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Die Wassertalbahn

Reisebericht von Stefan Iseli

14.07.01-28.7.01


Im Wassertal verkehrt zurzeit täglich die RG-Holz Company mit einem Dampfzug und der gelben Diesellokomotive. Eingesetzt wird die neue Dampflokomotive „COZIA-1“ 764 408. Die COZIA-1 verkehrt meistens bis Faina, teilweise aber auch bis zur Abzweigung nach Macarlau. Das Gleistrasse ist bei dieser Verzweigung so schlecht dass es nicht mit einer Lokomotive befahren werden kann. Von dort aus werden die leeren Holzwagen mit einem Traktor hinaufgezogen und die beladenen Wagen heruntergerollt. Jeder der beiden Züge fährt täglich (ausser Sonntags) mit 10-20 Holzwagen zurück. Eine Seltenheit war als die Diesellokomotive wegen einer Revision nicht fuhr und die COZIA-1 30 Wagen mitnahm. Das meiste Holz wird momentan per LKW in andere Sägereien gebracht. Die Regeln bei der RGH sind sehr streng und werden vom Personal zumindest im Bahnhof eingehalten. Auf jedem Zug ist ein Zugschef der die Fahrkarten kontrolliert oder verkauft (dies funktioniert noch nicht so ganz da erst einzelne Touristen kontrolliert werden). Es empfiehlt sich die Fahrkarten im Bahnhof in Viseu de Sus (vis à vis vom gelben Turm) zu kaufen. Eine Tageskarte kostet 10DM, eine Wochenkarte kostet 30DM (Achtung: gilt nur bei der RG-Holz Company). Es sollte unbedingt das Datum auf der Rückseite der Fahrkarten kontrolliert werden! Eigentlich sollte an jedem Zug ein Personenwagen vorhanden sein, was aber meistens nicht zutrifft. Man sitzt dann in einem total überfüllten Personenwagen oder wenn möglich auf einem Flachwagen. Die RG-Holz Company hat zwar einen offenen und einen geschlossenen Personenwagen der aber ständig entgleist. Aber man kann ja nicht „alles auf einmal“ haben. Die Abfahrtszeiten sind alle beim Bürogebäude angeschrieben. Wer aber zu knapp auf den Zug will kann ihn auch mal verpassen, denn manchmal fährt er auch 10 Minuten früher als angeschrieben. Es empfiehlt sich besser „früh als spät“. Die Abfahrtszeiten sind zwischen 6:30 Uhr und 7:30 Uhr.

Zur Strecke: Momentan ist die RG-Holz Company immer noch damit beschäftigt Streckenabschnitte zu reparieren und grosse Flussverbauungen zu erstellen. Die Reperaturarbeiten werden sicherlich noch 2-3 Jahre dauern. Die Verbauungen bestehen meistens aus Gitterkörben die mit Steinen gefüllt werden müssen was natürlich sehr zeitaufwendig ist. Die schlimmsten Schäden sind aber behoben so dass die Strecke wieder bis Coman befahren werden kann.

Wer auch einmal im Wassertal bleiben möchte kann dies am besten in Faina tun, dort sind neue kleine Holzhäuser die sehr günstig vermietet werden. Um im Wassertal zu übernachten ist nur ein Schlafsack und etwas Proviant notwendig. Die Häuser sind aus eigener Erfahrung sehr zu empfehlen, von Faina aus unternahmen wir letztes Jahr eine sehr schöne Wanderung zu der alten Bergwerkssiedlung wo wir ein alter Mann antrafen. Er war der einzige der dort noch wohnt. Für den Entdecker und Abenteurer Warten noch so manche verlassene Bergwerke und Stollen.

Nun zur Viseuforest: Die Viseuforest ist auch nicht mehr das was sie einmal war, oder besser gesagt es gibt nicht mehr so viel „Fahrtüchtiges“ wie auch schon.

In der ersten Woche verkehrte die Dampflokomotive 764-436 der Viseuforest fast täglich. Die 764-469 steht zur „Revision“ im Schuppen. Wann und wohin ein Zug fährt erfährt man erst kurz vor der Abfahrt. Meistens verkehren die Züge bis Comanu selten wird auch der Novatgraben bedient. Bei der Viseuforest sind auch Dampfsonderzüge in den Novatgraben möglich. Dazu haben sie einen sehr schönen geschlossenen und einen offenen Personenwagen. Der Dampfsonderzug der in dieser Woche fuhr, fuhr bis zum Schienendreieck bei Poiana Novat. Bei dieser Stelle wurde eine Längere Mittagspause eingelegt und uns blieb genügend Zeit um weiter oben Wasser zu fassen und unsere Holzvorräte zu ergänzen. Danach besammelte sich die Ganze Zugbesatzung auf einer Wiese zum Mittagessen, wobei wir fast überhäuft wurden mit Köstlichkeiten. Nach einem kleinen Mittagsschläfchen ging die fahrt zurück. Neben der Dampflokomotive befinden sich wechselhaft der „Automotor“ und die grosse rote Diesellokomotive im Einsatz. Auch mit diesen Fahrzeugen hatten wir viele gute Erlebnisse. Bei der grossen Diesellokomotive muss ständig am Motor gewerkelt oder Kühlwasser nachgefüllt werden. Meistens ist aber eines dieser Fahrzeuge in Reparatur. Im Gegensatz zur RG-Holz Company ist bei der Viseuforest immer ein Personenwagen angehängt was den Fahrkomfort wesentlich verbessert. Die Fahrkarten werden im Zug verkauft, wobei der Kontrolleur alle Fahrgäste gleich berücksichtigt. Ohne Probleme kann man auch auf den Güterwagen oder auf der Lokomotive mitfahren und mit der Zeit auch selber als Lokomotivführer anpacken. Die Angestellten der Viseuforest sind sehr freundlich und zuvorkommend, aber es herrscht immer noch ein grosses Chaos (Rollmaterial, Abfahrten, Holzförderung etc.). Die Viseuforest ist ein Erlebnis für sich. Eines der schönsten Erlebnisse war mit den Einheimischen Holzfällern und Bauern in einem Wagen die Fahrt zu geniessen und Karten zu spielen, oder wenn man in die Kunst des Lokomotivbetriebes eingeführt wird. Die Reise nach Rumänien bietet jedem etwas. Aussergewöhnliche Erlebnisse sind an der Tagesordnung. Obwohl man manchmal etwas mit Kommunikationsschwierigkeiten zu kämpfen hat findet man immer eine Lösung. Die Arbeiter sind sehr freundlich und interessiert wo man komme und wie lange man bleibe. Viele haben und auch angeboten man könne bei ihnen übernachten; wobei man sieht, dass das Übernachten kein Problem ist.

 

Remarul 16. februarie

Eines der ältesten Lokomotivwerke in Rumänien, gegründet im Jahre 1870. Das Werk verfügt über eine eigene Giesserei, eine grosse Schmiede und eine Kesselschmiede. Ein riesiges Archiv von Bauplänen sichert eine Neuanfertigung von alten Lokomotivteilen. Die Serienproduktion von Dampflokomotiven ist zwar seit einiger Zeit eingestellt. Trozdem werden noch zahlreiche Dampflokomotiven, meistens für Kunden aus dem Westen restauriert. Auch die COZIA-1 wurde in diesem Werk aufgearbeitet und fahrtauglich gemacht. Momentan war die zweite Kleindiesellokomotive der RG-Holz Company in Revision. Die Lokomotiven werden individuell auf Kundenwunsch restauriert. Interessant zu ist sehen wie ganze Komponenten wie Kessel, Tender oder Gestänge neu gebaut werden. Auch eine Gartenbahnlokomotive (Spurweite 317.5mm) wurde erbaut. Das Werk beschäftigt ca. 1500 Mitarbeiter. Gearbeitet wird immer noch in zwei Schichten. Hauptsächlich werden Diesellokomotiven der CFR revidiert. Der Anteil an Dampflokomotiven beträgt nur ca. 2-3%, obwohl der verhältnismässig am meisten Geld einbringt. Nebenbei werden auch noch Gastanks und Heizwagen/Heizagregate für Personenzüge hergestellt.

Es empfiehlt sich für eine Führung sich anzumelden da die Zeit der Mitarbeiter meistens sehr beschränkt ist.

Remaul@microinfo.locicnet.ro

Tel.:004(0)-64-130477*, 436045*, 435276

 

Das Land und die Leute:

Viele Leute haben Respekt davor in den „wilden Osten“ zu fahren. Zu unrecht! Die Rumänen sind wohl ein Volk für sich, aber eines das noch die Gastfreundschaft kennt. Obwohl die meisten der Rumänen arm sind würde man wohl nie belästigt werden. Die Rumänen sind Leute die „lieber geben als nehmen“. Während den zwei Wochen im Wassertal übernachteten wir bei der Familie Bota in der Zipserei. Die Familie Bota ist eine langjährig bewährte Familie zum übernachten (Michael Schneeberger berichtete). Da das Haus sehr gross und gut eingerichtet ist, ist die Umgewöhnung gleich null. Dass das warme Wasser noch mit Holz aufbereitet wird erkennt man nur am Boilerofen. Das Essen und der Hausschnaps ist eine Delikatesse. Das Gemüse stammt allesamt aus dem eigenen Garten welcher natürlich stolz von Frau Bota gezeigt wird. Das Haus verfügt über einen grossen Umschwung mit einem Gemüsegarten und vielen Tieren. Die meisten Leute leben Hauptsächlich vom Eigenanbau von Gemüse. Es gibt fast keinen Hinterhof in dem man nicht Hühner, Schweine oder oftmals sogar eine Kuh finden würde. Wenn bei der Familie Bota alles besetzt ist, vermittelt sie sofort eine liebenswürdige Nachbarin. Wenn man ein bisschen die nähere Umgebung kennenlernen will (was ich sehr empfehlen kann) kann man bei Bota`s Fahrräder ausleihen. Als wir eine kleine Radtour unternahmen, lernten wir auch die schöne Umgebung der Stadt kennen. Schlechte Nebenstrassen sind schlicht zu vermeiden was sonst zu einem mühsamen Heimweg führen kann. Die Gegend ist sehr vielseitig und hügelig. Mich interessierten natürlich die stillgelegten Fabriken und die Sägereien, was man zur Genüge antraf. Als wir einen kleiner Hunger verspürten fuhren wir der Hauptstrasse entlang bis zu einer nonstop-Imbissbude wo wir zuerst den Verkäufer in seinem Garten suchen mussten. Auch Einkaufsmöglichkeiten gibt es in der Stadt genug. Jeden Freitag ist in Viseu-de-sus Markt was man erleben sollte.

Stefan Iseli

cffstefan.iseli@bluemail.ch


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