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Mit Auto, Boot und zu Fuß durch Rumänien

Reisebericht - Juli 2002

von Tobias Rohleder


Freitag, den 12.07.02

Es ist jetzt 17:30 Uhr. Ich bin in BARUTH/MARK angekommen und habe die Thermoskanne mit frischem Kaffee aufgefüllt. Nun heißt es auf Jens, Gabi und Paula (5 Jahre) warten. Dann wollen wir über ZINNWALD, PRAG, BRATISLAVA nach BUDAPEST fahren, wo wir morgen früh auch noch Ruth einsammeln wollen. Anschließend geht es dann über SZEGED in Richtung Rumänien. Dort wollen wir alle zusammen 14 Tage Urlaub machen.

Etwa 20:00 Uhr sind dann J&G&P da und wir laden mein Gepäck in den Transporter und schnallen mein Boot noch mit zu den anderen beiden auf das Dach. So genaue Pläne, was wir wo in Rumänien machen wollen, haben wir bis jetzt noch nicht, entsprechend reichlich ist auch das Gepäck. Große und kleine Rucksäcke zum Wandern, wasserdichte Säcke und Boote zum Wasserwandern, dünne und dicke Schlafsäcke, ein leichtes und ein großes Zelt, einen Propangaskocher und einen in Campingausführung u.s.w..

Mal sehen wo es uns so hinverschlägt!

 

Samstag, den 13.07.02

Wir sind gut in Budapest angekommen und warten hier vor dem Bahnhof, mal wieder auf Ruth. Es ist jetzt 8:30 Uhr. Die Fahrt bis hierher verlief ohne Zwischenfälle und ein paar ungarische Forint haben wir auch schon besorgt. Auffallend viele alte Autos sind hier, zwischen den Neubaublöcken, zum Sterben abgestellt. In Deutschland würde man diese sicher mit viel Liebe wieder aufbauen und als Oldtimer fahren und präsentieren.

Bereits zu dieser, noch recht frühen Stunde ist es sehr warm und das Wetter wird wohl heute sehr schön werden. Nun muß ich mal kurz zum Bahnsteig, Ruths Zug muss jeden Moment einrollen.

Zisch... 14:00 Uhr und das erste Urlaubsbier rinnt durch unsere Kehlen. Wir sitzen in SZEGED/ UNGARN im Thermalbad und beginnen unseren Urlaub so richtig.

Ruth ist wie erhofft und eigentlich auch kaum bezweifelt gut und vor allem pünktlich in Budapest angekommen. Gemeinsam sind wir dann nach SZEGED weitergefahren um uns hier ein wenig von der Fahrt zu erholen und etwas im Thermalbad zu relaxen. Morgen wollen wir dann über NADLAC nach Rumänien einreisen und dann Richtung Süden zur NERAKLAMM fahren. Fürs Thermalbad ist es ja eigentlich viel zu warm, aber wenn wir einmal hier sind ...

 

Sonntag, den 14.07.02

Nachdem alles wieder im Bus verstaut ist, gehen Jens, Gabi, Paula und Ruth noch mal ins Thermalbecken, während ich ein paar Notizen für den Reisebericht mache.

Wir waren gestern noch in der wunderschönen City von SZEGED und haben sehr gut zu Abend gegessen. In jedem Lokal, hier in der Stadt, gab es Live-Musik und auch ein Popkonzert mit Fernsehübertragung fand vor dem NOVOHOTEL statt. Dies liegt genau auf der anderen Seite des Flusses, gegenüber von unserem Zeltplatz. Auch auf dem Restaurantboot, daß ein Stück flußab festgemacht ist, wurde gestern noch lange gefeiert. Der Abend war sehr warm und das von Jens vorrausgesagte Gewitter fand nicht statt.

So gegen 12:00 Uhr werden wir wohl nach Rumänien starten.

 

Montag, den 15.07.02

Gestern ist noch so einiges passiert. Nach einem relativ unproblematischen Grenzübertritt nach Rumänien, der nicht wie geplant in NADLAC, sondern etwas westlicher an einem neuen Grenzübergang in der Nähe von MAKÖ stattfand, sind wir nach SINNICOLAU MARE weitergefahren. Wartezeit an der Grenze ca. 20 Minuten (der Grenzbeamte fand wohl Ruths nagelneuen Paß etwas zu neu und erlegte mit ihm erst mal die Fliegen in seiner Hütte). Anschließend sind wir über TIMISOARA in Richtung RESITA gefahren. Unterwegs hat Jens dann das Auto irgendwie kaputt bekommen. Die Batterie war total tot und nach dem Ausschalten der Zündung, ging es dann erst mal nicht weiter. Da der T4 aber noch eine zweite Batterie hat, sollte das eigentlich keine große Sache sein. Also, die hektische Suche nach etwas Werkzeug beginnt. Ergebnis... ein Multitool! Also, ran an die Arbeit! Aber nach fest kommt bekanntlich lose, nur war es diesmal nicht die Schraube die brach, sondern das Multitool. Erneute Suche nach etwas Werkzeug. Ergebnis dieses Mal, eine Zange und ein 13èr Maulschlüssel. Nach erfolgtem Batterietausch fahren wir dann weiter nach RESITA, ohne dabei die Klimaanlage und die Kühlbox einzuschalten. Nach einem kurzen Abstecher zum VF. NEMANU MARE ( na gut wir hatten uns verfahren), mieten wir uns dann eine kleine Hütte für die Nacht auf einem Campingplatz in der Nähe von RESITA ( 12 Euro)!

 

RESITA

Die Kirche renoviert und die Fabrik verfallen

Heute sind wir zuerst noch mal nach RESITA gefahren, um ein paar Päckchen zur Post zu bringen und vielleicht einige Wanderkarten zu kaufen. Karten gab aber leider keine und die Sache mit den Päckchen hat sich auch nicht als ganz so einfach, wie gedacht erwiesen. Also, das Postamt befand sich im Keller eines riesigen Gebäudes, dass von außen nur als ein Palast der ROMTEL (rumänische Telekom) zu erkennen war. Wer in Rumänien mal ein Päckchen aufgeben möchte, sollten nach einer „Mesagerie“ Ausschau halten. Bei der Weiterfahrt von RESITA über ANINA und BOZOVICI mussten wir auch noch lernen, dass das mit dem "fara Plumb" - Sprit (bleifrei) in manchen Gegenden immer noch ein Problem sein kann.

Die Polizei lernten wir auf der Weiterfahrt leider auch noch kennen. Nachdem wir etwas Geld in BOZOVICI am Automaten abgehoben hatten, bin ich etwa 10 Meter auf einer Einbahnstraße in die verkehrte Richtung gefahren, um vom Parkplatz wieder auf die Hauptstraße zu gelangen. Das Einbahnstraßenschild hatte ich beim Parken nicht gesehen (da ist eine Bank, fahre mal schnell rechts rann u.s.w.).

Kam natürlich sofort ein Polizist angefahren, der vorher schon einige Male um den Bus geschlichen war. Für dieses Vergehen, kann man in Rumänien, mit einem Bußgeld zwischen 200.000 und 700.000 LEI (1 Euro ca. 33000 LEI) bestraft werden, wie mir der Polizist zeigte. Die Höhe legt der Polizist fest. Zuerst sollten es 250.000 LEI sein, aber beim Ausfüllen des Strafzettels waren es dann nur noch 200.000 LEI.

Nun begann aber die eigentliche Strafe. Nachdem der Polizist meine Papiere einkassiert hatte, wollte der nicht etwa das Geld, sondern ich musste auf eine Behörde (zum Glück war die nur auf der anderen Straßenseite) und dort meine 200.000 LEI bezahlen. War eine Menge Schreibkram für die Beamtin und mit der Quittung von ihr bekam ich dann meine Papiere zurück. Man stelle sich mal vor, es währe gerade Wochenende oder Mittagspause gewesen!

In ANINA dann wurden wir von einigen Kinder angebettelt, womit wir eigentlich schon viel früher gerechnet hatten. Vielleicht ein Indiz dafür, dass es auch in Rumänien endlich wieder bergauf geht!

Die NERA!

Kurz vor SOPOTU NOU haben wir eine Furt entdeckt, die sich mit der Wiese und der nur wenige Schritte entfernten Quelle einfach hervorragend eignet, um hier eine Nacht zu verbringen. Also haben wir unsere Zelte hier am Ufer der NERA aufgeschlagen. Morgen wollen wir von hier aus mit den Booten aufbrechen, um durch die NERAKLAMM bis SASCA MONTANA zu paddeln.

 

Dienstag, den 16.07.02

Die Fuhrt als Zeltplatz auszuwählen, war eine total geniale Entscheidung. Am Abend sahen wir etliche Bauern, die von der Arbeit auf den Feldern hier entlang kamen und zum Teil auch ihr Vieh hier zur Tränke führten. Mit einigen kamen wir auch ins Gespräch und eine Familie, die mit ihrem Pferdewagen hier die NERA querte war anscheinend besonders von uns angetan (oder vielleicht auch von dem Bier, welches wir spendierten) und Sophia (die Tochter) kam dann etwas später noch mal zurück, um uns eine Flasche mit frischer Milch zu bringen. Wir revanchierten uns mit etwas Schokolade für die kleinen Kinder und fragten, ob wir unser Auto am nächsten Tag bei ihnen unterstellen könnten. War überhaupt kein Problem.

 

Richtig viel Verkehr am Abend .........

Heute morgen bin ich dann zeitig aufgewacht, so das wir früh „in die Gänge“ kamen. Beim Wasserholen an der Quelle, sah ich dann einige der Bauern von gestern abend, die wieder auf die Felder zogen und sich hier noch etwas Wasser für den Tag abfüllten.

 

Auch ein Pferdefuhrwerk muss mal tanken

Nach dem Frühstück räumten wir dann das Gepäck für die Paddeltour aus dem Bus und während Ruth mit Jens das Auto zu Sophia brachten, packten Gabi und ich die Boote. Sophia erwartete die beiden schon an einer Kreuzung am Ortseingang, um ihnen den Weg zum Hof zu zeigen. Die ca. 3 Kilometer von SOPOTU NOU brauchten Jens und Ruth auch nicht zurückzulaufen, da das erste Fahrzeug sofort anhielt, um die zwei mitzunehmen. Etwas Milch und Ziegenkäse bekamen wir von Sophia auch noch mit auf den Weg. Multumesc!!

Die NERA präsentierte sich zu Anfang als schöner Wald- und Wiesenfluss, mit einer flotten Strömung. Man konnte immer unter einem schattigen Laubdach dahinpaddeln und machte auch mit wenigen Paddelschlägen gut Strecke. Leider war der Wasserpegel nicht besonders hoch, so das wir an den häufig auftretenden Geröllstellen mehr über die Steine schrammten, als über sie hinwegfuhren. Auch gelegentliches aussteigen und treideln war angesagt. Ein Pärchen Eisvögel begleitet uns ein Stück des Weges.

Wir haben schon recht früh (ca. 15:00 Uhr) eine sehr gute Stelle zum Zelten entdeckt, wo wir dann Schluss gemacht haben. Einige Wanderer haben ihre Zelte ebenfalls an dieser Stelle aufgeschlagen. Sie zeigen uns eine Quelle in der Nähe und den „LACUL DRACALUI“ (Teufelssee), einem kleinen See mit glasklarem Wasser, der sich in einer kleinen Grotte oberhalb des Lagerplatzes befindet.

Eines der Kinder, die auch mit hier waren, ist der Bruder von Sophia, wie nach einem recht schwierigen Dialog klar wurde (ich kann kein Rumänisch und er kein Deutsch oder Englisch). Ein anderer Wanderer wollten dann auf dem gemeinsamen Weg zur Quelle von mir wissen, ob es stimmt, dass man in Deutschland für das Holz für ein Lagerfeuer bezahlen müsse und ob es wahr ist, dass in Deutschland mit der Einführung des Euros die Preise angestiegen seien. Da erste verneine ich und weise darauf hin, dass es aber nicht erlaubt sei überall Feuer zu machen, beim zweiten bestätige ich ihm das gehörte. Er erzählt uns noch, daß man in Rumänien für einen verursachten Waldbrand 10 Jahre ins Gefängnis kommt und das er die EU für die „Futurpower“ hält. Ein weiterer Hinweis für den Aufwärtstrend in Rumänien?

Später habe ich dann eine Wasserschlange gesehen und Gabi hätte sich fast auf eine andere Schlange gesetzt, die aber noch rechtzeitig flüchten konnte.

Nach einigen vergeblichen Stunden des Angelns (Jens), gab es Reis mit Tomaten zum Abendessen. Ein Gewitter zum späteren Abend, trieb uns vom Lagerfeuer in unsere Zelte.

 

Mittwoch, den 17.07.02

Kling, klang, bimmel ... so wurden wir heute zum ersten Mal geweckt (7:00 Uhr). Eine kleine Herde Kühe zog mitten durch unser Lager, quer über die Boote (war nicht zu überhören) und knapp über die, im Wasser zum Kühlen liegenden Lebensmittel (deutliche Hufspuren in der Butter) zu ihrer Weide. Etwa 1,5 Stunden später stehen wir dann erneut auf und blinzelten beim Frühstück in die Sonne.

Bei der Weiterfahrt auf der NERA, konnten wir die wohl schönsten Stellen der Klamm, mit sicher 200 m hohen Felswänden links und rechts bewundern. Auch die Geröllstellen werden jetzt häufiger und wir passieren einige Stromschnellen (WW ll). An einer dieser Stromschnellen fordert die NERA auch zum ersten Mal Tribut. Ruth und ich werden gegen einen Stein gedrückt und unser Boot stellte sich quer zur Strömung. Wir sind kurz baden gegangen und nach dem Ausschöpfen des Bootes konnte es dann weiter gehen. Die Sonne lacht ja vom Himmel und die Abkühlung ist auch nicht so schlimm.

 

Da hatten wir noch gut lachen .....

Etwas später war Jens dann an der Reihe. Von der Strömung wurde er gegen einen Baum gedrückt und hatte keine Chance mehr wieder loszukommen. Nachdem sein Boot ebenfalls quer zur Strömung lag, konnte er ein Vollaufen seines Bootes nur durch einen „ Notausstieg“ verhindern, so das Paula nicht auf ihre Schwimmweste vertrauen und die noch recht spärlich ausgeprägten Schwimmkünste, demonstrieren musste.

Gabi hatte an dieser Stelle nicht ganz so viel Glück. Sie wurde unter diesen, gerade von Jens geräumten Baum, gedrückt und kenterte. Dabei zog sie sich ein paar übel aussehende blaue Flecke zu.

Aber auf Grund des schon erwähnten schönen Wetters und der wasserdichten Säcke, die unsere Habseligkeiten beherbergten, war das alles kein Problem. Nach dem Lenzen der Boote konnte unsere Fahrt dann weitergehen. Der Wanderpfad, der sich neben der NERA durch die Klamm schlängelt, ist hier an vielen Stellen aus dem Fels herausgeschlagen worden und man muss gelegentlich durch enge Tunnel. Auch muss, über recht abenteuerlich aussehende Hängebrücken oder durch Furten, die NERA immer häufiger über- oder durchquert werden. All diese wundervollen Sachen schon auf dieser eigentlich recht kurzen Strecke und die Freundlichkeit der Rumänen, machen einem die Entscheidung nicht leicht, ob man sich nun ewig hier satt sehen möchte, oder ob man nicht schnell zum nächsten Fluß, Bergkamm oder zur nächsten Klamm aufbricht, um ja nichts zu verpassen!

 

Im Hintergrund der Wanderweg durch die Klamm

Leider hat das Boot von Jens, anscheinen doch etwas mehr Schaden genommen als vermutet. Er kommt vor lauter schöpfen kaum noch zum paddeln und die nun wieder häufiger werdenden Geröllstrecken schlauchen total. Wir beschließen heute nicht mehr bis nach SASCA MONTANA zu paddeln. Einen passenden Platz zum Zelten, mit einer schönen Felswand gegenüber und einer Quelle direkt aus dem Fels ein kleines Stück flussauf, finden wir recht schnell. Feuerholz gibt es auch. Jens und ich brechen dann noch mal auf, um die Gegend etwas zu erkunden und wenn möglich nach SASCA MONTANA zu laufen. Ein Hirte, der in der Nähe mit seinen Ziegen unterwegs war, zeigt auf unsere Frage in eine Richtung und sagt „unu kilometru“.... La revedere! Und nach ca. 3 Kilometern sind wir dann im Ort.

Schotterpiste, Gänse und Hühner, ein paar Brunnen und vor den alten Bauernhäusern, vom harten Leben gezeichnete Menschen, die auf ihren Bänken in der Abendsonnen sitzen. Mit den teuren Wanderschuhen und von oben bis unten in Funktionsfasern gehüllt, komme ich mir hier ein wenig seltsam vor. Eine Kirche gibt es auch und natürlich zum Glück für uns, auch ein „Magazin Mixt“. Wir trinken erst mal ein Bier, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und kaufen dann noch zwei Brote, eine Büchse Pastete, Margarine, 4 Bier, einen Liter Wein und eine Flasche Palinka (zusammen etwa5 Euro).

Wir laufen zurück zu den Zelten und bei PALINKA, Wein und Regen klingt dann der Abend aus.

 

Donnerstag, den 18.07.02

Vor dem Frühstück versucht Jens sein Boot mit Wachs, Panzertape und viel gutem Glauben wieder dicht zu bekommen. Es hatte gestern, auf der Unterseite, zwei ziemlich große Risse davongetragen. In der Zwischenzeit kann man gut beobachten, wie der Pegel der NERA deutlich ansteigt. Unsere Feuerstelle von gestern, versinkt so nach und nach in den Fluten.

Nach dem Frühstück starten wir zum letzten Stück unserer Tour, bis zur Autobrücke in SASCA MONTANA. Die Sonne lacht wieder und der erhöhte Pegel der NERA macht unser Vorrankommen auch etwas leichter. Vielleicht möchte sie bei uns ja wieder etwas gut machen.

Nach ca. 5 Kilometern sehen wir dann den Kirchturm von SASCA MONTANA. Doch vor der Brücke hat irgend ein Architekt oder Ingenieur noch einen Hochwasserschutzwall gesetzt. Dieser kann uns nach all den schon bestandenen Gefahren auch nicht schrecken und nach kurzer Besichtigung fahren Jens, Gabi und ich mit je einem Boot hinunter. Ruth und Paula laufen den Rest der Strecke. Jens glaubt dann, er müsse so kurz vorm Ziel doch noch sinken, da das ganze Wasser, was sich schon wieder im Boot befand (das Heck war schon unter der Oberfläche), beim überfahren der Kante natürlich nach vorne in den Bug schoß und diesen unter Wasser zog. Etliche Liter Wasser liefen noch zusätzlich ins Boot, bevor der Bug doch wieder auftauchte. Gabi blieb kurz nach der Absturzkante an einem Stein hängen und mußte sich wieder befreien. Ich konnte das alles von hinten sehr gut sehen, machte noch mal kehrt, um etwas weiter rechts anzufahren und kam ohne Probleme hinunter. Unterhalb der Brücke landeten wir dann an und zogen die Boote aus dem Wasser.

Paula, Gabi und ich saßen blieben dann bei der Brücke, während Ruth und Jens losgezogen sind, das Auto aus SOPOTU NOU zu holen. Wir säubern die Boote, spielen Karten und warten auf die Rückkehr von Jens und Ruth.

Etwa gegen 21:30 Uhr kamen sie dann endlich mit dem Auto zurück. Die Armen mußten den ganzen Weg nach SOPOTU NOU laufen, da nur eine Schotterpiste dorthin führte. Kein Bus verkehrte zwischen den beiden Orten und SASCA MONTANA zog sich schon über etliche Kilometer hin. Auf der ganzen Strecke bekamen sie nur fünf Autos zu Gesicht, die zwar alle anhielten um sie mitzunehmen, aber beim besten Willen schon voll waren. Außer einem Kühlschrank passt halt nichts mehr auf den Rücksitz eines Dacias und auch mit drei Kindern ist die Rückbank schon ziemlich voll. Zwei der Fahrzeuge überholten sie später auch noch zu Fuß, da diese erst mal zum Abkühlen anhalten mußten. Auch der Rückweg war nicht besonders zügig zu absolvieren, da bei der Piste 20 km/h das Beste war, was man fahren konnte.

Aufgrund der späten Stunde mieten wir uns in einer Pension direkt an der Brücke ein. Auch hier bekamen wir die Freundlichkeit der Rumänen zu spüren. Der Inhaber des „Magazin Mixt“ (ebenfalls gleich an der Brücke) tauscht uns erst mal ein paar Euro gegen LEI und schickt nach seiner Tochter, die uns dolmetscht, als wir mit der Pensionswirtin verhandeln. Wir sollen in Deutschland ein wenig Werbung machen gibt man uns mit auf den Weg! Die Pension ist wirklich sehr schön und nach einer Rasur (die Herren der Gesellschaft) und einer schönen Dusche (alle) gibt es dann Abendbrot, Wein und Ramazotti.

 

Freitag, den 16.07.02

Nach dem Frühstück packen wir erst mal das Auto richtig und sortieren die Paddelsachen.

Weitere Paddeltouren fallen, aufgrund des Zustandes der Boote, bis auf weiteres aus und wir wollen zur TRANSFAGARASCH fahren.

Über die Schotterpiste geht es zunächst nach BOZOVICI dann über MEHADINA nach BAILE HERCULANE. Hier speisen wir erst mal zu Mittag.

Baden fällt aus, da wir eh schon hinter dem Zeitplan liegen. Nach BAILE HERCULANE geht es in Serpentinen wieder in die Berge, direkt am Fluß CERNA entlang. Ein wunderschöner Fluß nur etwas wenig Wasser zum Paddeln. Bis weit in die Berge ist jede nur mögliche Stelle am Fluß mit Zelten zugebaut. Eine Sache, die uns schon ein paar mal aufgefallen ist, welche wir aber so extrem zum ersten mal sehen. Wildes Campen ist zur Zeit in Rumänien offenbar sehr beliebt, selbst vor Campingplätzen werden die Zelte aufgeschlagen und wenn möglich noch am Zaun die Zeltleinen festgeknotet, die Campingplätze selbst bleiben aber meist leer. Leider gehen die Rumänen mit ihrer wundervollen Landschaft ein wenig achtlos um. Überall liegt Müll und Unrat herum und selbst Papier und ähnliche Dinge werden nicht verbrannt, was eigentlich kein Problem sein dürfte, da Feuermachen eine Lieblingsbeschäftigung der Rumänen ist, sondern alles liegt in der Gegend herum. Hoffentlich ändert sich dieses Verhalten möglichst bald! Ab und zu habe ich Gruben gesehen, in denen Hunderte von Büchsen vor sich hin rosten. Keine perfekte Lösung, aber ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Das Strommenschen

Nach einer Weile erreichen wir den Grund für den niedrigen Wasserpegel in der CERNA. Eine riesige Staumauer riegelt hier das Tal ab und hat die CERNA in einen gigantischen Stausee verwandelt.

Trotzdem ist die Landschaft herrlich und von der Staumauer aus und auch von dem Aussichtspunkt, der noch ca. 20 Meter über der Staumauer liegt, hat man einen tollen Blick ins Tal oder über den See. Im See fehlt schon eine Menge Wasser, was auf einen recht trockenen Sommer schließen läst.

  Der Stausee

Von hier geht’s dann weiter nach TÎRGU JIU, wo wir noch ein wenig einkaufen und auch Flickzeug für die Boote erstehen können. In HOREZU versuchen wir am späten Nachmittag auf einem Zeltplatz für die Nacht unterzukommen, aber der wird nicht mehr bewirtschaftet und wir fahren weiter nach BÂILE GOROVA ein Kur- und Badeort. Am Ortseingang entdecken wir gleich ein Schild mit dem Hinweis auf eine Pension. Wir fragen ein paar Kinder nach dem Weg und werden von einer jungen Mutter angesprochen, ob wir ein Quartier suchten. Sie sagt, sie könne uns zwei Zimmer vermieten und wir sollten mit ihr kommen. Also, die Frau und ihr Baby in den Bus und wir fahren zu einem, der wohl unvermeidbar in jedem Ort vorhandenen, Neubaugebiete. Dort erst mal etwas Aufregung und nachdem alle Nachbarn Bescheid wissen, ziehen Ruth und Gabi mit einer anderen Frau los, um die Zimmer zu besichtigen. Das eine Zimmer ist wohl das Wohnzimmer der Familie und das andere wurde noch eine Weile geheim gehalten. Als Ruth dann hinein schauen durfte, wurde auch schnell klar warum. Vor dem laufenden Fernseher lag ein Mann in schicker Feinripp-Unterwäsche im Bett und schlief seinen Rausch aus (zumindest roch es im Zimmer stark danach). Das sei doch aber alles kein Problem sagte man uns. Der Mann müßte ja sowieso gleich zur Arbeit und wenn wir bis 11:00 Uhr morgen früh weg wären ....

Wir beschließen nochmals zu versuchen die Pension zu finden und haben nach einiger Zeit auch Erfolg. Zielsicher, eine Tür neben der Pension, klopft Jens an und fragt nach zwei Zimmern. Das das nicht die Pension ist, fällt uns erst gar nicht auf und wir werden herzlich aufgenommen und bekommen zwei Zimmer, in denen es extrem nach Chemie roch. So etwas wie „1000 Tode für Insekten“ muß wohl auf der Flasche gestanden haben. Dafür sind die Zimmer aber billig und mit einer wundervollen Aussicht müssen wir uns auch nicht herumärgern. Einfach perfekt! Ein wenig wundere ich mich noch, steht doch über dem Eingang Villa NUTZI SI MILICIA und nicht MARE wie die Pension laut der Hinweisschilder heißen sollte.

Die Wirtin erzählt uns, daß sie das Haus vor zwei Jahren von den Kommunisten bekommen habe und sie es zur Zeit noch renovieren. Es scheint wohl so etwas wie ein Altersheim gewesen zu sein.

 

Samstag, den 20.07.02

Heute haben wir die KARPATEN überfahren. Auf der TRANSFAGARASCH (keine Angst es geht ihnen gut)!

Diese, eigentlich sinnlose und mit vielen Opfern gebaute Straße aus der Ceausescu-Ära, überquert das FAGARASCH-GEBIRGE von Nord nach Süd und verbindet TRANSSILVANIEN mit der WALACHEI. Im Lauf der Zeit hat sich die Straße aber zu einem Touristenmagnet entwickelt. Das Panorama ist einfach toll und man sucht automatisch nach abgestürzten Autos in den Schluchten. Jens hat noch einen Bus in Erinnerung, der vor ein paar Jahren abgestürzt sein muß und noch vor 3 Jahren als stummer Zeuge der Tragödie in einer der Schluchten gelegen hat. Inzwischen hat man ihn wohl weggeräumt, aber wenn man die Manöver einiger Fahrer (überwiegend mit Bukarester Nummer) sieht, hätte er als Abschreckung wohl besser seinen Platz da unten behalten.

Von BÂILE GOROVA kommend fahren wir über CURTEA DE ARGES und nehmen die TRANSFAGARASCH von Süden her in Angriff. Bevor wir aber richtig ins Gebirge fahren, halten wir noch mal an und machen ein Picknick mit lecker gegrillten Putenschenkeln und Schafskäse. Ein paar Wanderer sprechen uns an und machen sich Sorgen, dass wir versuchen könnten, den ARGES mit den Booten herunterzufahren. Der ARGES fließt an der Straße entlang ins Tal. Ein schöner Wildfluss mit leider sehr wenig Wasser. Im Frühjahr mit WW-Booten sicher ein Erlebnis! Am Pass angekommen, besichtigen wir das Klo mit der wohl schönsten Aussicht und auf der anderen Seite des Tunnels dann eine ehemalige Jagdhütte Ceausescus. Sie liegt hier, in einer wunderbaren Lage am BÂLEA-SEE und dient heute als Baude für die vielen Wanderer. Ein Restaurant gibt es hier auch und wir nutzen die Möglichkeit einen Kaffee zu trinken. Eine Wanderkarte vom FAGARASCH-GEBIRGE können wir hier auch kaufen. Auf der Nordseite fahren wir wieder ins Tal und schlagen unsere Zelte am Ufer des CÎRTISOARA auf. Wir teilen uns den Platz mit einem Rumänen und dessen Frau, die die TRANSFAGARASCH mit Ihrem Trabi (Baujahr 86) überwunden haben. Da es inzwischen geregnet hat ist alles Feuerholz ziemlich feucht und will nicht so richtig brennen. Unser netter Zeltnachbar hat damit aber überhaupt kein Problem, er hat eine Flasche FUEL-MIX unter seiner Motorhaube und schon nach einem kräftigen Schluck über das Brennholz gibt es keine Schwierigkeiten mehr beim Anzünden. Gerne revanchieren wir uns bei ihm und helfen dabei, seine Flasche Wein auszutrinken und er gibt sich wiederum Mühe unsere Schokoladenbestände zu dezimieren.

Für morgen planen wir eine Tageswanderung hinauf zum Pass.

 

Sonntag, den 21.07.02

Sehr früh am Morgen schon, baute unser Nachbar sein Zelt ab und bricht mit Frau und Trabi wieder in Richtung Heimat auf. Wir kommen erst etwas später aus den Schlafsäcken und fahren nach dem Frühstück und dem Abbau der Zelte wieder in Richtung FAGARASCH-GEBIRGE bis zur CABANA CASCADA, die den Aus- und Endpunkt unserer heutigen Tour darstellen soll. Hoch zu Fuß und runter mit der Seilbahn.

Eine Menge Wanderwege kreuzen sich hier an der CABANA und deshalb gibt es hier auch eine Menge Wegmarkierungen. Wir folgen einem Wegweiser in Richtung Gipfel.

Nach einem sehr steilen Anstieg können wir dann am Fuße eines Wasserfalls die Aussicht auf die TRANSFAGARASCH genießen. Wasserfall?? Hä? Also, Karte raus, mal nachgeschaut und festgestellt das wir etwas vom Weg abgekommen sind. Aber der richtige Weg kann doch eigentlich gar nicht so weit sein!! Die Seilbahn konnten wir ja auch sehen.

Den Weg zurück laufen möchten wir nicht und so bleiben uns noch zwei Möglichkeiten. Als erstes könnten wir links ein Stück in einer Rinne hochklettern, um auf die Straße zu gelangen oder wir versuchen, querfeldein den richtigen Wanderweg zu erreichen. An einem der Hänge können wir einen Schaafpfad erkennen, der in etwa die Richtung zu dem Weg hat, der uns zum Pass bringen würde. Wir versuchen den Pfad und nach etwa einer halben Stunde können wir dann das blaue Dreieck erspähen. Wir folgen nun dem richtigen Wegzeichen und nach einer kleinen Weile verlassen wir die Waldzone und haben einen tollen Blick in das Tal. An einem kleinen Felsen machen wir erst mal Rast und stärken uns mit Salami, Brot und Schokolade.

 

Jeder braucht so seinen Leithammel ...

Anhand der Gondeln, die sich genau vor uns treffen, können wir nun auch sagen, dass wir etwa die Hälfte der Strecke geschafft haben. Kurz nach unserer Rast treffen wir dann auf einen Ziegenbock, der sich seinen linken Vorderlauf verletzt hat. Etwas weiter voraus können wir eine Schafherde hören und da der Weg nicht besonders breit ist und der Bock so ziemlich freiwillig mitkommt, treiben wir ihn vor uns her in Richtung Herde. Die Herde ist etwa 50 Meter unter uns und wird von einem Schäfer mit seinen Hunden bewacht. Wir treiben den Bock etwas näher an die Kante, so das der Schäfer ihn sieht und nachdem er sich mit ein paar Hunden auf den Weg gemacht hat, laufen wir weiter in Richtung Gipfel.

 

Der Schäfer auf dem Weg zu dem Ziegenbock

Der Schäfer ruft uns dann noch ein „Dankeschön“ hinterher. Irgendwie muss er mitbekommen haben, dass wir Deutsche sind. Auf dem relativ freien Gelände sind nun sehr häufig die blauen Dreiecke zu sehen und den einen oder den anderen Witz, über den zu schweren Farbeimer können wir uns doch nicht verkneifen. Kurz unter dem Pass war die Farbe dann aber anscheinend alle. Die Markierung taucht nur noch sporadisch auf und schließlich verlieren wir sie ganz. Macht aber nichts, die Baude können wir von hier schon sehen. Natürlich kommt was noch gefehlt hat! Innerhalb von 10 Minuten zieht es sich total zu und wir latschen die letzten Meter durch dichten Regen.

 

Der Wasserfall

In der Baude legen wir uns dann erst mal soweit trocken und genehmigen uns eine heiße Schokolade. Dann geht es zur Seilbahnstation. Nicht mal ein Euro kostet die Fahrt zurück ins Tal. Hätten die Masten und die Seilstücke, die auf der Hochtour immer mal wieder zu sehen waren, uns eine Mahnung seien sollen? Laut Jens stammen die von der alten Bahn, die wohl mal abgestürzt sein soll. Aber diesmal hält das Seil und wir gelangen sicher zur CABANA CASCADA.

Mit dem T4 fahren wir dann in Richtung OLT. Einer der größeren Flüsse Rumäniens, der zunächst von Nordosten kommend, einige Zeit parallel zum Gebirge fließt und dann am TURNU ROSU das Gebirge durchbricht, um dann weit im Süden in die DONAU zu münden. Leider sind die Informationen aus dem DKV-Führer nicht sehr präzise, dafür aber um so grauenvoller. Ist da doch von einer großen Strecke die Rede, die total verschmutzt sein soll und auch mit jeder Menge Wasserkraftwerken versucht man uns abzuschrecken. Im DKV-Führer steht etwas über Gerüchte, das die Wasserkraftwerke schon bis zum „ ROTEM TURM“ im Bau seien sollen. Die Infos sind alle aus dem Jahr 1986. Aber misstrauisch wie wir nun mal sind, machen wir uns trotzdem auf den Weg in Richtung FARGARASCH. Zwischen SIBIU und FARGARASCH verläuft der OLT an der E 68 entlang und wir wollen mal einen Blick auf ihn werfen. Etwa 60 Kilometer hinter SIBIU entdecken wir dann ein Schild mit der Aufschrift Camping und einem NL in der Ecke. Also biegen wir in Richtung CIRTA ab, um auf dem Campingplatz die Nacht zu verbringen. Auch haben wir die Vermutung, dass sich der Campingplatz am Ufer des OLTS befindet. Nun CIRTA liegt zwar am Ufer des OLTS, der Campingplatz aber mitten im Ort. Er wird von einem holländischen Paar betrieben und ist aber, trotz des fehlenden OLTS, sehr schön. Hinter dem Platz fliest ein kleiner Nebenfluss, so als kleiner Trost für uns. Leider müssen wir auch erfahren, dass flussauf und flußab je ein Wasserkraftwerk steht. Also, nichts mit paddeln auf dem OLT. Die Sonne lacht auch wieder vom Himmel und nach dem Einchecken und dem Zeltaufbau endlich mal wieder eine schöne Dusche. Von Gabi und Ruth werden wir mit Spaghetti und Tomatensoße (aus richtigen Tomaten trotz der Holländer hier) verwöhnt. Die Haushündin bekommt den Rest des Essens, denn dem Blick eines Golden Retrievers kann man nur schwer widerstehen. Nach dem Essen laden wir das defekte Boot ab, um die Lecks wieder abzudichten. Der rumänische 2K-Spachtel hält sehr gut, ist aber wahrscheinlich hoch giftig. Mal sehen was Jens in Zukunft so für Krankheiten entwickelt!

Da wir wohl im Unterbewusstsein so nahe wie möglich am Wasser seien wollten, haben wir unsere Zelte direkt am Zaun aufgeschlagen, wodurch sich einige Zigeunerkinder animiert fühlten, uns anzubetteln. Wir verteilen ein paar Süßigkeiten und schicken sie weg. Später kommt dann noch eine alte Zigeunerin, die um Brot und Zucker bittet. Sie bekommt unser letztes Brot, ein paar Zigaretten und noch ein paar Süßigkeiten, da wir nur wenig Zucker dabeihaben. Von jetzt an haben wir unsere Ruhe und machen es uns am Lagerfeuer gemütlich. Zu später Stunde kam dann die Chefin des Platzes zu uns ans Feuer, um uns mit einem kleinen Schnaps willkommen zu heißen. Da Jens sich schon in Richtung Schlafsack verabschiedet hat, laden wir sie ein, das überzählige Glas zu leeren. Sie erzählt uns, dass sie vor einem Jahr und zehn Monaten mit ihrem Mann ihre Heimatstadt nahe der holländischen Küste verlassen hat und den Campingplatz hier, im Juli 2001 eröffnet haben. Auch ihre Eltern sind inzwischen in Rumänien und ihr Bruder hat sich in eine Rumänin verliebt und lebt nun auch hier. Er möchte im nächsten Jahr eine kleine Bäckerei für süßen Kuchen und so eröffnen. Ein Test hat ergeben, dass die Rumänen wohl ausgesprochene Leckermäuler sind. Von dem, was sie sonst noch so erzählt hat, ist mir noch besonders in Erinnerung geblieben, wie sie den ersten Winter hier erlebt hat. Sie sagt, dass dann hier absolute Stille herrscht und sie anfangs, nachts deswegen nicht schlafen konnte. Wenn ich mir die Geräusche der Grillen und anderen nachtaktiven Tiere wegdenke und auch das Rauschen des Flusses ausblende kann ich das mir sehr gut vorstellen.

Also, dann vielen Dank und Gute Nacht!

 

Montag, den 22.07.02

Schutzwall aller Christen“ – So der Titel, den der Papst 1483 der Stadt SIBIU verliehen hat.

Nach dem Frühstück (wann sonst?), beschließen wir heute mal mit der rumänischen Staatsbahn die 60 Kilometer bis SIBIU zu fahren. Die Fahrkarten für uns alle kosten 92000 LEI ( ca.3 Euro). Paula fährt noch kostenlos.

Bei einer Zugfahrt in Rumänien sieht man zwar eine Menge interessanter Leute, die abenteuerlichen Sachen (wie Löcher im Boden usw.), die man so gehört hat, können wir aber nicht entdecken. Unterwegs haben wir fast ständig den OLT im Blick und müssen einen, fast völlig mit Beton gezähmten und mit Wasserkraftwerken aller 20-30 Kilometer verbauten Fluss ertragen!!

Nachdem wir, den wohl zu jeder größeren rumänischen Stadt gehörenden Ring, aus hässlichen Neubaublöcken durchfahren haben, steigen wir nach 1,5 Stunden Fahrt am Hauptbahnhof von SIBIU aus. In der Altstadt kann man überall noch den Reichtum der Stadt entdecken, den sie einst besessen haben muss. Die Torbögen zu den Hinterhöfen sind mit reich verzierten Toren verschlossen und auch die Fassaden sind reich verziert und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Einige der Häuser sind bereits renoviert worden und haben ihren alten Glanz zurückgewonnen. Leider gibt es noch eine Menge Häuser, die weiter auf diese Wiederauferstehung warten. Am Markt essen wir erst mal gut zu Mittag und hier ist auch der alte Charme der Stadt schon wieder recht gut zu erkennen.

  Der kleine Markt

Auf einem kleinen Markt erstehen wir dann noch etwas Obst, Gemüse und ein Stück Fleisch zum Grillen.

 

Hauptsächlich Gemüse und andere Lebensmittel werden auf dem Markt angeboten

Am Bahnhof erwartet uns ein bereits völlig überfüllter Zug und nach einem kurzen Gespräch mit dem Schaffner, lassen wir uns in der ersten Klasse nieder. Anhand des Zustandes des Waggons kann man keinen Unterschied zur zweiten Klasse ausmachen. Einzig die Mitreisenden, scheinen einen etwas besseren Lebensstandart zu haben. Kurz vor CIRTA kommt dann der Schaffner und kassiert 40000 LEI Aufschlag von uns. Die Lei verschwinden ohne Quittung in seiner Tasche aber man sollte nichts schlechtes von den rumänischen „SEF DE TREN“ halten. Er bemüht sich sehr, dass wir unseren Bahnhof nicht verpassen und kommt schon zwei Stationen vorher mit dem Hinweis, dass wir jetzt aussteigen müssten.

Abends, am Lagerfeuer gibt es dann Gemüsepfanne, Steaks und ein paar Bier. Auch der Regen ist wieder Bestandteil des Abends. Die Erfahrung der letzten Tage sagt uns aber, dass morgen sicher wieder die Sonne scheint.

 

Dienstag, den 23.07.02

Um am Ende des Urlaubs nicht ganz Rumänien durchfahren zu müssen, brechen wir heute schon mal in Richtung Westen auf. In SIBIU biegen wir dann aber nach Süden ab und fahren am TURNU ROSU vorbei nach BREZOT, wo wir wieder nach Westen abdrehen und dem Fluss LOTRUL in die Berge folgen. Vielleicht ist der ja zu bepaddeln?

Fehlanzeige auch hier Staudämme und Wasserkraftwerke! Die Landschaft ist aber wieder sehr schön und über eine etwas bessere Schotterpiste fahren wir weiter in die Berge hinein. Ziel ist ein Naturschutzgebiet in der Nähe von PETROSANI.

Unterwegs immer mal wieder eine Baustelle, wo ein paar Männer und auch Frauen damit beschäftigt sind, die Straße zu reparieren und Steinschlaghindernisse aufzubauen. Auch hier habe ich wieder den Eindruck, einer Besserung der Situation in Rumänien. PETROSANI selbst ist eine reine Bergarbeiterstadt mit verfallenen Neubaublöcken, den typischen Zechentürmen und den, dem Erzabbau anschließenden Fabriken. Kurz gesagt das ganze Tal sieht über etliche Kilometer einfach zum Kotzen aus.

Dieses aber in einer Perfektion, die dem Ganzen so etwas wie Charakter oder Charme verleiht. Das Tal selbst, stellt so etwas wie eine Sackgasse dar und auf einer Wanderkarte, die wir von dieser Gegend haben, ist ganz am Ende eine CABANA eingezeichnet. Wir folgen also der Straße und auch hier sind massive Straßenarbeiten im Gang. Offensichtlich will man die Zufahrt zu einigen Hotels und Touristenkomplexen verbessern. Bei der Weiterfahrt gewinnen wir aber auch Höhenmeter und so langsam wird es immer einsamer und die ersten Zweifel, ob hier überhaupt noch jemand lebt, kommen in uns auf. Auf ca. 1300 Metern erreichen wir dann doch die CABANA CÂMPUSEL. Eine größere Gruppe Tschechen und ein paar einzelne Wanderer sind schon hier. Der Hüttenwirt bemüht sich um uns alle, er haut die Wiese für die Zelte, mit der Sense und mit seiner Motorsäge schneidet er dann auch noch etwas Feuerholz. Wir bedanken uns mit einer Flasche URSUS und etwas später kommt Ion noch mal, um uns zu einer Besichtigung der CABANA mitzunehmen. Das Essen ist aber auch fast fertig (Micis und Kartoffeln vom Grill) und damit nichts anbrennt, geht nur Jens mit in die CABANA. Wie vermutet dauert es dann auch eine ganze Weile, bis er wieder zurückkehrt. Er wurde von Ion, dem Cabanaboss mit TUICA bewirtet, musste den Käse verkosten und kennt die Familiengeschichte schon recht gut. Aufgrund der Bilder in der CABANA und um vielleicht einen Tipp für Ruth zu bekommen, die gerne eine Verhaltensregel haben möchte, was sie bei einer Begegnung mit einem Bären machen soll, fragt Jens Ion und einen Kletterer, der ebenfalls in der CABANA nächtigt, nach dem URS (Bären). Ion erzählt, dass er schon recht häufig Bären gesehen hätte, die aber immer wegliefen. wenn er ein Foto machen wollte.

Wir entwickeln, aus den gewonnenen Informationen, eine ultimative und für jede Bärenart einsetzbare Abwehrtechnik. Sie ist so genial und einfach, dass wir uns fragen warum da noch niemand vor uns draufgekommen ist. Also, zum absoluten Bärenschutz braucht man eigentlich nur ständig einen Fotoaperrat um den Hals hängen zu haben!

Während Jens weg ist, schlagen wir uns den Bauch voll und bewundern einen tollen Mondaufgang über der Felswand, die ein Stück hinter der CABANA aufragt. Die Temperatur ist inzwischen auf 6 Grad gefallen und wir können gut schlafen.

 

Mittwoch, den 24.07.02

Heute wollen wir eine kleine Rundtour durch die Berge machen. Es sind ca. 5 Stunden zu laufen und etwa 800 Höhenmeter zu überwinden. Wir sind zwar heute recht früh aufgestanden, aber bei den Frühstücksvorbereitungen kommt dann Ion zu uns und möchte uns die CABANA zeigen. Da wir ja gestern abend schon nicht mitgegangen sind, lassen wir uns jetzt gerne herumführen.

Die CABANA macht einen sehr guten Eindruck auf uns und nach der „Führung“ bekommen wir dann auch noch Tee (irgendwelche Kräuter und Pflanzen die Ion selber sammelt und trocknet). Für Paula hat Ion eine heiße Schokolade parat. Zu einem oder zwei Gläschen TUICA lassen wir uns dann auch noch nötigen. In guter Stimmung gehen wir dann wieder zu unserem Frühstück zurück und haben einen Teller mit Käse, sowie eine Schüssel mit Lauchzwiebeln und Tomaten dabei, die Ion uns unbedingt schenken wollte.

Etwa 11:00 Uhr brechen wir dann in Richtung Gipfel (2014 m) auf. Zunächst geht es auf einem gut markierten Weg (rotes Dreieck) durch einen Buchenwald mit sehr steilem Anstieg, später werden die Buchen dann von Tannen abgelöst. Nach etwa einer Stunde haben wir die Baumgrenze überschritten und steigen nun auf felsigen Gelände, dass zunächst noch von einigen Krüppelkiefern erobert wurde, weiter auf. Kurz unterhalb des Gipfels entdecke ich dann eine Höhle, die aber nach ca. 5 Metern in einem sehr schmalen Gang übergeht. Dort quetsche ich mich dann doch nicht hinein und kehre zu Jens, Gabi, Ruth und Paula zurück. Die haben sich inzwischen etwas ausgeruht und so können auch die letzten Meter des Aufstiegs in Angriff genommen werden. Oben gibt es dann für jeden etwas Gipfelstürmerschokolade und wir biegen in Richtung Osten ab und folgen ab hier dem Kammwanderweg mit dem roten Band als Markierung. Der Weg, den wir für den Abstieg ausgewählt haben, ist laut Karte dann ohne Markierung. Nach einer Weile des vergeblichen Suchens, vermuten wir dann, dass der Weg nur auf unserer Karte existiert. An einem Nachtlager von einem Schäfer vorbei halten wir uns dann an einen Seitenkamm, der etwa an der Stelle, wo auch der Weg sein sollte, vom Hauptkamm abzweigt.

Auf dem Kamm kommen wir noch recht gut voran und auch der Abstieg ist hier noch nicht besonders steil. Unterhalb der Baumgrenze wird es dann aber immer schwieriger, einen gangbaren Weg zu finden, zumal es auch immer steiler wird. Wir schlagen uns aber trotzdem weiter durch den Wald. Solange es bergab geht, kann ja nicht alles falsch sein. Auch die Richtung stimmt wie ein gelegentlicher Blick auf den Kompass zeigt. Nach einer Weile kommen wir dann an eine extrem steile, etwa 100m breite Stelle, die links und rechts von Felswänden begrenzt wird.

Ich klettere zunächst alleine weiter und Jens, Gabi, Paula und Ruth warten auf mich. Nach vielleicht 30 Höhenmetern gelange ich dann an den Fuß der rechten Felswand. Ich halte mich an der Wand und laufe ein Stück parallel zum Berg. Nach ein paar Metern trete ich dann auf eine Lichtung, die unverkennbar von einem Wildpfad durchkreuzt wird, der in südliche Richtung verläuft. Genau unsere Richtung denke ich und kraxle zurück, um die anderen zu holen.

Paula reichen wir uns gegenseitig das steile Stück herunter und Ruth machte eine kleine Rutschpartie auf dem Hosenboden, aber sonst geht alles gut. Dem Wildwechsel folgend, gelangen wir in eine enge Schlucht, die im Frühjahr sicher als Bachbett dient. Auch Bären scheinen diesen Weg zu nutzen, wie ein großer Haufen Bärenschei.... und ein paar umgedrehte Steine von beachtlicher Größe zeigen. Ruth hängt sich ihren Fotoapparat um den Hals und wir anderen geben uns Mühe, nicht zu leise durch den Wald zu schleichen, um den Bären nicht zu überraschen oder gar versehentlich in die Enge zu treiben. Die Schlucht verläuft nun nach Süden. Genau dorthin wollen wir auch und als wir dann aus dem Wald treten sehen wir ein rotes Dreieck und keine 300 Meter vor uns die CABANA. Paula schläft schon eine Weile bei Papa auf den Schultern und Gabi und Ruth brennen die Beine ein wenig wegen der vielen Brennnesseln.

Wollte ja keiner auf mich hören, als am Morgen nach der Länge der Hosen gefragt wurde. Beim Zelt gibt es dann erst mal einen kleinen Snack und einen großen Schluck Wasser, den wir mit einem kleinen Schluck Whisky herunterspülen. Zum Abendessen gibt es dann mal Makkaroni mit Tomatensoße.

 

Der Bergrücken soll uns wieder nach Hause führen soll uns

Später wärmen wir uns von außen am Feuer und von innen mit Grog. Die Temperatur ist inzwischen wieder auf 6 Grad gefallen. Heute ist Vollmond und bei sternenklarem Himmel bestaunen wir wieder einen wundervollen Mondaufgang. Auch Ion ist noch mal zu uns heruntergekommen und wieder besseren Wissens mache ich ein paar Fotos vom Mondaufgang. Ion bittet uns dann, noch mal mit ihm in die CABANA zu kommen und in Erwartung des einen oder anderen TUICAS folgen wir ihm gern. Aber in der Küche erwartet uns dann nicht nur die wieder aufgefüllte Flasche TUICA, sondern auch noch ein Topf voller „SUPA“, die einfach wundervoll schmeckte. Wir hatten große Mühe Ion zu erklären, dass wir schon reichlich zu Abend gegessen hatten. Ion spricht außer rumänisch nur etwas russisch und französisch. Der Kletterer mit den Englischkenntnissen war heute nicht mehr da und so mussten Hände und Füße bei der Unterhaltung mitarbeiten. Wir hatten trotzdem oder gerade deshalb eine Menge zu lachen. Später spielt Ion uns noch auf seiner Mundharmonika vor und singt ein selbst geschriebenes Lied auf der Melodie von Fernando (ABBA). Im Laufe des Abends ging dann auch der Stromerzeuger mangels Sprit aus und Ion holt seine Petroleumlampe vom Regal. Wir versprachen ihm für morgen, etwas von unserem Sprit und gingen dann ziemlich spät erst ins Bett.

 

Donnerstag, den 25.07.02

Paula startet heute schon 6:00 Uhr in den Tag.... Durchfall ... Auch Ion, der Jens mit Paula draußen gesehen haben muss, kommt dann gleich mit einer Flasche und einem Schlauch gelaufen, um seinen Sprit abzusaugen.

Richtiges Aufstehen dann so gegen 9:30 Uhr. Beim Frühstück zubereiten kommt dann Ion schon wieder und versucht, total aufgeregt uns etwas mitzuteilen. Je mehr vom Frühstück fertig wird, um so verzweifelter scheint Ion zu werden. Trotz der Gefahr, die nächsten ein bis zwei Stunden nicht wieder aufzutauchen, gehe ich dann mit ihm hinauf in die CABANA. In der Küche sehe ich dann den Grund für die Aufregung. Ein großer Topf Spaghetti mit BRÂNZA (Schafskäse), ein Topf Tee und eine Kanne Kaffee standen da auf dem Herd und auf dem Tisch war für uns schon eingedeckt. Mir bleibt nichts anderes übrig, als die anderen zu holen und die vom Vorabend übriggebliebenen Nudeln den streunenden Hunden zu geben.

Nach diesem recht üppigen Frühstück, halten wir uns aber vom TUICA fern, da wir ja nachher weiter wollen. Vor der Abreise machen wir aber noch ein paar Fotos und tauschen die Adressen aus. Ion zeigt uns seinen Fotoapparat, der aber aus Mangel an Batterien und Film nicht einsatzbereit ist. Der Film ist kein Problem, habe ich doch genug dabei und Gabi findet auch noch ein paar passende Batterien. Also machen wir Ions Fotoapparat auch wieder startklar. Wir wollen ja nicht, dass unser neuer Freund vom Bären angefallen wird! Ion schenkt uns dann auch noch eine Menge Käse und wir revanchieren uns mit einer Salami, einer Büchse mit Würstchen, etwas Schokolade und unserem letzten Bier. Etwas Geld hinterlegen wir ihm noch in der Küche. Nach einer herzlichen Verabschiedung bauen wir dann im Regen unsere Zelte ab und starten nach einer nochmaligen Verabschiedung in Richtung SZEGED/UNGARN.

In DEVA gibt es dann noch ein spätes Mittagessen und Jens, Gabi und Paula machen noch ein paar Besorgungen auf dem Markt, während Ruth und ich im Internetcaffee nach einer passenden Zugverbindung für Ruth suchen. Im Caffee zerstört Ruth dann noch einen Computertisch, aber das soll hier nur am Rande erwähnt werden.

An der Grenze in NADLÂC geht es dann zuerst recht zügig, aber etwa 5- 10 Autos vor uns kommt die Abfertigung zum Stillstand, so dass wir in aller Ruhe den Sonnenuntergang hinter den Grenzhäuschen betrachten können. Insgesamt brauchen wir zwei Stunden für den Grenzübertritt. So gegen 23:00 Uhr bauen wir dann unsere nassen Zelte in SZEGED auf, die aber in der leichten Briese, die hier den Fluss heraufweht, schnell trocknen.

 

Freitag, den 26.07.02

Paula hat in der Nacht gebrochen und immer noch Durchfall. Also, Gammeltag in SZEGED im Thermalbad. Ruth und ich versuchen am Bahnhof eine Fahrkarte für Ruth zu erstehen, was sich aber als gar nicht so einfach erweisen sollte, wie wir anfangs glauben. Der von uns in Ungarn inzwischen erwartete Computer für die Reservierungen, ist doch nur ein Buch, in dem alles eingetragen wird. Ruth möchte von GYÖR nach HEIDELBERG fahren. Budapest-Hauptbahnhof scheint auch nur sehr schwer über Telephon erreichbar zu sein und wir werden aufgefordert in einer Stunde wiederzukommen ...

Ruth und ich laufen in der Zwischenzeit noch mal zum Zeltplatz zurück, um die Bahncard zu holen, die Ruth dort vergessen hatte. Jens und Gabi treffen wir gleich am Imbiss hinter dem Eingang, wo sie sich etwas zum Mittag gönnen. Paula macht Erholungs- und Mittagsschlaf und da wir auch Hunger haben bestellen wir uns auch lecker gebackenen Käse. Ein kühles Bier tut uns bei der Hitze auch gut. Leider mussten wir den Imbiss ziemlich plötzlich verlassen, da Jens irgendwie an das Pfefferspray in Ruths Rucksack gekommen ist. Natürlich musste er damit herumspielen und ein Test, ob da überhaupt was drin ist musste auch sein.

Der Wind stand günstig, sodass die Wolke quer durch den Imbiss zog. Alle Gäste und das Personal fingen plötzlich an zu husten und zu niesen. Auch wir bekamen etwas ab. Die Gläser zu leeren und auffällig schnell die gastronomische Einrichtung zu verlassen war alles was uns einfiel, um Ärger zu vermeiden. Jens und Gabi gingen zurück zu den Zelten und Ruth macht sich mit mir noch mal auf den Weg zum Bahnhof. Dort passierte dann etwa folgendes.

Wir treten ein und möchten die Fahrkarte abholen ... Liege- und Schlafwagen sind alle belegt .... Dann eben einen Sitzplatz .... das Buch .... Kommen sie bitte in einer Stunde wieder .... eine Stunde später .... Sitzplatz ist gebucht .... Probleme mit der Bahncard ... ein paar Telephonate .... Sie wollen mit Karte bezahlen ... das Kartenlesegerät wird aus dem Schrank geholt und angeschlossen ... Ruth hat endlich ihre Fahrkarte!!!

Bei unserer Rückkehr geht es Paula dann schon wieder ganz gut und wir essen Kuchen und trinken eine Tasse Kaffee. Anschließend werden die Sachen schon mal soweit sortiert und zum Abendbrot wird noch mal gegrillt.

 

Sonnabend, den 27.07.02

Gegen 11:00 Uhr starten wir endgültig in Richtung Deutschland. Ziemlich zeitig sind wir dann in GYÖR, so das wir noch mal so richtig schick essen gehen. Dann verabschieden wir uns von Ruth, die wir am Bahnhof aussetzen und fahren über BRATISLAVA, PRAG, TEPLICE, DRESDEN zurück nach BARUTH wo ich mich dann um 3:00 Uhr in der Nacht von Jens, Gabi und Paula verabschiede, die ca. um 5:00 Uhr wieder in JOACHIMSTHAL sind.

Ein sehr schöner Urlaub mit tollem Wetter liegt nun hinter uns. Von den Rumänen sind wir mit offenen Armen und stets mit einem Lächeln und voll Freundlichkeit aufgenommen worden. Gern werde ich in dieses Land, dass auch als das Herz Europas bezeichnet wird, zurückkehren ...

 

Am liebsten gleich morgen ...

Bild & Text:

Tobias Rohleder, Leipzig


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