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Reise in eine andere Zeit

19.-28.Juni 1998

ein Bericht von Thomas Fischer


Wir, das sind Bertram, studierter Dipl. Theologe, Susi die Heilerziehungspflegerin und ich, Thomas, Student der Elektrotechnik. Die Idee zur Reise ward, durch Susi´s Begeisterung (sie lebte und arbeitete ein Jahr in Lipova, Siebenbürgen ) inspiriert, auf einer Faltboottour, die böhmische Eger (Ohre) hinab, geboren.

Die Reiseplanung beruht auf einer guten ungarischen Karte der "verlorenen Gebiete", alten "Komm mit" und einem im Selbstverlag von einem Dresdner herausgegebenen Bergführer, keiner der jetzt im Handel erhältlichen Reiseführer konnte in puncto Tiefe den in der Dresdner Städtischen Bibliothek zu Tage geförderten "Altlasten" das Wasser reichen.

Am 19.06.98 beginnt unsere Reise ins vergessene Viertel Europas. Wir wollen den Nordosten Rumäniens kennenlernen, im Rodna-Gebirge einige Gipfel besteigen und anschließend über den Karpatenhauptkamm die Moldau erreichen, jenes alte Kernland des heutigen Großrumänien mit seinen faszinierenden Klöstern und zeitabgewandten Orten.

Vorabend

Um 18.49 setzt sich der EC von Dresden nach Prag in Bewegung, wo wir nach einem Kurzaufenthalt den so in Deutschland nicht mehr vorhandenen Anschluß ans südosteuropäische Bahnnetz gewinnen.

1.Tag-Samstag

Nach eintägiger Fahrt erreichen wir am 20. 06. gegen 18.00 Alba Julia, die weiße Stadt, verlassen diese aber nach einer für mich ersten Konfrontation mit den alltäglichen Verhältnissen, in dem von Niedergang gezeichneten Land. Über Klausenburg, die alte Hauptstadt Siebenbürgens im Karpatenvorland, erreichen wir schließlich gegen Mitternacht Salva am Fuße des Rodnagebirges.

Todmüde nach der langen Zugfahrt schleppen wir uns noch einige Kilometer und lassen uns schließlich hinter einer Kirche in die Schlafsäcke fallen.

2. Tag-Sonntag

Der nächste Morgen begrüßt uns zeitig mit Sonnenstrahlen im Gesicht und nach kleinem Frühstück mit einer Tasse leckeren tschechischen Kaffee’s brechen wir zur nächsten Etappe auf, die uns durch ein langes Flußtal, entlang dem wir den Hauptkamm des Rodna erreichen wollen, nach Parva führt. Der Weg dahin ist eine Schotterpiste, die unsere weichen Füße gleich richtig fordert, zumal wir alle Ausrüstung und Grundverpflegung für eine Woche auf dem Rücken tragen. Kurz vor dem Dorf kommen wir gerade rechtzeitig an der Kirche vorbei, um uns in den Zug der Bewohner heimwärts einzureihen. Alle gehen im Sonntagsstaat (wie bei uns zu Zeiten meines Großvaters!), tragen ihre besten Schuhe und vertauschen diese nahezu kollektiv beim Erreichen des Ortes mit den im ersten Hause untergestellten Gummistiefeln.

Dann kommen wir in den Genuß eines Bauernmarktes, wo neben Lebensmitteln aller Bedarf bis zur Holzklobürste bedient wird. Die unsäglichen asiatischen Plastikwaren haben sogar diesen abgelegenen Winkel erreicht. Der Hit ist ein alter DDR-Softeisautomat, ich denke gleich an‘s Komet-Speiseeis aus Großpostwitz. Susi meint, nach dem Genuß dieser leckeren Sache bekommen wir nach ihren Erfahrungen garantiert den "Flotten Otto", der sowieso kaum einem Reisenden in diesem Lande (wenn er den sich aus dem Lande ernährt!) erspart bleibt. Bedenklich stimmt uns schon, das außer einigen Grundnahrungsmitteln keine Waren aus einheimischer Produktion angeboten werden, sogar das Eispulver bezieht man aus Ungarn! Wir kaufen dicke Rettiche, Zwiebeln und Brot und Kirschen.

Einige Kilometer talaufwärts bietet sich uns hinter einer Brücke eine gute Übernachtungsmöglichkeit in einem zweigeschossigen Fachwerk mit Dach, das vielleicht mal eine Berghütte werden soll.. Ich bewundere die Holzarbeit, bei deren Anblick jeder deutsche Zimmermann im Hinblick auf die Haftung das Grübeln bekäme. Keinerlei Zinkungen, Querverstrebungen etc., alles auf Stoß vernagelt bzw. verklammert! Mitten durchs Fundament, das aus zwei übereinandergesetzen Hohlblocksteinreihen besteht, schlängelt sich ein Bächlein. Die Wochen vor unserer Tour gingen Jahrhundertniederschläge über Siebenbürgen nieder, so trat wohl auch dieses muntere Wässerchen hervor, unser Quartier an der frischen Luft mit fließend Wasser!

Nach abendlichem Bad im eiskalten Gebirgsbach und bewunderungswürdiger Köchelei mit dem kleinen schwedischen Trangia !!! (etwas für Puristen, mit einen fetten Benzinkocher kann jeder was warm machen!) gelingt mir ein kräftiges Chili. Dann wird noch etwas Gott und die Welt bedacht und wir betten uns in der "1. Etage" auf einen zusammengwürfelten Bretterboden, den wir noch etwas stabilisieren.

3. Tag-Montag

Wir wachen zeitig auf, die Sonne lacht und verheißt einen guten Tag, Bertram ist schon beim Frühstück zubereiten, es gibt leckere Wolf’sche Erdbeermarmelade mit rumänischem Brot, tschechischen Standart smes und dicken Rettich!

Dann gehen wir weiter dem Flüßchen nach, kommen an einem Forsthaus vorbei, wo man uns in Geschäftigkeit ignoriert und begegnen einigen Hirten, die auch nach oben, auf ihre Sommerweide wollen. Sie bieten uns an, uns von ihren Pferden hinauftragen zu lassen, wir lehnen mit der Erklärung von Urlaub und so ab. Sie können nicht verstehen, das Menschen scheinbar zum Vergnügen da zu Fuß hinaufsteigen. Wir werden sie noch treffen.

Zunächst wird der Weg langsam steiler (über 40 km von Salva entfernt sind wir immer noch auf 900m !). Dann hat der Fluß beim Hochwasser eine schmale Wegklemme mit Steinen und Holzmassen versperrt und wir müssen in waghalsiger Kraxellei weiter. Bald wir der Baumwuchs geringer, "Latschen" und merkwürdig großblättriges Kraut säumen den Weg, Spuren von Überweidung allerorten.

Gegen 16.00 stehen wir vor der Hütte der Hirten, aber Hütte ist noch geschmeichelt. Einige Äste sind zusammengeknotet und das ganze mit Folienresten, Rinde und Steinen abgedichtet und gesichert. Die Hirten machen Käse, in größen Tüchern wird die Milch entwässert und aus einem Brocken Steinsalz schlagen sie das Salz zum konservieren. Um Hütte und Gehege steht knöcheltiefer Schlamm (Schafe !), die Männer laden uns sofort ein. Man holt den Schnaps in 2 Liter Plastikflaschen, der dann mit Wasser verdünnt getrunken wird. Einige Männer trinken sichtlich zu oft, sie nennen ihr Alter, mit 25 Jahren haben manche kaum noch Zähne. Man wird bei diesem rauhen Leben nicht alt! Sie schenken uns ein Kilo Käse, viel zu viel für uns, aber sie bleiben fest.

Das ist eben diese balkanische Großzügigkeit, die ich auch an meinem serbischen Freunde immer beobachtete. Leider ist diese Großherzigkeit und Gastfreundschaft, die auf ihrem überkommenen Ehrbegriff fußen, oft gepaart mit einer Sensibilität für vermeintliche oder wirkliche Kränkungen, die dann die unseeligsten Auswirkungen hat. Wir schenken ihnen eine schöne ungarische Salami, die sie natürlich nicht annehmen wollen, sie hätten’s nicht nötig. Dabei haben die meisten nicht einmal Stiefel an den Füßen. Wir fotografieren sie, was sie total in Verzückung bringt, später haben wir ihnen die Bilder geschickt.

Weiter steigen wir auf dem Zahnfleisch steil im Weglosen zum Sattel "Tarnita dela Cruce", nachdem wir Luft geholt haben, genießen wir die Abendsonne. Wir wollen hier in einer einigermaßen geschützten Senke übernachten. Schon beim Zeltaufbau beginnt es zu regnen, wir werden eine stürmische Nacht im sich biegenden Iglu durchwachen.

4.Tag-Dienstag

Am Morgen beschließen wir abzusteigen, da das stürmische Regenwetter einen Gipfelsieg unrealistisch erscheinen lässt und wir unsere Sachen für die nächsten Tage trocken halten wollen.

Wir haben Schwierigkeiten, die verblichenen Markierungen zum Einstieg in’s Nachbartal des gestrigen Aufstiegs zu finden. Hier ist wohl seit den Hochzeiten des Rumänischen Sozialismus (also seit den frühen 70‘igern) nicht mehr gepinselt worden. Aber alles wird gut, bald sind wir gelehrige Pfadfinder. Am Abend bauen wir unser Zelt auf einer kleinen Bachwiese auf, die Sonne schaut schon ein Weilchen zu, wir trocknen die Sachen und planschen im Bach. Nach ordentlicher Nahrungsaufnahme und einigen Tee’s mit Tuzemsky-Rum fallen wir erschöpft in einen erholsamen Schlaf.

5.Tag-Mittwoch

Dem hellen Morgen folgen wir in’s Tal, wo wir auf malerische Ansammlungen von Häusern treffen. Beim Orte Rodna, von wo aus wir per Bus und Zug in die Moldau fahren wollen, fallen bald Industrieruinen, vergammelte Wohnblöcke und viele aufgebockte Roman-Laster auf, wenn ein Reifen fehlt, ist das wahrscheinlich ein Grund zum Ausrangieren des ganzen LKW.

Dann suchte ich Spiritus für den Kocher zu erstehen und bekam in der Apotheke schließlich den letzen halben Liter aus einer Steingutflasche mit altdeutscher Aufschrift, die noch aus der k.u.k.–Zeit stammte. Bushaltestelle und Fahrplan suchen wir vergeblich, die vorbeigehenden Frauen wissen aber auf unsere Nachfrage sofort sämtliche Zeiten und Busse, von so einem Nahverkehrsangebot kann man im fetten Auto-Deutschland nur träumen. Wir klappern mit einem Ikarus-Bus, durch dessen rostiges Bodenblech man die Straße sieht, nach Bistritz und besteigen am Abend da den Zug über den Pasu Birgäului, der mit Rekruten der Armee vollgepfropft ist. Habt ihr, werte Leser, schon mal 5 Stunden auf einer Wagonplattform vor der Toilette zusammen mit sechs anderen Leuten und deren Gepäck gestanden? Ensprechend halbtot entstiegen wir nach diesem Horror in Cimpulung Moldovenesc, nachts gegen 2.00, dem Zug.

6.Tag-Donnerstag

Nach wenig erholsamen Schlafversuchen fuhr der erste Bummelzug mit uns wohlbehalten nach Moldovica, wo wir einen wunderschönen Morgen im ersten der anvisierten Moldauklöster verbrachten. Die Malereien an und in der Kirche faszinieren uns, hier wird eine Zeit lebendig, in der Menschen noch ganz selbstverständlich Himmel und Erde als Einheit sahen und ihr Dasein auf´s Jenseits ausrichteten. Man weis nur wenig über die Farbenzusammensetzung, es ist eine Art Sgrafitto (siehe Dresdner Schloß), sie sind auch nach 500 Jahren noch gut in Schuß, dagegen blättern die im letzten Jahrhundert gemachten Ergänzungen ab.. Alles ist noch ganz ursprünglich, als erstes Anzeichen des Kulturtourismus, der sich ja eher sanft gebärdet, fiel ein Souvenirkiosk in’s Auge. Wir studierten die dortige Müllentsorgung, eine Nonne schob die Abfallschubkarre an den Gebirgsbach und kippte alles hinein, was ja auch Großstädte in Rumänien betreiben. Wir trampen weiter.

Ein kultiges Holänderehepaar mit Wohnwagen nimmt uns in halsbrecherischer Fahrt und mehreren Aufsetzern mit bis Suceavica. Wir kommen in´s Gespräch und sehen uns mit selbst nach 5 Wochen in Rumänien noch ahnungs- bzw. verständnislosen Kilometerfressern konfrontiert. Sie hielten sich an einen internationalen Campingführer, auf den Plätzen wurden sie heftig abgezockt, so ist Rumänien ein teures Urlaubsland.

Für diese Erfahrung entschädigte uns das Kloster mit seinen herrlichen Welt- und Gottesbildern. Wir gehen zur Kirche und werden aus unserer Betrachtung durch eine Schwester gerissen, die uns anspricht. Sie erzählt uns einiges zu den Hintergründen der Malereien, in gutem Deutsch, was sie sich autodidaktisch aneignet. Sie fragte uns nach Wörtern, die ihr immer bei der Erklärung der "Bilderbibel-Kirche" fehlen.

Wir machen eine Wanderung auf den Kreuzberg über dem Ort, dort bietet sich eine prächtige Aussicht auf die Kloster, das zugleich wichtige Wehranlage zur Beherrschung der Pässe in die Moldau war. Es ist ein richtiger Betrieb mit Klosterlandwirtschaft, die erstaunlich gut in Schuß ist. Fette Kühe und neue Dächer sowie ordentliche Anlagen zeugen von der kultivierenden Natur des Klosters. Nicht umsonst sagten unsere Vorfahren: "Unterm Krummstab ist gut leben! ". Die Schwester meinte auf unsere Anfrage, die Klöster haben mehr Bewerber, als sie aufnehmen können. Es leuchtete schon ein, wir verglichen nur das frische Gesicht der 42-jährigen Nonne mit denen ihrer Altersgenossinnen auf den Dörfern, die massig Kinder haben und dazu meistens die Familien ernähren müssen.

Ein Regen treibt uns nochmal in’s Kloster, wir fragen nach einem Nachtlager und man verweist uns auf eine Familie im Dorf, offensichtlich Verwandte. Die sind freundlich, geben uns ein gutes Zimmer und heizen den selbstgebauten Badeofen, dem lange nur rostiges Wasser entströmt, man wird ihn nicht oft nutzen!

Nach all dem Luxus gönnen wir uns den Besuch eines Motorest zwei Kilometer entfernt. Wir sind die einzigen Gäste und man bedient uns sichtlich unlustig im Siebziger-Jahre-Ambiente, wir können zwischen essen oder nichtessen wählen. Fazit: schlecht gegessen und viel bezahlt, wir werden in Zukunft lieber aus dem Lande leben. Nach einigen Bierchen auf der Bank vor dem Quartier werden wir endlich mal wieder richtig ausschlafen.

7.Tag-Freitag

Zeitig brechen wir auf und fahren per Bus tiefer hinein in die Moldau bzw. Bukowina, da wohnten früher auch Deutsche, die Großmutter eines Freundes stammt aus Radautz. Die Dörfer sind jetzt wesentlich gepflegter, alles strahlt einen gewissen archaischen Wohlstand aus, Ceaucescu hat diesen Landstrich nicht mit Industrieansiedelungen zerstört. Das Hauptverkehrsmittel ist der Panjewagen, ganze Familien fahren mit Sensen und Rechen aufs Feld, ich fühle mich wie in der "Guten, alten Zeit ". Wir wandern ein Stück mit, werden bestaunt angesprochen und dann von einem vorbeifahrenden Dacia mitgenommen. Der Fahrer, ein Lehrer, setzt uns im nächsten größeren Ort am Busbahnhof ab und wir erreichen am frühen Nachmittag Voronet, den letzten Höhepunkt unserer Kult(to)ur.

Das Kloster ist schon mit einem neuen Busparkplatz versehen, Händler bieten Waren für zahlungskräftige Touristen an, die EU finanzierte laut Werbetafel den Straßenbau. Hier begegnen wir erstmals richtigen Reisegruppen, Deutsche und Franzosen, die die Busse vor dem Kloster ausschütten. Dementsprechend unfreundlicher präsentierte sich das Personal des Kulturdenkmals, man hat´s nicht nötig (wie in der DDR! ), das Kloster ist lange aufgehoben, es gibt dort keine Mönche bzw. Nonnen. Nach der Besichtigung wandern wir in ein weites Tal hinein, wo Wiesen und Wald an den Hängen manch gutes Plätzchen zum Übernachten bieten. Wir bauen das Lager und verbringen den letzten richtigen Reiseabend bei deftigem Gulasch, Karpaci, einigen Schnäpsen und Gesang.

8.Tag-Samstag

Sechs Uhr steigen wir aus den Schlafsäcken, packen und frühstücken in Ruhe, immer noch Schafskäse aus dem Rodna! Dann laufen wir zur Bahn, der Rest ist Legende....

Heimreise (aufgeschrieben im Zug nach Prag)

Heimwärts ziehts mich von Süden ! Wir sind gerade auf der Rückreise von Rumänien, welches uns nicht loslassen wollte. Der Anschlußzug von Klausenburg hatte zwar das gewünschte Ziel Arad, erreichte dieses aber im großen Bogen von Norden. Offensichtlich haben wir den Direktzug auf einem anderen Bahnsteig nicht gesehen, man sollte eben nicht nur die Zielbahnhöfe vergleichen ! Somit verpaßten wir den abendlichen Zug nach Budapest. Das nächste Malheur gab’s in Arad, der auf dem Bahnsteig avisierte, von uns erwartete Nachtzug wurde umgeleitet (wie wir später erfuhren!), und zur gleichen Zeit wurde der Bahnsteig von einem anderen Express benutzt, dessen Schilder auf die Verbindung Constanza-Budapest hinwiesen. Als wir drinsaßen und uns gerade freuen wollten, bemerkten wir die falsche Fahrtrichtung, Sch... Der Schaffner bestätigte unsere Befürchtungen, wollte uns aber weiterhelfen, wofür er einen Phantasiepreis in DM, um die er uns zu erleichtern gedachte, verlangte. Nach unseren Protesten sank sein Preis und so ging die Sache für uns mit 40 DM ab, immer noch ein Heidengeld für eine Station falsch und zurück!

Der Sonntagmorgen sah uns noch in Arad, das wir gegen 6.00 verließen. Über Budapest kamen wir gut nach Prag. Das letzte Stück bis Dresden, wo am nächsten Morgen meine Prüfungskonsultationen beginnen, kann zum Problem werden, da der Nacht-EC nach Malmö zwischen Decin und Saßnitz keinen offiziellen Stop einlegt.

Ende

Ich hab´s geschafft, gegen 3.00 in der Nacht bin ich totmüde nach knapp 43-stündiger Reise zu Hause ins Bett gefallen. Es war nochmal eine lustige Story, des Nachts im verschlossenen Express zusammen mit dem BGS anzukommen. Das kam so:

Von Prag wollte ich so weit wie mgl. kommen und mit dem ersten Anschlußzug Dresden erreichen. Den Zug trennt man in Decin , nur die Schlafwagen werden weiterfahren. Als ich so auf dem Bahnsteig stehe, frage ich bei einem einsteigenden BGS-Beamten nach. Der verweist an den Schlafwagenschaffner, einen kleineren, graumellierten Mann mit pedantischem Gehabe. Er will erst gar nichts hören und fragt mich dann, wo ich denn herkäme. Auf meine Antwort: "Aus Rumänien." schaut er mich eine Weile an und sagt dann: "Da werd ich sie so kurz vor der Heimat nicht stehen lassen !". Einer dieser kleinen Momente, wo Leute einfach menschlich sind.

Thomas Fischer


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