Gradina Zmeilor

... im äussersten Nordosten des Apuseni-Berglandes

Ganz beiläufig hatte ich einst einen Artikel in der "Muntii Carpati" - Nr. 19 im Jahre 1999 von Ioan Palczer gelesen, in dem dieses schöne Felsgebiet vorgestellt wird. Jahre vergingen und im Frühjahr 2006 kramte ich im Zuge meiner Reisevorbereitungen im Langzeitgedächtnis. Entsprechend meiner Recherchen durch das Apuseni-Bergland war es nun endlich an der Zeit, auch hier bei "Gradina Zmeilor" einmal vorbeizuschaun. ... Das Felsgebiet befindet sich unmittelbar westlich des grossen Dorfes Gâlgau Almasului, welches neben den Dörfern Chendrea, Chechis und Galpâia zur Comuna Balan (Judetul Salaj) gehört. Man könnte den "Gradina Zmeilor" auch als die nord-östlichste Sehenswürdigkeit des Apuseni-Berglandes bezeichnen -> siehe Karte!

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Gradina Zmeilor

Das Felsgebiet befindet sich unmittelbar westlich des grossen Dorfes Gâlgau Almasului. Die Kräfte der Erosion durch Wind und Wasser haben hier etwas einzigartiges hervorgebracht. Das Gestein ist das Ergebnis komprimierter Sande und Kiese verschiedener Körnung und je nach Schichtung tragen diese sich unterschiedlich schnell ab. Die tiefen, senkrechten Erosionsrinnen orientieren sich an Rissverläufen im Gestein. Das hier eindringende Wasser, welches in den Frostperioden gefriert, begünstigt entlang der Rissverläufe natürlich einen schnelleren Zerfall des Materials. ...

Die Entstehung freistehender Formationen ...

erklärt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit durch einen dort zufliessenden Bach, der sich hier in verschiedenen Richtungen eingegraben hat und somit einige Felsgruppen umspülte und in Folge isolierte.

Blick über die Felsen hinweg ...

in das weite Tal des Almas, in dem sich das Dorf Gâlgau Almasului befindet. Talwärts verjüngt sich das Tal wieder ein wenig und auch die östlich gelegenen Bergflanken bei Gâlgau Almasului weisen schöne Erosionsformen auf.

Ein wenig erinnert einen ...

das Gebiet an die "Sächsische Schweiz", wenn auch "Gradina Zmeilor" sich gerade einmal über ca. 3 ha erstreckt.

Auf der Wiese bei Gradina Zmeilor befindet sich die "Cabana de la Gradina Zmeilor". Wahrscheinlich ist diese nur in der Sommerzeit bewirtschaftet. Interessierte sollten vielleicht einmal in der Gemeindeverwaltung Balan unter Tel.: 0260-644800 nachfragen.

Die freistehenden Felsgruppen ...

weisen eine grosse Formenvielfalt auf.

Eine verlassene Mine ...

befindet sich etwa im oberen Abschnitt von Gradina Zmeilor. Diese ist auf eigene Verantwortung zu begehen. Der geradeaus verlaufende Hauptstollen führt etwa 250 Meter in den Berg hinein. Etwa 50 Meter nach dem Zugang zweigen links und rechts zwei Nebenstollen ab. Diese haben jeweils eine Länge von ca. 80 Meter.

Mitten im Hauptstollen ...

nach etwa 100 Meter zweigt ein oberer Erkundungsstollen ab. Die Länge ist mir nicht bekannt. Alle Gänge der Mine orientieren sich an einer schmalen Schicht schwarzen Gesteins. Möglicherweise handelt es sich hier um Ölschiefer. Das schwarze Gestein lässt sich mit der Hand zerlegen.

Eine Einbuchtung ...

befindet sich etwa mittig der Felswände von Gradina Zemilor. Hier fliesst jener Bach hinzu, der womöglich eine Herauslösung der freistehenden Felsgruppen begünstigt hat.

Im Sommer ...

eignet sich dieser schöne Flecken Erde sicher gut für ein erfrischendes Bad!

Schönes Felsgebilde ...

zwischen den freistehenden Felsgruppen.

Das Material ...

von Gradina Zmeilor. Hier erkennt man deutlich die komprimierten Kiese und Sande unterschiedlicher Körnung.

Die Fantasie der Besucher ...

ist hier herausgefordert. Je nach dem Stand der Sonne und den hier fallenden Schatten, zeichnen sich ganz unterschiedliche Konturen ab. Allein deswegen lohnt es, einen ganzen Tag, incl. einer Übernachtung hier zu verbleiben. Letztendlich ist ja alles vorhanden: Wasser, ein Badebecken und schöne Zeltgelegenheiten!

Sogar eine kleine Schlucht ...

findet der Besucher zwischen einer der freistehenden Felsgruppen.

Für einen Spaziergang ...

durch den Gradina Zmeilor sollte man als Minimum 2 Stunden einplanen. Zuerst rechts der abfallenden Felswände emporsteigen. Ein kleiner Fusspfad führt oben entlang. Am Ende steigt man herab und besichtigt das untere Areal mit den freistehenden Felsgruppen.

Ein Besuch im zeitigen Frühjahr ...

bietet beste Sichtverhältnisse zwischen den hier aufstrebenden jungen Baumbewuchs.

Die Anreise ...

nach Gradina Zmeilor erfolgt: von Huedin aus über die -1 G-. Diese verläuft über Zimbor, Sânmihaiu Almasului und zweigt dort nach rechts ab. Weiterfahrt über Hida ... Von Baia Mare aus erfolgt die Anreise zunächst über die -1 C-. Einige Kilometer hinter Lapusel zweigt man nach rechts ab und gelangt über Hideaga und Coltirea schliesslich auf die -108 A- und folgt dieser in Richtung Jibou. Von hier aus sind es nur noch ca. 10 km bis Gâlgau Almasului. Anreise von Cluj-Napoca über die -E 81- (1F) bis Sânmihaiu Almasului und dann weiter der -1G- nach rechts folgen.

Wer wie oben erwähnt, ...

von Huedin nach Gradina Zmeilor anreist, kann zudem ab Zimbor bis Gâlgau Almasului zahlreiche alte Holzkirchen besichtigen. Dazu aber später mehr auf den Karpatenwilli-Seiten!

Tipp:

Wer noch früh am Tage das Areal besichtigt hat und eine interessante Unterkunft für den Abend sucht, kann über Jibou - Zalau - Crasna nach Bic zum dortigen orthodoxen Kloster (Manastirea Bic) fahren.

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Fotos: Wilhelm Scherz

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