Cheile Craciunesti und die Rezervatia Calcarele din Dealul Magura

Oberes Bild: Unmittelbar hinter Cheile Craciunesti zieht eine Unwetterfront über die Gemeinde Baita sowie über die nördlich gelegenen Bergzüge der Auriferi hinweg.  Rechts im Bild steigt der Grat über den hellen Felswänden der Vanatarea zum Plateau der Magura Baita (662 m) empor. Links der Bildmitte erhellen die Sonnenstrahlen den zwischen 1965-1999 betriebenen Kalksteinbruch "Cariera veche". ... Eigentlich waren es die Höhlen dieser Region, die mein Interesse an der Cheile Craciunesti weckten. Auf meiner Frühjahrstour im April 2011 durch die Muntii Apuseni sollte es dann endlich soweit sein, auch hier zu einer Schnuppertour anzusetzen. Dabei hatte ich unsägliches Glück auf Familie Alexandru zu stossen. Ihnen habe ich es zu verdanken, in den zwei hier verbliebenen Tagen sehr viel gesehen und erlebt zu haben! ... 

Cheile Craciunesti befindet sich in den Muntii Apuseni im Westen Rumäniens innerhalb der Muntii Metaliferi. Man erreicht die Cheile Craciunesti von Deva aus in Richtung Brad. Nachdem man auf der E79 den Mures überquert hat, zweigt man gleich an der zweiten Abfahrt rechts ab Richtung Baita. Nach ca. 19 km erreicht man Craciunesti. Von Brad kommend Richtung Deva, zweigt man am Pass nahe Valisoara nach Pestera / Ormindea ab. Von Ormindea aus ist es nur noch ein kurzes Stück Weg bis Baita ... siehe Karte: Muntii Apuseni

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Biserica ortodoxa din Craciunesti

Die Biserica Sf. Adormirea Maicii Domnului wurde im Jahr 1857 erbaut. In der Zeit zwischen 1995-1998 erfolgten umfassende Renovierungsarbeiten. 

Im Innern

... der Biserica Sf. Adormirea Maicii Domnului. ... Ca. 90 Familien zählen zur hiesigen orthodoxen Gemeinde. 

 

Baita

Der Ort befindet sich unmittelbar hinter der Cheile Craciunesti. Zur Gemeinde Baita zählen die umliegenden Dörfer Barbura, Cainelul de Sus, Craciunesti, Fizes, Hartagani, Lunca, Ormindea, Pestera, Saliste und Trestia. Insgesamt erstreckt sich die Gemeinde Baita über eine Fläche von 11140 ha.. Im Ortszentrum von Baita gibt es gute Versorgungsmöglichkeiten für Reisende und es lädt an schönen Tagen durchaus zum Verweilen ein, besonders, wenn am späteren Nachmittag die Leute von der Arbeit heimkehren ... 

http://www.baita.ro/

 

 

Manastirea Baita

Das kleine orthodoxe Kloster, gelegen in der Strada Principala, Nr. 1 wird von einigen Nonnen bewirtschaftet. Die Klosterkirche wurde im Jahr 2003 fertig gestellt. Hram: Acoparamantul Maicii Domnului jeweils am 1. Oktober. Gottesdienste finden in den Wochentagen jeweils zu 07:00 und 19:00 Uhr, sowie am Sonntag zwischen 09:00-12:00 Uhr statt. 

 

Das Naturschutzgebiet

... "Rezervatia Calcarele din Dealul Magura" hat heute den Status eines europäischen Naturschutzgebietes und umfasst 120 ha. Es erstreckt sich zwischen den Ortschaften  Baita - Craciunesti - Pestera. An der Hauptstrasse inmitten der Schlucht stösst der Reisende auf diese Informationstafel. Einziger Ansprechpartner dieses Schutzgebietes ist der äusserst kompetente Cornel Alexandru, welcher hier zugleich als staatlich anerkannter "Ranger" fungiert:

http://www.craciunesti.ro/

 

 

1. Tag

Gemeinsam mit Herrn Cornel Alexandru und seinem Sohn Florin steigen wir über eine Rinne aus Schottergestein zu den östlichen Hängen der Cheile Craciunesti empor. Ganz rechts im Bild sieht man einen Teil der steilen Felswände der Pintenul Vanatariei. Diese, sowie die benachbarten Felshänge der Vanatarea sind Ziel vieler Kletterer:

http://www.amunteanu.go.ro/cheile_craciunesti.htm 

 

Lalea Salbatica (Fritillaria Montana)

Schon nach wenigen Metern in einem angrenzenden Karstwald nahe der Vanatarea zeigt mir Herr Alexandru einige schöne Pflanzen, welche bereits im zeitigen April hier anzutreffen sind ...

 

Cladonia Sp.

Diese kaum wenige Millimeter grosse Pflanze gehört zur Gattung der Lichen (Flechten). Herr Alexandru ist stets bemüht auch den Blick für´s Detail zu schärfen!

 

Orchis pallens

Das Blasse Knabenkraut steht hier ebenfalls in voller Blüte. 

 

Pestera Buduret

Dem grossen Höhlenportal schliesst sich eine ebenso grosse Galerie an ... 

 

Herr Alexandru

... vor einer der zahlreichen kleinen Kalksteinbrücken.

 

Pestera Lotrilor

Über Kriechgänge kann man die Höhle auf ca. 40 m "begehen". 

 

Pestera Copta cu trei Iesiri (Porti)

Die Höhle mit den drei Eingängen begehen wir zunächst über das grosse Portal ...

 

Inmitten 

... der Copta cu trei Iesiri stossen wir auf die zweite grosse Galerie mit einer riesigen versteinerten Hand mit erhobenen Zeigefinger. Welch schöne Symbolik!

 

Die zwei hinteren Zugänge 

... der Copta cu trei Iesiri.

 

Pestera cu Altar

Um zum Eingang dieser Höhle zu gelangen, bedarf es einer leichten Kletterei über steilen Fels und durch stachliges Gestrüpp. 

 

Im hinteren Teil

... der Pestera cu Altar befindet sich diese versteinerte Kaskade. 

 

Kleine Rast 

... mit schönen Ausblicken auf die fernen Ausläufer der Poiana Rusca.

 

Die steilen Felsflanken

... des "Abruptul Ghergheleu" ...

 

Brebenel (Coridalis cava)

Der Hohle Lerchensporn ist hier ebenfalls vebreitet.

 

Crucea lui Hobonic

Das Kreuz wurde 1782 auf den Berg über Cheile Craciunesti gebracht, in Gedenken an jene aufständischen Bauern eines rumänischen Wachpostens, welche hier einst von der ungarischen Armee getötet wurden. 

2. Tag

... Erneut steigen wir zunächst über steile Schotterhänge auf. Es geht in den westlichen Abschnitt der Cheile Craciunesti.

 

Pestera Zidurile de Jos

Es sagt schon der Name, die Höhle in den "unteren Wänden". Die Höhlenzugänge befinden sich über der riesigen Schotterhalde, wo der aufragende Fels beginnt. 

 

Ausblicke

... aus einem der Portale der Pestera Zidurile de Jos auf die gegenüber liegende Magura Baita.

 

Und auch auf dieser Seite der Schlucht

... gibt es einige dieser schönen Felsbrücken. 

 

Pestera Zidurile de Mijloc

Hier ist ein wenig Kletterei erforderlich, um das auf mittlerer Höhe gelegene Portal zu erreichen.  

 

Auf dem weiteren Anstieg

... dann stetige Ausblicke auf Cheile Craciunesti.

 

Pestera Zidul de Sus

Die im oberen Abschnitt der westlichen Felswände gelegene Höhle hat einen Zugang über eine vorgelagerte Felsbrücke.

 

Im Innern

... der Pestera Zidul de Sus setzt sich eine stets hohe Galerie fort. Hier am Ende dieser Galerie steigt ein kurzer Gang rechts aufwärts. Ein deftiger Gestank kam von dort. Ich kletterte hinauf um zu sehen was die Ursache war ...

 

Zeugnisse eines Dramas!

Ein Luchs ist mit einem Teil seiner Beute hier hinaufgeklettert. Das es hier Luchse gibt, hatte mir Herr Alexandru schon erzählt, aber auf seine "Spuren" zu stossen, war schon ein tolles Erlebnis. Nun interessierte mich die Beute ...

 

Es bedurfte einiger Recherchen

... um zu erkennen, dass es sich hier um den Kopf eines Windschweins handelt. 

 

Pestera Balogului

Diese zählt mit den höchst gelegenen Höhlen im westlichen Abschnitt der Cheile Craciunesti. Auch hier setzt sich eine grosse Galerie fort. Etwa in der Mitte der Höhle befindet sich ein Höhlenfenster mitten in der Höhlendecke. 

 

Der Schädel 

... eines Hundes oder eines Fuchses. Genau konnten wir das nicht ermitteln. Vielleicht auch ein Opfer des Luchses?

 

Im hinteren Abschnitt 

... der Pestera Balogului. 

 

Rinolophus Hipposideros

Die kleine Hufeisennase!

 

Crucea lui Bobora

Gestiftet wurde dieses Kreuz wohl vom Chef des neuen Kalksteinbruchs, welcher sich unweit der westlichen Höhen befindet und hier das Naturschutzgebiet klar begrenzt. Die Ausblicke von hier sind überwältigend. Gegenüber erhebt sich die Magura Baita (662 m). 

 

Ausblicke gen Nord/Nordost

Links der Bildmitte ist wieder der alte Kalksteinbruch der Cariera veche cu Terra rosa (eine Besonderheit in den Muntii Apuseni) zu erkennen. Dahinter das riesige Becken in dem sich ein Großteil der Gemeinde Baita befindet. 

 

Cariera Calcar Fabrica de Ciment

Der riesige Kalksteinbruch begrenzt das Naturschutzgebiet der Cheile Craciunesti im Westen. Das Höhenniveau der Felswände der Cheile Craciunesti soll erhalten bleiben und erst nach einer Distanz oberhalb des Plateaus  findet westwärts treppenartig der Abbau von Kalkstein weiter statt. 

 

Pestera Dracului

Dieser Höhlenzugang wurde etwa um 1965 verbaut. In der neu angelegten Galerie befanden sich die Generatoren, welche den Strom für den alten Kalksteinbruch lieferten. Dieser ist seit 1999 eingestellt. Das Gelände gehört jetzt mit zum Naturschutzgebiet der "Rezervatia Calcarele din Dealul Magura". 

 

Tunel Antropic

Dieser Erkundungsstollen führt 276 Meter in den Berg. Im hinteren Drittel kann man durch eine Spalte in eine natürliche kleine Höhle blicken. 

 

Caolin

An einer Stelle innerhalb des Tunel Antropic findet man Ablagerungen von Kaolin. Kaolin, auch als Porzellanerde (Porzellanton) bezeichnet (Apothekenbegriff = Bolus alba). Hauptbestandteil des Kaolin ist Kaolinit, ein natürliches Verwitterungsprodukt des Feldspats. 

 

Inmitten

... der nun zum Schutzgebiet gehörigen Cariera veche. Hier in der alten Mine gibt es noch einen kleinen ca. 30 m langen Stollen, indem sich ein Priester einen kleinen bescheidenen Altar eingerichtet hat. ... So endete der zweite Tag meiner gemeinsamen Wanderung über Cheile Craciunesti zusammen mit Cornel und Florin Alexandru. Wohl wissend, dass mein Interesse für diese Region nun erst richtig geweckt wurde, hiess es nächsten Tags Abschied zu nehmen. 

Kleiner Tipp: Familie Alexandru wohnt nahe des orthodoxen Klosters Manastirea Baita. Neben ihrem Grundstück hat Familie Alexandru ein altes Bauernhaus erworben und dieses sozusagen vor dem endgültigen Zerfall bewahrt. Womöglich eines der noch ältesten Bauernhäuser dieser Region. Wer sich mit einer ganz bescheidenen Unterkunft zufrieden gibt, der kann in dem uralten Bauernhaus um eine Übernachtung anfragen. Kontaktaufnahme mit Familie Alexandru über die Webseite:

http://www.craciunesti.ro/

 

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