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Die Geschichte des Erzbistums Vad, Feleac und Cluj

von Prof. Stefan Pascu

(Auszug aus dem Buch: "Monumente Istorice si de Arta Religoasa" 1982)


Die sozial-politischen und kulturellen Institutionen der bodenständigen Bevölkerung lebten auch in den unruhvollen Zeiten nach dem Rückzug der Römer aus Dazin unter Kaiser Aurelian fort.

Zu den vielfältigen Beweisen der Kontinuität unseres Volkes auf dem Gebiete Siebenbürgens im 3.-8. Jahrhundert gehören auch jene, die die Verbreitung des Christentums bezeugen; zumindest für das Ende dieser Zeitspanne muss auch eine christliche kirchliche Organisation dieses Gebietes angenommen werden. Im 8.-9. Jh. schmücken "rumänische Länder" den gesamten Karpaten-Donau - Raum; zu der Zeit trennt sich - da die slawischen Stämme dazwischentreten - die östliche von der westlichen Romanität. Unter diesen Umständen bildet sich, zugleich mit den rumänischen politischen Formationen, auch eine kirchliche Organisation aus.

Die Expansion der Magyaren nach Siebenbürgen, verbunden mit jener des Katholizismus, den das ungarische Königtum kurz zuvor angenommen hatte, bedrohte die politischen und geistlichen Institutionen der Sioebenbürger Rumänen, konnte sie aber nicht ausmerzen, da sie tief in dem Boden dieses Landes verwurzelt waren.

Im Maramureser Land wird das Kloster Peri in der ersten Hälfte des 14. Jh. zum kulturellen und geistlichen Mittelpunkt Nordsiebenbürgens; das anerkennt das Patricharchat von Konstantinopel 1391, nach einer Reise des Wojewoden Drag in die orthodoxe Hauptstadt.

Gegen Ende des 14. und zu Beginn des folgenden Jahrhunderts beginnt eine neue Etappe in der Geschichte der Siebenbürger Rumänen: Stephan der Grosse, Fürst der Moldau, wird Herr ausgedehnter Gebiete in Nord- und Mittelsiebenbürgen, der Burgdomänen Ciceu und Cetatea de Balta; Radu der Grosse, Fürst der Walachei, erwirbt Geoagiu, eine grosse Grundherrschaft in Südsiebenbürgen. Der Einfluss der rumänischen Herrscher - besonders Stephan dem Grossen und Petru Rares - bedeutete zweifellos sehr viel für das politische und geistliche Leben der Siebenbürger Rumänen, ja, für alle Bewohner dieses Landes. Die Kronstädter Sachsen bitten 1478 ,,mit grosser Sehnsucht und Liebe" den moldauischen Fürsten, ,,so gut zu sein, sich diesem Lande zu nähern, um es vor den Türken zu hüten"; sie meinen, er sei ,,von Gott gesandt, um Siebenbürgen zu beschützen und zu beherrschen". Die Sekler kämpften oft in Stephans Heer; er betrachtete sich und sie betrachteten ihn als Herrn der Seklerstühle. Desto fester waren die Beziehungen der Siebenbürger Rumänen zum tapferen Moldaufürsten; er spürte und kannte ihre Hingabe, aber auch ihre Bestrebungen und war ein unermüdlicher Beschützer und Stifter.

Somit ist der Beginn einer neuen Phase in der institutionellen Organisation der orthodoxen Kirche Siebenbürgens verständlich: zwei Stiftungen des Moldaufürsten - Vad auf der Domäne Ciceu, und Feleac - werden zu rumänischen Bischofsresidenzen.

Der erste Bischof von Feleac, der schon vor 1488 wirkte, war Marcu. Sein Nachfolger ist Erzbischof Daniil, ein guter Verwalter und anerkannter geistiger Führer. Die Metropolie Feleac existierte noch zu Beginn des 16. Jh., was eine Inschrift aus dem Jahre 1516 bestätigt. Der letzte Hierarch von Feleac wird 1538 urkundlich erwähnt.

Gewiss sind die Anfänge des Bistums Feleac in der Zeit des grossen Moldaufürsten Stephan, des unübertroffenen Stifters, anzusetzen der für das geistliche Leben der Siebenbürger Rumänen das gleiche Interesse aufbrachte, wie für jenes der Rumänen aus der Moldau.

Der erste Bischof von Vad, Ilarion, wird Jahre 1523 erwähnt; ihm folgt Varlaam, der urkundlich 1527 erwähnt wird. Einer der bedeutendsten Bischöfe ist Anastasie; während seiner Wirkungszeit schenkte Petru Rares dem Bistum Vad die Dörfer Bogata de Sus und Bogata de Jos sowie eine Mühle in Câtcau. 1546 ist Tarsie Bischof, 1549 Gheorghe.

Nach der Mitte des 16. Jh. verfällt das orthodoxe Bistum von Vad infolge mehrerer Ursachen: der Niedergang der Autorität der Moldauer Fürsten und dann der Verlust der Siebenbürger Besitzungen, sowie die Verbreitung der Reformation.

Es sei erwähnt, dass sich die rumänischen kirchlichen Institutionen trotz des Drucks, den die fremden Herrscher ausgeübt haben, weiter gefestigt hat, dass die Beziehungen zur Walachei und zur Moldau gewahrt und intensiviert wurden; hierbei spielt die Metropolie von Weissenburg (Alba Iulia) eine unbestreitbare Rolle. Gerechterweise hat die Geschichtsschreibung so repräsentative Gestalten wie die Bischöfe Simion Stefan und Sava Brancovici - mit deren Namen ein bedeutendes Kapitel des Freiheitskampfes der Siebenbürger Rumänen verbunden ist - festgehalten.

Die kirchlichen Institutionen der Siebenbürger Rumänen - das Bistum und die Metropolie - waren eng mit dem Leben des rumänischen Volkes aus diesem Landesteil verbunden, das durch die frenden weltlichen wie kirchlichen Behörden ungerecht behandelt und betrogen, verfolgt und unterdrückt worden ist.

Das Erzbistum wird bewusst den Kalvanisierungstendenzen ausgesetzt. Die Bischöfe und die Pfarrer sind dem Gutdünken der kalvinischen Superintendenten ausgeliefert, die Pfarrer und vor allem das Volk der schwersten Leibeigenschaft unterworfen. Diese Lage beuten die neuen Herrscher Siebenbürgens, die Habsburger, gegen Ende des 17. Jahrhunderts aus. Sie benötigen die Unterstützung der Rumänen, die die absolute Mehrheit der Bevölkerung ausmachten. Man verspricht den Pfarrern und den Bauern, die, sogar unter Beibehaltung des orthodoxen Ritus, zum Katholizismus übertreten, eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen und sozialpolitischen Lage. Genügen Versprechungen nicht, so wird Druck ausgeübt, und so der Boden einer politischen Aktion bereitet, die zur kirchlichen Vereinigung eines Teils der Rumänen mit der römischen Kirche geführt hat.

Die Union wurde durch zwei kaiserliche Verfügungen besiegelt: durch das erste Leopoldinische Diplom vom 22. Februar 1699 und durch das zweite, vom 19. März 1701.

Gewiss, die Union brachte nicht die erwarteten Früchte auf sozialpolitischer Ebene da die Versprechungen, die Lage der Gestlichkeit und der Bauernschaft zu verbessern, nicht gehalten wurden. Trotzdem hatte die Union auf kulturellem und nationalem Gebiet eine große Bedeutung für den Befreiungskampf des rumänischen Volkes. Zugleich wurde den Orthodoxen kein Bischof genehmigt; doch der Kampf ums Recht ging weiter.

Entschlossen und kühn verteidigte der griechisch-katholische Bischof Inochentie Micu (1728-1744) die Rechte der rumänischen Nation: bis zu seiner Verbannung kämpfte er in Wort und Schrift, aber auch in der Tat, am Wiener Hof, im Landtag und beim Gubernium Siebenbürgens, für die Sache aller Rumänen, ungeachtet ihrer Konfession, im Namen des natürlichen und historischen Rechtes. Sein Programm war eher sozial, politisch und national denn konfessionell.

Der Aufstand des Mönches Sofronie aus Cioara (1759-1761), den der General Buccow brutal niedergerungen hat, verbindet ebenfalls geistliche und gesellschaftliche Fragen. Eine der Folgen dieser Bewegung war die Gründung der rumänischen Grenzregimenter, die sowohl auf sozialer als auch auf kultureller Ebene sehr viel bedeutete.

Trotz der vielfachen Hindernisse, zeitigen die Bemühungen um die Förderung der Kultur des rumänischen Volkes allmählich Ergebnisse. Kaiser Joseph II. gewährt 1782 und 1786 - als Folge des grossen Bauernaufstandes unter der Führung des Horea - einige Erleichterungen für die Gründung rumänischer orthodoxer und griechisch-katholischer Schulen.

Nachdem der Aufstand des Horea grausam unterdrückt und die Forderungen der Rumänen nur in sehr geringem Masse erfüllt worden waren, glaubte die von Aufklärung und Josephinismus geprägte rumänische Intellektualität, den gerechten und gerechtfertigten Klagen durch Bittschriften an die lokalen Behörden, an das Gubernium Siebenbürgens und selbst an den Wiener Hof Gehör verschaffen zu können. Zahlreiche Bittschriften wurden verfasst.

Die grosse Denkschrift, unter den Namen Supplex Libellus Valachorum bekannt, wurde Kaiser Leopold II. im Namen der rumänischen Nation von den beiden rumänischen Bischöfen Ioan Bob aus Blasendorf (Blaj) und Gherasim Adamovici aus Hermannstadt (Sibiu) im März 1791 überreicht; unterzeichnet haben der ,,Klerus, der Adel, der militärische und bürgerliche Stand der gesamten rumänischen Nation aus Siebenbürgen". Es ist das Gemeinschaftswerk der bedeutendsten rumänischen Gelehrten jener Zeit: Samuil Micu, Ioan Piuariu Molnar, Iosif Mehesi, Ignatie Darabant, der Bischof von Grosswardein (Oradea), der Vikar Ioan Para, Petru Maior, Gheorghe Sincai, Ioan Budai-Deleanu.

Mit dem kaiserlichen Reskript vom 19. Mai 1791 wurde die Denkschrift der rumänischen Nation an den Klausenburger Landtag weitergeleitet. Wie zu erwarten war, hat der Landtag, vor allem aus Feudalherren zusammengesetzt, das Memorium abgelehnt. Das glecihe Schicksal war, ob der gleichen Opposition, einer zweiten Denkschrift beschieden, die die beiden Bischöfe im nächsten Jahr, 1792, dem Wiener Hof übergeben haben. Darum werden in den folgenden Jahrzehnten die Forderungen mit wachsender Intensität und Kühnheit vorgetragen. 1834 überreichen die beiden Bischöfe Vasile Moga von Hermannstadt (Sibiu) und Ioan Lemeni von Blasendorf (Blaj) dem Kaiser eine Denkschrift, in der für die Rumänen die gleichen Rechte mit anderen Nationen gefordert werden. Der negative Bescheid schüchtert sie keineswegs ein. Die Erzpriester und die Pfarrer werden angehalten, weitere Bittschriften zu verfassen. Eine weitere Denkschrift Hermannstädter Bischofs an den Klausenburger Landtag bleibt 1837 unbeantwortet; dasselbe Ergebnis habben die 1839 dem Kaiser und 1842 erneut dem Klausenburger Landtag unterbreiteten Memorien. Hervorzuheben sei auch der Protest des Blasendorfer Kapitels aus dem Jahre 1842 gegen das Gesetz zur Magyarisierung der rumänischen Schulen.

Am 2-4 / 14-16. Mai 1848 kamen Junge und Alte, Orthodoxe und ,,Unierte", Bauern und Arbeiter, Pfarrer und Lehrer, Juristen und Handwerker, in die Kathedrale und auf den davorliegenden Platz von Blasendorf (Blaj), um die historische Rede Simion Barnutius zu hören; ,,ungeachtet ob uniert oder nichtuniert, nach dem gelobten Brauch der Rumänen" - vermerkt Al. Papiu-Ilarian - traf man sich auf dem Freiheitsfelde und wählte die Führer der Versammlung, an der Spitze mit den beiden Bischöfen, dem orthodoxen Andrei Saguna und dem griechisch-katholischen Ioan Lemeni. Unter den 40000 Teilnehmern befanden sich, geführt von ihren Pfarrern beider Bekenntnisse, zahlreiche Rumänen aus den Somesch-Tälern und der Klausenburger Gegend, aus Bistritz und dem Nösnerland. Damit war der Kampf der Siebenbürger Rumänen für soziale und nationale Freiheiten in eine neue Phase getreten.

Auf die Revolution folgte eine Periode intensiver, auch in den entferntesten Pfarreien spürbarer, kulturell-kirchlicher Aktivitäten. Die Schulen wurden besser organisiert, bessere Lehrbücher herausgegeben, bessere Lehrer ausgebildet. Die beiden Kirchen tragen dann später zur Gründung und Organisation der ,,Astra" bei; deren erste Versammlung wählt den Metropoliten Andrei Saguna zum Vorsitzenden, den Metropoliten Alexandru Sterca-Sulutiu aber zum Vizepräsidenten. Die Früchte dieser Bemühungen zeigt jedes bedeutende Ereignis in der Geschichte des rumänischen Volkes. Während des Unabhängigkeitskrieges Rumäniens beispielsweise, standen 37 der über 160 Solidaritäts- und Hilfskomitees unter der Führung eines Pfarrers - und das sind nur jene Komitees, deren Vorsitzender namentlich genannt wurde. Pfarrer waren die Seele der Memorandumsbewegung von 1892-1894, oft auch entgegen dem Willen ihrer Vorsteher.

Die Initiativen der Kirche zur Förderung des nationalen Bewusstseins, zur Verteidigung der rumänischen Sprache, zur Unterstützung des nationalen Programms und des Kampfes für nationale Einheit bestätigen den wichtigen Platz, die bedeutende Rolle, die die Kirche in der geschichtlichen Entwicklung innehat, deren Krönung die Vollendung der staatlichen Einheit der Rumänen bildete.

Aus der Zeit des ersten Weltkrieges, der damaligen rumänischen Kundgebungen für die Einheit, der Opfer für die Verteidigung der Nation, verzeichnet die Geschichte auch die Namen zahlreicher Diener der Kirche. In Lagern und Gefängnissen, in der Verbannung oder unter dem Druck und den Ungerechtigkeiten des reaktionären Regimes aus Siebenbürgen, befanden sich die rumänischen Geistlichen, wie auch bisher, an der Spitze des Volkes, dessen Seelsorger sie waren, und leiteten, zusammen mit den weltlichen Führern, den Widerstand und den Kampf für die Verwirklichung des Ideals ihrer Nation.

Nach dem Zusamenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie und der Verkündung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker, unterstützten die Vertreter der Kirche alle Aktionen Rumänischen Nationalkomitees und nahmen tätig teil an der Organisation Siebenbürgens als rumänisches Land, an der Einberufung und Vorbereitung der Grossen Nationalversammlung von Alba Iulia.

Der Sieg des historischen Rechtes führte auch zur Neugründung der alten Bistümer von Vad, Feleac und Cluj; Nicolae Ivan wurde der erste Bischof des neuen Bistums. Mit seinem Namen ist auch der Bau der Monumentalen Kathedrale verbunden, die am 5. Oktober 1933 geweiht wurde. 1936 wird Nicolae Colan, Mitglied der Rumänischen Akademie, zum Bischof gewählt.

Während der horthystischen Besetzung Nordsiebenbürgens haben die rumänischen Kirchen beider Konfessionen das Vertrauen in des Volkes geprädigt und einen besonderen Beitrag zur Vorbereitung der Befreiung des rumänischen Volkes geleistet.

Nach der Befreiung des Landes von der faschistischen Herrschaft schreitet der Prozess der Vereinigung der rumänischen Kirchen Siebenbürgens zügig voran. Die Versammlung von Alba Iulia am 21. Oktober 1948, an der über 20000 Vertreter der Gläubigen und 1150 Pfarrer teilnahmen, bestätigte feierlich und offiziell die Wiedervereinigung der rumänischen Kirche aus Siebenbürgen, nach 250 Jahren der Trennung. Das Bistum Vad, Feleac und Cluj wird damit noch reicher an Gläubigen und Pfarreien. Nachdem S.H. Nicolae Colan in die hohe kirchliche Würde eines Metropoliten von Siebenbürgen befördert worden war, wurde die Seelsorge dieses wichtigen Bistums im Dezember 1957, durch Wahl, S.H. Teofil Herineanu anvertraut, einem gelehrten, erfahrenen, weisen und bedachten Diener der Kirche.

Der 1. Juni 1973 bedeutete einen besonderen Tag im Leben des Bistums Vad, Feleac und Cluj: die Erhebung zum Erzbistum; der Diözesanbischof, S.H. Teofil Herineanu wurde Erzbischof, S.H. Iustinian Chira Maramureseanul sein Bischofsvikar.

Das Erzbistum Vad, Feleac und Cluj dehnt seine Gerichtsbarkeit auf die Kreise Cluj, Bistrita-Nasaud und Maramures in Nordsiebenbürgen aus, ein weites Gebiet, von unbestreitbarer Bedeutung dank der ereignisreichen Vergangenheit dieses Landesteils, seiner historischen und Kunstdenkmäler, aber auch dank der sozial- wirtschaftlichen, nationalen, politischen und kulturellen Bedeutung im sozialistischen Rumänien, das sich in zügiger Entwicklung erneuert.


Dieser Artikel stammt aus dem Buch:

MONUMENTE ISTORICE SI DE ARTA RELIGOASA DIN ARHIPISCOPIA VADULUI; FELEACULUI SI CLUJULUI

(Cluj-Napoca / 1982)

Gedankt sei Prof. Dr. Marius Porumb (Direktor am Institutul de Arheologie si Istoria Artei, Cluj) für die Genehmigung dieses Artikel zur Veröffentlichung auf den Karpatenwilli-Seiten!

Ferner sei bei diesem Artikel zu berücksichtigen, dass dieser ein Zeitdokument darstellt, in dem historische Zahlen und Ereignisse benannt sind, aber auch als Zeitanalyse darüber Auskunft gibt, WAS zur der Zeit der Erstveröffentlichung WIE zum Ausdruck gebracht werden konnte!


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