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Die Malerei an den alten Kirchen aus dem Erzbistum Vad, Feleac und Cluj

von Prof. Dr. Marius Porumb

(Auszug aus dem Buch: "Monumente Istorice si de Arta Religoasa" 1982)


Die rumänischen Krichen aus der Maramuresch, aus Chioar und Lapus, aus der Nassoder oder Bistritzer Gegend, aus dem Somes-Tal oder aus der Klausenburger und Huediner Gegend, bewahren in unzähligen Fällen oft bemerkenswerte alte Wandgemälde sowie Holz- und Hinterglasikonen von unbestreibarem künstlerischem Wert, die zugleich Zeugnisse und Belege der bewegten Geschichte der Rumänen aus diesem Landesteil darstellen.

Archäologische Funde haben bewiesen, dass man schon in der Zeit der ersten rumänischen Staatsbildungen bestrebt war, die Bauten mit Wandgemälden zu verzieren.

Ausser den Wandmalereien an den Bauten der Knesen, gab es sicherlich auch Holzikonen. Einige davon werden heute in Museen oder in alten rumänischen Kirchen (Budesti, Agârbiciu, Paniceni, Nadas, Bicu, Feleac) aufbewahrt.

Die Ikonographie der Heiligenbilder und Wandgemälde aus Siebenbürgen und der Maramuresch ist der byzantinischen Malerei entnommen. In einer Zone der Interferenz des Orthodoxismus mit der katholischen Welt gelegen, wurde die rumänische Malerei aus Siebenbürgen in ihrer ersten Enntwicklungsphase von der abendländischen Kunst - allerdings in geringem Masse - beeinflusst.

Im 15. Jahrhundert, als die Monumentalkunst in der hiesigen Malerei ihren Höhepunkt erreichte, gelang den rumänischen Künstlern aus Siebenbürgen eine Synthese voller Originalität. Aus dieser Zeit sind mehrere Meister bekannt, die auch im Hatzeger und Zarander Land gemalt haben.

Eine besondere Etappe durchläuft die rumänische Kunst aus Siebenbürgen im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts; dank der engen Beziehungen zur Moldau findet ein reger Austausch von Künstlern aus den beiden rumänischen Ländern statt, der wechsekseitige Einflüsse zur Folge hat.

Im bewegten 16. Jahrhundert dringt eine weitere Welle künstlerischer Einwirkungen aus der Moldau, wo die Künste vor allem zur Zeit von Stephan dem Grossen und Petru Rares erblüht waren, nach Siebenbürgen. Überzeugende Beispiele dürften die Ikone aus dem Jahre 1531 aus Vad oder die Heiligenbilder sein, die ein Meister gemalt hat, der zwischen 1550-1565 die Maramuresch und Siebenbürgen durchwandert hat und in Budesti, Agârbiciu (1555) und Bica (1563) wirksam war; seine Kompositionen erinnern an die Malerei aus der Nordmoldau.

Zu den begabtesten siebenbürgischen Künstlern des 16. Jahrhunderts muss auch der unbekannte Meister gezählt werden, der zwei Ikonen in Paniceni und Nadas gemalt hat.

Ausser diesen anonymen Künstlern ist, allerdings nur urkundlich, auch die Tätigkeit so angesehener rumänischer Maler aus Siebenbürgen wie Filip Moldoveanul - der in Hermannstadt (Sibiu) als Buchdrucker und Buchillustrator tätig war - oder Toma Turbulea - ein Maler, der 1579 von Stephan Báthory geadelt wurde - erwähnt.

Von besonderer Bedeutung für due rumänische Kunst aus Siebenbürgen ist die Vereinigung der drei rumänischen Länder unter dem glorreichen Szepter Michaels des Tapferen, des Stifters zahlreicher Kirchen aus diesem Landesteil.

Gegen ende des 16. Jahrhunderts tauchen die ersten einfachen Maler vom Dorf auf, die imstande sind, wertvolle und authentische, originelle Werke zu schaffen. Diese Ikonenmaler haben nicht in den Malschulen der grossen Klöster gelernt, weshalb auch ihre Kunst betont weltliche Bezüge aufweisst.

Im 17. Jahrhundert sind Nordsiebenbürgen und die Maramuresch - isolierter gelegen und mit engen Beziehungen zur Moldau - der Wiege die die ikonographischen Tarditionen bewahrt und die orthodoxen Ausdrucksformen in der Malerei weiterführt.

Schon in der ersten Hälfte des 16. Jhs. machen sich zaghafte Einflüsse der Renaissance bemerkbar, die sich nun im 17. Jh. verstärken. Die Komposition ist traditionell orthodox, doch setzen die Details Einwirkungen der Renaissance voraus, Einwirkungen, die vor allem in der Malerei der Künstler aus Moisei, einer der bedeutendsten Mahlwerkstätten aus der ersten Hälfte des 17. Jhs., evident sind. Die Künstler aus Moisei haben zahlreiche Maramurescher Kirchen verziert.

Am Ende des 17. Jhs. sind auch die Namen einiger Kirchenmaler aus Nordsiebenbürgen bekannt.

Im 18. Jahrhundert setzt in Siebenbürgen eine wahre künstlerische Explosion ein; es wächst die Zahl der Kirchen- und Ikonenmaler. Die Meister aus Siebenbürgen erlernen ihr Handwerk in verschiedenen traditionellen Zentren der Walachei und der Moldau.

Das Barock dringt in die rumänische Malerei in Siebenbürgen offenbar im letzten Viertel des 18. Jhs. ein. In dieser Zeit (wie auch während des gesamten 19. Jhs.), finden die Hinterglasikonen eine weite Verbreitung; Zentren dieser Malkunst sind Nicula und die Gemeinden der Umgebung von Gherla. Dieser Bauern-Künstler bewahren die uralten künstlerischen Traditionen und führen die Tätigkeit der Maler aus früheren Jahrhunderten weiter.


Dieser Artikel stammt aus dem Buch:

MONUMENTE ISTORICE SI DE ARTA RELIGOASA DIN ARHIPISCOPIA VADULUI; FELEACULUI SI CLUJULUI

(Cluj-Napoca / 1982)

Gedankt sei Prof. Dr. Marius Porumb (Direktor am Institutul de Arheologie si Istoria Artei, Cluj) für die Genehmigung dieses Artikel zur Veröffentlichung auf den Karpatenwilli-Seiten!


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