Wo die Dudelsäcke im tiefen Tal erklingen

Ein Ausflug in den Osten des Vrancea-Gebirges

Recherche: Gudrun Pauksch und Wilhelm Scherz --- Fotos: Wilhelm Scherz

In der Vrancea-Region da kann es schon passieren, dass eine Ziege nach ihrem ersten, zweiten oder dritten Leben "reinkarniert" zu einem Musikinstrument. Der sich wandelnden "Fleischwerdung" bleibt in diesem Falle bis auf das Fell wenig Substanz, hingegen ihr eine um so stärkere Stimme verliehen wird! Dem Bauern bleibt nach diesem Prozess jene Gewissheit, dass nicht alles von dem lieben Tier nach seiner abgelaufenen Wirtschaftlichkeit verloren geht, und dieses ihm auch in Zukunft auf andere Weise dienbar ist. Dies wiederum kann aber nur in einem alten Kulturraum unseres Erdenballs geschehen, wo Tradition so ganz ausserordentliche Dinge bewahrt und fortleben lässt - wie das in den tiefen Tälern des Vrancea-Gebirges der Fall ist!


 

Raul Putna

Der Putna-Fluss in seinem breiten, naturbelassenen Bett bei Tifesti. Links des Flusses erheben sich die ersten Ausläufer des Vrancea-Gebirges, in diesem Falle die Anhöhen von Magura Odobesti (997 m). Hier geht es über eine Brücke hinüber nach Bolotesti. Wir folgen der -2 D- welche weiter hinauf ins Gebirge bis kurz vor Gresu führt. Nun sind es noch ca. 25 km auf verhältnismässig gut asphaltierter Landstrasse bis Valea Sarii.


Wie es zu dieser Reise kam ...

Eine gewisse Klientel aussergewöhnlich neugieriger Rumänienexkursionisten (oder ... vom Rumänienvirus befallener Individuen) unternimmt alljährlich Ausflüge in die entlegendsten Regionen des rumänischen Landes. Sie kämen kaum auf den Gedanken nach einer Reise durch die Maramures und die Bukowina in das Siebenbürgische Becken abzubiegen, nein, man muss schon genau über dieses Naturell verfügen, weiter gen Osten zu reisen. ... So auch im Herbst des Jahres 2004, als sich zunächst Gudrun Pauksch (Torgau) und der Michael Horn (Offenburg) in Rumänien auf "Spurensuche" begaben. Erfuhren sie doch bei ihrer Reise durch die Vrancea-Region von einem Dudelsackbauer irgendwo bei Nistoresti. Der Mann war nicht daheim, weil er und viele andere in Focsani beim grossen Weinfestival verweilten. Klar, dass die beiden gleiche Richtung verfolgten ... Das aber ist sicher eine andere Geschichte, die andere zu erzählen hätten. Nachdem sie aber wieder daheim waren, schütteten sie ihre mit Freuden gefüllten Herzen aus, wobei der Karpatenwilli (also meine Wenigkeit) ganz aufmerksam die Sache mit dem Dudelsackbauer in sich aufnahm und wenige Tage später selbige Spur verfolgte. ... Jetzt beginnt eine Geschichte, die ich hier an dieser Stelle auch fortzusetzen vermag: ...


 

Creator de Instrumente populare

Mittlerweile war es November 2004. Ich hatte die Klöster in der Dobrudscha bereist und fuhr danach auf kürzesten Weg in die Vrancea-Region. Die Gemeinde Valea Sarii war erreicht und hier hiess es den Abzweig nach Naruja nicht zu verpassen. Dort folgt man einem Abzweig nach rechts, einer steil ansteigenden Serpentine. Es führt der Weg weiter über Nistoresti. Hier kannte man den Dudelsackbauer natürlich und ich liess mir mehrmals den Weg bestätigen, bis ich einen jungen Mann traf, der sogar mit Herrn Stanciu verwandt war. Eigentlich wollte er mit dem Bus nach Focsani, nun aber begleitete er mich zum grossen Ziel meiner Reise. ... Mehr dazu weiter unten auf dieser Seite ...

Tonproben des Meistes Ion Stanciu:


Ein halbes Jahr war vergangen ...

... und erneut befand ich mich im April 2005, in Begleitung von Doamna Gudrun Pauksch auf den Weg nach Romanesti zum "Creator de Instrumente populare". Diesmal wurden wir natürlich erwartet und ich hatte bereits einen grossen Bestellzettel in der Tasche. Einige Freunde, die hier in Deutschland mittelalterliche Musik machen, waren natürlich an diesen Instrumenten brennend interessiert. Mein Freund Ion Stanciu hatte also den Winter über viel Arbeit, um alle Bestellungen fristgerecht fertig zu stellen. ... Selten erreicht man in Rumänien ein vereinbartes Ziel pünktlich, so auch diesmal, wo wir im Valea Sarii zunächst auf eine alte Holzkirche aufmerksam wurden ...


 

Valea Sarii

Das tief eingeschnittene Putna-Tal trennt die Gemeinde Valea Sarii (rechts im Bild) von dem Dorf Poduri (über den steilen Abhängen links im Bild).

 

Poduri

Bei Valea Sarii muss man einfach pausieren und einen Blick durch das Teleobjektiv auf Poduri halten. Einige Grundstücke enden unmittelbar an der steilen Abbruchkante zum Putna-Fluss. Was für Geheimnisse verbirgt wohl dieser Ort?

 

Biserica cu Hramul "Cuvioasa Parascheva" din Valea Sarii

Die alte Holzkirche von Valea Sarii aus dem Jahre 1770 wurde in der Zeit von 1920-1928 erstmals umgehend restauriert. 2002 wurde das Dach mit neuen Holzschindeln eingedeckt.

 

Die Ikonen und Leinwandmalereien ...

... stammen aus der Zeit zwischen 1871 - 1940

 

Der Altar ...

... wurde später durch ein Ikonenensemble erneuert.

Die Geschichte der Pfarrkirche im Valea Sarii (Salztal):

DIE DER „GOTTSEELIGEN PARASCHIVA" GEWEIHTE KIRCHE AUS VALEA SARII-MATACINA

Gebaut wurde die Kirche von den Gläubigen des Dorfes, im Jahre 1770 (wahrscheinlich auf der Stelle einer älteren Kirche, es gibt aber darüber keine Beweise), so wie auch heute noch zu lesen auf dem oberen Balken beim Eingang zum Vorbau: „Erwähne die Deiner Heiligkeit ergebenen, Meister der Heiligen Kirche: Rauta Pavel, Lazar Merauta, Stan 1770".

Die Bauform entspricht der eines Schiffes, es wurde nur Holz, aus der Nähe des Dorfes verwendet. Die statisch wichtigen Teile bestehen aus Eichenholz, diese wurden im Jahre 1928, mit Genehmigung der Kommission für Historische Denkmähler, auf eine Stein- Zementgründung gestellt, um sie vor Wettereinflüssen zu schützen. Sie ist mit Tannenbrettern ausgetäfelt und mit Schindeln gedeckt. Der Eingang befindet sich auf der Nordseite, und erfolgt über einen offenen, söllerartigen Vorbau, dessen Grundriss quadratisch ist und dessen Dachabschluss achteckig wird, einen Turm bildet, in dem es bis kurz vor dem ersten Weltkrieg Glocken gab. Die oberen Pfeiler und Balken dieses Vorbaus stellen Skulpturen mit Motiven der örtlichen Volkskunst dar. Die Kirche ist mit Ikonen geschmückt, einige sind alt und andere neuer. Am, aus Eichenholz gebauten, Altarbildschirm befand sich ein bemalter Leinenüberzug, der jetzt von einem Ikonen-Ensemble, des ehemaligen Sängers Stefan Tomescu, ersetzt wurde. Teile dieses Altarbildschirmes befinden sich auch heute noch in der Kirche neben 14 alten Ikonen.

Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis.

Auf Stoff aufgebrachte Bemalung, welche im Pronaos der Biserica Cuvioasa Parascheva hängt.


DIE DEM „HEILIGEN NIKOLAE" GEWEIHTE KIRCHE

AUS PRISACA-VALEA SARII

Die Kirche ist eine Zweigstelle der Pfarrei Valea Sarii. Sie wurde auch von den Gläubigen des Dorfes gebaut, schon vor 1770 (ungefähr im Jahre 1756), möglicherweise auf der Stelle einer vorherigen Kirche, da die Gläubigen, über Generationen, das Andenken gewahrt haben, wonach es diese seit der Zeit des Herrschers Stefan cel Mare gegeben hätte, es gibt dafür keine Beweise.

In diesem Dorf gab es ein Stift, auf der Gemarkung „Lunca Manastirii" (Klosterweide), 500 m vom Fluss Putna entfernt, wo auch heute die Stelle zu sehen ist.

Die Grundform der Kirche entspricht der eines Schiffes, mit einer rechteckigen Fläche, es wurde nur einheimisches Hartholz verwendet. Das Grundgerüst besteht aus Eichenholz, es wurde 1928 mit der Erlaubnis der Kommission für Historische Denkmähler, auf Stein-, Zementgründungen gestellt. Sie ist mit Brettern verkleidet und mit Schindeln gedeckt. Der Eingang besteht aus einem Vorbau, mit quadratischer Grundfläche und bildet einen Turm in dem es bis zum ersten Weltkrieg Glocken gegeben hat. Die Pfeiler und Balken dieses Vorbaus sind originelle Skulpturen die örtliche Volkskunst darstellen. Im Innenraum ist die Kirche mit 10 alten Ikonen und Teilen eines alten Altarbildschirms verziert.

Die Pfarrei besitz noch einige alte Riten-Bücher, die in kyrillischer Sprache (Schrift) geschrieben wurden.

Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis.

 

Biserica cu Hramul "Sfantul Nicolae" din Prisaca - Valea Sarii

Die kleine Holzkirche aus dem nahen Dorf Prisaca wird ebenfalls von dem Pfarramt in Valea Sarii verwaltet.

 

Im Innern ...

... der Biserica Sfantul Nicolae

 

Diese auf Leinwand ...

... aufgetragene Malerei diente wahrscheinlich einst als schmückender Wandverhang der Altarwand, welche heute jüngeren Datums ist.

 

Preot Bratu Petrica

Valea Sarii, Jud. Vrancea, Cod. 627392

eMail: bratupetrica@yahoo.com

Er verwaltet die beiden Holzkirchen, welche als historische Baudenkmäler eingestuft sind. Natürlich war es auch hier vonnöten, der stark angewachsenen Gemeinde ein neues Gotteshaus zu geben. Zur Historie der neuen Ortskirche siehe folgender Text: ...

DIE DER „ERSCHEINUNG DES HEILIGEN GEISTES" GEWEIHTE KIRCHE

AUS VALEA SARII

Diese Kirche (Biserica cu Hramul "Pogorarea Sfantului Duh" din Valea Sarii) wurde 1988 gebaut, sie entstand aus dem Wunsch, eine größere Kirche zu haben da die andere zu klein war.

Die schöne Umgebung und der Standort auf dem dieser Heilige Bau steht, schließt sie ein in die Reihe der wertvollen Denkmähler. Sie wurde von den Gläubigen des Dorfes gebaut, die Initiative kam vom damaligen Gemeindepfarrer Caba Simion. Die wichtigsten Stifter, die zum Bau beigetragen haben sind: Ciuta Ion, Murgulet Mihu, Codreanu Apostol, Rosca Oprea, Bordea Vasile, ihnen standen die Gläubigen des Dorfes und andere Wohltäter bei, ohne dabei den Beitrag des Klostervorstehers von Sihastria-Neamt, Victorin Oanele zu vergessen. Sie wurde am 4. November 1990 vom Bischof Epifanie von Buzau und Vrancea geweiht.

Die Kirche ist stattlich gebaut, entspricht dem moldauischen Stil, mit weit ausreichenden Gegenpfeilern und Regentraufen. Die Mauern bestehen aus Ziegelsteinen, die Decke ist gewölbt, es gibt zwei Türme, einen über der Vorhalle, er besteht aus Holz und ein kleinerer über dem Altar, ebenfalls aus Holz. Die Kirche ist innen mit Fresken verziert, außen gibt es nach oben hin Nischen, die mit Ikonen der Heiligen bemahlt wurden. Verziert wurde die Kirche mit verschiedenen Kultgegenständen die, die Gläubigen geschenkt haben.

Diese geschichtliche Übersicht erstellte der Pfarrer der Kirchengemeinde Bratu Petrica, auf Antrag des Bürgermeisteramtes Valea Sarii.

Gemeindepfarrer Bratu Petrica

Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis.


 

Romanesti

Das Dorf Romanesti gehört zur Gemeinde Nistoresti und ist ein klassisches Strassendorf, das im engen Tal dem Lauf des Naruja-Baches folgt. Bereits in Romanesti sind grosse Teile der Dorfstrasse unbefestigt und so gehts mit dem Auto oft nur im Schritttempo voran. Wer links der Strasse dieses Grundstück sieht, ist nahe des Hauses von Ion Stanciu angelangt. Ein paar Meter talaufwärts kommt von rechts ein Bach, welcher in die Naruja mündet. Hier muss man vor dem Bach einen schmalen Pfad emporsteigen und gelangt zu dem etwas erhöht gelegenen Hof des Meisters. Das Auto muss man - so vorhanden, unten stehen lassen. Bei einer Übernachtung findet sich aber ein Stellplatz auf einem nahen Hof an der Dorfstrasse!

 

Der Meister Ion Stanciu mit seiner Frau

... im eigenen Haus:

Sat. Romanesti / Com. Nistroesti / Jud. Vrancea

Tel.: 0040 72-2830450

Die im Hintergrund gestapelten Wolldecken hat Frau Stanciu an ihrem eigenen Webstuhl gefertigt, der aber zumeist nur in den Wintermonaten betrieben wird.

 

Die Bestellung ...

... lag zur Begutachtung aus und legt zugleich Zeugnis ab über die Vielfalt der hier selbst gefertigten Instrumente und Produkte. Übrigens nebenbei erwähnt, sind die Motzen in der Apuseni-Region bekannt, für die Herstellung von Holzfässern und Bottichen jeder Grösse. Allerdings wird hier in der Vrancea-Region gleiches in weit höherer Stückzahl gefertigt. Der Grund dafür ist die grosse Nachfrage bei den hiesigen Weinanbaugebieten.

 

Der Maestro de Campoi ...

... demonstriert die aufregendste Bauweise hiesiger Dudelsäcke, denen das Fell geblieben ist und ein Ziegenkopf aufgesetzt, der freilich nur einen dekorativen Zweck erfüllt.

Ion Stanciu fertigt neben den Dudelsäcken (cimpoae) auch Flöten (fluere), eine Art Schalmei (trisca), Pikkoloflöten (piculina) und die Okarina (ocarina). Keine Frage, natürlich kann er diese Instrumente auch perfekt spielen. Gelegentlich trifft man den Meister auch auf dem einen und anderen landesweit stattfindenden Festival.

 

Ion Stanciu ...

... spielt auf einem Dudelsack traditioneller Bauweise.

 

Die traditionelle Bauweise ...

... ist äusserst einfach gehalten. Es entspricht den typisch einfachen und praktischen Techniken bäuerlicher Kultur, die sich dementsprechend unkompliziert fertigen, bewahren und weitervermitteln lässt.

 

Historisches Foto

Dieses zeigt die traditionelle Bauweise der Dudelsäcke, die lediglich aus puren Ziegenleder gefertigt sind.

Neben Ion Stanciu gibt es einen weiteren Dudelsackbauer in Romanesti. Er hat in seinen früheren Jahren an die 50 Säcke gebaut. Heute ist er in einem gediegenen Alter und hat nur noch eine Flöte im Hause.

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Ion Stanciu für die Nutzungsrechte des Fotos auf dieser Seite!

 

Traditionelles Erbe ...

... geht hier an die Jungen über. Einmal in der Woche treffen sich die Kinder im Hause von Ion Stanciu und lernen das Bauen von Flöten und Dudelsäcken, als auch das Spielen der Instrumente. Ion Stanciu wirkt von Zeit zu Zeit auch als Dozent an der Hochschule für Kunst und Kultur in Focsani. Als wir am folgenden Tag zurück nach Focsani fuhren, wollte uns Ion Stanciu unbedingt noch seinem Freund Hanu Mihai vorstellen ...

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Ion Stanciu für die Nutzungsrechte des Fotos auf dieser Seite!

 

Gudrun ...

... auf dem schwierigen Pfad fernab der Hauptstrasse in Nistoresti zum "Atelier de Cojocerie". Nach Überwindung der Hängebrücke war noch ein ca. 300 m langer lehmig-rutschiger Schlammpfad bis zum Haus des alten Meisters zu gehen.

 

Atelier de Cojocarie ...

... Ein Museum das es nicht gibt und trotzdem da ist, nur weil ein Alter es will! Ein typisches Zeichen dafür, wie sehr hier mitunter die Traditionen in den Herzen der Menschen verwurzelt sind! Seit dem Jahre 1959 besitzt Hanu Mihai sogar ein staatliches Diplom und eine damit verbundene Handhabe, zur Fertigung und dem Verkauf dieser traditionellen Waren. Der Kernpunkt seiner damaligen Arbeit war das Anfertigen hiesiger Modelle regionaler Nationalkostüme.

 

Atelier der Cojocarie

Hanu Mihai

Nr. 144 / Nistoresti

... Das kleine Anwesen besteht aus zwei Häuschen. In dem linken Gebäude wohnt und arbeitet der Meister zumeist und das rechte, grössere Gebäude beherbergt die Sammlung bäuerlicher Kulturgüter.

 

Hanu Mihai ...

... bei der Arbeit. Er ist am 4. Mai 1924 geboren und trotz seines gediegenen Alters bleibt "Arbeit" für ihn auch ein gewisses Lebenselixier. Noch bis vor kurzem hat Hanu Mihai auch die hier oft verwendeten Holzschindeln gefertigt, mit denen traditionell die Dächer der Häuser gedeckt werden!

 

Die private Ausstellung ...

... beherbergt eine breite Palette hiesiger Gebrauchs- und Schmuckutensilien, angefangen von traditionellen Kleidern, einem Webstuhl, einer Capra, Keramik, Münzen, Wandteppiche, Holzbestecke (auch neue Nachanfertigungen die gekauft werden können!) und vieles mehr.

 

Die beiden alten Meister ...

... beim Posieren. Im Innern scheinen die beiden zwei junge Buben geblieben zu sein, nicht auszudenken, wenn man mit ihnen auf einem Weinabend zusammensässe!

:-)

 

Nationalkostüme ...

... der Vrancea-Region sind eine Spezialität von Hanu Mihai. Die Westen werden zumeist aus Schaffellen hergestellt und mit bunten Stickereien versehen. Daher sicher auch der Ursprung des Begriffs "Cojocarie", denn "cojoc" bedeutet so viel wie "Schafspelz".

 

Die Masken ...

... hier in der Vrancea-Region sind sicher nicht so spektakulär wie in anderen bergbäuerlichen Regionen Rumäniens, aber es wäre dennoch interessant, die Zeit der Weihnacht und des Jahreswechsels hier zu erleben, wo jene vermummten Teufelsgestalten auf den Strassen ihren Schabernack treiben!

 

Ein Abschiedsfoto ...

... mit der Gudrun in der Mitte. Die beiden Herren hatten das "zarte deutsche Geschlecht" in ihr Herz geschlossen und auch mir hat´s gefallen! Zudem wurde die Gudrun vom alten Meister Hanu Mihai reichlich beschenkt, mit selbstgefertigten Stoffbommelchen, einem hölzernen Schneebesen, Holzlöffeln ... Aber wie auch immer, ich glaube es kaum erwähnen zu müssen, dass künftige Gäste in jedem Falle hier einen Obolus entrichten mögen!


Fazit:

Die Vrancea-Region hatte ich längst liebgewonnen, besonders ihrer Bergwelt wegen. Man kommt schliesslich nicht umhin, sich auch für die ethnographischen Besonderheiten der bergbäuerlichen Region zu interessieren. ... Ausgehend von diesem Punkt hier in Romanesti kann man die Reise fortsetzen in Richtung Vetresti-Herastrau, wo sich ganz in der Nähe das Kloster Valea Neagra befindet. Wo wir eben die Klöster erwähnen, ist auch eine Weiterfahrt von Valea Sarii aus, hinauf nach Lepsa sehr empfehlenswert, wo sich das gleichnamige Kloster befindet. Von Lepsa, als auch von Vetresti-Herastrau aus, können interessierte Bergwanderer die Schönheiten des Vrancea-Gebirges erobern! Wer dennoch nicht die Höhen des Gebirges erklimmen möchte, kann in den vielen verschachtelten, tiefen Tälern des östlichen Berglandes im Vrancea über Jahre ein Geheimnis nach dem anderen entdecken. In deutschen Reiseführern jedenfalls steht darüber maximal nichts!!! Lediglich die Schlammvulkane in der Vorgebirgsregion finden spärlich Erwähnung, derweil Naturschönheiten wie "Focul nestins" bei Andreiasu de Jos, oder "Focul viu" nahe Terca, als auch das "Plateau Meledic" erst über das informative Internet publik wurden :-))) ! In diesem Sinne wünsche ich allen künftigen Rumänienreisenden, die das geheimnisvolle Land des Vrancea aufzusuchen planen, ein freudvolles "drum bun"!

Kartenübersicht: Judetul Vrancea


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