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Silvester 2000 in Rumänien

Bericht von: Stefan Kossatz / Berlin - Hohenschönhausen

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Also erst mal guten Tach hier! Nun noch wie es dazu kam. Die Idee hatten Adi und ich im vergangenen Sommer schon gehabt. Mit allen, einschließlich Alina und Mann in den Karpaten Silvester zu feiern. Schon als ich im Zug in Richtung Wien fuhr, freute ich mich schon auf das besagte Ereignis...

Am 28. Dezember war es dann wieder mal so weit. Wir standen, also Corinna und ich einschließlich Gepäck auf dem Bahnsteig in Berlin Ostbhf., wo wir auf den Nachtzug nach Budapest warteten. Der kam dann auch und wir stiegen ein und suchten unser Abteil auf, wir hatten einen Liegewagen. So war es uns sicher, daß wir den meisten Teil der Strecke schlafend verbrachten. Eine freundliche aber sehr gut hörbare Lautsprecheransage weckte uns mit den Worten, ... guten Morgen wir erreichen in Kürze Wien Westbhf.. Da mußte dann auch der letzte wach sein. Einige Zeit später Paßkontrolle während der Fahrt und gegen mittag waren wir in Budapest Keleti. Hier hatten wir dreieinhalb Stunden Zeit. Der Schnellzug nach Bukarest fuhr um 15.10 ab. Er war nicht ganz so voll. Dann in Lököszhaza ungarische und in Curtici rumänische Paßkontrolle und keine Probleme dabei. In Arad stiegen auch nicht so extrem viele ein. Der Zug hatte nur wenige Minuten Verspätung und fuhr auch recht schnell durch. In Simeria wartete Adi auf uns, als wußte das der Lokführer. Der Anschlußzug nach Petrosani ein Accelerat (Eilzug) stand schon in Arad abfahrbereit und hing sozusagen uns am Haken.

Wir wurden von Adi in Simeria erwartet. Da der uns folgende Zug noch ein paar Halte auf der Strecke hatte, kam er ca. 20 min. nach uns an. Adi hatte für uns schon Fahrkarten gekauft, denn das ist dann auch deutlich billiger, etwa 4 DM für eine Person habe ich dann bezahlt. Zugfahren ist in Rumänien schon ein richtiges Abenteuer und auch sehr billig. Eine Zugfahrt von Timisoara nach Bukarest kostet etwa 20 DM. So und nur fuhr auch unser Accelerat aus Arad ein. Ich finde an den rumänischen Zügen gut, daß sie so schön spärlich beleuchtet sind. Wir stiegen also in unseren Anschlußzug mit dem es nach Petrosani ging. Die schlummrige Beleuchtung des Wagens vermittelte etwas gemütliches. Etwas ungemütlich war, daß ein paar Zigeuner nicht von unseren reservierten Plätzen wollten. Aber wir wollten auch nicht mit denen im Abteil reisen. Also gingen wir in ein anderes hinein. Dann fur der Zug schon wieder los.

Wenn man hier tagsüber fährt, dann hat man eine landschaftlich sehr schöne Strecke zu sehen. Abgesehen von der wirklich häßlichen Ruine eines Hüttenwerkes in Calan. Kleine Bemerkung am Rande, wenn man in Subcetate oder Pestera Bolii aussteigt, ist man unweit von einigen sehenswerten Höhlen, unserer Zug hielt aber nur in Subcetate. Dann kamen auch noch die besagten Zigeuner und machten laut Musik im Gang wofür sie auch noch was haben wollten. Die in unserem Abteil Mitreisenden machten aber klar, daß sie das nicht wollten und dann machten wir die Tür wieder zu. Bis Petrosani fuhren wir eineinhalb Stunden. Der Anschluzug nach Lupeni stand schon da. Aber zunächst stiegen wir in einen falschen Zug der abgestellt war. Wir wieder raus über die Gleise zum richtigen Zug der auch bald darauf fuhr. Das spärliche Licht wurde deutlich heller als der Zug fuhr, als ob man einen Dimmer betätigt. Diesen Luxus sucht man in den hochmodernen Zügen in Deutschland vergebens. Wenn der Zug länger stand wurde es gleich wieder dunkler. In Lupeni stiegen wir an einem Haltepunkt aus, der nur aus U-Schalen besteht, damit man nicht so tief fällt wenn man aussteigt. Diese reichten aber nicht für die gesammte Zuglänge und wir waren hinten. Aber ein Schutthaufen tat es auch.

Die Herzlichkeit hier in Rumänien ist immer wieder erwähnenswert. Wir wurden zu Hause bei Adi wieder wie Freunde empfangen. Man muß antworten auf ,,Bine ati venit" mit ,,Bine v-am gasit". Wenn man von einem einzelnen mit ,,Bine ai venit" empfangen wird, sagt man ,,Bine te-am gasit".

Adis Mama hatte uns was zu essen gemacht ,,Ciorba de Burta" oder ,,sarmale" sind in Rumänien gängige Hausgerichte. Auch bot man uns einen selbstgebrannten ,,Palinca" an und ,,salata de vinete". Wir hatten von Weihnachten auch noch so viel übrig was wir alles dorthin mitnahmen. Adi sagte, daß es nicht nötig wäre, aber ich meinte für Nehmen gibt es als Revanche Geben. Es war bereits am frühen Morgen.

Am Nachmittag fuhren wir dann nach Câmpu lui Neag. Dort hatte ein Bekannter von Adi eine Hütte in der wir Silvester feiern wollten. Ein Freund nahm uns mit seinem Olcit mit. Der Weg dorthin ist wegen der vielen Industrie und Bauruinen nicht sehr ansehlich. Aber wenn man dann da ist, dann hat man einen sehr schönen Blick auf das Retezatgebirge. Wenn das Wetter gut ist was aber nicht so war, denn es regnete.

Die Hütte war kurz vor dem Wald das letzte Haus. Es war ein Plumpsklo da und fließend kaltes Wasser am Bach gegenüber im Wald. Am Abend kam dann Alina die ich auf dem Gáina-Berg das letze mal sah. Das war im Sommer 1999 (siehe Story Târgul de Fete). Auch noch weitere Leute kamen, die ich von unserer Tour ins Retezat in diesem Sommer kannte. Auch zu essen hatten wir reichlich und zu trinken (u.a.Hategana, viele Weißbrote, Auberginensalat, Kartoffelsalat, Rotwein selbstgemacht).

Wir fingen am Abend auch schon an, Party zu machen. Naturlich mit lauter Musik (rumänische Popmusik aus dem Musiksender Atomic). Denn man muß sich ja den ortsüblichen Bräuchen anpassen. Dann ging auch noch die Türklinke von unserem Zimmer wo wir mit noch acht Leuten drin schliefen, kaputt. So daß man nur noch von außen öffnen konnte. Also wenn doch mal die Tür zuknallte, dann mußte man warten bis einer ins Zimmer wollte. Oder man machte sich durch laute Geräusche bemerkbar in der Hoffnung sie würden die Musik übertönen. Der Regen ging am Abend in Schnee über. In der Nacht nahm die Bewölkung ab, so daß man einen wunderschönen klaren Sternenhimmel angezeigt bekam.

Am Morgen schaute ich aus dem Fenster und konnte die weißen Gipfel des Retezat teilweise sehen. Es war ein gutes Fotomotiv. Da ging ich raus und machte gleich ein Bild. Gegen Mittag versammelten sich sechs Leute um eine Höhle, die sich unweit der Hütte befand zu besichtigen. Wir zogen mit einer Petroleumlampe los, die reichlich voll war. An der Höhle die wir eigentlich anschauen wollten, liefen wir erst mal vorbei, entdeckten aber eine weitere kleine Grotte in die man durch einen schmalen Spalt in der Felswand gelang. Hier drin war der Gang max.1m breit, der sich nach etwa 10 m verengte. Einen abzweigenden größeren Gang inspizierten wir, man mußte allerdings teilweise auf allen vieren sich fortbewegen. Als es sehr eng wurde kehrten wir um. Wir sahen aus wie die Mehlmänner als wir wieder raus kamen. Dann zeigte man uns die andere größere Höhle. Diese war nicht sehr weit von unserer Hütte weg, oben im Wald unterhalb einer Felswand. Der Eingang war etwa 2 m hoch und bestand aus zwei Öffnungen. der Gang wurde nach innen hin niedriger und teilte sich. Im Kriechgang erreichten wir einen größeren Raum ca. 3m hoch. Schließlich gelangten wir zu einer Passage, wo man auf dem Hinweg durch ein Loch von knapp 1 m Durchmesser passen mußte. Der weitere Weg mußte mit etwas  Vorsicht begangen werden, denn im Boden konnte man in einen etwa 1 m breiten und ca. 3 m tiefen Spalt schauen, der in einen Raum von 25 m Höhe führte. In diesen Raum konnte man auch durch zwei übereinander liegende Öffnungen schauen und blickte in die Tiefe. Um hier weiter zu gehen muß die entsprechenden Hilfsmittel haben. Da wir das nicht hatten, kehrten wir um. In der Höhlendecke fielen mir die sogenannten ,,Hörner" auf. Auf dem Rückweg bemerkte ich irgendwann einen  deutlichen kühlen Luftzug, der auf die Nähe des Einganges hindeutete. An den Höhlenwänden waren auch Pfeile aufgemalt die nach draußen zeigten. Der Gang dem wir folgten, zweigte nun nach rechts ab und ich gelangte ins Freie. Das wußten aber die anderen, die noch drin waren. Ich wunderte mich nur, warum sie nicht nachkamen. Ich rief hinein und bekam als Antwort ich solle zurück kommen. Dieses tat ich auch und wir kamen über einen zweiten Eingang, der ca. 1 m hoch war ins Freie. Als wir um den Fels herumliefen gelangten wir zu Eingang 1. Dort nahmen wir erst einmal ein gekühltes Hategana zu uns.

Das nächste Abenteuer bestand darin, den Ofen im Zimmer wo wir schliefen, zu heizen. Denn er qualmte erst mal aus allen Ritzen. Am Abend machten wir noch einen Spaziergang zur Cheile butii. Wir konnten allerdings nicht hinein weil das Wasser zur Zeit zu hoch war. Diese Klamm ist einen Besuch wert. Ich war im Sommer schon drin. Am Abend war der Himmel klar, der Mond leuchtete die weißen Bergspitzen an, was sehr schön aussah. Wenn man auf das Klo mußte, war es sehr frisch, aber dafür hatte dieses Plumpsklo einen wunderschönen Karpatenpanoramablick, wenn man da drauf sitzt.

Abends wurde dann richtig gefeiert mit reichlich lauter Musik und viel Stimmung. Um Mitternacht stieß man auf ,,la multi ani, fericire si sánátate" an. Alina machte später in meiner Abwesenheit mit Cristi eine Videoaufnahme, wo sie mir das nochmal in Englisch wünschte. Dafür bedankte ich mich, indem ich sie umarmte. Diese Geste ist hier in Rumänien auch bei Begrüßungen und Verabschiedungen von Freunden üblich.

Am nächsten Morgen hatte es dann richtig geschneit. Ich machte noch ein paar Aufnahmen und Mittags ging ich mit Corinna und Alina und noch ein paar anderen zu der Höhle. Wir gingen aber nicht rein, denn die Lampe war alle.

Am Abend hatten sich die anderen ein paar heitere Spiele ausgedacht, z.B einen Faden mit einer Kartoffel am Gürtel zu befestigen und damit einen Flaschenverschluß zu bewegen. wir hatten alle sehr viel zu lachen.

Am 2.Januar war es sehr sonnig und ich machte noch ein paar schöne Bilder. Wir packten unsere Sachen zusammen, denn heute ging es nach hause. Vorher wurde noch ein Gruppenfoto gemacht und wir verabschiedeten uns von denen, die noch dablieben. Alina und Eci fuhren uns nach Lupeni zurück. Hier verabschiedeten wir uns von den beiden mit dem Versprechen uns auf dem Gáina-Berg im Sommer zu treffen. Adi fuhr mit uns noch am Abend nach Petrosani, wo wir uns verabschiedeten als der Zug kam, mit dem wir nach Deva fuhren. Dort hatten wir ca 90 min. Zeit, um den Schnellzug nach Wien Westbhf. zu erreichen. Von Curtici an hatten wir den Ungarnsparpreis und bis dahin bezahlten wir von Petrosani zusammen ca. 19 DM umgerechnet. Der Zug nach Wien kam auch pünktlich.Wir suchten uns ein nicht so volles Abteil, indem wir nach passieren der Grenzkontrollen ruhig schlafen konnten. Vorsichtshalber tat ich die Gepäckstücke nach hinten. Erst als wir an der österreichischen Grenze waren, wurde ich richtig wach. Um schnell heim zu gelangen, benutzten wir den ICE bis Göttingen und einen weiteren nach Berlin.......      

Stefan Kossatz / Berlin - Hohenschönhausen

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