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Man bringt viel mit aus Wolfsberg

von Prof. Edith Guip Cobilanski


Da beziehe ich mich nicht auf den selbst geernteten Hagebuttentee, auch nicht auf die Petersilienblätter aus Vroni Tantes Garten, die angeblich im Winter wundertätig sind, sondern auf die Liebe und Freundlichkeit, die dem Heimatstreuen auf allen "Wegen der Erinnerung" entgegenströmt. Die Menschen des Banater Berglandes waren und bleiben ein besonderer Menschentyp, der wie das rumänische Sprichwort sagt, den Lebensraum segnet: "omul sfânteste locul".

So kommt es, dass bei der Buchlacierung eines Erwin Iosef Tigla "Römisch-Katholische Kirchen im Banater Bergland" sich nicht weniger als 200 Gäste und Gönner des tüchtigen Mannes, der anlässlich seines 40-sten Geburtstages schon auf ein erfolgreiches mit viel Arbeit und aussergewöhnlichen Einsatz verbundenes Leben zurücksehen konnte, zumWohle seiner Bergland-Heimat.

Man kann behaupten, dass unser Bergland an diesen 4. Septembertag sein festliches Kleid anlegte, damit das Feiern kein Ende nehme. Und wo ist der Mensch dem lieben Herrgott, der Sonne und der Naturschönheit im Banater Bergland näher, als wenn nicht in Wolfsberg. Ja, diese "Luftschapper- und Margariten-Gemeinde" wird langsam aber sicher zu einer Kulturwarte des Banats.

Wenn schon Maestro Andrei Deleanu und Sorin Dogaru hier in der Kirche bei Kerzenlicht auf dem klavier und auf der Orgel spielen, wenn Pianistinnen vom Format einer Wanda Albota und Elisabeta Codreanu hier konzertieren so dass man Vivaldi, C. Maria von Weber, Schumann, Brahms, Mozart und .. und .. in der idyllischen Kirche zu hören bekommt, gewinnt man Vertrauen zu den Worten des Herrn Pfarrer Kandler, der stets meint: "auch nach mir wird es weitergehen".

Wer ein Gespräch führt mit dem ehrwürdigen, belesenen, alten Herrn, muss staunen über seine Kenntnisse bezugs Menschen des Banater Hügellandes. So weiss Hochwürden, dass hier das Grundbuch nicht soviel zu sagen hatte wie das Wort des Richters und seiner Amtskollegen in den Gemeinden; dass die Rechtsanwälte aus Karansebesch und Reschitz wenig Geld verdienten mit den Wolfsbergern und Weidentalern, weil alles in den Gemeinden gelöst und geordnet wurde. Ich erfahre auch, dass das Verhältnis zwischen Orthodoxen und Katholiken in Slatina in seiner Amtszeit ein sehr gutes war, obwohl die Katholiken sich "Nemti" nannten, wo sie eigentlich keine waren. Von Slatina bis Sadova wurde nie das Wort "der Teufel" ausgesprochen und niemals kehrten die Bauern der Sonne den Rücken, denn diese spendet Leben und Kraft und viel anderes mehr, ... erfährt der Zuhörer in der alten Pfarrkanzlei, dabei die Kälte nicht empfindend, genau wie in der kalten Kirche, wenn die Studenten von Giovanine Galante ihr Streichkonzert bieten.

Für weitere gesellige Stunden sorgt Erwin Tigla, begleitet von den "Dirndeln-Madeln" des Franz Stürmer-Chors, allen voran das Europa-bekannte Kamermuzik-Trio E. Lupsiasca, Rusitschka und Stoianovici. Es sei hier gesagt, dass ein gutes Essen beim Petzi-Wirten viel besser mundet, wenn aus dem Nebenzimmer der Schneewalzer ertönt.

Für das Aufrechterhalten des "Alt-Wolfsberg" sorgen die heimatstreuen Bauern, die ständig hier sind oder in den Sommermonaten heimkehren - alles ist weiss getüncht, alles Holz gestrichen, so dass die komischen Holzgebilde der Int. Bildhauer-Gesellschaft SIS nicht stören, ja selbst um Mitternacht brennt Licht auf der Strasse für den, der Wege der Erinnerung gehen will ... Wenn nur nicht die Einsamkeit so böse einschlagen würde, in jenen Teil des Dorfes oberhalb der Motels, wenn Besucher, Dichter, Künstler, Musiker aller Art wieder abziehen.

Diese alle bringen ungeheuer viel mit aus dem gesegneten Hochland Banats und lassen oft wenig zurück. Ich verspreche dieser Banater Heimat der Berge und Almen meine ewige Liebe und Zuneigung und glaubt mir, liebe Bergländer - das ist mehr als der sagenhafte Schatz aus dem Prisloper Wald.

(Dieser Artikel erschien auch in der Zeitschrift "Echo")

Prof. Edith Guip Cobilanski / Sept. 2001

Baba Dochia D8 Ap.3

1900 Timisoara

Rumänien


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