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Holzkirchen im Nösnerland

von Gheorghe Mândrescu

(Auszug aus dem Buch: "Monumente Istorice si de Arta Religoasa" 1982)


Im Nordwesten Siebenbürgens, in der Nachbarschaft der Maramuresch und der Bukowina gelegen, dauerte in diesem Gebiet, dessen Mittelpunkt Bistritz und Nassod (Nasaud) waren, die freie Organisationsform der Knesate längere Zeit fort.

Seine allgemeine und Kirchengeschichte zeichnet sich dadurch aus, dass enge Beziehugnen zur Moldau bestanden; Herrscher dieses Fürstentums wie Stephan der Grosse und Petru Rares hatten hier ausgedehnte Besitzungen. Hierarchisch war die Orthodoxe Kirche ganz Siebenbürgens seit dem 15. Jahrhundert den Erzbistümern der Moldau und der Walachei unterstellt. Auch hier sind Kirchenbauten schon vor dem grossen Mongolensturm von 1241 bekannt; diesen Traditionen versuchen die Behörden durch Einschränkungen zu begegnen, wie es das von der Ofener Synode 1271 ausgesprochene Verbot war, orthodoxe Kirchen zu bauen. Der Waldreichtum dieses Gebietes föderte die Entwicklung der Holzbearbeitung. Ausserdemw aren die kleinen, wenig widerstandsfähigen Holzkirchlein einigermassen von den behördlichen Verboten verschont und verbreiteten sich deshalb immer mehr.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts, als die türkische von der österreichischen Herrschaft abgelöst wurde, unterstützte die neue Verwaltung die Massnahmen, die die 1700 beschlossene Union der rumänischen orthodoxen mit der römischen Kirche betrieben. Ausserdem beschlossen die Habsburger im Jahre 1761 die Gründung des Nassoder Grenzregiments, dem später auch einige Ortschaften aus dem Bistritzer Distrikt angeschlossen wurden. Beide Massnahmen bewirkten eine umfassende materielle, soziale, kulturelle und kirchliche Entwicklung.

Die religiösen Bewegungen um die Mitte des 18. Jahrhunderts, die auch auf die Rückkehr zur Orthodoxie ausgerichtet waren, bewirkten die Reaktion der herrschenden Kreise, die Massnahmen zur Zerstörung zahlreicher Klöster trafen. Die damals abgefassten Urkunden vermitteln Nachrichten über alte Baudenkmäler und über die im Jahre 1761 existierenden Gebäude. Nachdem sich die Lage gegen Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts beruhigt hatte, begann eine umfassende Bautätigkeit, wobei oftmals die Holzkirchen durch Steinbauten ersetzt wurden.

Die bis heute erhaltenen Holzkirchen können infolge des Klimas unserer Breitengrade, der zahlreichen feindlichen Einfälle und Feuerbrünste, nicht älter als zwei-dareihundert Jahre sein. Sie bieten Beispiele verschiedener Grund- und Aufrissformen, und führen in ihrem Inventar zahlreiche Ikonen (von denen die ältesten aus dem 17. Jahrhundert stammen), geschnitzte und bemalte Kultgegenstände und, oftmals in der Moldau oder Walachei gedruckte, Bücher an.

Der Grundriss dieser Kirchen ähnelt jenem aus den benachbarten Regionen, hat aber auch einige spezifische Merkmale. Er besteht aus einem rechteckigen oder polygonalen Vorschiff, das durch eine Wand vom etwas grösseren Hauptschiff getrennt wird und aus einer meist gefächerten Absis mit drei, vier oder fünf Seiten. Der Eingang ist in den meisten Fällen an der Südseite eingebaut. Einige Kirchen verfügen auch über einen Vorraum. Aus dem Holzdach ragt ein Turm, der sich in diesem Gebiet relativ stark vom restlichen Bau abhebt. Die Türen und Konsolen sind oft mit geometrischen Dekorationen verziert, der innenraum meist ausgemalt. Es überwiegen Szenen, die die Wundertaten und Leiden Jesu darstellen. Zahlreiche Holz- oder Hinterglasikonen, die von so talentierten Malern wie Tudor Zugrav (der Maler), Vasilica aus Catina, Zugravul Todor u.a. ausgeführt worden sind, verzieren Ikonostas, Altar und Innenräume.

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Sângeorz-Bai. Verkündigungs-Kirche, zwischen 1749-1751 vom Pfarrer Constantin ,,Tinau" mit dem Wladik Mihail, dem früheren Bischof von Radauti, erbaut. Hier werden sehr wertvolle Ikonen, die Tudor Zugravu gemalt hat, aufbewahrt.

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Gera-I. Hl. Erzengel-Kirche, ein Baudenkmal aus dem 18. Jahrhundert, mit pentagonalem Vorschiff und einem Turm, dessen Rundgang von schöngeschnitzten Pfeilern abgestützt wird. Der Türrahmen ist mit geometrischen Verzierungen versehen. Im Innern gibt es Holz- und Hinterglasikonen aus dem 18. Jahrhundert.

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Runcu Salvei. Erzengel-Kirche, wurde 1757 auf der Stelle eines älteren Baues am Dorffriedhof errichtet. Die Innenausmalung geschah in einer Szenenfolge, die sich von den anderen Kirchen unterscheidet; Maler waren Apitis aus Sineft und Vasile Hojda. Die Ikonen stammen aus dem 18. Jahrhundert.

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Zagra. Hl. Paraskewa-Kirche. Zum Mausoleum der Familie Onisor bestimmt, wurde die 1640 erbaute Holzkirche im Jahre 1938 auf ihrem heutigen Standort aufgestellt. Das Ikonostas ist archaisch, mit zwei statt drei Türmen; die Balkenverbindung und die Konsolen sind in besonderer Weise ausgeführt.

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Suplai. Erzengel-Kirche. Zu Füssen des Tibles-Gebirges, in einer traditionell rumänischen gegend gelegen, ist die heute beworfene Kirche eine alte Stiftung mit Resten einer Innenausmalung.

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Paltineasa. Entschlafen der Gottesmutter-Kirche. Ein Bau von kleineren Ausmassen, mit archaischen Elementen und einer Altarapsis die die Tendenz einer Abrundung aufweist, ein Element, das in der Holzarchitektur recht selten anzutreffen ist.

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Dobricel. Erzengel-Kirche. Kann nach einer Inschrift aus dem Jahre 1744 datiert werden und wurde kürzlich von der Direktion für Baudenkmäler restauriert. Bewahrt einige alte Elemente, ein aus einem Brett herausgeschnittenes Fenster, hölzerne Schlösser und Reste einer Ausmalung.

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Dumbrava. Erzengel-Kirche, wurde ursprünglich in Susenii Bârgaului errichtet, wo sie 1645 schon stand, dann nach Livezile übersiedelt und in den letzten Jahren in das kleine Dorf Dumbrava gebracht. Beherbergt einige Ikonen.

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Petris. Hl. Demetrius-Kirche, wurde 1748 in Ilva Mare errichtet und 1903 der Gemeinde Petris geschenkt. Hier gibt es wertvolle, von Tudor Zugrav und Vasilica aus Catâna gemalte Ikonen.

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Sarata. Erzengel-Kirche. Ein äusserst wertvolles Baudenkmal, das an der Südseite über einen Vorraum verfügt. Aussen bilden Konslen, Rosetten und Seilflechtmuster die dekorativen Elemente. Im Innern stellt die Malerei Heilige, Bibelszenen, die Wunder und Leiden Jesu dar. Wurde restauriert.

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Sieu Sfântu. Hl. Demetrius-Kirche, wurde der Überlieferung zufolge 1735 in Rusu Bârgaului gebaut, von wo sie im Jahre 1800 übersiedelte. Aus dem alten Inventar stammen drei Ikonengruppen von besonderem Wert.

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Budurleni. Mariae Geburts-Kirche. Kann nach einer in Holz geschnitzten Inschrift auf 1705 datiert werden. Aussen sind Konsolen, Seilflechtmuster und Rosetten geschnitzt. Im Innern gibt es noch Fragmente einer Ausmalung.

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Salcuta. Erzengel-Kirche. Die kürzlich restaurierte Holzkirche stammt, der Überlieferung zufolge, aus Valea Bârgaului. Eine Inschrift datiert die innenausmalung auf 1788. Sie gibt die üblich angetroffenen Szenen wieder. Ausserdem gibt es hier Holz- und Hinterglasikonen.

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Bungard. Erzengel-Kirche. Einige Kilometer abseits der Hauptstrasse gelegen, war die heutige Kirche eine Klosterkirche, die 1760 ins Dorf gebracht wurde. Hat zahlreiche geschnitzte Dekorationselemente: Rosetten, Seilflechtmuster, Knöpfe, Dentikeln, Rhomben. Im Hauptschiff sind Szenen aus den Wundertaten und Leiden Jesu gemalt.

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Sângeorzul Nou. Hl. Paraskewa-Kirche. Im 18. Jahrhundert in der Gemeinde Figa errichtet, übersiedelte sie 1901 nach Sângeorzul Nou. Hat einen besonderen Grundriss, der in dieser Gegend seltener anzutreffen ist: der Vorraum ist an der Westseite angebracht.

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Chirales. Erzengel-Kirche, wurde ins Freilichtmuseum des Ethnographischen Museums von Siebenbürgen in Cluj-Napoca gebracht und stammt etwa aus dem Jahre 1700. Die Eingangstüre wurde mit zahlreichen Schnitzereien verziert.

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Tigau. Hl. Paraskewa-Kirche, wurde 1760 aus Sarul Dornei gebracht und kürzlich restauriert. Ihr Grundriss weisst ein Vorschiff und einen fünfseitigen Altar aus. Die sehr reiche Innenausmalung hat Ioan Stentel aus Sânmarghita, der auch in Chirales gemalt hat, ausgeführt.

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Apatiu. Erzengel-Kirche, stammt wahrscheinlich aus dem 18. Jahrhundert und erlitt zahlreiche Umbauten. Der ursprüngliche Grundriss und geschnitzte Details sind erhalten geblieben.

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Strugureni. Erzengel-Kirche, hat kleine Ausmasse, eine Altarapsis die leicht abgerundet ist und einen Vorraum an der Südeite. Die Balken sind kunstvoll miteinander verbunden, die Innenausmalung traditionell, die Ikonen aus dem 18. Jahrhundert.


Dieser Artikel stammt aus dem Buch:

MONUMENTE ISTORICE SI DE ARTA RELIGOASA DIN ARHIPISCOPIA VADULUI; FELEACULUI SI CLUJULUI

(Cluj-Napoca / 1982)

Gedankt sei Prof. Dr. Marius Porumb (Direktor am Institutul de Arheologie si Istoria Artei, Cluj) für die Genehmigung dieses Artikel zur Veröffentlichung auf den Karpatenwilli-Seiten!


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