenbürger Bier und hat als Wappen einen Bären) - noch als Absacker 4 Kaffee bestellen werden uns nochmal 4 Bier gebracht. Holger und Volker haben später nach diesen zusätzlichen Bier - die Gelegenheit noch genutzt einen richtigen Kaffee zu bestellen und der bedingt natuerlich noch ein Ursus. By the way .. meistens ist auch Zwecks der besseren Verdauung ein Tsuika vor oder nach dem Essen - sehr bekömmlich.

Gesamtstrecke: ca: 126 km

 

Donnerstag 04.08.2005

Das Wetter meint es nicht sonderlich gut mit uns, außerdem war heute früh auch noch Stromausfall - ist ja ganz angenehm ohne die laute Musik, allerdings ohne Strom auch kein Kaffee ... am Vortag kam Moni recht spät zum Frühstück und das von mir bestelle Brot / Marmelade / Wurst und Käse hat für beide gereicht. Heute hatten wir 2 Portionen (haben wir natürlich auch geschafft), die Marmelade- und Margarineportion allerdings nicht (für jede Person einen großer Suppen-Schöpflöffel) ... nachdem die 2 Bärentöter recht lange gebraucht hatten wieder fit zu werden, sind wir erst gegen 9:30 losgezogen (natürlich gleich mit Regenklamotten präventiv).

Die heutige Strecke war eine der schönsten - nur leider verregnet und wolkenverhangen... wir sind über Ocolis und Turda (eine Traumhaftes Flußbett - immer wieder wurde eine offensichtlich nicht mehr benutze Schmalspurstrecke gekreuzt - allerdings kann man in Rumänien das nicht so genau sagen) traumhaft nach Campia Turzii und weiter über Medias in das Zentrum der Siebenbürger nach Sibu - auf dem Weg lagen noch das schöne Städtchen Slimnic . Eingentlich wollten wir dort nach einem Quartier schauen - die Stadt ist allerdings ein Baustellenchaos und die Unterkünfte mehr oder weniger einladend oder besetzt oder uns zu nobel.. So haben wir nach der 2. Rundfahrt durch Sibu die Suche abgebrochen und sind westlich Richtung Sebes - nach 3 weiteren (fast vergeblichen Versuchen haben wir die nächste kleinere Stadt (Saliste)( Salischte) neben der Schnellstraße angefahren. Dort wurden wir von einer besetzten Privatunterkuft weitervermittelt und haben dann bei einer äußerst netten Familie unser Quartier (mit Halbpenion) um 18:15 für die nächsten 2 Tage bezogen. Nach der obligaten Feierabenddusche wurden wir von unserer Hausherrin Maria zum Abendessen gerufen. Ein liebevoll zubereitetes typisch Rumänisches Essen - reichlich rumänischer Rot- und Weißwein und Tsuika - dazu ein Essen das ein Genuß für Auge und Gaumen war. (die Portionen hätten auch für 2 Personen mehr gereicht - oder sahen wir so ausgehungert aus)

UE 06/07: Preis: , N45 47 16.3 E23 53 31.2

Gesamtstrecke: ca: 274 km

 

Freitag 05.08.2005

Heute wollen wir uns den von Kurt (der leider nicht mitfahren konnte) als Highlight hochgelobten Urdele Pass anschauen - dieser ist mit 2228 m eine der höchsten Erhebungen in Rumänien, von dort aus soll man bei guter Sicht fast bis zum Schwarzen Meer sehen können. Unser Vermieter meinte zwar das wir von Saliste direkt nach Sugag fahren können, wir hatten allerdings die Strecke über Sebes vorgezogen. Von dort aus ging es auf er 67C (je nach Karte von gelb bis rot gekennzeichnet und auch auf dem Navi in den weltweiten Karte verzeichnet) ... die Straße wurde von Kilometer zu Kilometer schlechter, anfangs noch eine Golfplatzpiste, später haben konnten wir die noch OK Stücke einzeln an der Hand abzählen. 2 mal mußten wir die Strecke erstmal abgehen um zu erkunden ob wir überhaupt mit den Staßenmoped durchkommen. Zum Glück ist Volker in der einen Schlammpassage nicht hängengeblieben - da hätten wir ja dann hinlaufen müssen.

Bei Tau Bistra ist eine schön gelegene Cabana und wir dachten nur, wenn das Touristisch erschlossen ist, müssen die Leute ja irgendwie hinkommen - tja weit gefehlt ... die Abfahrt vom Tartarau Paß (1678m) war dann noch schwieriger und kurz von der Kreuzung 67C / 7A war schweres Räumgerät damit beschäftigt die Straße überhaupt noch passierbar zu halten. Unten in der Kreuzung, in der Nähe eines traumhaft gelegenen See war ein etwas abgesoffener Campingplatz, na ja, von dieser Seite war die Zufahrt zum Urdele auf alle Fälle gesperrt, außerdem war es inzwischen recht spät. Inzwischen war es 14:30, und um 9 sind wir aufgebrochen - 110 km und nur eine kurze Kaffeepause.

Die weitere Fahrt auf der 7A Richtung Brezoi hätte auch bei trockener Fahrbahn mehr Spaß gemacht - aber wenn wir unsere Vorsätze (nicht bei Regen oder nasserer Fahrbahn, und auch nicht bei Dunkelheit) jedesmal beibehalten hätten - wäre uns einiges entgangen. Die Strecke bis Brezoi haben wir auf alle Fälle genossen. Landschaftlich war die weitere Strecke auf der E81 auch nicht schlecht - aber der Verkehr war sehr dicht, und in Rumänien herrscht Verkehrsdarvinismus ... wer langsam fährt, wird einfach überholt - ob was entgegenkommt, ist egal. Zum Glück sind wir erfahrene Tourenfahrer, sind sicher gefahren und ließen uns nicht provizieren - und sind heil um 18:30 wieder zu Marias Kochtopf heimgekehrt ... ein Genuß.

Resume des heutigen Tages ... Traue keiner Steckenbezeichnung auf der Karte die du nicht selber kennst und Hauptverkehrsstraßen sind nur was für Blechdosen.

Gesamtstrecke: ca: 274 km

 

Samstag 06.08.2005

Nachdem bei Maria nicht nur das Abendessen, sondern auch das Frühstück so reichhaltig ist, sind wir erst um 11 Uhr mit vollen Mägen aufgebrochen.

Erstmal wieder nach Sibu und dann über Avrig um bei Carta den nächsten Paß zu erklimmen (die erste richtige Paßstrecke mit Straßenbelag für Moni), im Tal war das Wetter noch traumhaft, je höher wir gekommen sind wurde das ganze Wolkenverhangen. Sogar Schnee ist auf über auf dem 2050 m hohem Paß (der auch in den Sommermonaten nachts gesperrt ist). Auf der anderen Seite eine traumhafte Strecke, absolut übersichtlich. Holger und Volker ließen es sich nicht nehmen, die Strecke gleich nochmal zu fahren.

Im weiteren Verlauf haben wir in einer Ausflugsgaststätte noch eine leckere Kleinigkeit gegessen. Nachdem dann eine Regenfront die Weiterfahrt verzögerte wurde es ziemlich eng mit der Quartiersuche, zumal auch in Rumänien die Ausflugsgebiete an den Sommerwochenenden reichlich gefüllt sind. Nachdem wir dann bei verschiedenen Unterkünften immer nur Abfuhren bekommen haben war es uns egal, Hauptsache trocken. Eine ältere Frau hat mich dann auf der Straße angesprochen ob wir eine Übernachtung suchen ... auf meinen Hinweis das wir 4 Personen sind, sagte sie nur "ok". Als ich mir dann die Zimmer angeschaut habe, hat sie erstmal die Kinder von den KlappCouchen runtergescheucht ... ziemlich einfach aber trocken und für eine Nacht ausreichend.

Wir hatten noch nicht mal die Klamotten alle an der Treppe zum Trocknen aufgehängt, da kam die Alte schon mit dem rumänischen Allerheilsmittel Tsuika ... diesmal in der familiären Größe von 0.1 (sprich 1/8 Schoppen) also ein kleiner Tsuika... na ja da hilft nichts und außerdem hebt es die Stimmung. Auf die Frage ob wir noch was zu Essen möchten, sagten wir natürlich nicht nein. In knapp 10 Minuten wurden wir dann in das Wohnzimmer geführt und saßen bei weiteren Tsuika und aßen gefüllte Paprika. Die Inzwischen auch schon entdeckten Sanitären Anlagen verkniffen vieles und verlangten nach weitern Tsuika und einen abschließenden Kaffee Turka. ... Auf die Frage ob die Alte nicht vielleicht auch ein Bier hat, zauberte Sie aus dem Eisfach eine 2 Liter Flasche (der Inhalt war so kalt das beim Einschenken Eiskristalle zu sehen waren), diese wurde gerecht auf frische Kaffeebecher (die Gläser wurden ja für Tsuika benötigt) verteilt.

Alles in allem eine äußerst Familiäre Unterbringung, der Rest der Familie und Besucher hielten sich im Hinterhof in einem Schuppen auf (dort wurde auch gekocht). Auf dem Hof war auch die einzige derzeit verwendbare Wasserstelle - dort musste auch das Wasser für die Toilette geholt werden. (irgendwie ist die Hauswasserversorgung wg. Stromausfall oder so ähnlich ausgefallen). Das Toilettenpapier wurde gesammelt &ndash nicht gebügelt &ndash und zum Anschüren verwendet. Die abendliche Körperhygiene haben wir uns auf alle Fälle verkniffen.

Diese Unterbringung ist im nachhinein ein Kuriosum in sich ... Computer, Heiligenbilder, Handy, kein fließendes Wasser - aber immer familiär und freundlich.

Quartier in Oestii Ungureni um 18:00

UE 08, Preis 3 Mio Lei für 4 Personen (Abendessen und Frühstück) N45 17 21.9 E24 39 16.6

Gesamtstrecke: ca. 160 km

 

Sonntag 07.08.2005

Zum Frühstück saßen wir im Freien (das Wetter war heute wieder trocken und warm) auf einer kleinen Bank, über eine jüngere Frau konnten wir in Englisch unsere Wünsche äußern, das Frühstück war lecker und ausreichend, statt Zähneputzen gab es halt Kaugummi und Vivil. Nachdem wir all unsere Sachen wieder verstaut hatten habe wir nachgefragt was wir den schuldig sind ... nach dem sich die beiden Frauen kurz verständigt hatten kann die Alte mit einem Zettel auf dem 100 $ stand - wir konnten es erst nicht glauben - wirklich Dollar ... recht heftig - das sind immerhin 90 Euro und ein Fabikarbeiter verdient wenn es gut geht ca. 200,- Euro Brutto im Monat. - Hefig - Heftig ... wir haben dann 3 Millionen alte Lei bezaht. Jetzt im Nachhinein sind wir milder gegenüber der Anzocke gestimmt ... 4 Personen mit Übernachtung / Frühstück Abendessen sind dann gerade mal 22,5 Euro ... könnte man (wenn man die Zimmer und Sanitären Anlagen nicht überbewertet) durchgehen lassen, allerdings hatten wir bei Maria nichtmal 17Euro (UF + Abendessen) pro Nase bezahlt und die Unterkünfte lassen sich nicht im entferntesten vergleichen, ok einen Flop kann man sich erlauben.

Für heute wollen wir nochmal Richtung Urdele und sind um 9:30 auf der Piste.

Über Curtea de Arges und Ramnicu Valcea fahren wir weiter auf der 67 Richtung Targu Jiu. In Horezu hat Holger dann ein Privatpensionsschild entdeckt, keine schlechte Wahl und vor allem mit großen Zimmer. Heute wollen wir auch mal Körperpflege und Klamotten waschen. Um 13:40 beziehen wir heute schon unser Quartier für die nächsten beiden Tage und verbringen den Nachmittag mit Klamotten waschen, Lesen und Dösen. Am Abend füllen wir noch im nächsten Restaurant unsere Bäuche und vertilgen das eine oder andere Ursus. Ist auch mal schön einen Tag mit gerade mal 100 km.

UE 09/10 Preis ½ Mio Lei pro Doppelzimmer zzgl. Frühstück; N45 08 38.0 E23 59 40.1

Gesamtstrecke ca. 100 km

 

Montag 08.08.2005

Also heute steht nochmal der Urdele an, Moni hat gar keine Lust und fährt auf der TDM hintendrauf, also erstmal Novaci und dann auf die 67c Richtung Norden, eine Traumhafte Landschaft und am anfang ist auch noch die Straße in Ordnung. In ein paar Jahren wird diese Ecke Skitouristisch versaut sein, schon jetzt baut auf den Hügeln in 1700 m höhe die reichen Bukaresti. Moni und Hertschi seilen sich in die nächste Kneipe auf 1 oder 2 Kaffee und Cladite (rumänischer Paltschinken) ab. Holger und Volker können nicht glauben das der Urdele wegen der schlechten Straße (war da überhaupt eine) nicht befahrbar sein soll. Sie kamen auch nur 2-3 km weiter.

Auf dem Heimweg haben wir noch einen Abstecher über Baia de Fier gedreht und uns das Frauen Klostern - das sehr liebevoll hergerichtet ist - in Polovragi angeschaut.

Die Süd und Ostkarpaten haben in 2005 einige sehr starke Regenfronten abbekommen und auf den Seiten die zur Donau hinfließen gab es dadurch einige sehr extreme Hochwasser (manche Gebiete sogar 2 mal innerhalb von 6 Wochen). Ein zukunftsträchtiger Job in Rumänien ist auf alles Fälle der Wasserbau und Straßenbau, dort gibt es einiges nachzuholen und modernisieren.

Gesamtstrecke ca. 133 km

 

Dienstag 09.08.2005

Heute soll es weiter durch die Karpaten gehen (also grob wieder Richtung Osten), nach einem reichlichen Frühstück (manchmal frage ich mich ob wir auf der Tour was anderes gemacht haben außer Fahren, Essen, Saufen) sind wir schon um 9 Uhr wieder auf der Piste. Erstmal Ramnicu Valcea und dann auf der 73C über Campulung weiter. Die E574 läßt sich trotz der Verkehrsdichte und Ausbaustufe sehr schön fahren und bei Rucar haben wir auch eine wunderschöne Rundumsicht über die Südkarpaten, ein Traum und auch das Wetter hat heute keinen Regen für uns. Bei Bran sollte jeder Rumönienbesucher eigentlich das Drakula Schloß anschauen, Nepp Schlepp Bauernfang und Touristenströme, auf solche Menschenscharen habe wir keine Lust.

14:45 Zwischenstop nahe Zarnesti bei der MotoRom (ein bekannter Endurostützpunkt, die Mechanikerin von HMF war da schon öfters). Holger und Volker sind allerdings auf der Flucht und drängten auf Weiterfahrt. Von uns aus hätten wir auch einen Tag bleiben können. So blieb es nur bei einem schnellen Kaffee. Auf der Weiterfahrt sind uns dann noch ein paar dreckverschmierte Endurofahrer entgegen gekommen. Wir wollen noch nach Sighisoara (das Nürnberg / Rothenburg von RO), allerdings wollten wir nicht nur auf den beiden Schnellstraße bleiben, von Zarnesti auf einer schönen Flußstrecke nach Sercaia, und von hier aus nach Hogitz. Die Straße war sogar besser als die Kennzeichnung, einzig ein extremes Schlaglochstück von 50 m (ohne jegliche Vorankündigung) hat uns wieder auf den Boden der rumänischen Realität gebracht. Man muß immer genug Abstand zum Vordermann haben, und darf nicht vor sich hinträumen. Moni war auf alle Fälle wach und hat souverän 2 tiefe Schlaglöcher voll genommen. Die Felge und Reifen der XT haben es zum Glück überlebt.

Das letzte Stück nach Sighosoara auf der E60, wenig spektakulär und nur Schnitt hebend. In Sighisoara hat uns in der Nähe vom Bahnhof ein "Schlepper" angesprochen ob wir ein Privat Quartier suchen. Na ja schlecht hat sich das nicht angehört und der Preis paßt auch, Holger hat ihn dann auf dem Moped mitgenommen. Eine alleinestehende Frau verdienst sich im Sommer ein paar Lei dazu. Ein sicher mal sehr schönes Privathaus aus der Jahrhundertwende, das Haus hatte allerdings auch schon bessere Zeiten erlebt - das Parkett und die leider inzwischen umgebauten Kachel- und Kücheöfen zeugen davon - . und das ganze auch noch in Fußreichweite vom Zentrum, die Mopeds haben auch noch im Garten einen sicheren Platz gefunden. Ankunft ca. 18:10 Uhr.

Nach einer schnellen Dusche haben wir uns in das nette Städtchen aufgemacht, es gab vieles zu sehen. Nach unseren inzwischen schon obligaten ausgiebigen Essen und das eine oder andere Bierchen sind wir dann ab in die Heia. Einen ausgiebigen Stadtbummel wollten wir am nächsten Tag vor der Weiterfahrt machen außerdem gab es bei der Unterkunft eh kein Frühstück.

UE 11: Preis: N46 13 03.4 E24 47 03.3

Gesamtstrecke ca. 344 km

 

Mittwoch 10.08.2005

Nach unserer "ausgiebigen Stadbesichtigung" - na mit Frühstück gerade mal 2 Stunden - sind wir doch später als gedacht losgekommen.

Um 10:30 haben wir wieder alles verstaut und es geht weiter innerhalb des Karpatenbogens Richtung Norden. Erst auf der Schnellstraße bis Balauseri, hier hätten wir eigentlich einen kleinen Abstecker in nahegelegene "Kleinahlisch" - ..... Seleus Mic ... machen können - der Geburtsort von Heidi Schuster - aber nachdem die Zeit (oder besser Holger und Volker) drängt, heben wir uns das für den nächsten Rumänientrip (evtl. 2006) auf. Dann auf der 13A bis Sovata, ab hier ist eine frisch geteerte und modernisierte Straße sehr schön zu fahren (wenn die Bauarbeiten fertig sind eine Traumstrecke zum Cruisen.

Ab Gheroghen fahren wir durch das Bicaz Tal - eine enge (teilweise nur 6m breit) und schöne Klamm. Mittendrin dürfen die Touristenstände natürlich nicht fehlen. Vorher wollten wir noch den Mördersee anschauen (hier ist ein ganzer Wald in einen See abgerutscht - jetzt sieht man nur noch die Baumstümpfe) dies wurde allerdings wie so vieles übergangen. Eine Ehrenrunde durch die besten und schönsten Stellen der Klamm haben wir natürlich für die Photos nicht vergessen. In Bicaz-City haben wir dann doch noch Kaffee getrunken. Am oberhalb von Bicaz gelegenen Stausee liegt ein großer Campingplatz zu dem auch 1 dutzend Holzhäuser gehören sowie ein auf einem Pontonschiff gelegenes Hotel. Nachdem noch kein Wochenende war, konnten wir uns für 2 Tage eines dieser Häuser mieten. Viel Platz ist zwar nicht wenn 4 Personen einziehen aber es ist gemütlich und sauber. UE 12: ca. 18 Uhr N46 56 22.0 E26 06 46.7 Preis ca.

Abends sind wir nochmal in die am See gelegenen Kneipe und haben noch gespeißt (auf der Speisekarte steht in Rumänien immer mehr als es dann eigentlich gibt) und den abendlichen Blick auf den See genossen. (Abends war ein Fußballspiel auf einer Großleinwand und danach ziemlich laute Musik - mit genug Bier im Hirn kann man trotzdem Schlafen.

Die sanitären Anlagen am Campingplatz waren äußerst primitiv aber auf dem Hotelschiff ging es. Die Männer haben es da dann auch noch einfacher und können einfach mal hinter einen Busch. In der Nacht sind auch noch ein paar Rudel sträundender Hunde duch den Campingplatz gestreunt.

Gesamtstrecke ca. 190 km

 

Donnerstag 11.08.2005

Früh sind wir auf das Schiff gegangen und haben den Ausblick auf den See und das Frühstück genossen (war auch nicht teuerer als woanders). Der See war am morgen übersät mit Plastikflaschen, soweit das Auge reicht, so eine Verschmutzung kann man sich in Deutschland nicht mehr vorstellen. Heute sind wir getrennt unterwegs, Holger und Volker wollen die Gegend erkunden und auch eine Übernachtung für das kommende Wochenende suchen. Moni und Ich wollen weiter in den Norden in die Gegend der Moldauklöster (+- Suceava).

Gegen 11 sind wir erstmal östlich am See entlang und dann weiter nach Targu Neamt, dann weiter über Falticeni und dort auf die E85 nach Suceava. Irgendwie habe ich eine Abfahrt zu früh nach Osten genommen und wir sind dann auf der E576 gelandet, eine sanfte Hügellandschaft, ganz anders als in den Südkarpaten. Der Verbindungsweg Richtung Norden auf die E85 war nicht sonderlich ... ich war des öfteren am Zweifeln ob das überhaupt noch eine Straße ist - oder ob es besser gewesen währe umzudrehen. Aber Navi und Detailkarte sei Dank, haben wir ohne Umfaller die Hauptstraße wieder gefunden. Leider ist uns mit diesem Umweg(chen) auch die Zeit etwas davongelaufen und die Klöster die eigentlich Interessant gewesen wären, konnten wir nicht mehr erreichen. So haben wir uns eine kleine Kirche und das Kloster in Dragomirna angeschaut (eigentlich eher ein Reinfall). Na ja macht nichts - eben ein Grund nochmal herzufahren.

Auf dem Rückweg sind wir dann noch eine Kleinigkeit in Falticeni essen gegangen und dann über Targu - und Piatra-Neamt heimgefahren. Inzwischen war es schon wieder Dunkel. Gegen 20 Uhr sind wir wieder am Campingplatz. Holger und Volker haben die Gegend erkundet und haben ein nettes Quartier in einer Pension ca. 10 km westlich gefunden. Dorthin wollen wir morgen umsiedeln.

Gesamtstecke: ca. 355 km

 

Freitag 12.08.2005

Die Morgenhygene wird auf ein Minimum reduziert, da die Anlagen entweder gesperrt oder äußerst desolat sind. Wir brechen gegen 10 Uhr auf und ziehen in die Pensiona um, recht nett in einem Tal gelegen. Heute wollen wir nochmal eine Runde über die Bicaz fahren. Über Gheorgheni und Oplita und dann weiter auf der 15 retour zum Bicaz See, eine schöne Strecke über den Pass (1100m) die Holger und Volker natuerlich wegen der auch sehr guten Straße 2 mal fahren müssen.

Gesamtstrecke: ca. 226 km

 

Samstag 13.08.2005

Heute bleiben zumindest unsere Moped unangetastet, wir laufen das Tal hoch in den Naturpark und suchen uns eine freie Stelle und döseln und lesen. Holger und Volker sind zwar auch erst zu Fuß unterwegs, allerdings war das doch zu anstrengend und deshalb haben sie die Moped für eine kleine Runde genutzt.

 

Sonntag 14.08.2005

Heute wollen wir weiter in den Nord-Westen, Holger war letztes Jahr schon im Norden und hat dort eine von einem Deutsch/Rumänischen Pärchen geführte Pension gefunden http://www.maramures.de/Pansion/Sites/index.html bzw. http://www.maramures.de . Also packen wir wieder alles ein und machen uns auf den Weg in die Maramures. Gegen 9:30 sind wir wieder auf der Piste und fahren am Ostufer den See entlang, da das Wetter heute traumhaft ist, ist auch rund um den See eine Menge los, der Campingplatz gleicht einem Volksfest. Überall sind Ausflügler zum Wandern, Flanieren oder Grillen unterwegs. Überhaupt kommen im den Sommermonaten viele Emigrantes zurück in die Heimat und die müssen natürlich auch zeigen das sie es zu was gebracht haben.

Auf der weiteren Fahrt Richtung Vatra Dornei fahren wir immer an dem Fluß entlang der auch den Bicaz Stausee speist, jetzt wird uns auch klar wieso der See so stark mit Müll verschmutzten kann, allein bis Vatra Dornei sind es schon über 120 km und einige größere Zuflüsse. In Vatra Dornei wechseln wir wieder mal Geld und gehen Pizza essen. Heute am Sonntag ist überall in Rumänien viel los. Außerdem ist morgen auch noch Feiertag (Maria Himmelfahrt) und überall ist oder wird noch geschmückt.

Auf dem weiteren Weg (eine gut ausgebaute Straße) liegt noch der Prislop Pass mit über 1400m, oben auf den Paß ist Verkehrschaos Pur, aus allen Gegenden sind Musik und Wallfahrergruppen angereist und es sieht wie Markt und Volksfest zusammen aus. Den Pass runter haben wir mit den Moped natürlich einige Vorteile gegenüber den Autos aber die Straße ist nicht sonderlich und man muß entsprechend aufpassen.

Gegen 17:45 sind wir in Viseu de Sus, hier warten wir in einer Kneipe, Holger will erstmal die Lage checken (sprich ob Björn und Florentina noch 2 Zimmer frei haben), zum Glück haben sie was, andererseits habe ich am Bahnhof die Abfahrtszeiten der Vaserbahn geklärt und wurde von einem Zipser in einem recht lustigem deutschen Dialekt angesprochen, der hätte gleich gegenüber dem Bahnhof auch Zimmer frei gehabt. Ok, bei Björn und Flo war es natuerlich familärer. Mit Einbruch der Dunkelheit ca. 20:40 sind wir dann eingecheckt.

UE: 16/17/18 N47 44 20.4 E24 24 47.3

Gesamtstrecke ca. 254 km

 

Montag 15.08.2005

Heute ist Maria Himmelfahrt, einer großer Feiertag in Rumänien, überall wir gepilgert und gefeiert. Wir wollen heute den Wallfahrtsströmen die aus Borsa wieder in die Heimatgemeinden zurückziehen entgegenfahren. Holger hat das letztes Jahr schon miterlebt und gönnt sich einen zurückgezogenen Tag. In der kleinen Küche können wir kochen und uns zumindest einen Kaffee Turka bereiten, ohne Öl und Butter bereiten wir uns noch etwas Rührei, danach gehen wir erstmal für den morgigen Ausflug mit der Vasertal-Bahn einkaufen (Brot, Wurst Käse und natürlich was zu Trinken), die im Laden haben uns bzgl. der Auswahl unserer Vorräte etwas komisch angeschaut. (na ja die Vorräte müssen ja für 2 Tage reichen. In den Läden kommt man sogar mit Deutsch gut weiter.

Am frühen Nachmittag machen wir uns mit Volker auf. Von Holger ist nichts zu sehen. Wir wollen erstmal nach Ruscova und dann eigentlich über den Hügel aus die Straße nach Bogdan Voda, irgendwie finden wir den Abzweig nicht - also doch über Sighetu Marmatiei - die Straße läßt sich gut und flott fahren. Na ja war auch nicht schlecht, ab Barsana kommen uns immer wieder Wallfahrergruppen entgegen, was beim Wallern nicht dabei ist, wartet an der Straße. Immer wieder sieht man Menschenhaufen - alles hat sich herausgeputzt, verschiedene Trachten oder was Mann oder Frau meint was schick ist. Jung oder Alt - ein richtiges Fest. Wir haben immer wieder versucht die Stimmung mit dem Photo einzufangen. Ein kunterbuntes Sammelsurium, hier wird Religiösität viel intensiver ausgelebt als in der westlichen (alten) EU. Wir sind dann auch gleich noch eine Kleinigkeit essen gegangen und waren erst wieder um 19:30 bei Björn und Florentina.

Gesamtstrecke: ca. 155 km

 

Dienstag 16.08.2005

Heute steht eine Fahrt mit der Vasertal (Wassertal) Bahn auf dem Programm, für Eisenbahnfetischisten ein MUSS. Es geht schon recht früh los und die Strecke von Björn ist zwar gerade mal 12 km, aber man braucht in Rumänien etwas länger. Holger besorgt die Karten, Moni versucht und Plätze zu besetzten, Volker und Ich verstauen die Mopeds und ketten die Helme an.

Gesamtstrecke ca. 20 km

 

Mittwoch 17.08.2005

Nachdem wir noch ein paar Abschiedsphotos geschossen haben sind wir gegen 9:30 aufgebrochen, wieder zurück ins "zivilisierte Europa". Von Björn haben wir erfahren, daß es z.Z. einfach ist, über die Ukraine in die Slowakei zu fahren, falls das nicht klappen sollte, ist der Umweg auch nicht zu groß. Versuchen sollten wir es auf alle Fälle. In Sighetu Marmatiei müssen wir noch einen nicht geplanten Zwischenstop einlegen. Holgers Moped hat hinten ziemlich wenig Luft und an den Tankstellen finden wir entweder keine Luft oder die ist gerade defekt. Nachdem es immer weniger wird entschließen wir uns das Reifenflickzeug auszuprobieren - eine ziemliche Arbeit, das Loch in einem Enduroreifen mit der Ahle zu vergrößern, das Original BMW Flickzeug ist nicht einführbar. Der Stopfen von Polo dagegen schon. (Holger Platten um 11:40). Bei der nächsten Luftstelle wird nochmal kontrolliert und dabei stellen wir fest das auch Volkers Reifen 2 Nägel abbekommen hat (allerdings im Seitenprofil und ohne Druckverlust - wir belassen die Nägel im Reifen); auf dem weitere Weg - kurz vor Negresti Oas fallen uns die nicht bewohnten Prunkbauten auf - es wirkt nobel aber völlig Verlassen.

Wir stärken uns noch mit einer schnellen Pizza und fahren Richtung Grenze, eigentlich wollen wir noch unsere restlichen Lei vertanken - aber wir finden keine Tankstelle mehr und stehen dann schon an der Grenze. Holger ist das mit der Ukrainedurchfahrt gar nicht geheuer und ist etwas bockig. Wir überschlagen an der Grenze nochmal unsere Spritvorräte und stellen fest, dass wir mindestens noch 140 km weit kommen und durch die Ukraine ist es nach unserem Kartenmaterial gerade mal 120 km. Ok wir versuchen es.

An der Grenze ist wieder ein langer Stau - der betrifft uns Mopedfahrer allerdings nicht - ein stummer bewaffneter Grenzer stoppt uns allerdings vor der Grenzstelle. Es geht gar nichts mehr - es kommen keine Autos aus der Ukraine und auch keine in die Ukraine - alles steht und wartet - wir beschließen noch ¼ Stunde zu warten, ansonsten wieder retour und über Ungarn (ist ja kein großer Umweg gewesen) ... irgendwann werden wir gewunken und bekommen jeder einen A5 Zettel in die Hand und es wird uns gezeigt wo wir ein mehrsprachiges Plakat finden wo die Hinweise sind, was und wie ausgefüllt werden muß. Na ja was wir nicht wissen ist - was unser Ziel in der Ukraine ist - irgendwann meint ein Grenzer wir sollen Transit Uzhorod reinschreiben.

Nachdem die Fahrzeugdaten verglichen und auch in die Pässe eingetragen sind, kann das Abenteuer Ukraine beginnen. Wir bekommen die Unterlagen (der A5 Zettel ist halbiert und liegt im Paß - das soll scheinbar das Kurzzeitvisa sein) zurück. Wir satteln auf und fahren weiter. Weit gefehlt, wir werden nach 50 m wieder angehalten und zurückgewiesen. Was soll das - wir bemerken hinter dem Grenzerhäuschen einen Tisch - das ist der Zoll und da waren wir ja noch nicht - das hätten sie Grenzer ja auch gleich machen können. Auf die in Englisch gestellten Fragen ob wir Zigaretten, Drogen, Alkohol oder Medikamente dabei haben, verneinen wir alles schön - haben wir ja auch wirklich nicht - wir sind ja nicht bescheuert. Na ja der Mann vom Zoll gibt dem Mann bei der Ausfahrt ein Zeichen und wir können endlich passieren.

Grenze in die Rumänien / Ukraine bei Halmeu16:00 bis 16:45 (N47 59 28.5 E23 00 13.8). Bei der nächsten Tankstelle versuche wir trotzdem unsere Spritvorräte aufzubessern. Keine Ley, Euro, Karten - na ja und Dollar habe wir nicht - also sollen sie doch ihren Sprit behalten. Was sofort auffällt, ist das der Verkehr weniger ist, die Straßen sind mit Rumänien vergleichbar, aber es ist auffallend sauber - es liegt kein Müll / Flaschen in den Straßengräben (vglw. Deutschland / Schweiz in den 70er Jahren). Landschaftlich ist kein Unterschied auszumachen, wir sehen sogar Weinberge. Nach kurzer Fahrt wird das Wetter ziemlich ungemütlich und wir stellen uns bei Berehove (Dobrosillja) bei einer Tankstelle unter. Die Zeit drängt, bis wir wieder loskommen, haben wir schon nach 18 Uhr.

Die Fahrt geht zwar feucht aber ohne Probleme weiter - wir fahren gemütlich da wir nicht wissen wie schnell in der Ukraine gefahren werden kann - geschweige wie die Motorradregelung ist. Die Ausschilderung ist zum Glück nicht nur in Kyrillischer Schrift und das Navi gibt uns zumindest die Richung vor. Ab Mukaceve (Mukacevo) sind wir auf der Schnellstraße und müssen uns mit LKW´s messen oder überholen lassen. Allerdings werden auch Viehherden einfach über die Straßen getrieben. Die Abfahrt zur Grenze war natürlich fast nicht ausgeschildert, aber mein Navi sagt das es hier eigentlich rechts abgehen muß und nicht links - das Navi hatte wieder mal recht.

Der Stau an der Grenze war sehr unübersichtlich und lang, mit den Moped haben wir uns dann langsam vorgeschlängelt und an der Grenze stehen die Autos in 3 Reihen, überall wird gewartet, manchmal bewegt sich was, werden Motorhauben und Kofferräume geöffnet. Bewegen tut sich nicht sonderlich viel. 19:25 bis 19:40 Grenze Ukraine / Slowakei 259 (N48 39 12.4 E22 15 59.2). Irgendwann kommen auch wir dran und fast die gleiche Zeremonie wie an der Rumänisch/Ukrainischen Grenze. Diesmal bekommen wir einen roten Zettel in den Pass. Nach 200m steht dann nochmal ein Grenzer und der nimmt das Kärtchen raus. Ok geschafft - wir sind wieder in der EU, allerdings ist es inzwischen mehr als dämmrig und Volker hat schon vor der Grenze auf Reseve umschalten müssen, ich kurz nach der Grenze (irgendwie hat sich die TDM zum Säufer entwickelt - die XT braucht immer weniger). Die erste Tanke hat natürlich schon zu, die 2. gibt es nicht mehr, wir stellen uns schon auf Schieben ein. Holger mit seinem Tankfaß hätte allerdings noch was übrig. Na ja wir schaffen es noch in den nächsten Ort und dort gibt es Sprit und eine passable Übernachtung. Um 21 Uhr sind wir für heute fix und alle und hungrig.

UE 19 N48 45 30.9 E21 58 56.8 im Motel Angelika , die Speisekarte war auch wieder etwas vielseitiger, nicht nur Schnidel de Pane.

Gesamtstrecke ca. 322 Km

 

Donnerstag 18.08.2005

Wir sind früh losgekommen und die niedere Tatra ist eine traumhafte Gegend, einen Bogen über die hohe Tatra wurde wieder verworfen, das Wetter ist wechselhaft und so kommen wir passabel voran. Über Kosice (Kaschau) und Mnisek in der Nähe von Dobsiná (Dobschau) liegen die Dobschauer Eishöhlen - hier wird nicht besichtigt, aber zumindest ein Kaffee getrunken, weiter über Telgárt, Tisovec, geht es weiter. An einer Tankstelle treffen wir noch einen einzelnen deutschen Mopedfahrer auf seiner GS 1100 und wir fahren zu 5 weiter über Brezno, nach Banská Bystrica (Neusohl) hier liegt linker Hand eine alte Bergrennstrecke - heia das macht vor allem weil es trocken wird Spaß. Moni erschrickt über die Kurvenlagen die sie mit der XT hinlegt.

Hinter Prievidza liegt unsere 2. Übernachtungsstelle, diese hat allerdings kein Zimmer mehr frei. Wir fahren weiter - inzwischen wird es düster und später Dunkel. In Trecin (Trentschin) finden wir endlich ein Quartier (sogar sehr ordentlich und preislich im Rahmen. Nach einer Dusche gehen wir noch zum Italiener und plauschen etwas. Diesmal - nachdem die Gespräche nicht nur technischer Natur sind - kommt sogar ein mehr als 2 Personen Gespräch zustande. Ein netter Abend.

UE 20: Preis: 20:45 (N48 53 27.3 E18 02 12.5)

Gesamtstrecke ca. 455 km

 

Freitag 19.08.2005

Um 10 Uhr sind wir nach einem leckeren (fast schon wieder Continentalem Frühstück wieder auf der Piste. Über die Grenze in die Tschechei sind wir um 10:30 (N48 57 12.1 E17 53 28.5), der andere Deutsche trennt sich auf der Höhe von Uherské Hradiste, um einen südlicheren Kurs einzuschlagen. Wir fahren weiter über Bucovice, Vyskov, Boskovice, Zd´ar nad Sazavou, Havlickuv Brod. Das Tempo das Holger und Volker angehen ist allerdings Fluchtartig. Bei Votice (N49 38 06.9 E14 37 25.9) - inzwischen schon nach 18 Uhr, ist für die Beiden klar, dass sie den Katzensprung von nur noch knapp 300 km durchfahren wollen, uns ist das eindeutig zu viel und wir fahren gemütlich noch ein paar KM über Milevsko und finden ein nettes Privatquartier bei einer Dame (die hatte für alle Schuhgrößen Hausschuhe parat - damit die Straßenschuhe im Eingang bleiben). Trotzdem ok. Wir duschen noch gemütlich und gehen Essen, lassen den Urlaub nochmal Revue passieren und freuen uns auf ein heimisches Frühstück mit Morgentoilette und allem was dazugehört.

UE 21: Preis: 19:30 (N49 30 51.3 E14 02 32.1)

Gesamtstrecke ca. 407 km

 

Samstag 20.08.2005

So unser letzter Tag hat angebrochen, das Frühstück wurde uns ans Zimmer gebracht - auch nicht schlecht. Über Breznice, Vrcen, Klatovy (Klattau), Kdyne geht es flott voran, kurz vor der Deutschen Grenze trinken wir nochmal gemütlich Kaffe und Tanken, über die Grenze sind wir um 12:30 (N49 20 02.9 E12 58 23.9), weiter über Furth im Wald (dort war Umzug - sprich ein völliges Verkehrschaos) und Cham nach Roding, inzwischen hat uns auch der Regen wieder einmal eingeholt. Weiter nach Schwandorf und ab hier auf die Bahn. Bei Holger noch einen kurzen Zwischenstop 14:33 und Austausch der Bilder. 15:52 geht es zur letzten Etappe - noch ein Stück Stadtautobahn um Nürnberg, Tankstopp in Markt Bibart und um xx:xx sind wir wieder Zuhause.

Gesamtstrecke ca. 371 km

 

Anmerkungen:

Tanken:

In Rumänien ist das Tankstellennetz recht gut ausgebaut, das deutsche Bleifrei Normalbenzin gibt es nicht, wie in anderen Ländern also Super (Eurosuper) tanken, mit Kreditkarte kann man prinzipiell auch sehr häufig zahlen, es wird allerdings die PIN Nummer benötigt. Tanken sollte man auf alle Fälle rechtzeitig da der Spritverbrauch mit unter stark schwankt.

Kartenmaterial:

Wir hatte eine Übersichtskarte im Maßstab 1:xxx und eine Detailkarte 1:xxx dabei, auch bei aktuellen Karten (unsere waren aus dem rumänischen Fachhandel - Stand Anfang 2005) differieren die Klassifizierung mit unter erheblich, also am besten beide Karten anschauen und die niedrigste Klassifizierung annehmen. Ab einer Klassifizierung von Gelb ist die Piste mit unter schon ein besserer Feldweg, die weißen oder durchsichtige Klassifizierung ist für ein Straßenmoped eher weniger zu empfehlen (andererseits habe ich von Leuten gehört die mit einer Yamaha R1 eine "Wüstentour" gefahren sind).

Übernachtungen und Unterkünfte:

Hotels gibt es in den ländlichen Gebieten wenig, Pensionas findet man überall, Private Unterkünfte je nach Gebiet (ob touristisch erschlossen). In des Sommermonaten kann es vor allem an den Wochenenden eng werden. Schlafsack und Zelt - eher nicht, außer man ist sehr oft außerhalb der Zivilisation

Empfehlenswert:

Reifenflickzeug vor allem für Schlauchlose Reifen (z.B. TipTop oder Polo), die Stopfen des original Flickzeug einer BMW GS ist für einen Enduroreifen fast nicht verwendbar. Zu überlegen ist für Schlauchreifen (prinzipiell auch bei schlauchlos verwendbar) diese mit einem Reifendichtmittel (eigentlich für Fahrrad/Rollstuhl), das es auf vielen Märkten/Flohmärkten gibt, zu füllen. Das Dichtmittel härtet nicht aus wie z.B. der Reifenpilot, ist zwar nur bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h zugelassen (die gefahrenen Geschwindigkeiten sind i.d.R sowieso nicht höher), aber ich denke immer noch besser als unterwegs den Schlauch zu flicken (insbesondere bei kleinen Schadstellen - die mit einem Schlauchlosen Reifen "fast" nicht auffallen).

Finanzen:

Geldautomaten gibt es überall (Euroscheckkarte), i.d.R. wird eine Pauschale Wechselgebühr erhoben, deshalb ist es natürlich besser größere Beträge abzuheben. Nicht vergessen sollte man auch kleine Euro (und ggf. Dollar) Scheine.

Fortbewegung:

Die Straßen (egal ob groß oder klein) sind mit unter äußerst tückisch, der Belag kann ohne Vorankündigung wechseln, Schlaglöcher, Sandpassagen treten meißt da auf wo sie nicht vermutet werden. Immer mehr als ausreichend Abstand vor allem wenn 2spurige Fahrzeuge vor einem fahren. Bei Tieren und Pferdegespannen, langsam, noch langsamer. Die Tiere können unerwartet die Spur wechseln oder ausbrechen. Bei Regen oder nasser Fahrbahn besondere Vorsicht - man weiß nie wie tief eine Pfütze ist. Bei nassen Feldwegen wenn nicht anders möglich immer durch die Pfütze durch (dort ist i.d.R. weniger Schlamm). Rumänen (und die anderen Ostblöckler) können die Geschwindigkeiten von motorisierten 2-Rädern schlecht einschätzen, deshalb Aufpassen beim Abbiegen und einordnen. Der Fahrstiel erinnert an Verkehrsdarvinismus.


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