Im Osten der Poiana Rusca ...

Fotos: Wilhelm Scherz

Poiana Rusca

Beginnen wir mit einer kleinen grundlegenden Einführung über die Poiana Rusca und zitieren Walter Kargel (Die Bergwelt Rumäniens): "... Das Poiana Rusca Gebirge = Muntii Poiana Rusca erstreckt sich auf einer Länge von 60 km Länge zwischen Deva und Nadrag und auf einer Breite von ca. 30 km. Das vorwiegend kristalline Gebirge erreicht im Pades (1374 m) seine größte Höhe. Umgrenzung: ... Norden: Lugoj (Lugosch) - Begheiu-(Bega-)Senke - Lapugiu-Graben ... Westen: Timis-Graben ... Süden: Bistra-Graben - "Eisernes Tor Siebenbürgens" gegen Tarcu-Gebirge ... Osten: Senke von Hateg (Hatzeg) / (Tara Hategului) - Deva ..." Das Gebirge erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 2640 km² ...  Beschreibung: Begheiu-Tal - Ruschita-Paß (1130 m) - Curmatura Mare - Rusca-Tal teilen das Poiana Rusca Gebirge in einen westlichen massiven Stock (Pades, 1374 m) und ein östliches ausgedehntes tiefgefurchtes Plateau (Rusca, 1355 m). Weitere Gipfel im Westen: Poiana Boului (1243 m), Vf. Poietii (1075 m) und im Osten Vf. Lotrului (1266 m), Chicera (1160 m), Cioaca Stringoanei (1217 m). ... Vom Poiana Rusca Gebirge entspringt die Bega, die Timisoara (Temeschburg) durchfließt und die Cerna, die das Wasser für das Hüttenwerk Hunedoara liefert (Stausee Cincis). Das Eisenerz der Poiana Rusca stand am Anfang  der Hüttenwerke Hunedoara, Calan, Otelu Rosu (Ferdinandsberg), Nadrag. In Ruschita (Ruskitza) wird Marmor abgebaut. ..."


Hier an dieser Stelle wollen wir uns dem östlichen Teil der Poiana Rusca zuwenden. Dieser Abschnitt des Gebirges ist durchzogen von vielen kleinen Bergdörfern, deren Geschichte einst stark vom Bergbau und der Hüttenindustrie geprägt war. Ein zusätzliches Einkommen hatten die Menschen zudem in den höher gelegenen Dörfern durch die Weidewirtschaft. Feldbau ist hier kaum ausgeprägt. In den früheren Jahrhunderten herrschte hier aber auch sehr stark die Holzwirtschaft vor, welche heute scheinbar wieder zu neuer Blüte emporschnellt - ganz zum Leidwesen vieler Naturfreunde. Der Reisende nimmt davon aber kaum etwas wahr. Große Teile des Gebirges, besonders im Westen, sind beinahe durchweg bewaldet. Und eben diesen ausgedehnten Waldlandschaften verdanken die hier lebenden Bergbewohner die Bezeichnung "padureni" (Waldmenschen / Die Leute aus dem Wald) In den früheren Jahrhunderten hatte diese rummänisch-stämmige Bevölkerungsgruppe ihre eigenen  Traditionen, Sitten und Brauchtümer. Heute ist - wie überall im Zeitalter der Globalisierung - kaum noch etwas übrig davon. Dennoch wollen wir die historischen Wurzeln der hier lebenden Menschen nicht ausser acht lassen. ...



 

Über Nandru ...

... Das Dorf Nandru gehört neben Almasu Mic, Ciulpaz, Cutin, Dumbrava, Josani und Manerau zur Gemeinde Pestisu Mic. Von der Hauptstrasse, welche nahe Deva nach Hunedoara abzweigt, sind es ca. 10 km bis Nandru. Hinter dem Dorf gelangt man zu einer kleinen Schlucht, durch die sich eine unbefestigte Forststrasse Richtung Valea Boului - Muncelu Mic fortsetzt. Das Foto stammt vom oberen nordöstlichen Abschnitt der Schlucht. Gegenüber befindet sich eine Höhle ... 


 

Blick von den 

.... nordöstlichen Höhen der Schlucht gen West. 


 

Blick auf den kleinen Schluchtenzugang 

... hinter Nandru nahe eines Höhlenzugangs. Hier im vorderen Teil der Schlucht kann man auch sein Zeltlager aufschlagen. ...


 

Der Höhlenzugang 

... ist mit einer losen Vermauerung versehen. Die Stahltür ist unverschlossen und eine Begehung problemlos möglich. 


 

Pestera Spurcata (2277/2)

Nach der eisernen Tür gelang man in einen Vorraum. Hier um Nandru wurden bedeutende Funde aus der Zeit des Mittelpaläolithikums  (Mousterian) gemacht. Dazu zählen altsteinzeitliche Werkzeuge, welche sich auf 80.000-40.000 Jahre zurückdatieren lassen. Forschungen über die steinzeitliche Besiedlung von Höhlen, erwähnen neben Baia de Fier (Oltenien), Cheia (Dobrudscha), Ohaba Ponor (Transsilvanien), eben auch die Orschaft Nandru. Einige Grabungen in dem 15 x 6 m breiten Höhlensaal sind stumme Zeugnisse der einstigen Forschungen. Ganz in der Nähe dieser Höhle gibt es zwei weitere kleine Höhlen: Pestera Curata de la Nandru (2277/1) und die Pestera Mica de la Nandru (2277/7). 


 

Im Innern 

... der Pestera Spurcata. Die Höhle besteht im wesentlichen aus einer grossen Galerie. Ein kleiner Kriechgang verengt sich nach wenigen Metern. Besondere Formationen hat die Höhle nicht aufzuweisen. 


 

Inmitten der Schlucht

... zweigt ein wunderschöner alter Hohlweg ab ...


 

Hinter dem westlichen Abschnitt


... der Schlucht weitet sich das Tal. Hier befindet sich ein ehemaliger Gaststättenkomplex. Die neuen Besitzer planen aber für die Zukunft eine eventuelle Neueröffnung. Nach einer weiteren Biegung der Strasse gelangt man zu einer neuen Klosterklause. Schilder auf der Wiese weisen darauf hin, dass das Zelten hier nicht erlaubt ist!

Schitul Sfantul Nectarie


Die kleine orthodoxe Klosterneugründung befindet sich ca. 15 km vom Abzweig an der -68B- (Deva - Hunedoara) entfernt. Der Wohnkomplex mit zugehörigen Paraclis (Gebetsraum) ist vollständig hergerichtet. Im Winter des Jahres 2013 machte sich der Mönch Nifon auf den Weg. Er hatte eine Vision von der Gründung einer Einsiedelei in den Bergen rund um Hunedoara. Hier an diesem Ort schien er fündig geworden zu sein. Schliesslich ging alles ganz schnell und das Vorhaben zur Gründung einer Einsiedelei wurde im April des Jahres 2013 vom Bischof von Deva und Hunedoara "abgesegnet". Und auch der einstige Mönch Nifon, welcher von Beginn an als Abt fungierte, ist jetzt in den Stand eines Pfarrers (parantele) gehoben worden. Die grosse Gebetsstube im Erdgeschoss verbreitet gepflegte Wohnzimmeratmosphäre - der Zeit der Moderne sozusagen Rechnung getragen! Derzeit ist auf dem Gelände der Klosterklause das Fundament einer Klosterkirche gegossen worden (Stand: April 2016). Bei den orthodoxen Klöstern und Klausen in Rumänien ist eine gewisse Lebendigkeit und ein ewig scheinender Fluss "mit zu erleben". Häufig findet man ein jahrhunderte altes von Leben erfülltes Kloster und nur wenige Kilometer weiter darf man Zeuge davon sein, wie genau so etwas entsteht. ...

Der Glockenturm


... auf dem Klostergelände ähnelt sehr stark jenem im nicht weit entfernten Kloster Prislop, welches im zurückliegenden Jahrzehnt einen gewaltigen Aufschwung erfahren hat. Pilger aus allen rumänischen Landesteilen kommen dorthin. Und wer weiss, vielleicht gehen die Visionen von Parantele Nifon noch viel weiter, als wir dies heute je vermuten können. ... Aber egal, wie auch immer, für mich war es eine gute Gelegenheit, noch einmal ein kleines Schreiben mit beigelegtem Gelde zu entrichten, um weiterhin alles Glück auf dieser Reise bewahren zu können. Ich darf am Ende sagen: "Ich konnte ..."! 

Hunedoara


Das wohl bedeutendste touristische Reiseziel im weiten Umkreis dieser Region ist zweifellos das Castelul Corvinilor. Die Burganlage zählt mit zu den grössten innerhalb Rumäniens. Umfassende Renovierungsarbeiten wurden erst Ende des Jahres 2015 abgeschlossen und das riesige Baugerüst ist endlich veschwunden. Ein wahrer fotografischer Blickfang! Den täglichen Ansturm der Besuchergruppen meistern die Angestellten mit Bravour. ...

In einem alten Reiseführer 


...
"Sehenswüdigkeiten in Rumänien" von V. Cucu und M. Stefan (Editura Sport - Turism / 1978) erfahren wir über die Burganlage folgendes: "... Castelul Corvinestilor. Der beeindruckende Schloßbau erhebt sich mit seinen Türmen und Türmchen auf dem festen Felseck, auf dem er anstelle einer Festung aus dem 14. Jahrhundert errichtet wurde. Die Geschichte der Burg ist eng mit der Geschichte des Geschlechts Hunyadi verflochten. Im Jahre 1409 wird die Familie Hunyadi  zum erstenmal in einer Urkunde erwähnt. Sigismund von Luxemburg, König von Ungarn, schenkte dem Knesen die Burg von Hunedoara als Belohnung für die der ungarischen Krone erwiesenen Dienste. Sein Sohn Ioan oder Iancu sowie dessen Witwe Elisabeth nahmen große Änderungen daran vor. Einerseits wurde die Festung als Sitz der Familie und andererseits für militärische Zwecke eingerichtet. Matthias Corvinus, König von Ungarn, erbte das Schloß,  das nachmalig in den Besitz anderer Adlesgeschlechter überging, die ihrerseits auch Um- und Ausbauten vornehmen ließen. ... Im Jahre 1618 ließ der trassilvanische Fürst Gabriel Bethlen, der neue Schloßherr, die ursprüngliche Gestalt der Burg völlig umändern. Nach Bethlen wechselte das Schloß seine Herren erneut einige Male und ging mit Beginn des  18. Jahrhunderts in staatlichen Besitz über. Später wurde es zum historischen Denkmal erklärt.  ... Der Grundstock des Bauwerkes ist gotisch; die verschiedenen Um.- und Anbauten brachten Elemente im Stil des Barock oder der Renaissance mit. Das Eingangstor befindet sich im Turm der Westflanke und ist über eine Zugbrücke über das Wasser des Zalistea-Flusses zu erreichen. Unter dem Tor befindet sich der Wachraum und rechts davon der Ofenraum der Wache und der Kerker. Im Schloßhof befindet sich rechts der von zwei Reihen achteckiger Granitsäulen in zwei Teile getrennte, zur Zeit Iancus de Hunedoara im gotischen Stil gebaute Rittersaal. Eine der Säulen trägt die Inschrift in latainischer Sprache: "Dieses Werk schuf der hohe und here Iancu de Hunedoara, Statthalter des Königs von Ungarn, im Jahre des Herrn 1452".  Über diesen Saal befindet sich im ersten Stock der Saal des Landtags. Er stammt ebenfalls von Iancu de Hunedoara und hat die gleiche Form wie der untere Saal, wurde aber von Gabriel Bethlen in drei Teile geteilt. ... Von diesem Saal aus gelangt man in den Capistrano-Turm, der nach einem Mönch benannt ist, der zur Zeit Iancus de Hunedoara die Rolle des Inquisitors übernommen hatte.  ... Im Südflügel (Zolyomi) hatte sich Iancu de Hunedoara seine Wohnung eingerichtet. Bethlen ließ darüber noch zwei Stockwerke bauen. Der Matia-Flügel liegt links vom Eingangstor. Sein Söller und die Wandmalereien sind im Stil der Renaissance ausgeführt. Zu den Fresken gehört auch die berühmte Bilderserie, die die Abstammungslegende Iancus de Hunedoara zum Thema hat. An der Nordwestseite des Flügels steht der Wachtturm, die Schatzkammer und zwei Basteien der Burgmauer. ... Die Burgkapelle über dem Eingangstor ist in gotischem Stil zu Beginn des 15. Jahrhunderts gebaut worden. Ihren wertvollsten Wandmalereien und der baukünstlichen Ausführung nach zu urteilen, ist die Kapelle als wichtigster Teil des Schlosses zu betrachten. Rechts davon befindet sich der 30 m tiefe, aus dem Felsen ausgehöhlte Brunnen. Von großem Wert ist auch die Bogenpfeilergalerie und der Neboisa-Turm, die aus der zweiten Bauphase unverändert erhalten geblieben sind. ..."
 

Während meines Aufenthaltes


... im April 2016 bot sich auf dem Castelul Corvinilor ein wahres Spektakel. Während Massen an Besuchern (besonders viele Kinder.- und Jugendgruppen) die grosse Burganlage besuchten, war ein amerikanisches Unternehmen mit dem Dreh eines Filmes beschäftigt. Zahlreiche Statisten waren zugegen. Wie also konnte man bei dem Besucheransturm auf dem Burggelände zeitgleich einen Film drehen???? In bestimmten Zeitabständen wurden die Besucher gestoppt und um Ruhe gebeten. Dann folgten 15 min. Filmdreh und danach lies man wieder die Touristen gewähren.  Allein der Fakt, das man die Burg wärend des Filmdrehs nicht gänzlich sperrte, zeigt, welche touristische Bedeutung ihr gegenwärtig zukommt! Ich brauchte derweil einige Minuten länger um mir in Hunedoara ein Quartier zu suchen, denn die Hotels und Pensionen nahe der Burg waren von den Filmleuten "belagert". Ich fand schliesslich eine ruhige Unterkunft in der Pensiunea Stadion abseits der Hauptstrassen:

https://www.facebook.com/pages/Pensiunea-Stadion-Hunedoara/460505083962202
Tagesausflug in die Valea Runcului


Von Hunedoara aus gelangt man über eine asphaltierte Strasse nach Teliucu. Es geht geradewegs durch den Ort hindurch und in Teliucu Superior zweigen drei Strassen ab: Links geht es nach Cincis-Cerna, geradeaus nach Ghelari und rechts zweigt eine schmale Fahrstrasse in das Runcu-Tal ab. Unmittelbar am Wegesrand stehen touristische Informationstafeln, so z.B. jene am alten Gebäude der einstigen Hydrozentrale "Situl Hidrocentralei Catanas". Der Bau des Wasserkraftwerkes zur Stromerzeugung begann im Jahr 1897, nur ein Jahr nach dem Bau des esten Wasserkraftwerkes in Rumänien (Sadu - 1896) und 27 Jahre nach dem Bau des ersten Wasserkraftwerkes der Welt in Cragside (England / 1870). Es war das erste Wasserkraftwerk in Transsilvanien. Der Bau dauerte 13 Jahre und wurde 1910 in Betrieb genommen. Die Anlage arbeitete in Originalausstattung bis zum Jahr 1990! Die Turbinen wurden einst in Budapest (Ganz) hergestellt. Der erzeugte Strom wurde teils nach Hunedoara geliefert, sowie zu den Eisenminen bei Ghelari. Der Ort profitierte davon und so galt Ghelari als die erste ländliche Aniedlung Europas, welche mit einer Strassenbeleuchtung ausgestattet war. ... Weiter talhochwärts kommt linkseits der Strasse eine weitere Informationstafel: "Linia Ingusta de Cale Ferata - tunelul de 800 m" ... 

Hinauf zum Eisenbahtunnel!


Direkt an der tourisischen Informationstafel zur "
Linia Ingusta de Cale Ferata ..." zweigt ein ansteigender Weg entgegengesetzt der aufsteigenden Strasse ab. Dies ist der Verlauf der alten Kleinbahnstrecke und auf diesem Weg kommt man schliesslich zum alten 800 m langen Bahntunnel. Für Eisenbahnfreunde ist eine Wanderung hinauf zum Tunnel das unbedingte MUSS!!! Aber Vorsicht, nach ca. 400 m des Wegs wird nahe eines ehemaligen Bahnhäuschens der Fremde von einem Rudel eher kleinwüchsiger Hunde begrüsst. Nicht ganz unernst sind diese, aber man kann in aller Unerschrockenheit mit ihnen auch schnell Freundschaft schliessen. Einfach ganz locker den Handrücken in geduckter Stellung hingereicht und schon kennt man sich! Eine Familie aus Hunedoara hat das ehemalige Bahnhäuschen gekauft und hütet hier eine grosse Herde Ziegen. ... Nach einem weiteren dreiviertel Kilometer gelangt man schliesslich zu dem Bahntunnel. Dieser lässt sich problemlos begehen ... Aber zunächst einmal wollen wir uns dafür interessieren, was auf der touristischen Informationstafel über diese alte Bahnstrecke in Erfahrung zu bringen ist: ... Die Schmalspurlinie, einst bekannt als "Transsilvanische Minenbahn" (die erste ihrer Art in Transsilvanien), wurde kurz nach dem Bau des Hochofens in Govajdia errichtet, um den Transport der Eisenerze von den nahen Minen zu erleichtern. Zunächst aber wurde der Bau der Eisenbahnverbindung zwischen der Mine Retisoara (Ghelari) und Govajdia realisiert, dann folgte im Jahr 1900 der Bau dieser Bahnstrecke zwischen Govajdia und Hundoara (16,1 km). Der Höhenunterschied zwischen Retisoara und Hunedoara beträgt 500 Meter!  ...

Und weiter geht die Wanderung

... hinter dem Tunnel. Man steigt dort nach einigen Metern des Wegs nach links hinauf und gelangt auf einer offenen Weidefläche. Von hier aus hat man mit dem Teleobjektiv bei guter Sicht Weitblicke bis hinunter nach Hunedoara, dessen Wohnblöcke selbst im Morgendunst zu sehen sind. 

Aufstieg über die Hochweidefläche


Mitten auf der ansteigenden Weidefläche führt ein Weg hinauf zum Bergkamm, welchem man - oben angekommen - rechtsseits folgt. Nach weniger als einen Kilometer führt der Weg wieder talwärts ins Runcu-Tal (Valea Runcu).
Im oberen Abschnitt


... ist der Weg an einigen Passagen in den Fels gehauen. 
Beim Abstieg 


... hat man schöne Ausblicke auf das Runcu-Tal. Von hier aus talwärts geschaut, zeigt sich das Runcu-Tal in lieblicher, kurvenreicher Gestalt. Talaufwärts schaut das nach wenigen Metern ganz anders aus ...
Weiter talaufwärts


... ist das Runcu-Tal von steilen zerklüfteten Felsflanken beidseits geprägt. Das weisse Dolomitgestein dominiert jetzt die Landschaft. Wunderschön und ich hätte es ehrlich gesagt - so nicht in der Poiana Rusca vermutet! Und das ich überhaupt darauf gestossen bin, habe ich wie allzuoft einem rumänischen Freund zu verdanken. Der in Hunedoara lebende pensionierte Ing. Ecsy Carol hat mich im Herbst des Jahres 2015 für einen Tag hier her gelockt. Seit dem haben wir uns darauf geeinigt, dass wir alle künftigen Jahre - so ich mich in der Region aufhalte - eine gemeinsame Tagestour in die Poiana Rusca unternehmen!
Biserica ortodoxa din Govajdia


Die kleine Orthodoxe Kirche von Govajdi wurde im Jahr 1909 erbaut. 
Will man die Kirche im Innern besichtigen


... dann muss man talwärts einen Hof rechtsseits der Strasse aufsuchen. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Pfarrer wird einem dann auch ausserhalb der sonntäglichen Messe aufgeschlossen. Die Innenbemalung der Kirche stamt aus dem Jahr 1997. 
Govajdia


Dort, wo sich die Wässer der Täler Runcu und Nadrab vereinigen, befindet sich der alte Hochofenkomplex, welchen man zur Besichtigung begehen kann. Der Hochofen wurde im frühen 19. Jahrhundert erbaut und stellte insofern eine technologische Neuheit in Europa dar (Weltweit die 2. Anlage), dass er fortlaufend betrieben werden konnte. Der Komplex wurde auf dem ehemaligen Gelände der alten Schmiede Limpetrul Vechi erbaut, welche bereits seit dem Jahr 1674 existierte. Der Bau des Hochofens dauerte 4 Jahre und so erfolge der erste Anstich im Jahr 1810. 

Beschäftigung


... fanden hier viele Rumänen, Zigeuner, sowie eine grosse Anzahl deutscher Arbeiter und Angestellter in führenden Positionen. Dieser Schmelzofen war aber nicht der erste in der Region der "Padureni". Eine erste Anlage existierte bereits seit 1781 in Toplita. In Govajdia wurden anfangs 640 Tonnen Roheisen gewonnen. Nach einer Modernisierung im Jahr 1852 stieg die Produktion von Eisen auf jährlich 4000 Tonnen an. Vor allem die Produktion von Gußeisen war hier gefragt und so fertigte man hier auch wichtige Stützelemente für den Eifelturm in Paris. Weitere Stahlelemente des Eifelturmes wurden in Resita hergestellt. Die Anlage in Govajdia war bis 1924 in Betrieb. Auf der ganzen Welt gibt es von diesem Schmelzofentyp nur noch ein zweites technisches Denkmal im Britischen Museum in London! 
Steinbruch in Runcu Mare


In Govajdia, dort wo die Bäche des Runcu und Nadrab zusammenfliessen, führt der weitere Weg die Valea Runcu hinauf rechtsseits über eine recht baufällige Brücke. Aber die dicken Fahrrinnen der Holztransporter sind eine Versicherung dafür, dass man mit dem PKW allemal hinüberkommt. Zwei Schilder weisen auf folgende Ziele hin: "Pestera Runcu Mare - 13,5 km" und "Biserica de Lemn, Runcu Mare - 17 km". Der Fahrweg ist noch einige Kilometer asphaltiert, dann aber geht es auf unbefestigten Wegen weiter.  In Runcu Mare erkundigte ich mich zunächst nach der Höhle. Die Leute zeigten auf einen Abschnitt linksseits oberhalb des Steinbruchs. Man erkennt von unten eine kleine Einsenkung ca. 50 Höhenmeter über dem Tal. ...
Blick nahe dem Höhlenzugang 


... auf das kleine Ortszentrum von Runcu Mare. Auch hier gibt es eine kleine Kirche, aber die bei Govajdia angezeigte Holzkirche müsste noch weitere 2,5 km entfernt sein. Zunächst aber galt mein Interesse der Höhle. 
Pestera Runcu Mare


Der  ca. 1 m hohe Zugang führt bereits nach wenigen Metern in eine sich fortsetzende Galerie mit zwischenzeitlich niedrigen Deckenhöhen. 

Im hinteren Höhlenabschnitt


... verjüngt sich die Deckenhöhe erneut und nach wenigen Metern gelangt man an einen kleinen sich stark verengenden Höhlenschacht. Diesen allein zu bezwingen war mir an dieser Stelle dann doch zu risikoreich und es ist ja auch gut, sich ein paar offene Fragen zu belassen!!!
Einige Fledermäuse


... haben hier ihr Quartier bezogen. Die Gesamtlänge der Pestera Runcu Mare (Pestera nr. 1) beträgt 220 m (Höhenunterschied 12 m). 
Biserica de Lemn "Cuvioasa Paraschiva"


Bei der weiteren Fahrt talhochwärts hatte ich die linksseits, ca. 200 m von der Strasse entfernt gelegene Holzkirche, regelrecht übersehen. Irgendwann war mir klar, dass ich diese verfehlt hatte und fuhr zur Nachmittagszeit wieder zurück. Im blendenden Gegenlicht erblickte ich das kleine Kirchlein dann aber doch. Ein schmaler Fusspfad führt zur Kirche mit der "Hausnummer" 66. 

Leider war die Kirche verschlossen


... und die Zeit reichte nicht mehr hin, bei den Einheimischen einen Aufschliesser zu organisieren. Dennoch, durch´s Fenster konnte ich noch einen Schnappschuss in den Naos machen. Die Kirche stammt aus dem Jahr 1887. 
In die Valea Nadrab


... zweigt man bei Govajdia links ab. Auch hier finden sich überall Zeugnisse einstiger Bergbautätigkeiten. ... Es folgt ein weiterer Abzweig steil bergauf nach Cericor. Ing. Carol und meine Wenigkeit folgen aber weiter dem sich lang hinziehenden Sohodol-Tal nach Lelese. 
Altes Bauernhaus

 ... in Lelese. Zur Comuna Lelese gehören ferner die Dörfer Cerisor, Runcu Mare und Sohodol. Im Jahr 2011 betrug die Gesamteinwohnerzahl der Comuna Lelese 406 Einwohner (96,31% Rumänen) - Tendenz sinkend, da immer mehr Menschen in die Ballungsgebiete abwandern. Ein Großteil der Strassenverbindung bis hinauf zum abgelegenen Gemeindezentrum ist bereits asphaltiert, was die Anbindung an die urbanen Gebiete zunehmend erleichtert.

Im "Allgem. geogr.-stat. Lexikon aller österreichischen Staaten" (Wien / 1847) finden wir vermerkt:
"... Lélesz, Lellsdorf, Leletzelye - Siebenbürgen, Hunyad. Gespanschaft und Bzk., ein zur Kammeral-Herrschaft Vajda Hunyad gehöriges walach. Dorf von 435 Einwohnern, mit einer griechisch nicht unierten Pfarre, ..."
Blick auf Lelese


... auf dem Weg zur nahen Talkmine. Der auf einem Hochplateau hufeisenförmig gelegene Ort, befindet sich auf einer Höhe von 725 - 780 Höhenmeter. Die abfallenden Hanglagen ringsum sind durch eine beinahe durchgehende Terrassierung charakterisiert - ein Ergebinis jahrhunderte-alter ländlicher Prägung durch die Padureni. Eine Draufsicht über Google Earth verdeutlicht das Landaschaftsbild auf wunderbare Weise!
Talkmine bei Lelese


Nach dem politischen Umbruch in Rumänien wurden auch hier nach und nach so ziemlich alle Bergbauaktivitäten eingestellt. Der Talk wurde hier einst Über.- und Untertage abgebaut. Talk (Steatit, Magnesiumsilikathydrat / pulverisiert = Talkum) findet in der Industrie eine vielseitige Verwendung, so z.B. in der Papier.- Kunststoff.- Pharma.- und Kosmetikindustrie. Die Talkmine von Lelese galt lange Zeit als die einizge ergiebige Förderstätte innerhalb Rumäniens. 

- 70 m

 ... führt dieser Schacht einer einst im Bau befindlichen Förderanlage in die Tiefe. Bis zum Jahr 2014 wurden hier fast alle metallischen Konstruktionsanlagen zurückgebaut. Das war mitunter das einzige noch zu erzielende Kapital der neuen Investoren. Im Jahr 2013 kam hier ein Arbeiter beim Rückbau zu Tode. Vor 2013 wurde hier noch Talk durch das 1994 gegründete Uunternehmen Talc Dolomite SA gefördert. 2002 wurde das Unternehmen in die TENDER-Gruppe eingegliedert: http://www.talcdolomita.ro/

Nicht vollendeter Bergbautunnel


Vor der Revolution in Rumänien arbeiteten ca. 400 Menschen unmittelbar in den Talk.- Dolomit.- und Kalksteinbrüchen der Umgebung. Seit dem Jahr 2000 wurden die Bergbauaktivitäten nach und nach zurückgefahren. 

Tagebau


... in der Talkmine von Lelese. Das weisse Talkgestein lässt sich mitunter sogar zwischen den Händen zerbröseln. 
Ghelari


Nahe dem Ortszentrum Ghelari zweigt bei diesem "Wegweiser" ein Fahrweg ins nahe Tal der grossen Eisenminen ab. Der Weg führt auf halber Höhe vorbei an den Ruinen technischer Gebäude (Elektro.- und Kompressorstation). Dann zweigt linksseits ein Fahrweg ab zum grossen offenen Bergbaugebiet von "Lucaci". Vom absteigenden Fahrweg aus bietet sich bereits ein grandioses Bild auf den ehemaligen offenen Tagebau mit seinen rotbraunen Erd.- und Gesteinsschichten, dessen mitunter steil abfallenden Flanken sich scheinbar nahe der grossen Kirche von Ghelari befinden. Grosse touristische Hinweistafeln geben sporadischen Aufschluss über den einstigen Bergbaubetrieb. Forschungen weisen darauf hin, dass es Spuren des Eisenerzabbaus im Land der "Padureni" bereits seit Zeiten des römischen Kaisers Caracalla (215-213 vor Christus) gegeben hat. Im 19. Jahrhundert stiessen Minenarbeiter auf einige Relikte des Bergbaus (Werkzeuge und ein Skelett) aus der Antike. Bei Ghelari fand man eine latainische Inschrift: "NATUS IBI, UBI FERUM NASCITUM" ... die Rumänen übersetzen das in "Nascut acolo unde se naste fierul" ... etwa: Bin geboren wo das Eisen gefördert wird. ...
In diesem Hochtal 


..., der "EMG Mina Centrala" führt auch ein Weg zu einem doppelten Stollenzugang, aus dem das Eisenerz auch tief unter der Erde zu Tage gefördert wurde. Auch hier um Ghelari wurde nach dem Jahr 2003 nach und nach der gesamte Bergbau eingestellt.  In einer Region, die ausnahmslos vom Eisenerzabbau lebte, brachen beinahe sämtliche Arbeitsplätze weg. 
Doppelter Stollenzugang


... im Hochtal unter Ghelari. Ein Stollen verläuft horizontal, der zweite Stollen führt zu einem Förderschacht, bei dem über zwei Ebenen das gewonnene Eisenerz aus tieferen Sohlen herausbefördert wurde.
Der einstige Transport der Eisenerze um Ghelari erfolgte zunächst über eine Seilbahnstation bis hinunter nach Govajdia. Von dort aus ging die Fracht dann per Kleinbahn weiter nach Hunedoara. Aber diesen Förderweg haben wir in einigen Abschnitten ja auf dieser Seite schon kennen gelernt! So komplettiert sich dem Besucher nach und nach eine beeindruckende Infrastruktur früherer Industrie.- und Bergbaugeschichte.
Weithin sichtbar


... von den umliegenden Bergen der Poiana Rusca, sind die zwei riesigen Türme der Biserica ortodoxa cu Hramul Sfintii arhangheli Mihail si Gavril si Petru si Pavel. Links im Bild befindet sich die älteste erhaltene Kirche von Ghelari, die Biserica ortodoxa cu Hramul Sfintii Mihail si Gavril aus dem Jahr 1770. Die Kirche wurde einst von Graf Gheorghe Brevoi aus Govajdia gestiftet. Gheorghe Brevoi, selbst Calvinist, wollte mit der Stiftung seinen Dank an die orthodoxen Priester aus Ghelari zum Ausdruck bringen, welche zuvor durch die Salbung beim "maslu" die Gesundung seiner schwerkranken Frau erwirkten. ... Die älteste in Ghelari dokumentierte Kirche stammte aus dem Jahr 1700. Nach 1730 kam es durch die österreichischen Behörden zur Schliessung und auch Schleifung vieler orthodoxer Kirchen und Klöster. Viele orthodoxe Gläubige sind dennoch nicht zu der von den Österreichern favorisierten griechisch-katholischen Kirche übergetreten. So auch in Ghelari, wo sich die unterdrückten orthodoxen Gläubigen in dieser Zeit über 40 Jahre bei einem Dorfbewohner namens "Zaca" zu Gebet zusammenfanden. 
Die grosse orthodoxe Kirche


... "Catedrala padurenilor" wurde in 34 Jahren unter der Leitung des Pfarrers Nerva Florea erbaut. Die Dimensionen der grossen Kirche betragen 47 m Länge, 21 m Breite und 47 m in der Höhe. Die Innenausmalung der Kirche dauerte 7 Jahre (1960-1967), wobei permanent 6 Maler unter der Leitung von Constantin Nitulescu damit beschäftigt waren. Die Freskomalerei erstreckt sich über 4000 m². Für die Vergoldung der Ikonstase und anderer Objekte wurden 4 kg Gold verarbeitet. Der Grundstein zum Bau der Kirche wurde 1939 gelegt und erst im Jahr 1973 konnte der Kirchbau mit Verspätung beendet werden. Als der Bau der Kirche begann, vereinbarten alle Bergleute von Ghelari, 7% ihres Einkommens zu stiften. Während der angebrochenen Zeit des Sozialismus kam es zur Verhaftung von Pfarrer Nerva Florea. Dieser kam nach einem Jahr der Haft wieder frei, mit der Auflage, die Bauarbeiten an der Kirche nicht fortzusetzen. Erst nach dem Jahr 1955 wurden Dank der Argumentation von Pfarrer Nerva Florea zaghaft weitere Arbeiten an der Kirche fortgesetzt. Am 3. November 1973 wurde der Kirchbau schliesslich vollendet und geweiht. ... Nach dem Erdbeben des Jahres 1977  kam es auf dem Kirchgelände zu Senkungen im Untergrund - auch in Folge unverfüllter alter Grubenschächte. Am Kirchbau traten Risse auf. Es folgte ein aufwendiges Verfüllen alter Hohlräume mit hunderten Tonnen von Beton. Der Kirchbau samt Untergrund konnte schliesslich stabilisiert werden. Im Jahr 1990 verstarb der aus den Apuseni-Bergen stammende Pfarrer Nerva Florea. Im Jahr 2004 wurden staatlich gestützte Restaurierungsarbeiten durchgeführt, wobei Verstärkungen an tragenden und stützenden Elementen des Kirchbaus, sowie weitere stabilisierende Massnahmen am Untergrund erfolgten. 
Tourist-Information in Ghelari


Nahe des oberen Ortsausgangs von Ghelari befindet sich dieses neu errichtete Touristinformationsbüro. Der Tourismus ist in der Tat eine sehr lohnenswerte Investition in die Zukunft von Ghelari und wird auch recht konsequent umgesetzt. Auf allen Wegen im weiten Umland findet man gute touristische Orientierungstafeln vor Kirchen, Industriedenkmälern und anderen Sehenwüdigkeiten. Im Info-Büro erhält man kostenlose Faltblätter über verschiedene Ausflugsmöglichkeiten, welche thematisch ausgerichtet sind: 1. Drumul Baiesilor (The miner´s road), 2. Drumul fierului (The iron road), 3. Drumul Marmurei (The Marble road), 4. Traseul Ecumenic (The Ecumenical route), 5. Aventura in Padurenime (Adventure in Padureni Land), 6. Manastire - Lac Cincis (Monastery - Cincis Lake), 7. Valea Runcului (The Runcului Valley. ... All diese Routen sind gut mit Wegmarkierungen versehen! 
http://www.infoturism-ghelari.ro/
Pensiunea Panorama


Die Pension liegt nahe Ghelari auf einem hohen Plateau und bietet wunderschöne Weitblicke bis hinüber auf das Retezat-Gebirge. Insgesamt gibt es derzeit in Ghelari drei Pensionen. Hier bei Pensiunea Panorama wird auch Reisenden mit Wohnmobilen ein Stellplatz geboten! http://pensiunepanorama.ro/
http://www.ghelari-primarie.ro/turismul/pensiuni.php
Turnul de observare turistica


Den Schlüssel zum Betreten der neu errichteten 15 m hohen Aussichtsplattform erhält man in der nahe gelegenen Pensiunea Panorama. Von hier aus hat man ein 360°-Panorama gen Nord auf die Muntii Apuseni; nach Ost auf die Muntii Sureanu und bei gutem Wetter sogar bis auf die höchsten Berge der Muntii Parang; nach Südost auf Muntii Retezat und südlich auf die Muntii Tarcu und Muntele Mic
Weitblick


... vom Aussichtsturm auf das Ortszentrum von Ghelari. Der Ort befindet sich auf 745 Höhenmeter und nach dem Wegbrechen der gesamten Industrie ringsum, bietet sich künftig durchaus die Alternative zu einem echten Luftkurort mit weitreichenden Ausflugsmöglichkeiten bis in die Mitte der Poiana Rusca. Egal ob zu Fuss, mit dem Fahrrad, Motorrad, Auto oder Quad, ... die Möglickeiten sind vielversprechend. Ich beschränkte mich bei meinen bisherigen Reisen zunächst weitgehend auf die kulturellen Ziele, so auch die wunderschönen abgelegenen Bergdörfer der "Padureni" ... Wenn mich einer fragt, wie ich die Poiana Rusca innerhalb der rumänischen Karpaten kurz beschreiben könnte, dann fällt mir dabei augenblicklich ein Begriff aus der Rock.- und Popmusik ein: Die Poiana Rusca, das sind die Karpaten "unplugged"!!!
:-)
Poienita Voinii


Vom Aussichtsturm nahe Ghelari, folgt man der sich hier fortsetzenden unbefestigten Strasse, welche immer auf den Höhenzügen der Berge über Ruda nach Poienita Voinii führt. Der kleine Ort befindet sich auf über 800 Höhenmeter und ist malerisch auf einem schmalen Höhenrücken gelegen ... "unplugged" ... zwischen Himmel und Erde!

:-)

Biserica ortodoxa "Sf. Ier. Nicolae"


Die wunderschöne kleine Holzkirche von Poienita Voinii wurde in den Jahren 1930-1932 unter der Leitung von Preot Teodor Murgau erbaut. In den Jahren 1962-1964 erfolgten Restaurierungsarbeiten (neue Dacheindeckung, u.a.), sowie die Freskobemalung im Innern der Kirche.  Wesentliche Unterstützung leistete in dieser Zeit auch Preot Nerva Florea aus Ghelari. 

Die Freskobemalung


... im Innern der Kirche erfolgte in den Jahren 1962-1964 unter der Anleitung des Meisters C. Nitulescu und seinen Helfern, dem Sohn V. Nitulescu, sowie T. Zaharia und I. Badea. Erneut wurde die Kirche danach durch den Bischof von Arad, P.S.S. Teoctist geweiht.
Typisches Wohnhaus


... in Poienita Voinii mit seinen gewölbten Kellereingängen. Der Ort Poienita Voinii gehört neben den Ortschaften Alun, Cernisoara Florese und Vadu Dobrii zur Gemeinde Bunila. Im Jahr 2002 zählte die Gemeinde 462 Einwohner und 2011 verringerte sich die EW-Zahl auf 462. Über 94% der Einwohner sind Rumänen mit einer Zugehörigkeit zum orthodoxen Glauben von über 83%. Die Gesamtfläche der Gemeinde erstreckt sich über 7400 ha. Auch das Gemeindezentrum Bunila liegt übrigens hoch oben auf einem Plateau. 
Casa Memoriala "Dragan Muntean"


Das kleine Museum beherbergt Exponate des berühmten Volkssängers Dragan Muntean (1955-2002), sowie zahlreiche ethnografische Ausstellungsstücke. 

Das Museum


... auch "Muzeul Padurenilor" genannt, wurde im Jahr 2010 eröffnet. Das Gemälde zeigt den Volkskünstler Dragan Muntean. ... Jedes Jahr, an einem Wochenende in den letzen Tagen des Monats August, findet hier in Poienita Voinii das Volksfest "Festivalul Padurenilor / Festivalul Dragan Muntean" statt. Aktuelle Termine muss man z.B. über die Tourismusagentur in Ghelari erfragen. Poienita Voinii hat sogar eine Webadresse bei Facebook: https://www.facebook.com/pages/Poienita-Voinii/514325728600379 mit den allerdings Facebook üblichen Kurzkommentaren blablabla ... :-) ... Schade eigentlich, dass man nicht mehr zu berichten hat. 
Drumul de Marmura


Es kann ja durchaus vorkommen, dass ein höchst emotionalisierter Mensch (Rock´n´Roll) vor einer mit Marmor verkleideten Wand meint, "er könnte die Wand hochgehen". Aber es sgeht auch anders, man kann selbst bei guter Laune (
unplugged) die "Marmorstrasse rauffahren" :-) ... so als einmaliges Ereignis hier bei Alun in der Poiana Rusca. ... Ein wahres Unicat in Rumänien: Über 6 km steigt die mit Marmor gepflasterte Strasse nach Alun hinauf, wo sich auch der stillgelegte Marmorsteinbruch befindet. 

Cariera de marmura Alun


Ing. Ecsy Carol steht zum Grössenvergleich vor einer Marmorwand. Der ehemalige Marmorsteinbruch wurde zu Zeiten Österreich-Ungarns von den Brüdern Roja eröffnet. Die Brüder betrieben bereits zu jener Zeit in Arad eine maschinelle Bearbeitung von Marmor und unterhielten engen Kontakt zum italienischen Marmorsteinbruch "Carrara-Marmor". Die "Casa Poporului" in Bukarest wurde übrigens mit Marmorgestein aus Alun erbaut. Kurz nach der Revolution im Jahr 1989 wurde der Steinbruch in Alun stillgelegt. 

Der Marmor


... von Alun, mit seiner feinen Maserung und der leichten maschinellen Verarbeitungsmöglichkeit wird in seiner Qualität von Künstlern und  Steinmetzen oft mit dem Carrara-Marmor verglichen. Aber nicht nur Künstler und Architekten aus der Ferne interessierten sich für den Marmor. Hier in Alun sind viele Häuser und auch die grosse Steinkirche aus Marmorgestein erbaut. Nur die Kühe waren noch aus Fleisch und Blut! ... :-) ...
Frau Carol


... im Gespräch mit der letzten Einwohnerin (li. im Bild) von Alun, die hier neben einem Hirten ganzjährig lebt. Die alte Dame hat viel zu erzählen. Ausserhalb der Wintermonate leben hier saisonal einige Menschen, die ihre Häuser intakt halten und nach dem Rechten sehen. Verkaufen will niemand sein Haus hier. Oft haben die ansässigen Familien viele Kinder und so bewahren sie zur Absicherung ihrer Zukunft die familiären Grundstücke. Und so ganz abwegig ist der Gedanke auch nicht, denn wir erinnern uns an die Jahre nach der Revolution in Rumänien, wo es in einigen Gebieten eine beachtenswerte und in Europa unvergleichliche Stadt-Land-Flucht gab. Derweil aber zieht aus den isoliert gelegenen Orten weg wer kann. Der Bürgermeister der Gemeinde Bunila fördert hier in Alun die Ansiedlung einiger Nonnen, welche dabei sind, eine Einsiedelei zu errichten. Sie kümmern sich um die Pflege der Kirchengrundstücke in Alun.
Vor dem Eingang


... zur Steinkirche von Alun gibt es einen Grabstein mit einem schönen integrierten Foto, welches die Tracht der "Padureni" zeigt. Deshalb lohnt es sich immer, auf den Friedhöfen der Bergdörfer die Grabsteine zu inspizieren! Auf diesem Grabstein steht unter dem Bld folgendes über diesen jungen Mann vermerkt:
"Das heilige Kreuz wurde in Erinnerung an unseren Helden Herban Lazar am 15. Mai 1945 errichtet. Er ist hier auf dem Berg in der Comuna Alun am 10. September 1923 geboren und am 23. November 1944 als Patriot auf dem Schlachtfeld gestorben. Zum Gedenken: Aron und Ana ... Grosseltern: Aron und Susana"
Wunderschönes


... und seltsam geschnitztes Kreuz neben dem Grabstein.
... Kunst unplugged!
Biserica din Marmura


Im Zentrum von Alun befidnet sich die aus Marmorgestein erbaute Kirche. Der Bau der Kirche unter der Leitung des Pfarrers Rosu Petru, erfolgte in den Jahren zwischen 1937 -1939. Die Innenbemalung der Kirche erfolgte in den Jahren 1963 - 1966. Zum Bau der Kirche war jede Familie des Ortes verpflichtet, 8 m³ Marmorgestein aus dem nahen Steinbruch zu schlagen. 

Biserica de Lemn "Adormirea Maicii Domnului"


Die kleine Holzkirche (Maria Himmelfahrt) am Ortsrand von Alun stammt aus dem 18. Jahrhundert. es ist nicht erwiesen, ob die Kirche bereits zuvor an einem anderen nahen Ort erbaut und später hier her umgesetzt wurde. Zuvor - so wird vermutet - gab es hier schon eine in früherer Zeit errichtete Holzkirche. Die Existens der jetzigen Holzkirche an diesem Standort lässt sich an historischen Schriften ab dem Jahr 1733 nachweisen. Die provisorische Dachabdeckung des maroden Holzschindeleindeckung stammt aus dem Jahr 2008. 

Blick in das Innere


... der kleinen Holzkirche von Alun. 
Reste


... der alten Waldmalerei existieren nur noch in wenigen Fragmenten. Einst war die Kirche vollständig ausgemalt. Die Malerei stammt vermutlich aus der Zeit des ersten Drittels im 18. Jahrhundert. ... Leider sind bis heute noch keine weiteren Restaurierungsarbeiten erfolgt, obwohl der Kirchbau als historisches Baudenkmal (Code LMI HD-II-mB-03 239) eingestuft ist. Aber allein im Kreis Hunedoara gibt es hunderte alter Holzkirchen um deren Erhalt gerungen wird. Hier in Alun wäre es allerdings auf Grund der touristischen Ausrichtung der Region um Ghelari unbedingt erforderlich, die Kirche schnellstens mit einem neuen Holzschindeldach zu versehen. Besonders für ausländische Besucher sind diese kleinen Holzkirchen eine ganz besondere Attraktivität!
Biserica ortodoxa din Ruda


Obwohl man auf der Hinweistafel vor der aus Marmor erbauten Kirche in Alun lesen kann, dass es sich hier um ein Unikat innerhalb Rumäniens handelt, so scheint auch die Kirche in Ruda aus Marmor erbaut worden sein, dessen Gestein wohl ebenfalls aus dem Marmorsteinbruch in Alun stammt. Baubeginn war das Jahr 1970. Hram (Kirchweihfest): "Sf. Prooroc Ioan Botezatorul". Auch hier auf den umliegenden Grabsteinen kann man viele schöne Abbildungen Verstorbener in ihren historischen Trachten bewundern!

Lacul Cincis


Um dien Wasserbedarf für die Stahlwerke in Hunedoara decken zu können, wurde hier das Wasser der Cerna angestaut. Zwischen den Jahren 1960 - 1962 begann man mit der Umsiedlung von 5 Dörfern (150 Familien / ca. 800 Menschen). Die meisten Bewohner wurden im neuen Dorf Cincis-Cerna angesiedelt, weitere im höher angelegten Dorf Dealu Mic. Der See fasst 30 Mio. m³ Wasser. Die Umgesiedelten erhielten z.B. in Cincis-Cerna als Entschädigung ein Grundstück von 800 m² + zusätzlicher finanzieller Zuwendungen. Mit der Flutung des Tales in den Jahren 1963 - 1964 verschwand auch eine der ältesten Kirchen dieser Region aus dem Jahr 1360. Das einstige Dorf Cincis lies sich bis auf das 13. jahrhundert zurückdatieren. Heute, nach dem Niedergang der Stahlindustrie, hat sich die Funktion des Stausees vollständig gewandelt. An den Seeufern gibt es einige einladende Pensionen und einen Campingplatz. Die Pensionen scheinen aber stark Saison-abhängig zu sein, was Besuchern ausserhalb der Sommersaison eine gewisse Ruhe und Abgeschiedenheit garantiert.

Cincis-Cerna


Die Gemeinde entstand während des Baus des Cerna-Stausee und hat heute um die 900 Einwohner. In den 1980ger Jahren begann man mit dem Bau einer neuen grossen orthodoxen Kirche. 

Im Innern 


... der orthodoxen Kirche von Cincis-Cerna. Im Jahr 1984 beendeten hier 40 Absolventen der Kirchenmalerei die Innenbemalung. 

Biserica greco-catolica


... am oberen Ende vom Cincis-Stausee. Je nach dem Wasserstand des Stausees ist die Ruine auch teilweise überflutet. 
Comuna Toplita


Folgt man hinter dem Lacul Cincis der schmalen asphaltierten Strasse weiter westwärts und somit immer tiefer ins Zentrum der Poiana Rusca, so gelangt man zur Comuna Toplita, zu welcher neben dem Ortszentrum Toplita auch die Dörfer Dabaca, Dealu Mic, Goles, Hasdau, Valari und einige Weiler (Curpenii Silvasului, Mosoru) gehören. Die Gemeinde hatte im Jahr 2002 noch 882 Einwohner, im Jahr 2011 sank diese auf 715. Von der ethnischen Zugehörigkeit sind 97,48% Rumänen und ca. 87% der Einwohner sind orthodoxen Glaubens. Die gesamte  Gemeinde erstreckt sich über 17696 km². Als Sehenswürdigkeiten finden die Holzkirche von Valari und die Ruinen des "Furnalul de la Toplita" Erwähnung. Von letzteren ist nur noch eine Wiese mit einigen Hügeln zu erkennen. Eine touristische Informationstafel gibt weiteren Aufschluss: Seit Jahrhunderten wurde Toplita mit der Verarbeitung von Eisenerz in Verbindung gebracht, dessen Erze einst aus Ghelari und der Valea Fierului angeliefert wurden. Der erste Hochofen, der den Beginn der modernen Stahlgewinnung im raum Hunedoara markierte, entstand hier in Toplita. Mit dem Bau ders Hochofens wurde 1780 begonnen. Andere Quellen verweisen scheinbar auf das Jahr 1750. Fakt ist aber, dass am 13. Juli 1781 das erste Gusseisen hier produziert wurde. ...

nahe des Ortseingang 


... von Toplita verweist ein Wegweiser auf die Valea Taului - Biserica 2km. 
Religiozitatea in "unplugged"


... Stecker ziehen, zurück in die Ursprünglichkeit des religiösen Gemeindelebens in frühere Jahrhunderte ...  Die kleine Holzkirche (Sf. Nicolae) im Dorf Valari stammt aus dem 16. Jahrhundert und stellt seitens der Holzkonstruktion eine Einzigartigkeit dar. 1955 wurde die kleine Holzkirche unter Denkmalschutz gestellt (HCM 1160/1955 ... heutige Bestandsliste HD-II-mA-03472). Mündliche Überlieferungen sagen, dass die kleine Holzkirche bereits zuvor bei Poiana Rachitelii über ein Jahrhundert existiert hat. Die Basis.- und Stützkonstruktion besteht aus Eichenholz, die Seitenplanken hingegen aus Tannenholz. Der Grundriss der Kirche beträgt ganze 3,6 x 8,4 m. 
Biserica de Lemn din Valari


Blick vom Pronaos ins Naos. Das uralte Motiv des umlaufenden Bandes am Durchgang zum Naos, ist das einzige Schmuckelement der Kirche. Ein Gottehaus, in dem wirklich alles auf das Wesentliche beschränkt ist: sich zum Gebet im noch so kleinsten Gemeindeverband zum Gebet zusammenzufinden. Was für eine Szenerie muss das hier vor Jahrhunderten gewesen sein???!!! Solche Ursprünge besichtigen zu dürfen, lassen selbst einen eingefleischten Nichtgläubigen nicht kalt! Leider aber findet dieser wirklich bewundernswerte Kirchbau keine hinreichende Beachtung in der gesellschaftlichen Bewertung unseer Zeit: Auch hier ist das Holzschindeldach marode und eine notdürftige Restaurierung (begrenzt auf eine wirksame Bewahrung der Bausubstanz) lässt auf sich warten. Auch hier gilt: Der Tourismus der Zukunft kann auf diese kleine Kirche nicht verzichten!!! Schliesslich handelt es sich hier um eine Einmaligkeit, ein Wahrzeichen der Identität dieser Region und kein noch so grosser Kirchbau der Neuzeit kann die Bedeutung dieser kleinen Schwester je übertreffen! In jedem touristischen Faltblatt findet die Kirche immerhin Erwähnung ... Wird diese auch noch so lange hinreichen bis nur noch eine Unebenheit im Terrain besteht? 

Unmittelbar hinter dem Ort Hasdau 


... zweigt von der neuen Strasse Richtung Lunca Cernii de Jos ein unbfestigter Fahrweg rechts ab. Dieser folgt dem Lauf des Bunila-Baches. Hier gelangt man nach 2 km an den unteren Zugang der Cerna-Schlucht (Cheile Cernei). Durch die unzugängliche Schlucht selbst führt kein Weg, aber linksseits folgt dem Bergrücken ein schmaler, teils nicht auszumachender Bergpfad. Er ist nicht markiert und endet nahe des Tunnels vor Lunca Cernii de Jos. 
Cheile Cernei 


Ab und an gibt der schmale Pfad schöne Ausblicke auf die Cheile Cernei frei. Die Reservation Cheile Cernei erstreckt sich über ein Terrain von ca. 5 km². Der Cerna-Bach fliesst hier über 6 km durch ein wildes Tal mit vielen felsigen Abschnitten. Schon nach wenigen Metern vom unteren Zugang her muss man unweigerlich durch´s Wasser. Starke Regenfälle in der zurückliegenden Nacht machten mir eine Passage am Folgetag unmöglich. Aber die Gegend zwischen Hasdau und Lunca Cernii de Sus bietet ohnehin Poteniale für mehrere Tagestouren mit kleinem Gepäck. Hier in der Cheile Cernei allerdings gilt nicht das typische Charakteristikum von "unplugged" - nein, hier ist "Rock´n´Roll" angesagt!

:-) 

Der Tunnel kurz vor Lunca Cernii de Jos 


Man kann sich gut vorstellen, wie unzugänglich zu früheren Zeiten die Bergdörfer und Weiler hier waren ...

Hinter dem Tunnel


... gelangt man zum oberen Zugang der Cheile Cernei. Das gesamte Gebiet rund um Cheile Cernei wurde im Jahr 2007 als Schutzgebiet (ökologisches Netz / natura 2000) eingestuft. Due Schlucht ist von durchgängigen Laubwäldern geprägt. Zwischen dem Talgrund und den Höhen der begleitenden Bergkämme beträgt die Differenz ca. 200 m. 
Biserica ortodoxa din Lunca Cernii de Jos


... Nach Durchfahrung des kurzen Tunnels, weitet sich das Tal in dessen Grund sich eine durchgängige Weidefläche befindet. Hier beginnt der Ort Lunca Cernii de Jos, welcher bereits im Jahr 1360 urkundlich erwähnt wird. Die Menschen hier leben vorrangig von der Vieh.- und Forstwirtschaft. Die Höhenlage des Ortes beginnt bei ca. 580 m und steigt stetig bergan. Im oberen Abschnitt von Lunca Cernii de Sus erreicht man im Tal eine Höhe von ca. 630 Höhenmeter. Kurz vor dem Gemeindezentrum zweigt linksseits noch eine schmale und mittlerweile asphaltierte Strasse nach Negoi ab. Eine sehr malerische Strecke mit vielen kleinen verstreut gelegenen Bauernhöfen. Das Gemeindezentrum befindet sich im Grunde genommen genau zwischen den nahtlos ineinander übergehenden Strassendörfern Lunca Cernii de Jos und Lunca Cernii de Sus. Hier befindet sich ein Mischwarengeschäft mit kleiner Kaffeebar, ein Schulkomplex, das Gemeideamt, Polizeistation und sonstige Infrastruktur. Der Versuch, in der Gemeindeverwaltung an eine Historie des Ortes zu gelangen erwies sich als chancenlos. Diesbezüglich ist es gut das es Wikipedia gibt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lunca_Cernii_de_Jos
Biserica "Sf. M. M. Uc. Dimitrie" 


Auf der "Pisanie" (Kircheninschrift) findet man zur Geschichte der Kirche von Lunca Cernii de Jos folgendes: "Erbaut wurde die Kirche von den Gläubigen des Dorfes im Jahr 1930. Unter der Leitung des Priesters Emanuel Viorel Boldea wurden im Jahr 1999 Reparaturen im Innern der Kirche durchgeführt. Herr Zepa Petru organisierte 2000 Reparaturen im Aussenbereich der Kirche und im Jahr 2003 wurde die Kirche im Innern ausgemalt. Die ausführenden Künstler waren Mircea Bixa und Sorin Ivanov. Gesponsort wurden die Arbeiten durch den Bürgermeister Silviu Seroni, dem Verwalter Aurel Pascutesu, sowie Liviuc Neiconi, Petru Ionescu und Liviu Lupulescu. Geweiht wurde die Kirche vom Arader Bischof und einer Gruppe weiterer Priester." ... 

Lunca Cernii de Sus


Die gut ausgebaute Strasse endet hinter dem Ort und verläuft als unbefestigter Forstweg bis hinauf zur Poiana Manjila in eine Höhenlage von über 1000 m. Wer hier mit dem MTB unterwegs ist, der kann die Reise Richtung Ruscita fortsetzen, von wo aus man dann über den Pass Taul Ursului (1000 m) hinüber nach Luncanii de Jos gelangt. Natürlich geht es auch zu Fuss und was liegt an dieser Stelle näher, als erneut Walter Kargel zu zitieren und mögliche Wanderungen durch die Poiana Rusca aufzulisten: "1. West-Ost-Überquerung Nadrag - Hunedoara über Nadrag-Tal - Gosta - Izvoarele Mari - Pades-Gipfel - Padesel-Gipfel - Wiese Taul Ursului - Rusca-Gipfel - Lunca Cernii de Sus - Lunca Cernii de Jos, 32 km (einst rotes Band) ... 2. Nord-Süd-Überquerung Luncani - Otelu Rosu über Pades-Gipfel - Poiana Bradului, 30 km (gelbes Band) ... 3. Surduc-See - Rusca Montana über Fardea - Brainu Mic-Gipfel - Brainu Mare-Gipfel (874 m) - Daii-Gipfel - Pades-Gipfel - Loznei-Tal, 30 km (blaues Band) ... 4. Romanesti - Tomesti (Dörfer) über Romanesti-Höhle, 14 km (gelbes Kreuz) ... 5. Bahnhof Sacu - Tincova - Nadrag-Tal - Capriorul-Hütte, 18 km (blaues Kreuz) ... 6. Luncani - Capriorul-Hütte über Topla-Bach, 12 km (rotes Dreieck) ... 7. Nadrag - Otelu Rosu über Cornet-Tal - Sarica-Tal - Izvorul Partizanului - Poiana Bradului, 18 km (roter Punkt) ... 8. Poieni (Dorf) - Rusca-Gipfel über Poieni Strambu - Batrina (Dorf), 18 km (blauer Punkt) ... 9. Ruschita - Rusca-Gipfel, 10 km (blaues Dreieck) ... 10. Pades-Gipfel - Lunca Cernii de Sus über Pades-Tal - 7 Izvoare - Wanderdenkmal - Ruschita - Fieraru-Gipfel (rotes Kreuz) ..." (Auszug aus Walter Kargel / Die Bergwelt Rumäniens). Die Hinweise auf die Markierungen stammen aus alter Zeit und warten darauf, dass die Tourismusmanager unserer modernen Zeit diese Initiativen erneuern!!! Ach ja, da war ja noch etwas ... die Frage nach der Wanderkarte! Auch da hat uns die moderne Zeit noch nichts anzubieten und aus rechtlichen Gründen kann ich auch die alte Wanderkarte der Serie "Muntii Nostri" nicht online stellen. Wer dennoch Bedarf hat, einfach eine Mail an meine Adresse und die Karte kommt e-postalisch Retour :-) !!!



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