Ein Kurztripp über Oslea ...

Über Munte Arcanu, Masivul Oslea nach Izvorul Cernei ...

Fotos: Wilhelm Scherz

Kurzbegehungen auf Masivul Oslea hatte ich über die Jahre schon einige und auch die anderen Abschnitte der Muntii Valcan hatte ich schon bewandert. Eines fehlte mit aber noch: Eine Gesamtüberschreitung des westlichen Abschnittes der Muntii Valcan (Karte), beginnend bei Valea de Pesti über Munte Arcanu, Masivul Oslea, bis hinüber zu den Karstkuppen der Ciucevele ... Im September 2009 trafen sich mehrere Wanderfreunde in Valea de Pesti, um diesen Abschnitt "gemeinsam" zu begehen. "Gemeinsam" bedeutete für uns aber nicht Hand in Hand jeden Schritt zu tun. Im Vorfeld hatte jeder Wanderfreund hinreichend Material in die Hände bekommen, um sich zumindest mit der Topografie und den entsprechenden Anforderungen auseinandersetzen zu können. Für die drei Wochen unseres Aufenthaltes in den Südkarpaten Rumäniens hatten wir zwar eine Gesamtroute anempfohlen und innerhalb dieser zwei Punkte festgelegt, wo man in jedem Falle wieder zusammentreffen will. Unser nächster gemeinsamer Treffpunkt nach dem Start über Munte Arcanu und Masivul Oslea war das isoliert gelegene Bergdorf Cerna Sat. ... So nahm also die Geschichte von 8 Idealisten ihren Lauf ...


Pestera de Ghiata

Am frühen Nachmittag trafen alle Wanderfreunde nach und nach in der Valea de Pesti bei Pensiunea Tedi (http://pensiuneatedi.webgarden.ro/) zusammen. Der Inhaber der Pension Tedi Noana, schlug uns vor, noch einige Naturschönheiten in der nahen Umgebung zu besuchen und so führte er uns persönlich in die Pestera Ghiata. ...  

Nach dem Aufstieg zum Portal

... folgt der Abstieg in die Höhle. Man steigt ca. 10 Meter in die Tiefe, wo sich eine horizontale Galerie mit weiteren kleinen Abstiegen befindet. Ein kleiner Kriechgang führt in eine andere Galerie. Die Höhle verfügt über keine schmuckvollen Formationen, ... das Abenteuer der Begehung überwiegt ... :-) !

 

Strudelbecken

... in der Valea de Pesti

 

Gemütliches Beisammensein

... in Pensiunea Tedi. Große Freude, als auch Familie Nedelea aus Bukarest noch zu uns stiess!

 

Tedi persönlich

... bereitete uns das Fleisch auf dem Grill! Besser konnten wir für den kommenden Aufstieg auf Munte Arcanu nicht gerüstet sein :-) !

 

Ion Semenic

Den alten Hirten trafen wir bei Stana Arcanu de Jos an. Ion´s Saison ist bald vorbei und dann fährt er über den Winter wieder in seinen Heimatort Petrova in der Maramures. 

 

Aufstieg über Stana Arcanu de Jos

Man sieht schon deutlich wie sich das Feld der Exkursionisten auseinanderzieht ... Individualisten eben :-) ... !!!

 

Ich nutze meinen Vorsprung 

... für einen kleinen Abstecher auf den Vf. Arcanu. Von hier aus kann man gut den zum Masivul Oslea (Bildmitte) hinüberführenden Bergkamm einsehen. Bis zum Fuße der steileren Flanken des Oslea wird es also nächsten Tag´s eine erholsame Genusswanderung!

 

Abendliches Gemeinschaftslager

nahe dem Vf. Arcanu. 

 

Morgenstimmung

Hans sorgt noch für eine kleine Stärkung! Das Wetter ist super und so starteten wir kurz nach 9 Uhr in Richtung Oslea-Massiv ...

 

Zunächst leichter Abstieg 

... von Munte Arcanu und schon hier sieht man deutlich, wie nach einer halben Stunde das Feld der Individualisten auseinanderdriftet ...

 

Blick von Vf. Nedeilor (1619 m) 

... auf den schon fernen Vf. Arcanu (1760 m). 

 

Zur anderen Seite

... hat man bereits schöne Ausblicke auf Muntii Retezatul Mic und die sich dahinter erhebenden Muntii Retezat

 

Ein Stück weiter

... eine nagelneuer Wegweiser: "rotes Dreieck": Valea Bistritei / Pestisani = 35 km; ... "rotes Band": Vf. Oslea = 3 Stunden; ... "rotes Band": Vf. Arcanu = 1 Stunde ... 

Masivul Oslea ist schon zum Greifen nahe!

 

Kurz vor Groapa Nedeutii (1485 m)

... und ich kann es kaum erwarten, den aufsteigenden Seitenausläufer, beginnend bei Piatra Rosie anzugehen. Meine Mitwanderer lagen allsamt zurück, aber ich wollte das gute Wetter am frühen Nachmittag in jedem Falle für die Besteigung des Oslea nutzen. 

 

Nahe M. Coada Oslei (1899 m)

... hatte ich gegen 15:30 Uhr den Kamm des Masivul Oslea erreicht. Jetzt war die Zeit gut kalkulierbar, ich konnte jederzeit nach Nordwest auf die sich anschliessenden Hochweideflächen absteigen um dort mein Zeltlager zu errichten. Solange das Wetter stabil blieb stand einer gemütlichen Fortsetzung der Kammbegehung jedoch  nichts im Wege ...

 

Der weitere Weg

... führt immer auf dem schmalen Grat entlang ...

 

Immer mal wieder eine kleine Pause

... um die Ausblicke zu geniessen!

 

Vf. Oslea (1948 m)

Durch mein Teleobjektiv habe ich erst jetzt einen Teil unserer Gruppe bei Groapa Nedeutii ausmachen können. Nun war mir klar, dass mir am heutigen Tag niemand mehr folgen würde. 

 

Der Vf. Pestisanu

... ist die letzte südwestliche Erhebung des Oslea-Massivs. Einen Abstiegspfad hinunter in Richtung Pasul Jiu-Cernei gibt es hier nicht, man steigt frei über die steilen mit Gras bewachsenen Hänge hinunter. 

 

Kurz unterhalb

... der Steilhänge des Pestisanu baute ich gegen 17 Uhr mein Zelt auf. Der Blick geht gen Süd. Rechts im Bild sieht man tief im Tal schon ein kleines Sück des Lacul Iovanu. In der Bildmitte ragt die Spitze des Masivul Closani empor. 

 

Blick gen Nordwest

... auf den Kamm der Muntii Godeanu.

 

Nödlich

... erhebt sich das Retezatul Mic (Kleines Retezat-Gebirge), dahinter sieht man die höchsten Gipfel der Muntii Retezat. 

 

Und nordöstlich

... habe ich die Flanken des Oslea-Massivs im Blick. So kann ich am nächsten Morgen frühzeitig erkennen, wenn die ersten Nachsteiger unserer Gruppe auf dem Oslea-Massiv erscheinen. Ich rechnete mir aus, dass man von Groapa Nedeutii allerhöchstens eineinhalb Stunden braucht, um bis auf M. Coada Oslei zu gelangen. So wartete ich nächsten Tag´s noch bis ca. 11 Uhr auf die ersten Nachkömmlinge. Als ich dann immer noch Niemanden erblickte, zog ich weiter Richtung Izvorul Cernei. ...

 

Beim Abstieg

... Richtung Pasul Jiu-Cernei hatte ich wieder schöne Ausblicke auf die Muntii Godeanu, die wir ja in vier Tagen begehen wollten ... 

 

Blick auf die Ciucevele

Diese wunderschönen Kalkkuppen, ziehen sich wie ein kleiner Gebirgszug von Izvorul Cernei bis hinauf zum Pasul Jiu-Cernei. 

 

Noch einmal 

... schaue ich hianuf zum Vf. Paltina (2149 m) im Godeanu-Gebirge. 

 

Im Tal der Cernisoara

... habe ich mein Tagesziel fast erreicht ...

 

Das alte Forsthaus

... bei Obarsia Cernei. Hier, am Fuße der Ciuceava Chicerii schlage ich mein Zelt auf. 

 

Izvorul Cernei

Hier bei  Ciuceva Chicerii entspringt mitten im Geröll des hier vorherrschenden Kalksteins eine kräftige Karstquelle. 

 

Beeindruckend

... ist jene Tatsache, dass das Wasser, welches bei Muntele Albe im rissigen Kalkstein versickert, hier bei Izvorul Cernei wieder zu Tage tritt. Die Entfernung zwischen Muntele Albe und Izvorul Cernei beträgt 14 km (Luftlinnie). Über diese Distanz benötigt das Wasser ganze 12 Tage! Im Mittel sollen hier 1,5 - 2 m³/sek. an Wasser fließen. Die Temperatur des Wassers beträgt konstante 8 °C. ...  

Indes traf am Abend nur ein weiterer Wanderfreund ein, mit dem ich die Tour am nächsten Tag in Richtung Cerna Sat fortsetzte. Die dort wieder zusammengekommene Gruppe entschied sich dort für unterschiedliche Wege, um nach einigen Tagen wieder in Pui zusammenzukommen, wo wir noch einmal als Gruppe für drei Tage in die Muntii Sureanu gingen. Zunächst aber stand für mich persönlich die Wanderung über die Muntii Godeanu an!

 

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