Cheile Runcului, Cheile Pociovalistei und Umland im Gilau-Gebirge

Der spektakulärste Abschnitt des Muntii Gilau (Gilau-Gebirge) befindet sich im äussersten Südosten. Dort bei Cheile Runcului beginnt ein ganzer nach Südwest verlaufender Abschnitt steiler Felslandschaften und Schluchten (Scarita-Belioara). Dennoch, trotz aller Schroffheit dieser Gebirgsabschnitte sind diese gut verborgen und selbst von den Gipfeln gegenüberliegender Gebirge kann man kaum etwas davon ausmachen. Die Anreise erfolgt vom Aries-Tal her. 14 km westlich von Buru verlässt man die -75- und zweigt nach Ocolis ab -> siehe Karte!

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Anreise auf der Schotterpiste ...

nach Ocolis. Im Jahr 2005 führte der hier fliessende Bach mehrmals viel Wasser, so dass der Fahrweg über weite Abschnitte zerstört wurde. Derzeit ist dieser behelfsmässig aufgeschüttet und befestigt. Fahrzeuge aller Art können hier in langsamer Fahrt durchaus verkehren.

Die Häuser von Ocolis ...

stehen weit zerstreut im unteren breiten Tal verteilt. Dem sich später verjüngenden oberen Talabschnitt fügt sich der Ort Runc nahtlos an. Das Auge eines erfahrenen Rumäniereisenden erkennt auf diesem Foto augenblicklich etwas sehr "verdächtiges"! Der kleine Schuppen links des Baches ist eine beinahe ebenso wichtige Instanz, wie die der Kirche, die sich auf der anderen Seite des Baches befindet! Und so vielfältig die Kirchen in ihrer Ausstattung sind, sind es auch die kleinen Schuppen, in denen nicht unbedingt eine "Schöpfung", doch aber eine "Wertschöpfung" vollzogen wird ...

Das Objekt der "Wertschöpfung"!

Besucher sollten es nie versäumen hier anzuhalten und den "Wertschöpfern" einen Besuch abzustatten. Hier wird gerade "irdische" Frucht ins Häusle verbracht, um ihr das zu entziehen, was wir als "Stimmungsmacher, Teufelszeug, ..." usw. bezeichnen. Aber egal, ob man eine negative oder positive Sichtweise dazu hat, eine "Wertschöpfung" bleibt dieser Vorgang allemal und zur Kultur gehört dies ebenso. ...

Der "Wertschöpfungsprozess"!

Im Innern des Schuppens geht es -wie manch einer sagen würde - "teuflisch" zu. Ich für meinen Teil habe zur Wertschöpfung augenblicklich beigetragen und ein "gläsern-ummanteltes" Produkt (2 Liter) erworben. Das Beiwohnen einer solchen Wertschöpfungsprozedur ist mitunter sehr gesellig und kann sich bis zum kommenden Morgen hinziehen. Dafür blieb mir aber keine Zeit, schliesslich lockten die nahen Schönheiten der Natur!

Altes Bauernhaus ...

in Runc. Das kleine Dorf zieht sich beinahe über 3 km hin. Die alten Häuser sind - wie auch die in Ocolis - in Holzblockbauweise errichtet. Gelegentlich findet man wie in diesem Falle, ein aus Stein erbautes Unter- oder reines Kellergeschoss. Viele der Bauern hier leben als Selbstversorger. Vorherrschend ist hier vorrangig die Vieh- und Weidewirtschaft und nur in kleinen Parzellen findet man Mais- oder Kartoffelanbau vor. Freilich, in den kleinen Hausgärten werden auch Zwiebeln, Knoblauch u.a. Gemüse angebaut.

Das Ende von Runc ...

und die dahinter beginnende Cheile Runcului. Weiss erstrahlen die hellen Kristallinen Kalkberge im unteren Zugang der Schlucht.

Der erste Abschnitt ...

der Cheile Runcului ist von fast senkrechten Felswänden gekennzeichnet. Gleich nach 100 Meter erwartet den Besucher ein Kuriosum der Natur ...

"Der weinende Zyklop"

So oder ähnlich könnte man diese Formation bezeichnen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Das herunterfliessende Wasser kommt aber nicht aus dem kleinen Höhlenportal, sondern von einem Bach, der hier über die steile Barriere fliesst.

Hinter jeder Biegung ...

der Runcului, erschliesst sich ein vollkommen anderes Landschaftsbild. Doch damit nicht genug, ...

Im hinteren Abschnitt ...

der Schlucht, wechselt auch das Gestein. Statt Kalkgestein findet man hier eher grautöniges Dolomitgestein vor.

Abendlicher Zeltaufbau ...

hinter dem oberen Zugang zur Schlucht, kurz vor Lunca Larga und damit Zeit für einen Schluck des Selbstgebrannten aus Ocolis!!! Anbei bemerkt: Einen abendlichen Platz für´s Zelt zu finden, ist im Apuseni-Bergland das einfachste auf der Welt! Talwärts gesehen, kann man linkerhand die steilen Abhänge hinauf zur 931 m hohen Pleasa Runcurilor emporsteigen. Von dort ist es nur eine kurze Distanz in Richtung Nordost zur Cheile Ocoliselului. Die ca. 600 m lange Schlucht bietet ebenfalls steiles Terrain und oberhalb schöne Weitblicke auf das Umland.

Morgendlicher Blick ...

in die Cheile Runcului. Die etwa 500 m lange Schlucht bietet auf ihrer kurzen Distanz ein sehr abwechselungsreiches Areal. Beinahe überall kann man die Schlucht zu beiden Seiten besteigen und von den Höhen her einsehen. Von den umliegenden Gipfeln bieten sich bezaubernde Ausblicke auf die Umgebung des Muntele Mare, sowie bis hinüber auf das Trascau-Gebirge. ... In der Cheile Runcului gibt es einige kleinere Höhlen. Die grösste Höhle ist die "Pestera de la Runc" mit einer Gesamtausdehnung von 378,5 m und einem inneren Höhenanstieg von 63 m. ...

Alle Schluchten dieser Region, die Cheile Ocoliselului, Cheile Runcului, sowie die Cheile Pociovalistei entstanden durch die Erosionskraft ständig fliessenden Wassers.

Die Dorfkirche ...

von Runc. Die alte Holzkirche ist im Aussenbereich erst jüngst saniert worden, nur das Blechdach wurde nicht durch ein traditionelles Holzschindeldach ersetzt.

Im Innern ...

der Holzkirche erwartet den Besucher ein üppig ausgemaltes Kirchlein im Originalzustand!

Der Naos ...

ist zu allen Seiten prall mit alter Bemalung versehen, wobei die Altarwand den gleichen Charakter aufweist.

Die Gegend an einem Sonntagvormittag ...

zu besuchen, garantiert dann auch eine offene Kirche. Während des Gottesdienstes konnte ich leider keine weiteren Daten zur Kirche erfragen.

Cheile Pociovalistei

In Runc, nahe der alten Holzkirche, aber zur anderen Talseite hin, zweigt ein Seitenweg nach Westen ab. Der unbefestigte Forstweg führt unmittelbar in die Schlucht (ca. 2 km). Es ist nicht ratsam es mit dem Auto zu versuchen, denn nur wenige Meter kommen tief eingefahrene Traktorenspuren. Im Bild zu sehen: Der untere Zugang zur Schlucht.

Inmitten der Schlucht ...

fliesst das Wasser des Pârâu Pociovalistei, der sein Quellgebiet unter den steilen Wänden der "Rezervatia Scarita-Belioara" (Scarisoara) hat. Das ist aber ein anderes Kapitel, dass in Kürze auf diesen Seiten behandelt wird.

Im zeitigen Frühjahr ...

... erwartet den Besucher schon eine reichhaltige Flora.

Blick Richtung Südost ...

auf die Cheile Pociovalistei. Übersteigt man die gegenüber liegenden steilen Kalkwände, welche eine Höhe von knapp 1000 Meter erreichen, so gelangt man weiter südlich zu den noch gewaltigeren Abhängen der "Vulturese".

Der westlichste Abschnitt ...

der Cheile Pociovalistei.

Der nordöstlichste Abschnitt ...

der Schlucht steigt steil bergan, vorbei an bizarren Felsformationen bis auf 1016 m. Oben kann man den steil abfallenden Flanken Richtung Osten folgen und gelangt so zur Cheile Runcului zurück.

Die Kirche von Ocolis ...

ist riesig und wird der einst gewachsenen Gemeinde gerecht. Die Häuser im Tal geben ein interessantes einheitliches Bild ab, geprägt von roten Ziegeldächern und insbesondere den dunkelbraunen Holzwänden.

Im Innern ...

der Kirche von Ocolis. ... Soviel steht am Ende fest: Das Areal hier zu erkunden, dafür bedarf es mehrerer Tage. Genug Potential also für weitere wunderbare Entdeckungen und Hochgenusstouren. Wer also wird der Nächste sein

?????

:-)

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Wanderkartentipp zur Region:

Gilau Berge, Muntii Gilaului - neu im Programm - / 1:50.000 / 8,90 Euro / Freizeit- und Wanderkarte mit Höhenlinien, Wanderrouten, Gebietsbeschreibung, rückseitige Beschreibung mit vielen Wanderrouten in Rumänisch, Ungarisch, Englisch. DIMAP, ISBN 963 8637 919 CM

Zu kaufen sind die Karten direkt beim Hersteller unter: http://www.dimap.hu/

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Fotos: Wilhelm Scherz

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