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Alte rumänische Kirchen aus dem 13.-16. Jahrhundert

von Prof. Dr. Marius Porumb

(Auszug aus dem Buch: "Monumente Istorice si de Arta Religoasa" 1982)


Die Erforschung der erhalten gebliebenen Baudenkmäler, die neuesten archäologischen Entdeckungen und schriftliche Informationen bestätigen, dass als Frühzeit rumänischer Architektur in Siebenbürgen das 10.-14. Jahrhundert festgesetzt werden kann.

Die Befestigungen und die Kirchen, die Spuren bescheidener Kirchlein und Klöster aus dieser Zeit stehen in engem Zusammenhang zur Existenz zahlreicher ,,terrae Valachorum" (,,Länder der Rumänen"). Im 11.-13. Jahrhundert wird Siebenbürgen dem ungarischen Königreich der Arpaden einverleibt; dieser Staat setzte die orthodoxe Kirche der Rumänen verschiedenen Verfolgungen aus. Diese, den orthodoxen Rumänen ungünstigen Umstände konnten jedoch ihre kraftvolle Entfaltung, auch auf kulturell-künstlerischer Ebene, nicht hemmen. Ihre ältesten kirchlichen Baudenkmäler stammen aus dem 13. Jahrhundert.

Archäologische Ausgrabungen haben in der Maramuresch, in Giulesti, Reste einer Kirche der Knesen aus dieser Ortschaft zum Vorschein gebracht, deren ersten Bauphase in diese Zeitspanne fällt. Im selben Gebiet ist in Sarasau eine Kirche aus dem 14. Jahrhundert erhalten geblieben. Aus diesem Jahrundert stammen auch die ersten urkundlichen Belege über die Existenz mehrerer Klöster; erwähnt werden die Maramurescher Klöster Bârsana, Cuhea und Peri, letzteres als ein bedeutender Mittelpunkt des kirchlichen Lebens der Rumänen aus Nordsiebenbürgen.

Der gesellschaftliche Aufstieg der rumänischen Knesenfamilie Dragos bewirkte nicht nur, dass die orthodoxe Kirche der Maramuresch durch die Gewährung der eigenen Gerichtsbarkeit (Stavropigie) an das Kloster Peri völlige Autonomie errang, sondern auch eine Erweiterung ihres Einflussbereiches auf weitreichende Gebiete ausserhalb der Maramuresch.

In der Orschaft Cuhea (heute Bogdan Voda) im Iza-Tal wurden in den Jahren 1964-1965 die Ruinen einer Stiftung der Knesenfamilie Bogdan ausgegraben, einem relativ grossem kirchlichen Baudenkmal, das etwa 1330-1340 errichtet worden ist.

Im 15. Jahrhundert werden die rumänischen Kirchen aus Rediu (Kreis Cluj), Nassod, Maieru, Sângeorz (Kreis Bistitz-Nassod) und Petresti (Kreis Cluj) urkundlich erwähnt. Auch zahlreiche rumänische Pfarrer werden in den zeitgenössischen Dokumenten genannt. Aus demselben Jahrhundert stammt eine in Sandulesti bei Turda erhaltene Steinkirche.

Zwischen den Rumänen dies- und jenseits der Karpaten, aus Siebenbürgen, der Moldau und der Walachei, bestanden jahrhundertelange, enge und dauerhafte Verbindungen.

Im 15. Jahrhundert erwarb Stefan der Grosse, der Fürst der Moldau, umfassende Gebiete in Siebenbürgen. Als Folge dessen wurden auf diesen Gütern oder in deren Nähe zwei rumänische Bistümer, das erste in Feleac, das andere in Vad, gegründet, die durch Stiftungen und Schenkungen Stephans des Grossen und seiner Nachfolger unterstützt wurden. Die auch heute in guten Zustand erhaltene Hl. Paraskewa-Kirche aus Feleacwurde um 1488, zur Zeit des Erzbischofs Daniil, in gotischem Stil erbaut.

Ausser dem Erzbistum gab es auch ein Kloster, das sich im 17. Jahrhundert zu einem wichtigen künstlerischen Mittelpunkt entwickelte. Ausser Feleac spielte in der Geschichte der rumänischen Kirche Siebenbürgens das Bistum und das Kloster Vad eine besondere Rolle; der Sitz dieses kirchlichen und kulturellen Mittelpunkts befand sich auf dem Gebiet der Burgdomäne Ciceu, stand also unter der Schutzherrschaft der moldauischen Fürsten. Der Überlieferung zufolge wurde das Bistum Vad von Stephan dem Grossen gegründet. Einer seiner ersten Bischöfe war der im Jahre 1523 erwähnte Ilarion.

Auch Patru Rares unterstützte das hiesige Bistum, indem er ihm mehrere Dörfer verlieh. Die aus Stein errichtete Kirche wurde kürzlich restauriert. Urkunden und Inschriften auf verschiedenen Kultgegenständen aus dem 16. Jahrhundert zeugen von der Existenz zahlreicher rumänischer Kirchen in diesem Landesteil. Andere zeitgenössische Dokumente erwähnen auch die Namen einiger Dorfpfarrer, was darauf schliessen lässt, dass es in den betreffenden ortschaften auch Kirchen gab. Infolge der Einschränkungen, die durch die katholische Kirche auferlegt worden sind, baute man in diesem Jahrhundert insbesondere Holzkirchen.

Um die jahrhundertwende, in der Zeit als unter dem glorreichen Szepter Michaels des Tapferen die erste Vereinigung der rumänischen Länder vollzogen wurde, bekam die rumänische Kunst und Kultur aus Siebenbürgen durch den unmittelbaren Eingriff des grossen herrschers neue Impulse. Besondere Aufmerksamkeit wurde den kirchlichen, kulturellen und künstlerischen Stiftungen der Rumänen geschenkt.

In Alba Iulia / Weissenburg, Ocna Sibiului / Salzburg, Fagaras / Fogarasch und Lujerdiu wurden auf Befehl Michaels des Tapferen, des Helfers der unterdrückten Kirche der Rumänen, neue Kirchen erbaut. Mit der geschichtlich so bedeutenden Herrschaft Michaels ders Tapferen klingt zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine lange historische Etappe der kraftvollen Behauptung rumänischer Kultur und Kunst in Siebenbürgen aus, für die enge Verbindungen und zentripetale Bestrebungen der drei rumänischen Länder charakteristisch waren.


Dieser Artikel stammt aus dem Buch:

MONUMENTE ISTORICE SI DE ARTA RELIGOASA DIN ARHIPISCOPIA VADULUI; FELEACULUI SI CLUJULUI

(Cluj-Napoca / 1982)

Gedankt sei Prof. Dr. Marius Porumb (Direktor am Institutul de Arheologie si Istoria Artei, Cluj) für die Genehmigung dieses Artikel zur Veröffentlichung auf den Karpatenwilli-Seiten!


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