Auf den Spuren der Orthodoxie 2002

Fotos von: Wilhelm Scherz (Mai - Juni 2002)

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Eine einfache Urlaubstour sollte es werden und so richtig geplant war eigentlich nur ein Kurzbesuch im Kloster Lepsa. Aber es hatte dann doch den Anschein, als befänden wir uns immer und immerwieder auf den Spuren der Orthodoxie. Und wiedereinmal ist mir klargeworden, was für riesige Kulturpotentiale die rumänische Orthodoxie zu bieten hat. Von vielen zurückliegenden Touren könnte ich ähnliche Fotoserien in diese Webseiten stellen. Und darum ist es wirklich einmal an der Zeit, dem Betrachter ein Fenster in diese wunderbare Welt zu öffnen!


 

Mânástirea Lepsa

Das Kloster wurde im Jahre 1869 gegründet, wobei der alte Glockenturm das älteste Bauwerk der Anlage darstellt. Etwa 15 Nonnen leben hier. Hram - "Nasterea Maicii Domnului" - wird jeweils am 8. September des jeweiligen Jahres gefeiert.

 

Mânástirea Valea Neagrá

Das Vrancea-Gebirge verlassend, wanderten wir durch das Valea Náruja. Den kleinen Ort Brádet hatten wir uns zum Ziel gesetzt. Auf dem letzten Drittel der Strecke nahm uns ein Pferdewagen mit und wir fragten unseren Chauffeur, was sich zu besichtigen in dieser Gegend denn noch lohne. Und so kam es, dass wir ein kleines Stück oberhalb von Brádet den Pferdewagen verliessen und vor den Toren eines schönen Klosters standen. Es war schon spät an der Zeit und auf Nachfrage durften wir auf dem Klostergelände unsere Zelte errichten. Auf dem Bild zu sehen: der alte Glockenturm aus dem Jahre 1755.

 

Mânástirea Valea Neagrá

Im Jahre 1750 gründete Staretului Vasile dieses Kloster, aus welcher Zeit auch die alte Klosterkirche stammt. Im Jahre 1990 wurde eine neue Kosterkirche gegenüber der alten erbaut. In diesem Kloster leben und arbeiten 7 Nonnen. Hramul "Adormirea Maicii Domnului" - 15. August.

 

Danke für die Gaben !

Zum Frühstück im Klostergarten wurden wir von den Nonnen liebevoll mit eigenen Speisen versorgt: frische Milch, Käse und Smântâná (Rahm) ... und der Cátálin kann sein Glück kaum fassen :-))) !

 

Comuna Vintileasca (Jud. Vrancea)

Ein verregneter Tag war es und wir sind auf lehmig-matschigen Waldwegen von Andreiasu de Jos hinüber nach Vintileasca gewandert. Zum Abend kam dann die Sonne hervor. Schon aus der Ferne erblickten wir die silbern-glänzenden Dächer der neuen Kirche des Ortes. Das schien uns ein gutes Ziel für diesen Abend zu sein, zumal es ab Vintileasca auch eine morgendliche Busverbindung in Richtung Jitia gibt. Das Kirchenensemble zog uns in dieser weiten bäuerlichen Landschaft beinahe magisch an und es sollte sich lohnen! Vintileasca liegt in etwa 1000 Höhenmeter.

 

Biserica Sfintii Apostoli Petru si Pavel

Das ist sie nun, die neue Kirche von Vintileasca. Erst im letzten Jahr wurde der Rohbau vollendet. Direkt hinter der neuen Kirche geht´s vorbei an einen verspielten Glockenturm, zur alten Dorfkirche. ...

 

Biserica Sfintii Arhangheli Mihail si Gavril

... und als ich dann dieses kleine zauberhafte Kirchlein sah, da war´s beinahe um mich geschehen. Erbaut wurde diese alte Kirche von Vintileasca in den Jahren zwischen 1941 - 1944, nachdem die vorherige Kirche abgebrannt war. ...

 

"Innere Werte"

... Und da ahnte ich noch nicht, wie schön dieses Holzkirchlein von innen ist. Die am Tonnengewölbe angebrachten Malereien unterscheiden sich recht erheblich von dem sonst so typischen Malstil hiesiger orthodoxer Kirchen.

Übrigens: Vintileasca erreicht man mit dem Bus von Râmnicu Sárat aus.

 

Preot Potop Nicolae und seine Frau

Unserem Wunsch betreffs eines kleinen Zeltplatzes auf dem Pfarrgrundstück wurde nicht entsprochen. Wir bekamen ein komfortables Stübchen angeboten. Zum Abend wurden wir von Frau Nicolae liebevoll bewirtet und auch ein guter Tropfen kam uns zu. Mit Herr´n Potop Nicolae haben wir noch bis tief in Nacht über Gott und die Welt gefachsimpelt. Und wer den Karpatenwilli kennt, der weiss auch, dass das Thema "Tourismus" dabei nicht ausgelassen wurde. Am nächsten Morgen hat uns Herr Potop Nicolae dann noch ein wenig die Gemeinde gezeigt. ...

 

Orthodoxe afrikanische Laufvögel

Diese Strauße (bisher vier an der Zahl) sind eine kleine Leidenschaft von Preot Potop Nicolae. Uns hat es sehr amüsiert, dass es afrikanische Laufvögel unter der Obhut eines orthodoxen Preoten gibt. Wer also künftig einmal diese schöne Gegend besuchen möchte, der kann sich schon heute an Preot Potop Nicolae wenden: Tel.: 0040-238-545881. Zu erwähnen wäre dabei noch ein weiteres Schmanker´l dieser Region, nämlich das Kloster Monteoru, zu dem man gemütlich von Vintileasca aus hinaufwandern kann.

 

Mânástirea Poiana Márului

Preot Potop Nicolae hat uns mit dem Auto kurz vor Jitia abgesetzt und auf seinen Tipp hin haben wir das obere Valea Râmnicul Sárat überquert und sind dann zum Kloster Poiana Márului auf ca. 800 Höhenmeter hinaufgestiegen. In völliger Abgeschiedenheit liegt dieses Kloster, welches nur noch von einigen Mönchen verwaltet wird.

 

Aussenwandmalerei auf Holz

Ein wahres Unikat stellen die Aussenwandmalereien auf Holz dar, welche sich unter dem Dach der grossen Klosterkirche -Biserica Mare cu Hramul "Duminica Tuturor Sfintilor"- befinden.

 

Biserica Mare cu Hramul "Duminica Tuturor Sfintilor"

Diese riesige Holzkirche aus dem Jahre 1812, bildet den Mittelpunkt des grossen Klostergeländes. Die Kirche befindet sich beinahe im Urzustand. Davon zeugen auch die verblichenen Aussenwandmalereien unterhalb des Kirchendaches.

 

Mönchs-Etablissement

Die Behausungen der Mönche bestehen hier aus vielen kleinen Häuschen. Cátálin hat im Nachhinein gesagt: "Ich werde Mönch", so sehr hat´s ihm gefallen.

 

Biserica Ruseascá

Diese kleine Holzkirche aus dem Jahre 1777, am Rande des Klosters Poiana Márului gelegen, stellt das älteste Bauwerk des Klosters dar.

 

Innenansichten der Biserica Ruseascá

Rottöne dominieren im Innern der Kirche und der Altar gibt sich in einem mehr schlichtem Barock, dessen Schönheit eindeutig von den Ikonen bestimmt wird, so z.B. der "Icoana Maicii Domnului" und der "Icoana Domnului Iisus Hristos".

 

Roatá Lume (Rad der Welt)

Ebenfalls im Kloster Mânástirea Poiana Márului zu finden, dieses schöne Bild mit dem Titel: "Roatá Lume", was so viel wie "Rad der Welt" bedeutet. Was einst die Welt bestimmte, ist hier (aus heutiger Sicht) in beinahe witziger Weise dargestellt. Rechts unten am Rad dreht ein Geistlicher und bestimmt das Geschick eines darauf sitzenden Königs, wobei verdeutlicht wird, dass dieser auch schnell einmal samt Thron hinunterstürzen kann (rechts vom Rad).

 

Mânástirea Zamfira

Fährt man auf der Strasse -1A- von Ploiesti in Richtung Válenii de Munte, dann kommt man nach etwa 12 km in die Comuna Lipánesti. Ein Hinweisschild im Ort zeigt den Abzweig nach links an. In dem Kloster leben etwa 40 Nonnen. Neben der zu besichtigenden grossen Klosterkirche, gibt es auch noch ein Ausstellungsgebäude, in dem weitere Kirchenschätze, insbesondere auch Malereien und andere Kunstwerke von Nicolae Grigorescu ausgestellt sind.

 

Barocker Altar

Eine Nonne führt uns durch die grosse Kirche des Klosters. Üppiger Barock lässt uns erstaunen, und auch die Bilder und Ikonen von Nicolae Grigorescu.

 

Biserica Mare (Mânástirea Zamfira)

Die grosse Klosterkirche, welche in der Mitte des Klostergeländes steht, bietet recht gewaltige Innenansichten. Erbaut wurde diese Kirche in der Zeit von 1855 - 1857 unter der Führung von "Mitropolitul Nifon". Wandmalereien und Ikonen wurden damals in einer sehr kurzen Zeit gefertig. Man begann damit am 16. Juli 1856 und beendete das Werk am 8. September 1857.

 

Eine Ikone von Nicolae Grigorescu.

Der barocke Altar der grossen Kirche bietet ganz besondere Ikonen. Ein Beispiel zeigt diese Ikone, in die bestimmte Teile des Bildes dreidimensional mit Silber eingefasst sind.

 

Mânástirea Cheia

Wenn man der Strasse -1A- weiter in Richtung Sácele (Brasov) folgt, dann kommt man, am Fusse des Ciucas-Gebirges gelegen, unmittelbar am Kloster Cheia vorbei. Hier leben noch 12 Mönche.

 

Mânástirea Cheia

Das Kloster ist beinahe komplett eingefasst von den wunderschönen Wohn- und Nutzgebäuden der Mönche, welche für sich schon ein äusserst beachtenswertes Ensemble darstellen. Dennoch, Kern der Bewunderung bleibt die grosse Kirche "Biserica Mânástirea Cheia", welche in der Zeit von 1835 - 1839 erbaut wurde.

 

Innenansichten der Biserica Mânástirea Cheia

Die Innenmalereien der Kirche wurden 1839 vollendet. Der prachtvolle Barockaltar zieht natürlich die Blicke der Besucher als erstes auf sich. Der Mönch, welcher uns einiges über das Kloster erzählte, ziemte sich nicht, zu betonen, dass der Altar von einer speziell rumänischen Form des Barock bestimmt würde. Lassen wir es so stehen und erfreuen uns dieser Stilblüten.

 

Mânástirea Ialomitei

Mitten im Kessel des Bucegi-Massiv´s gelegen, befindet sich das Ialomitei-Kloster im Höhleneingang der gleichnamigen Ialomitei-Höhle. Dieses Klostergebäude wurde in den Jahren 1993 - 1996 errichtet. In einer Broschüre des Klosters steht geschrieben, dass der einstige hölzerne Klosterbau durch ein Feuer vernichtet wurde. Einheimische haben uns aber auch erzählt, dass es einen grösseren Steinschlag gegeben hat, und vielleicht hat dieser ja dann das Feuer ausgelöst. Heute jedenfalls, so versichern uns die Einheimischen, fliegen keine Steine mehr auf das Kloster. Jetzt gäbe es andere Probleme, denn es fallen wohl Wildschweine auf´s Dach. :-)))

 

Biserica a Mânástirii Pestera

Die Klosterkirche befindet sich bereits innerhalb des grossen Höhlenportals. Die Ialomitei-Höhle kann bis auf über 500 Meter begangen werden. Führungen werden angeboten.

 

Die Himmelsleiter !

Im Eingangsportal des Klosters findet sich an der Decke eine sehr schöne Bemalung, welche die Himmelsleiter darstellt.

Ganz in der Nähe des Klosters "Mânástirea Pestera Ialomitei" befindet sich das einstige Kloster "Mânástirea Cocora. Es besteht vom Ursprung her aus einer alten Holzkirche und einem Holzhaus, welches später in seiner Architektur verändert wurde. Im letzten Jahr ist ein weiteres Wohnhaus in Steinbauweise hinzugefügt worden. Heute ist diese Anlage aber nur ein "Nebengelass" des Klosters "Mânástirea Pestera Ialomitei". Zur Zeit kann dieses Areal nur am Wochenende besichtigt werden.

 

Ein Mönch klopft die Toacá

Mit der Toacá ruft der Mönch zum Gebet. Im Höhlenportal der Ialomitei-Höhle hört sich dies noch beeindruckender an als anderswo. ... Als wir am Abend unseren Ausflug in der Cabana Padina beendet hatten, da gesellte ich mich dann doch noch einmal kurz zu einigen Hirten und befragte diese zu dem herabgefallenden Wildschwein, welches da auf´s Klosterdach ... . Und da konnten auch die sich daran erinnern: "Ach ja, damals vor zwei Jahren, ..." und ich bin so froh, dass die Geschichte stimmt und Rumänien somit um eine Kuriosität reicher ist :-))) !


Touristentipps: Wie verhalte ich mich in einem Kloster ???

Es gibt der Regeln wenige, aber die sollten dann schon Beachtung finden:

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