Höhlentouren im Westen der Muntii Apuseni / Teil 2 ...  Teil 1   Teil 3

In der Padurea Craiului von Ponoare über Damis, Suncuius, Galaseni nach Rosia ...

Fotos: Wilhelm Scherz

Die Worte "Irden" und "Irdisch" klingen nach einer gewissen Verwandtheit und wenn man dieses Foto sieht, dann steht´s ausser Frage, dass wir zu dieser Welt gehören, man zugleich aus uns aber auch wunderschöne Tonfiguren machen könnte. Dabei wollen wir es aber noch nicht belassen und liefern zu diesem Thema noch einen vulgärphilosophischen  Nachschlag: ... Es geht um die Frage nach den Ausserirdischen ... gibt es sie nun, oder gibt es sie nicht?! Es gibt sie und das Millionenfach! Man braucht nur zu schaun nach einem modernen Lebewesen aus der klassichen Grossstadt. Sie haben tatsächlich keinen "Kontakt" mit unserer Erde. Immer befindet sich zwischen ihnen und dieser Erde eine künstliche Schicht aus Bitumen oder Beton. Nie verlassen sie Strassen und Wege, sie bewegen sich sozusagen auf einer Deckschicht über der Erde. Einen Kontakt mit dieser bezeichnen diese "Ausserirdischen" gar als "Verschmutzung". ... :-) ... 

... derweil sich der Frank Ehrhardt und meine Wenigkeit gerade auf einem regelrechten "Schmusekurs" mit unserer wunderschönen Erde befinden ... inmitten des rumänischen Landes im Westen der Muntii Apuseni innerhalb der Padurea Craiului (siehe Karte). "Tiefsinn" und "Verinnerlichung" stehen für unsere Expedition in die Tiefe. Ziel ist nicht das Licht am Ende des Tunnels, sondern eine wahre Märchenwelt, welche sich im Licht unserer Stirnlampen erschliesst. 

Die Padurea Craiului (Königswald) zählt zum nordöstlichen Ausläufer der Bihor-Vladeasa-Gebirgsgruppe. Das Gebirge erstreckt sich über eine Fläche von 1150 km² (60 km in der Länge und 25-30 km in der Breite), wobei das hiesige Karstplateau sich in einer Höhe zwischen 400-900 m erhebt. Im Nordwesten geht der Karst in Sandstein, Konglomerat und Tonschiefer über; der Osten hingegen ist eher durch Eruptivgestein geprägt. Höchste Erhebung ist der Vf. Hodrangusa (1027 m) im Südosten der Padurea Craiului. Das Gebirgsrelief ist eher sanft verlaufend, teils unterbrochen von schroffen Schluchten und wilden Tälern. Ein Grossteil des Gebirges ist bewaldet, wobei sich innerhalb der Gemeinden und Streusiedlungen viele Weideflächen befinden. Besonders auf den Weideflächen wird vieler Orts die von Dolinen durchsetzte Karstlandschaft sichtbar. 

Hier in der Padurea Craiului gibt es alle Charakteristiken einer Karstlandschaft zu besichtigen: Höhle (Pestera), Schachthöhle (Aven), Karstquelle (Izbuc), Ponor (Ponor), stetige und temporäre Karstseen, sowie vielfältige Erosionserscheinungen. Eine Statistik aus den 90er Jahren verweist auf einen bisher bekannten Bestand von 567 Höhlen, sowie 111 Höhlenschächte innerhalb der Padurea Craiului. Die Mächtigkeit der hier in der Padurea Craiului vorherrschenden Karstplatte beträgt zwischen 250-350 m. Häufig finden sich hier ganz kleine Täler, bei denen im oberen Abschnitt Wasser aus einer kleinen Karstquelle hervorsprudelt, um nach wenigen Metern wieder in einem Ponor in der Erde zu verschwinden. Das hydrografische Netz der Padurea Craiului ist überaus komplex. Dennoch scheint es ganz vereinfacht gesehen eine unterirdische von Südost nach Nordwest verlaufende Wasserscheide zu geben. Im nördlichen Abschnitt des Gebirges vereinen sich die unterirdischen Wasserläufe zumeist in nordöstlicher Richtung, bis sie wieder an einer der starken Karstquellen zu Tage treten; im Süden hingegen vollzieht sich dies in südwestlicher Richtung. 

 

 


Ein letztes Frühstück

... in unserer Pensiunea Agroturistica Valea Izvorului  http://www.valeaizvorului.ro/ in der Valea Iadului. Hätte ich vorab gewusst, dass ich Stunden später in der Pestera Cociului in einem Felsspalt kurzzeitig feststecken werde, dann wäre eine Stulle weniger wohl ganz hilfreich gewesen :-) ... In jedem Falle treten wir ganz entspannt unsere Weiterreise nach Ponoare an. Wir fahren über Bulz und weiter Richtung Bratca. Kurz vor Bratca biegen wir links ab, durchfahren Lorau.  Über einige Serpentinen gelangen wir auf ein Plateau, welches von einer riesigen Doline geprägt ist. Wenig später erreichen wir Ponoare. Bei den ersten Häusern halten wir und erkundigen uns nach der Pestera Cociului. ...

Foto: Frank Ehrhardt

 

Pestera Cociului

Kurz hinter den ersten Häusern in Richtung Ortszentrum zweigt linksseits ein kleiner Feldweg ab und nach ca. 300 Meter erreichen wir das 3x2 m grosse Portal der Pestera Cociului. Ein kleiner Bach verschwindet hier in der Tiefe der Höhle. 

 

Gleich nach dem Einstieg

... gelangen wir in eine riesige Galerie, welche stetig steil absteigt und sich zunehmend verjüngt, bis am unteren Ende der Galerie nur noch Kriechgänge über zerklüftetes Blockgestein und über hier hineingespülten Hausmüll führen. In einer Biegung geriet ich beim kurzen Rückzug in einen falschen Spalt und steckte erste einmal ziemlich fest. Frank klärte von oben und deutete an, dass ich zurück muss. Also den ganzen Leib wieder zurückgequetscht und da hatten wir uns wieder :-) ... Das Weiterkommen endete an einer sehr engen Passage. Erst nach dieser Urlaubstour fanden wir im Internet Hinweise darauf, dass hier nur ganz schlanke Personen durch eine Passage gelangen, der sich ein riesiger Höhlensaal (30x25x20 m) anschliesst. Schade ... und nächstes Mal dann ohne Frühstück vorab :-) !!!

 

Im Zentrum von Ponoare

... galt es zunächst einmal Kontakt zur Bevölkerung herzustellen. In einem gemütlichen Magazin Mixt gönnten wir uns ein improvisiertes Mittagbrot und füllten unsere versiegten Tuica-Bestände auf - aus Familienproduktion stammend, versteht sich! Gegenüber des Magazins befindet sich gerade ein mit EU-Mitteln gefördertes Projekt eines künftigen Altenheims in Bau. Da ich ja in selbiger Branche tätig bin, sicher ein Grund, hier in den künftigen Jahren erneut vorbei zu kommen. Im Magazin erfuhren wir auch, wo der Pfarrer des Ortes wohnt und suchten diesen wenig später auf. Wir wurden herzlichst von seiner Frau ins Haus gebeten. Erneut gab es Speis und Trank. Von Preot Florea Ioan erfuhren wir über das Dorf Ponoare, dass hier 350 Familien leben. Die alten Leute leben nach wie vor noch weitgehend von der Vieh.- und Weidewirtschaft. Insgesamt ca. 2000 Schafe und 400 Kühe zählen zum Viehbestand des Dorfes, welches rundum über viel Weidefläche verfügt. 

 

Im Innern

... der Biserica ortodoxa "Sf. Arhangheli Mihai si Gavriil" din Ponoare. Erbaut wurde die Kirche im Jahr 1897. Die Innenbemalung (Tempera) stammt aus jüngerer Zeit. Sie wurde im Jahr 1990 von dem aus Bukarest stammenden Maler Dragu Gheorge vollendet. ... Zur Kirchgemeinde zählen 180 Familien; ... Hram: 8. November ... Wir tätigen hier erneut eine Pomana

...

 

... und der Herr dankt es uns, ...

... lernen wir am späten Nachmittag in der Valea Bratcuta spontan Alex und Cati (Bildmitte) kennen, welche den ganzen Sommer über hier in ihrer privaten Cabana leben. Alex ist jüngst in Pension gegangen. Sein ganzes Arbeitsleben als Ingenieur war er mit der Hydrografie der Padurea Craiului befasst. Wenig später zeigte er uns nahe seines Anwesens eine schöne Karstquelle. Von Alex werde ich wohl in den nächsten Jahren noch sehr viel interessantes über den hiesigen Karst in Erfahrung bringen dürfen  - soviel steht fest. Am Abend liessen uns Alex und Cati natürlich nicht mehr fort und luden uns ein, in ihrer Cabana zu übernachten. Da ist sie wieder, diese legendäre rumänische Gastfreundschaft, wie wir sie schon tausendfach erlebt haben. Multumes foarte mult Alex si Cati!

 

Nächster Tag

Wir sind derweil in Damis angekommen und machen uns auf den Weg zur Pestera de la Toaia. Zuvor aber suchen wir die zahlreichen Dolinen auf der Hochweidefläche nach weiteren Höhlenzugängen ab. Die mittlere Höhe dieses Karstplateaus liegt bei 700 m. Unsere Höhle befindet sich nahe des Ponorul de la Toaia.

 

Pestera de la Toaia

Es ist nur ein kleines Loch, durch welches man in die Höhle gelangt. Nach meinem ersten Besuch im Jahr 2004 bedurfte es doch einige Zeit der Suche. 

 

Über eine erste

... obere Galerie steigt man weiter steil abwärts ...

 

Schmuckvolle Galerie

Hier auf dem Grund der ersten Galerie führt ein kurzer Gang weiter ...

 

... zu einem kleinen Schacht, ...

... welcher erneut in die Tiefe führt. Zur Sicherheit fixierten wir das Seil, welches wir aber später nachholen konnten, weil der hier überschaubare Rückweg gut zu klettern war. 

 

In der nächsten Etage 

... zwängten wir uns durch zahlreiche Spalten und gelangten zu einen erneuten Schacht.

 

Wieder brauchten wir das Seil

... und kletterten weiter in die Tiefe. ... Die Gesamtlänge der Höhle beträgt 200 m, die Tiefe - 60 m. 

 

Zurück in Damis

... suchten wir im oberen Ortsteil ein schnuckliges Magazin Mixt auf und stärkten uns ausgiebig. Am Nachmittag ging die Reise dann weiter nach Suncuius, wo wir uns in der sehr gepflegten Cabanute Daniela & Teo http://www.cabanutedanielasuncuius.com/ einquartierten. Nach einer kleinen Verschnaufpause machten wir uns auf den Weg nach Vadu Crisului um den dortigen Töpfermeister Hasas Péter zu besuchen. Im Mai 2004 war ich schon einmal hier in Vadu Crisului zu Besuch bei zwei anderen Töpfermeistern. ...

 

Atelier Olarit

Hasas Péter war daheim und wir hatten Glück. Über 5 Generationen betreibt die Familie bereits das Töpferhandwerk, welches stets vom Vater zum Sohn übertragen wurde. Familie Hasas ist als durchaus multikulturell zu bezeichnen, können ihre Vorahnen auf jüdisch-ungarisch-rumänische Wurzeln verweisen. 

 

Der Brennofen

... des Töpfer-Ateliers.

 

Atelier Olarit ... Hasas Péter ... Fazekas ... Nr. 471 ... Vadu Crisului / Réy ...

 

Und Hasas Péter 

... lässt es sich nehmen, uns seine Töpferkunst direkt zu präsentieren. Wir kamen nicht umhin, uns einige schöne Töpferwaren zu kaufen, denn wer weiss, wie lange wir dieses Handwerk hier noch antreffen werden. Neben Hasas Péter gibt es nur noch eine weitere produzierende Familie im Ort. Die einst ebenfalls produzierende Halasz Elisabeta kann dem Handwerk in ihrem hohen Alter leider nicht mehr nachgehen. ... Auf dem spätren Rückweg nach Suncuius hielten wir kurz vor dem Ort am Hotel la Contele Dracula und kehrten zum gepflegten Abendbrot ein. 

 

Schon bei unserer Anmeldung

... in der Cabanute Daniela & Teo http://www.cabanutedanielasuncuius.com/ erkundigten wir uns bei Teo, ob er für den nächsten Tag einen Führer für uns hätte, mit dem wir einige Höhlen in der Cheile Misidului aufsuchen könnten. Wenig später bekamen wir Bescheid, dass uns ein Herr Namens Mircea begleiten wird. Gegen 10:00 Uhr erwartete uns Mircea an der kleinen Hängebrücke, welche nahe der Cabana Zenovia in die Cheile Misidului führt. Wir durchwanderten dabei die gesamte Schlucht und erfuhren von Mircea viel über das ganze Umland. Unmittelbar am Bachbett finden wir häufig Mauerreste einstiger Kalkbrennöfen (Varnita). Mircea hatte früher viele Jahre in dem riesigen Kalksteinbruch über Suncuius gearbeitet. An die 3000 Menschen hatten hier einst in Lohn und Brot gestanden. Jetzt ist der Steinbruch weitgehend geschlossen und grosse Teile davon sind renaturiert. 

 

Pestera Moanei

Weit oben in der Valea Misidului (knapp 5 km) befindet sich links des Tales die Pestera Moanei auf eine Höhe von 500 m. Erstmalige Aufzeichnungen über diese Höhle stammen aus dem Jahr 1929 (R. Jeannel und Val. Puscariu). Die Ausbildung der hiesigen Kalksteinschichten reicht auf die Zeit des Mittleren Trias zurück. 

 

Dem grossen Höhlenportal

... folgt eine riesige erste Galerie. Diese horizontal verlaufende aktive Höhle hat eine Gesamtlänge von 300 m. Mircea bleibt am Eingangsportal zurück und wir gehen zunächst über eine ansteigende Sinterkaskade tiefer in die Höhle ... 

 

Wir folgen ...

... dem flachen Bachlauf und gelangen zu diesen schönen Sinterbecken. Wenig später folgt eine Barriere. Hier sind zur Hilfe ein paar Seile angebracht, um den Höhenunterschied von ca. 4-5 m zu überwinden. Auch gegenüber kann man sich an alten Seilen wieder zum Bach herabhangeln. Aber vorsicht, die Seile sind schon sehr morsch und vielleicht sind sie mit der Zeit auch schon gerissen. Es folgt in mitten des weiteren Höhlengangs eine kleine Kalkbrücke, nett anzuschaun. Über eine Kriechpassage gelangt man zur letzten Galerie. ... 

 

Pestera lui Cotuna (P. Lesiana)

Diese auf 530 m gelegene Höhle befindet sich unmittelbar über der Pestera Moanei und hat eine Gesamtlänge von 139 m (- 11 m). 

 

Hier gehen wir zusammen mit Mircea

... in die Höhle. An einem niedrigen Durchschlupf hielt Mircea an und sagte, hier ist Schluss, die Höhle geht nicht viel weiter. Mircea kannte zwar die Gegend, aber die Höhlen selbst hat er nie begangen.  Wir reichten ihm eine Stirnlampe und und erforschten den weiteren Verlauf dieser wunderschönen Höhle gemeinsam. Mircea staunte nicht schlecht!

 

Im hinteren Abschnitt 

Das Höhenniveau der durchgehenden Galerie beträgt zwischen 1-8 m. Erste Beschreibungen der Höhle gehen auf das Jahr 1911 zurück. 

 

Im hinteren Abschnitt

... der Höhle verjüngt sich die Galerie zunehmend. 

 

Abschied von Mirea

Bild: v.l.n.r. Willi, Frank, Mircea ... Dieser liebenswürdige Senior war in seiner Jugend und auch später ein sehr angesehener Fussballer seiner Region. Noch heute werden junge Bergwanderer ihre Mühe haben, Mirceas Kondition gerecht zu werden!

Übrigens ... unweit des Zugangs zur Cheile Misidului befindet sich auch die bisher längste Höhle Rumäniens, die Pestera Vantului http://www.pesteravantului.ro/ ... Die Höhle ist natürlich verschlossen und ein Zugang nur über den zuständigen Höhlenclub möglich! Die bisher erforsche Gesamtlänge dieser Höhle beträgt 52 km. 

 

Kurzbesuch im Altenheim

... über Suncuius. Man glaubt es kaum, dieses einstige Fabrik.- und Verwaltungsgebäude des auf über 700 Meter gelegenen ehemaligen Kalksteinbruchs wurde vollständig umfunktioniert zu einem respektablen Altenheim. Der Deutsch-sprechende Heimleiter lud uns herzlichst zu einer Besichtigung des Komplexes ein. Wir waren sehr beeindruckt:

http://www.dumbrava-suncuius.ro/

 

 

Standortwechsel

Am Nachmittag verlassen wir Suncuius und besuchen das Thermalbad in Alesd. Anschliessend ein gepflegtes Abendbrot und dann hatten wir alle Eile noch vor Einbruch der Dunkelheit einen passenden Zeltplatz bei Galaseni zu finden. ...

 

Morgenstimmung 

... nahe Izbucul Galaseni. Am Vorabend errichteten wir unsere Zelte im letzten Tageslicht. Zu Abend gegessen hatten wir ja schon in Alesd gut, jetzt galt es nur noch die 2 Liter Bere Timisoreana pro Person unter einem fantastischen Sternenhimmel zu geniessen! Irgendwie hatten wir das Gefühl im Urlaub zu sein?! :-)

 

Gegenüber 

... der orthodoxen Kirche von Galeseni befindet sich auf einem Privatgrundstück die Pestera Galaseni. Den Zugang der Höhle hatte ich schon vor einigen Jahren erkundet, jetzt sollte es endlich soweit sein, diese Höhle zu begehen!

 

Wir steigen ein!

... Das Portal wurde vor einiger Zeit von Geröll freigelegt. Davor führte nur ein kleiner Kriechgang in die Höhle. Nach wenigen Metern folgt eine Eisenleiter über die man ca. - 7 m in die Galeria cu Apa steigt. Der aktive Höhlengang fällt von der Deckenhöhe her stetig ab und endet in einem Kriechgang nach ca. 150 m bei Sifonul A. Hier befindet sich einiges an Hausmüll, welcher durch den kleinen Bach in die Höhle gespült wurde. ...

 

Im vorderen Abschnitt 

... der Galeria ca Apa befindet sich der Zustieg zu einem ca. 5 m höher gelegenen Höhlengang, welcher zum Sala Liliecilor führt. Weiter geht es dann zum ... 

 

Sala Capitei de Argint

Inmitten dieses schönen Höhlensaales befindet sich diese Formation.

 

Es folgt 

... die sich lang hinziehende Galeria Uscata. Dabei wechseln sich grössere Höhlenräume mit schmalen Kriechgängen ab. 

 

Welcher ist der richtige Kriechgang 

... in der Galeria Uscata?

:-)

 

Nahe Sala Asteptare

... befindet sich dieses wunderschöne Deckengebilde. 

 

Sifonul C

... wir haben das tiefste Ende der Höhle erreicht - wohl wissend, dass es auch den Rückweg zu nehmen gilt! Direkt hinter dem Sala Asteptare schliesst sich dieser aktive, ca. 70 m lange Höhlengang an. in dem linksseits beim Zustieg eine kleine Kaskade zu hören ist. Die Höhle hat eine Gesamtlänge von 2495 m. Nach fast 6 Stunden erblickten wir wieder das Tageslicht. Unser Erscheinungsbild war nicht mehr mit jenen Personen identisch, die zuvor hier hineingestiegen waren!!! Wir kamen als lebende Tonfiguren heraus ... :-) ...

Zu Zeiten des 2. Weltkriegs erkundete eine Gruppe junger Höhlenforscher aus Oradea erstmals diese Höhle. Später wurde die Höhle vermessen und weitergehend erforscht durch Höhlenforscher des -Institutul de Speologie "E. Racovita"- aus Cluj-Napoca. 

 

Tomnatic

Wir verlassen Galaseni und fahren weiter bergauf nach Tomnatic, wo wir uns auf die Suche nach einem Magazin Mixt machten. Es galt einen unsäglichen Durst zu löschen und das eine und andere Leckerli für den Abend einzukaufen. Die Böden haben, je weiter wir gen Süden fahren eine zunehmend rötliche Farbe. Nur wenige Kilometer weiter zeugen zahlreiche stillgelegte Bauxit-Minen von jenem Mineral, welches diese Verfärbung verursacht. Aber dazu kommen wir noch ausgiebiger im dritten Kapitel unserer Reise!

 

Zum Abend 

... schlagen wir unser Zeltlager auf und breiten unsere "Arbeitsbekleidung" zum Trocknen aus. Waschen ist nicht nötig, schaut die Kleidung doch nach der nächsten Höhle wieder genauso aus. Aber es ist angenehmer, am Morgen in trockene Kleidung zu schlüpfen :-) ...

 

Abendstimmung

... auf dem Dl. Carmazanului (856 m). 

 

Wir geniessen 

... den Sonnenuntergang und bleiben noch lange unter dem Sternenhimmel im Freien. Am nächsten Morgen lernen wir einen alten Mann kennen, welcher hier ganz in der Nähe in einem isoliert gelegenen Gehöft mit seinem behinderten Sohn lebt. Im Auto hatte ich noch einen alten Werkzeugkasten mitgeführt, den mir Freunde mitgegeben haben, dessen Opa verstorben war. Ich hatte mir vor Antritt der Reise fest vorgenommen, dass ich diesen Werkzeugkasten NUR an einen alten bedürftigen Bergbauern weitergebe. Nun schien der Moment gekommen zu sein. Der alte Mann war überglücklich und führte uns gleich im Anschluss daran zu einem kleinen Höhlenspalt auf seiner Wiese. Erst seit kurzer Zeit wird diese Höhle erforscht und vermessen. Frank zwängte sich durch einen sehr engen S-förmig verlaufenden Spalt mit den Füssen voran. Er konnte nicht sehen wohin der Weg geht. Schliesslich hing er mitten in einer Höhlendecke und hatte über 10 Meter keinen Boden unter den Füssen. Hier kommt man ohne Steighilfen nicht wieder rauf. Aber egal, es war wieder einmal interessant zu erleben, wie viel es hier noch zu entdecken gibt! Indes hatten wir laut "Planung" eine ganz andere Höhle auf dem Programm ...

 

Pestera Sohodol

Die Pestera Sohodol befindet sich unmittelbar  neben der Strasse -764-, welche von Tomnatic hinüber nach Rosia führt. Wir hatten ja einen Höhlenplan und wussten vorab, dass diese Höhle für unsere Ausrüstung weitgehend nicht begehbar ist. Dennoch, auf einen Einstieg wollten wir hier nicht verzichten. In die erste Galerie stiegen wir gleich am Eingangsportal -5 m in die Tiefe. ... Der Zugang befindet sich auf 545 m. 

 

Abstieg in die 2. Etage

Hier steigen wir auf - 22 m hinab. Die Passage ist am stumpfen und griffigen Fels gut frei zu klettern. Frank hat den Abstieg ebenfalls gleich geschafft. Auf dem Grund dieser Ebene fliesst ein kleines Rinnsal. 

 

Nur zwei kleine Löcher

... führen auf - 49 m in die 3. Etage. Hier ist für uns Schluss. Aber mit der 3. Etage ist noch nicht das Ende der Höhle erreicht, danach folgt eine 4. Etage auf -78 m und schliesslich der tiefste Punkt am Sifonul B bei - 102 m. Die Höhle hat eine Gesamtlänge von 693 m. 

 

Unser nächstes Ziel

... war eine unter Höhlenforschern sehr bekannte Höhle, von der wir zwar wussten, dass diese verschlossen ist, aber nach dem Zugang konnte man ja mal schaun. Eine alte Bäuerin wies uns den Weg. Allerdings fanden wir die Höhle nicht. Das Areal nördlich der Gemeinde Rosia ist durchsetzt von Dolinen. ... Auf dem Rückweg kamen wir wieder bei der alten Bäuerin vorbei und sie wollte wissen ob wir die Höhle gefunden hätten. Wir verneinten. "Na dann besuchen sie doch die Höhle in meinem Garten" ... sagte die Bäuerin und verwies auf eine Doline hinter ihrem Haus. ...

 

Einstieg 

... in die für uns UNBEKANNTE. Auf dem Grund er Doline gelangen wir an eine Felswand, ein kleiner Bach verschwindet hier in einem Kriechgang in der Tiefe der Erde. Wir folgen dem Gang und wenig später ...

 

... stehen wir mit spitzen Lippen

... aufrecht in einer grossen Galerie und sagen uns: "Ja, schon ganz hübsch", ... nicht erahnend, was uns noch erwarten würde!

 

Es folgt ein erster grosser Höhlensaal

Der Sala Confluentei hat wunderschöne Kalkformationen. 

 

Die 1. Galerie 

... aus einer anderen Perspektive!

 

Wir folgen 

... einem leicht absteigenden Gang, zunächst vorbei an einer sich rechts anschliessenden Galerie und hören schon plätscherndes Wasser. Es folgt ein Abstieg von ca. 4 m in einen kurzen aktiven Gang welcher in diesem Durchschlupf in einem Siphon endet. Vollkommen durchnässt kehren wir wieder zurück und begehen eine zweite riesige Galerie ...

 

Die zweite

... ca. 50 m lange Galerie ist ebenfalls überwältigend. Das Foto wurde hier bewusst aufgehellt. Die nicht von Kalkformationen überlagerten Höhlenwände zeigen eine Struktur von einst verpressten Lockergestein (Konglomerate). 

 

Im hinteren Abschnitt

... der zweiten Galerie findet sich eine riesige Kanzel aus Kalk. Die Höhe des Höhlensaales beträgt geschätzte 15 Meter. Linksseits dieser Formationen zweigt ein weiterer aktiver Höhlengang ab. 

 

Der Durchmesser 

... dieser schönen Kanzel beträgt ca. 5 m. Nach der Begehung dieser Höhle stiessen wir wieder auf die alte Bäuerin, die sich interessiert unsere Fotos anschaute. Zum Dank schenkten wir ihr noch ein Paket Kaffee und sie bedankte sich bei uns mit einer Käsekugel. Das der Dank eher bei uns lag, darüber lies die Bäuerin nicht mit sich reden. Sie erwartet uns gerne wieder! Über Lage, Name und Ort der Höhle wollen wir an dieser Stelle nichts verraten. Es wäre doch zu schade, künftige Besucher ihrer Spontanerlebnisse vorab zu berauben!

:-)

 

Unser neues Quartier

... nordöstlich der Gemeinde Rosia. Wir bauen am Nachmittag unsere Zelte  bei Cabana "Moha és Páfrány" auf und erwarten den ungarischen Besitzer zum Abend. Was uns hier in und um Rosia erwartet, erfährt man in 

Teil 3

 

 

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