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Mit dem Käfer nach Rumänien - Eine längst vergangene Reise im Juni 1981

ein Bericht von Attila Borbely


Durch irgentwelche Umstände (nenn es Jugend) kam ich erst im Juni 1981 zum erstenmal, mit meiner damaligen Frau nach Rumänien. Hämische Bemerkungen der Verwandschaft ob des 6 Volt Autos ignorierent, starteten wir frohen Mutes Richtung SSO. Außer einigen Wassereinbrüchen durch ein seitliches Loch im Blech auf der Beifahrerseite (behoben mittels eines an einer Tankstelle ausgeliehenen Körners für die Herstellung von Löchern in den Unterboden älterer Autos), viel Spaß an der Tankstelle als der Tankwart, trotz geöffneter Kofferraumklappe den Tank nicht fand und der wiederlichen Frage bei Regen: Licht oder Scheibenwischer (6 Volt), ging die Reise über Graz, Maribor, Belgrad, Vrsac bis Arad eigentlich recht gut von statten. Die Coupons habe ich in Belgrad alle einem Taxifahrer für umgerechnet 135 Mark angedreht.....und jeder hat sich wegen des guten Geschäftes gefreut, hat doch mein "Käferchen" nur 6,5 Liter auf 100 Km genommen. Ein bischen Öl durfte es da schon mehr sein, aber dem habe ich mit Altöl abgeholfen, da er (der Käfer) auf 1.000 Km 3-4 Liter brauchte.

Bis Vrsac an der jugosl.-rumänischen Grenze brauchten wir 2 Tage (Käferchen  Siebenbürgen).

Mit ca.5.000 Mark, einem VW Käfer, Bj.56 und 100 Mark Benzincoupons für Jugoslawien (wie blöd, für so ein Auto) ging es abends gegen 22 Uhr von Kassel ab. Vollgepackt bis zum "gehtnichtmehr", mit einem Duchschnittstempo von ca.75-80 kmh. Dann kamen wir nach Arad. Hier habe ich den echt rumänischen Ausspruch "drun bum in lucru" geprägt. Schlaglöcher, so groß, daß Käferchen fast darin verschwand. Hatte man diese glücklich umfahren, dann kamen die Hundsgemeinen. Ich meine die, die ca. 30 - 40 cm lang und eine Handbreite tief sind. Arad kostete uns 2 Radkappen, bei dem Gepolter konnte man gar nicht hören, was man wo verloren hatte (die beiden anderen wurden uns dann in Cluj auf einem Parkplatz geklaut, mit samt einem Aufkleber von Kassel).

Über Hunedoara ging es dann im Endspurt nach Cluj Napoca (Klausenburg). Wenn ich heute bedenke, was wir für einen Umweg wir gefahren sind, kann ich nur staunen. Eintreffen in Cluj am späten Nachmittag. Großmutter tod, keine andere Verwandschaft mehr vorhanden (in Cluj). Hektische Suche nach irgend jemandem, der Bescheid weis. Jemand gefunden. Wir müssen nach Rimetea (Torotzko), über Turda. Rimetea liegt etwa auf halber Strecke an der Straße von Buru nach Ajud. Den Abend sind wir noch einen Umweg gefahren nämlich: Cluj, Turda, Ajud, Rimetea. Durch die letzten Dörfer vor Rimetea mußte ich mit einer Taschenlampe leuchten (6 Volt und uralt). In Rimetea kam ich dann gerade noch in einer Herde schwarzer Büffel zu stehen, die ich hier das erste Mal gesehen habe.

Gegen halb Neun waren wir dann endlich im Haus meiner Tante. Hocherfreut über den weitgereisten Besuch holte mein Cousin eine Flasche Palinko (wird aus Kelterresten hergestellt) aus dem Keller. Am nächsten Morgen erfuhr ich dann von meiner Frau, daß ich noch eine knappe halbe Stunde mit Händen und Füßen geredet hätte und dann sanft entschlafen sei. Junge, Junge, hat das Zeug reingehauen.

Am nächsten Morgen stand dann das halbe Dorf in unserem Zimmer und wollten uns noch im Bett, unter Missachtung meines Katers, begrüßen. Gott sei Dank, erschien dann auch noch der Dorfpfarrer, der sehr gut Deutsch sprach (und noch besseren Wein und Palinko hatte) und erlöste uns von dem Übel.

Dann kam der amüsanteste Teil der Reise für mich und jeder, der sich in Rumänien auf dem Lande aufgehalten hat, kann nur bestätigen was jetzt folgt. Meine Frau, total zivilisationsgeschädigt suchte das Bad und die Toilette. Nix war´s. Toilette -- 10 m über den  grob gepflasterten Hof -- Donnerbalken! Badezimmer -- 5 m über den grob gepflasterten Hof -- kleine Tür in Hüfthöhe öffnen und Eimer runterlassen, dann schön langsam an einer Kurbel den Eimer wieder nach oben leiern, voila, das Badezimmer mit stehend kalt Wasser. Ich kann nur sagen, ich hatte Bauchschmerzen vor lachen und mein Kater hatte sich in Luft aufgelöst und meine Frau ............. war stinksauer.

Das erste Frühstück in Rimetea bleibt mir für den Rest meines Lebens unvergessen. Bevor man überhaupt etwas an fester Nahrung zu sich nehmen konnte, gab es erst einmal Schnaps. In dem Glauben: die wissen schon was sie tun, habe ich die zwei mir offerrierten Schnäpse, mit Todesverachtung runtergekippt -- und es nicht bereut. Meine Frau die sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt hatte, legte in den folgen Tagen ca. 70 - 100 m täglich auf dem Hof zurück (des Nachts natürlich mit Taschenlampe) und unser gesamter Tempo-Vorrat ging fast drauf, hatte sie doch mit in Fetzen gerissenen, rumänischen Zeitungen nix am Hut.

Nun, diese meine Schadenfreude, das Genießen der Ruhe und der nächtlichen, absoluten Dunkelheit, die morgentlichen Spaziergänge mit Speck, Zwiebeln, Brot und Palinko, die sich bis in den späten Abend hinzogen, das "nichtvermissen" jeglicher zivilisatorischer Errungenschaften, brachte mir dann bei Verwanden und Bekannten den Namen Karpatenkönig ein. Nach einiger "Kennenlernzeit" fing ich dann an, ersteinmal die nähere Umgebung zu erkunden. Rimetea liegt sehr schön in einem bewaldeten Tal direkt unter einer hohen Felswand (ca.200 m hoch). Diese zweihundert Meter habe ich mit einigen Jungen aus dem Dorf und meinem (was ist der Sohn meines Cousins für mich?) Großcousin (?) auf einem 2 Kilometer langen steilen Weg "bezwungen". Na ja, für uns Städter! Die Jungen und später auch mein Cousin (immerhin Jahrg. 44), haben das bischen immerhin fast im Dauerlauf gemacht. Von hier oben hat man einen fantastischen Ausblik bis nach Turda (nach Ajud kann man nicht sehen, da liegen noch ein paar höhere Berge dazwischen). Von Rimetea nach  "Wasweisich", Richtung Ajud, habe ich dann die ersten kleineren Höhlen erkundet. Die liegen in der Nähe einer Caba (Campingplatz mit hölzernen, nach oben spitz zulaufenden Häuschen für zwei Personen) sehr versteckt mitten in einer Felswand.

Ein Besuch im Freiluftmuseum von Cluj-Napoca kann ich nur jedem empfehlen, hier wurden mit viel Liebe uralte Holzkirchen Bauernhäuser und Wassermühlen aus dem ganzen Land (oder nur Siebenbürgen?) zusammengetragen.

Auf der Suche nach Nahrungsmitteln (es waren noch Ceaucescu-Zeiten und die Hühner hatten sich vekrümelt nach einigen, für sie unfassbaren Verlustmeldungen) führte uns meine Cousine aus Hunedoara (Eisenstadt ) zu einer Eishöhle. Allein die Anfahrt dorthin war schon ein Abenteuer, rechts eine himmelhoheFelswand, dann ein eine knappe Autobreite breiter Pfad und links unten in etwa ein - zwei Metern Tiefe ein Flüßchen. Ab und zu hat dieses Flüßchen einen halben bis ganzen Meter von diesem Pfad abgeknabbert. Hier halfen dann Bohlen, die ein hilfreicher Zeitgenosse zur Verfügung gestellt hatte um darüber zu fahren. War ich froh, daß meine Frau jetzt auch von dem morgentlichen Schnaps Gebrauch gemacht hatte. Unvorstellbar wenn nicht ....... im mit 5 Personen besetzten Käferchen !!! Nachdem wir ( Käferchen und ich ) noch einen Erdrutsch mit Schwung genommen, vor dem etliche Dacias geparkt standen, konnten wir dann bis zur Eishöhle fahren. Hier ging es eine "himmellange" Treppe hinunter. Nachdem wir unseren Obolus entrichtet hatten, führte uns ein Führer in die Höhle. Die war zwar nicht all zu tief, aber im Licht  seiner Karbid-Lampe bot sich uns ein unvergleichliches Licht und Farbenspiel. Ich weis heute nicht mehr wo die Höhle ist, vielleicht weis es ja einer der Leser. Auf keinen Fall können es mehr als 50 - 80 Kilometer von Turda entfernd gewesen sein. Ich habe noch zwei weitere Reisen nach Rumänien unternommen, aber da  "stellte sich mir keine Höhle in den Weg - dafür das Salzbergwerk in Turda. Also dann bis zu nächsten Höhle !!!

Attila Borbely / attila0309@yahoo.de / Kassel


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