Rumänien im Frühjahr 2019 - Teil 1


 

Auf den Spuren des Salzes ...

Fotos: Wilhelm Scherz

Ja auch nach dieser gemeinsamen Reise in die Buzau-Region im Osten Rumäniens muss Frank Ehrhardt - da ich zumeist die Position hinter der Kamera inne hatte - als "Travel-Model" für diese mehrteilige Reportage herhalten. Höhlentouren verbinden uns schon über einige Jahrzehnte und darauf aufbauend auf unsere letzte Rumänien-Reise im Jahr 2013 war es im Frühjahr des Jahres 2019 wieder einmal an der Zeit, das schöne Land Rumänien über- als auch untertage zu bereisen. Vordergründiges Ziel war die Buzau-Region (tara Buzaului), wobei unser hauptsächliches Augenmerk auf die Vorgebirgsregion der Muntii Vrancea (Subcarpatii din Muntii Vrancei) gerichtet war. 

Der aufmerksame Leser mag hier etwas verwundert sein: "tara Buzaului" oder "Subcarpatii din Muntii Vrancei"? Der Landesbezirk Buzau (Judetul Buzaului) erstreckt sich über einen grossen Teil des nach Süden abfallenden Gebirgsvorlandes des Vrancea-Gebirges (Muntii Vrancea). Trennlinie zwischen den beiden Gebirgen ist das Tal der Bisca Mica, welches sich bei Varlaam mit dem Tal der Bisca Mare vereinigt und bei Nehoiu in den Buzau-Fluss mündet. Wenn wir hier von der "tara Buzaului" berichten, so ist es jenes Kulturland, welches sich innerhalb der Grenzen des Judetul Buzaului befindet. 

In kaum einer anderen Bergregion in den rumänischen Karpaten verbergen sich so viele Reiseziele auf engsten Raum, von denen die Vulcanii Noroiosi in den deutschen Reisführern die bekanntesten und zumeist auch die einizigen ihrer Art ausmachen. Vieles in der "tara Buzaului" gestaltet sich geheimnisvoller, spiritueller und beinahe mystischer als das je in anderen Regionen Rumäniens der Fall ist. Um so bedeutender ist hier die Regel, auf grosse Reisegruppen zu verzichten (!!!), um die Stimmungen dieser Landschaft überhaupt wahrnehmen zu können. Unsere "Kleinstreisegruppe" fühlte sich für die anstehende Reise körperlich, mental und logistisch gerüstet und bereits im Vorfeld haben wir durch unsere Vorabrecherchen einen ungeheuren Druck an Neugierigkeiten angehäuft! Die langen Wege der An- und Abreise nutzten wir natürlich ebenfalls für den Besuch weiterer Sehenswürdigkeiten in anderen Regionen Rumäniens. 




 

Unser erstes Zeltlager

... in Rumänien schlagen wir nahe Ocolisu Mic im Westen der Muntii Sureanu auf. 

An dieser Stelle vielleicht noch einige Anmerkungen zur Reisegestaltung. Tragendes "Pferd" war unsere "Jolante" (Renault Kangoo 4x4). Was die Übernachtungen angeht, da überliessen wir dem Wetter und sonstigen Faktoren die Entscheidung. Bei Schönwetter Übernachtung im Zelt und bei Regen steuerten wir eine beliebige Pension an. So waren wir schlank ausgerüstet, mobil und sehr flexibel. 


 

Piatra Rosie

Unser erstes Ziel während der langen Anreise durch Rumänien, waren einige Örtlichkeiten der dakischen Stätten in den Muntii Sureanu (Muntii Sebesului). Im Bild zu sehen: Blick von der Piatra Rosie auf das umliegende Bergland. Auf dem Plateau noch gut erhalten, ist der "Drum Pavat" (gepflasterte Strasse), sowie die Fundamente und Mauerfragmente der "Scara de Acces" und der "Turnuri de Observatie".

"... Piatra Rosie (Dorf, Gemeinde Bosorod). Viel weiter südwärts, dort wo die Täler Tirs und Ponor in das Luncanilor-Tal einmünden, steht die Burg Piatra Rosie. Der Grundriß ist rechteckig. Die Wehranlage umfaßt zwei Burghöfe. Der erste ist trapezähnlich angelegt. An zwei Ecken stehen quadratische Ecktürme (Bautechnik: murus dacicus). Die Westflanke lehnt an der Mauer des zweiten Burghofs. Der zweite Burghof ist rechtwinklig, hat quadratische Ecktürme und etwa in der Mitte der östlichen Längsseite einen Torturm (Bauchtechnik: ausschließlich murus dacicus). ..." (1)

 

Sarmizegetusa Regia

Hier befinden wir uns auf dem größten Areal der dakischen Ausgrabungsstätten, innerhalb des Parcul Natural Gradistea Muncelului  - Cioclovina. Insgesamt gibt es in dieser Region  fünf für Touristen zugängliche Dakerstätten. Dazu zählen neben Piatra Rosie und Sarmizegetusa Regia noch die Dakerburg Costesti, die Dakerburg Blidaru, sowie die zivile dakische Niederlassung Fetele Albe. Letztere ist nicht arrangiert, wohl aber durch einen steil ansteigenden Fußpfad zugänglich. Hier in dieser Region wurden auch die goldenen dakischen Armreifen gefunden. Ein Teil dieser heimlich ausgegrabenen Kulturschätze tauchten zu Beginn des Jahres 2000 auf internationalen Kunstmärkten auf. In der Mediathek des ZDF gibt es die interessante Reportage "Die Jagd nach den goldenen Armreifen",  welche über die nachfolgenden internationalen Ermittlungen berichtet. Die Dakerstätte Sarmizegetusa Regia befindet sich tief in den Bergen auf knapp über 1000 Höhenmeter und ist bis zu einem Parkplatz über eine gut ausgebaute Fahrstrasse zu erreichen. 



 

Bevor wir uns

... von den Dakerstätten in der Comuna Orastioara de Sus verabschieden, ist noch ein Besuch der versteckt gelegenen Klosterklause "Schitul Sf. Romani" angesagt. Hier wirtschaften einige Nonnen und sie haben viel Zeit, um unsere "Bittschrift" (mit beigelegter Geldspende) gebührend an den Herrgott zu richten. Denn natürlich wünschen wir uns Glück auf den hektischen rumänischen Strassen ebenso, wie auf unseren Touren in den Bergen und Höhlen. Auch das Wetter möge uns gut gesonnen sein. Mit einem guten Gefühl können wir uns nun endgültig auf die Reise begeben ... 


 

Sighisoara   (Schässburg)

Nach einem nächtlichen Zeltlager bei Rapa Rosia machten wir uns ohne Frühstück auf den Weg nach Sighisoara. In dieser wunderschönen Stadt kehrten wir zunächst zum Brunch und anschliessend zu einer Begehung der Altstadt ein. Dann ging die Reise weiter ...


 

Sovata

Blick auf den Lacul Ursu ... Am frühen Nachmittag erreichen wir Sovata und haben so noch genügend Zeit den Kurort und das nahe Bergland zu begehen. Sovata befindet sich auf einem riesigen Salzstock. In alten Schriften aus dem Jahr 1853 erfahren wir: 

"... Zu Tage treten die Salzstöcke bei Parajd (Praid), Sofalva (Sarata) und Szováta (Sovata). ... Bei Szováta steht das Salz so mächtig an, tritt in einer Erstreckung  von einer Stunde häufig zu Tage, oder ist in alten Verhauen bloss gelegt und 129 gezählte Quellen treten aus diesem Gebilde heraus und vereinigen sich in einem kleinen Salzbach ..." (2)


 

Turnul Belvedere

Der 28 m hohe Aussichtsturm bietet schöne Ausblicke auf den Kurort von Sovata und die umliegende Bergwelt. Gut markierte Wanderwege machen Wanderungen in die nahe Umgebung ohne jegliche Vorkenntnisse möglich. Der Turm befidnet sich auf ca. 500 Höhenmeter.


 

Salina Praid

Am Vormittag des nächsten Tages besuchen wir die Salina Praid. Mit Bussen geht es 1250 m in den Berg hinein. An einer Galerie verlassen die Besucher die Busse und steigen dann auf eine tiefere Ebene des Bergwerkes auf 120 m hinab und erreichen die touristische Basis bei "Orizontul 50". Die letzte Einfahrt in das Salzbergwerk findet um 14:30 Uhr statt. 


Eine Kapelle


... befindet sich natürlich auch in dem Besucherbergwerk. Die hiesige Salzlagerstätte erstreckt sich über eine Fläche von ca. 1,2 x 1,4 km und erreicht eine Tiefe von bis zu 2,7 km. 


Sfantul Ioan Nepomuk


... kleine Heiligenstatue des Schutzpatrons im Salzbergwerk. 

Kurze Geschichte des Salzabbaus: "... In den Dokumenten vom ersten Drittel des 14. Jahrhunderts werden die Siedlungen Sóvárad, Korond, Küsmöd, vom 15. Jh. Sófalva, von der zweiten Hälfte des 16. Jh. Parajd, Siklód, Szologma und Szováta, von Beginn des 18. Jh. Illyésmezö erwähnt. Das Parajder Becken liegt zwischen zwei geologischen Einheiten: das vulkanische Gebirge der Kelemen-Görgény-Hargita von dem Tertiär- und Kvaternär, und die Sedimente vom Miozen der Hügellandschaft der Flüsse Küküllö, das zu dem Siebenbürgischen Becken gehört. ... Der Sóhát (in der Sprache der Lokalbevölkerung Sóháttya, 576 m) ist der grösste Schatz des Parajder Beckens und damit des Szeklerlandes. ... " (3)


Verschiedene Abbaumethoden

... blicken auf eine lange Geschichte des Salzbergbaus zurück ... Linkes Bild: Die Eröffnung des trapezförmigen Parallel-Bergwerks neben dem Joseph-Bergwerk. 

"... Die Anfänge des Salzabbaus in Parajd reichen bis zur Zeit des römischen Reiches zurück. Vier, amphietheatrum-ähnlich angesetzte, für den Tagesabbau vorgesehene Salzschläge und in der Umgebung gefundene, mit den Buchstaben LVM (Legio V Macedonica) versehene Ziegel erwähnen die Quellen. ... Während der Migration der anderen Wandervölker (Goten, Hunnen, Gepiden) wird kein Salz abgebaut. ...  Die erste, nachprüfbare schriftliche Erwähnung des Salzabbaus in Parajd stammt aus dem Jahr 1405, als der damalige König Ungarns, Sigismund von Luxemburg den Landbesitzern verbot, dass sie auf eigenem Land Salzminen eröffnen. ..." (3)


Neue Fördertechniken


... ergaben sich mit der Einrichtung eines elektrisch betriebenen Aufzugs über zwei Förderkörbe im Dózsa György Bergwerk.

"... In Parajd begann der unterirdische Salzabbau, der Untertagebergbau, im Jahr 1762 - damals wurde der Salzrücken in südwestlicher Richtung unter der Leitung von dem österreichischen Bergbauingenieur Johann Frendl durch die Joseph-Grube eröffnet. ... Die Josefmine wurde wegen ihrer glockenförmig gestalteten Beschaffenheit an zwei Seitenkammern geöffnet, der Karl- und der Ferdinandmine ... Die Tiefe erreichte zusammen mit dem Fördertunnel 66 Meter. ..." (3)


Aus der Habsburger Zeit


... kann man viele Informationen historischen Schriften entnehmen:

"... Der Sohlenbau in der parallelopipedischen einzigen Grube wird durch Schrämmung der Salzbänke und Lösung mittels hölzerner Keile betrieben, ... Die Förderung geschieht mittels eines mit 4 Pferden bespannten Göpels. Mit 8 Steigern und Aufsehern, dann 61 Arbeitern wurden im Jahre 1858 an Formsalz = 83.670 Zollcentner ... Natursalz = 16.617 Zollcentner ... Minutiensalz = 31.045 Zollcentner gewonnen und aus dem nächst der Grube gelegenen Magazine direct an die Käufer der Umgebung abgegeben. Die Erzeugung von Viehsalz hat erst im Jahre 1859 begonnen ..." (4)


Die Unterwanderung des Salzhandels ...

So erfahren wir im Jahr 1878:

"... Der Salzverschluss in Parajd, welcher sich über eine Umfangsfläche von beiläufig 340 Qu-Meilen erstreckt, worin sich 7 Städte, 10 Marktflecken und 642 Dörfer befinden, wird durch das Einschmuggeln von Steinsalz aus dem benachbarten Fürstenthume Moldau, wo der Centner Salz 2 fl. kostet, empfindlich beeinträchtigt. Ungeachtet der strengen Cordons-Ueberwachung sollen jährlich bei 20,000 Ctr. Steinsalz auf Schleichwegen herübergeschafft und im Szeklerlande mit einem geringen Preis-Aufschlag an die ärmere Bevölkerung verkauft werden. ..." (5)


Orizontul 60

Zu dieser Galerie gelangt man über weit aufsteigende Treppen aus der Galerie "Orizontul 50". Hier bei Orizontul 60 gibt es am Ende der Galerie einen gastronomischen Komplex. Gleich rechtsseits steigt man  empor zu einem Aussichtsfenster, welches einen Blick auf die beeindruckende Joseph-Mine eröffnet.


Imposanter Blick von einem Aussichtspunkt

... in die Joseph-Mine.

"...  Im Salzbergwerk wurde das Salz manuell und absteigend, mit sogenannten "Salzbänken" abgebaut, wodurch man zum Salzprodukt kam. Das Salzbergwerk Joseph kommunizierte mit der Oberfläche durch einen vertikalen Förderschacht, in dem das in Büffelfell eingepackte Salz durch einen Pferdeaufzug hinaufgezogen wurde. Aus dem zentralen Raum mit quadratförmiger Basis wurden 1808 auf den Seiten zwei Kammern eröffnet, Karol und Ferdinand. Die Gesamttiefe des Salzbergwerkes Joseph beträgt 81 m." (3)

Am frühen Nachmmittag

... setzen wir unsere Reise in die Buzau-Region fort und durchfahren das weite Szeklerland. Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, zu einer späten Mahlzeit in ein szekler Gaststübchen einzukehren! Die leckeren Speisen waren so reichhaltig, dass wir am Abend noch die Bäuche voll hatten und alles nur noch mit einem guten rumänischen Bier ablöschen mussten!
:-)

Zu später Stunde

... erreichen wir unser Zeltlager nahe den Schlammvulkanen über Beciu (Paclele de la Beciu). Ganz in unserer Nähe befindet sich eine Steuer- und Überwachungszentrale der umliegenden Ölförderanlagen. Ein leichter Nieselregen setzt ein, aber auch für diese Fälle hatten wir vorgesorgt und genossen die eigenartige Stille über dem weitläufigen Bergpanorama. Wir sind endlich angekommen in der "tara Buzaului"!

Paclele de la Beciu
 
Nach dem Frühstück und Abbau unseres Zeltlagers, konnte es endlich losgehen und wir besuchten in aller Frühe zunächst das kleinste aber durchaus aktivste Areal der Vulcanii Noroiosi, welches sich nördlich von Beciu befindet. Dieses Areal wird sogut wie nie von Touristen besucht.  Das kleine Areal mit seiner aktiven Schlammfläche von ca. 100 x 100 m und einer sich nach süden abfallenden Basis von 150 x 250 m befindet sich auf 320 Höhenmeter.

Einer

... von mehreren sehr aktiven Schlammkratern auf dem kleinsten Areal der Vulcanii Noroiosi über Berca. Die kleinen Schlammkrater sind aber durchweg sehr flach ausgeprägt und bilden keine aufragenden Kuppen. Dennoch ist ein Besuch hier sehr imposant. 

Ölförderanlge

 ... in Beciu. Geben wir uns an dieser Stelle einer Beschreibung aus dem Jahr 1926 hin:
"... daß im rumänischen Oelgebiet die gebirgsbildenden Kräfte, die zu großen Verwerfungen, Ueberschiebungen und Zerreißungen führen, noch nicht völlig erloschen sind wie man aus den Gassprudeln und Schlammvulkanen von Policiori erkennen kann. Die großen Veränderungen in der Tiefe  machen es erklärlich, daß die Resultate, die dicht benachbarte Bohrungen ergeben, ganz verschieden sind. Das eine Bohrloch gibt reiche Ausbeute, während das andere vielleicht 30 oder 50 m davon entfernt keine verwertbare Menge an Oel produziert. ..." (6)
Beciu, ein kleines Dorf mit einem Magazin Mixt, gehört wie auch das nahen Dorf Policiori zur Comuna Scortoasa.  Das ebenfalls bei den Vulcanii Noroiosi gelegene Dorf Paclele ist in die Comuna Berca eingemeindet.
Paclele Mari

Das Plateau der Großen Schlammvulkane liegt auf ca. 320 m und erstreckt sich über eine Fläche von 450 x 450 Meter, bezogen auf die reinweg zu Tage tretenden Schlammflächen. Die Basis der Paclele Mari beträgt ca. 1200 x 1200 m. Die Paclele Mari sind im Grude durch eine zentrale Erhebung mit einigen kleinen Nebenkratern geprägt. 
Blick

... von der höchsten Erhebung der Paclele Mari über den aktiven Schlammkessel hinweg. 

Auf einer Info-Tafel bei Paclele Mari ist zu lesen, dass die Schlammvulkane bei Berca erstmalig anlässlich stattfindender Ölprospektionen von dem Franzosen H. Cognand im Jahr 1867 erwähnt wurden. Später beschäftigten sich mit dem Gebiet im Jahr 1883 Grigore Cobalcescu, 1890 Grigore Stefanescu und im Jahr 1965 wurde eine umfassende Analyse von Mircea Peaha erstellt. ...


Geologische Querprofile

 
... der Anticlinale Berca - Arbanasi aus dem Jahr 1912 (8)
In selbiger Schrift (8), aus welcher die Skizze stammt, lesen wir über die Region der Schlammvulkane:
"... In den verschiedenen tief einschneidenden Erosionsrinnen, die das Gebiet durchziehen, besonders gut in den Tälern des Buzeu und des Slanic, sieht man eine schöne Antiklinale aufgeschlossen, die SSW-NNO - Richtung  hat und nach Nord und Süd über dem Slanic und den Buzeu hinaus sich verfolgen läßt. Die Schlammvulkane liegen in ziemlich gerader Linie  angeordnet in der Scheitelregion der Antiklinale, und zwar beschränken sie sich auf eine Strecke von ca. 12 km in der Mitte der gegen 30 km weit aufgeschlossenen Antiklinale. Diese Medianregion ist auch stellenweise durch reichliche Salzausblühungen und zahlreiche Ölfundstellen ausgezeichnet, an denen da und dort gelegentlich Ausbeute stattgefunden hat. Seit einigen Jahren hat am Nordende dieser Region in der Talschaft Arbanasi, eine emsige Bohrtätigkeit mit guten Erfolgen eingesetzt. ...

... Natürliche Ölfundstellen sin im Mäotischen recht häufig, doch wesentlich auf die tieferen mäotischen Schichten beschränkt. Jeder der beiden mäotischen Aufbrüche bei Beciuund bei Berca hat auch seine noch lebhaft tätigen Schlammvulkane. ...

... Es st wahrscheinlich, daß derselbe Ölhorizont bei Berca durch Sonde 14 in 444 m Tiefe angebohrt worden ist. Er würde dann dort ca. 280 m unter der oberen Grenze des Mäotischen liegen. Aus den Sondenaufschlüssen der Schela Berca geht hervor, daß dort noch eine höhere Schwerölschicht vorhanden ist, die zeitweise Gegenstand einer mäßigen Produktion war und auch neuerdings von Sonde 16 angetroffen wurde. Diese obere Ölschicht liegt ca. 200 m unter der pontisch-mäotischen Grenzschicht. Die Ölfunde in der Bohrung 5 der Schela Berca in einer Tiefe von 350 und 460 m müssen noch weit tieferen Ölhorizonten angehören. ..." (8)
Für gute Fotos

 ... gehen viele Besucher gerne das eine und andere Risiko ein ...
:-)
Stanjenel

Sehr üppig findet sich diese Spezies der "Iris brandzae" (Schwertlilie) auf der westlichen Flanke des Plateaus. Danebst gibt es hier auch die gelb blühende "Iris veraiegata". 
Dem Touristen

 ... wird suggeriert, dass er nicht unbedingt mit dem Schlamm der kleinen Schlammkrater in Verbindung kommen soll. Aber bis jetzt gab es hier noch keine ernsthaften Verletzungen oder Hautverätzungen. Der Besucher ist dadurch aber zu hinreichender Aufmerksamkeit motiviert!
Camping Muddy

Direkt am Fusse der Schlammvulkane "Paclele Mici" befindet sich dieser urige und sehr gemütliche Campingplatz namens "Camping Muddy". 

 https://www.muddyland.ro/ 

Tel.:   0744554553

Auf dem sich dahinter erhebenden Plateau  befindet sich das Areal der kleinen Schlammvulkane. 




Vulcanii Noroiosi Paclele Mici

 Am Zugang dieses Areals befindet sich ein Wärterhäuschen, wo ein kleiner finanzieller Obolus zu entrichten ist. Dieses Schutzgebiet hat auch eine eigene Webseite:

https://vulcaniinoroiosipaclelemici.business.site/
Die entstandenen

 ... Schlammplateaus haben ihren Ursprung wahrscheinlich in einer Tiefe von 1000 Meter und darüber hinaus, wo über Spalten und Klüfte eindringendes Grundwasser mit Erdgasvorkommen in der Tiefe in Verbindung kommen. Die dortigen tonigen Schlämme geraten dann unter entsprechenden Druckverhältnissen wieder an die Erdoberfläche und bilden dann die entprechenden Erhöhungen mit ihren Schlammkratern. Die im Schlamm enthaltenen Gase sind aber nicht brennbar und entgegen der Bezeichnung "Vulcanii" sind die hier austretenden Schlämme natürlich kalt. 
Die Böden 

... der Schlammvulkane, sowie der gesamten umliegenden Gegend sind sehr arm an Nährstoffen, was eine ganz eigenartig ausgeprägte Pflanzenwelt mit sich bringt. 

Die Paclele Mici

 ... befinden sich auf einer Höhe von ca. 310 Meter. Das Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von 550 x 500 Meter. 
Alpinistic Vulcanului :-)))

 Vom Campingplatz auf den direkten Fahrweg über Paclele nach Berca, kommt man an ein Betriebsgelände des Erdölförderbetriebs vorbei. Eine gute Gelegenheit noch einen historischen Blick auf den Beginn der Erdölförderung Rumänien zu werfen:
"... 1646 hat dann der Mönch Baudinus gelegentlich einer Reise durch die moldauischen Karpaten auf die Petroleum-Brunnen aufmerksam gemacht, die auf den Gebirgsabhängen bei Mosoare, Poeni, Doftana, Pacura vorhanden waren. Er erwähnt, daß die Bauern mit Handschächten in Titeschti-Luacesi im Distrikt Bacau Erdöl gewannen, das sie als Heilmittel und Wagenschmiere verwendeten. 1789 berichtet Reicevich 3) über das Vorhandensein zweier Erdölarten, einer schwarzen und einer roten, auf die man beim Graben stoße und die mit Wasser vermischt seien, daß sich abschöpfen lasse. Das rote Oel sei eine Art Asphalt, das bei Tierkrankheiten, als Wagenschmiere und zum Beleuchten der Bojarenhöfe verwendet werde. ... Für das Jahr 1866 liegen genauere statistische Angaben vor. Danach wurden aus 680 Handbrunnen (275 in der Moldau und 405 in der Walachei: gewonnen: ... im Bezirk Bacau mindestens 21.018 hl; im Bezirk Buzau = 11.780 hl; im Bezirk Dambovita 38.640 hl; im BezirkPrahova = 12.880 hl ..." (6)
Obwohl

 ... wir uns hier auf den "kleinen Schlammvulkanen" befinden, so sind die Ausmasse des Gebietes mittlerweile doch etwas grösser als jene der "Paclele Mari". Auch zeigt sich das Areal mit seinen vielen solitären Schlammkratern bedeutend abwechslungsreicher. 
Trotz der Einöde

 ... findet man hier eine interessante Fauna vor. Mitten auf dem Schlamm bei Paclele Mici tummelt sich eine Haubenlärche (Galerida cristata), während am Himmel direkt über dem Areal über 20 Störche kreisen. 
Paclele Mici

 Neben den drei Arealen Paclele de la Berca, Paclele Mari und Paclele Mici gibt es noch ein viertes kleines Gebiet an Schlammvulkanen unmittelbar nordöstlich von Berca (Vulcanii Noroiosi de la Berca).
Wir ziehen weiter!

 Noch am späteren Nachmittag fahren wir auf unbekannten Wegen hinüber nach Manzalesti zum Platoul Meledic. Das Netz kleiner Bergwege durch die zahlreichen kleinen Streudörfer ist sehr unübersichtlich. Wir hatten uns den Spass gemacht und einmal das Auto-Navi aktiviert ... also wohl bemerkt für eine solide Strassenverbindung. Was dabei heraus kam, waren solche Wege wie dieser hier. Dabei ging es häufig über unbefgestigte Nebenwege, wo man zwischen den Zäunen der Höfe beinahe die Aussenspiegel einklappen musste und die Anfahrt steil hochwärts ging. Unsere "Jolante" hat das gut gemeistert, aber mit einem normalen PKW ist diese Strecke nicht angeraten. In dem Falle sollte man zurück nach Berca und weiter über Sapoca - Vintila Voda nach Manzalesti fahren!
Schöne Ausblicke

 ... auf  die Vorgebirgsregion  der Muntii Vrancea zwischen den Bergdörfern Poiana Pletari und Glodu-Petcari. Nach Glodu-Petcari erfolgt eine schöne Abfahrt hinunter in die Valea Slanic nach Manzalesti. 
LCabana Meledic

 Es ist Vorsaison und so können wir uns zu später Abendstunde problemlos einmieten. Die Cabana Meledic hat jetzt einen neuen Eigentümer, ansonsten aber ist alles noch so wie in früherer Zeit ... urig eben!
Magazin Mixt

 ... am Lacu Mare, genau gegenüber der Cabana Meledic. Das sollte unser täglicher Durstlöschpunkt nach den Tagestouren über und um Platoul Meledic werden!!! Aber auch sonst findet man hier ein wirklich gutes Angebot vor. Besonders die leckeren "carnati" hatten es uns angetan!
Beim Abendspaziergang

 ... über das Salzkarstplateau begegnet man weiteren Mitbewohnern des Terrains ...  
Blick auf das "Grosse Amphitheater"

 ... von den westlichen Abhängen des Platoul Carstic Meledic ... siehe Karte!
Diese aufregende Salzkarstregion hatte ich in früheren Jahren schon mehrmals besucht, aber noch immer konnte ich nicht alles begehen, entdecken, oder mangels Ausrüstung erklettern.
Dennoch ein paar Infos vorab zum:
Platoul Carstic Meledic!

http://www.karpatenwilli.com/meledic.htm
 Platoul Carstic Meledic

 ... eine Landschaft von der man einfach nicht mehr loskommt. Der Blick führt gen Westen über die Valea Izvorul Sarat hinweg. Allein die landschaftlichen Kontraste sind überwältigend.
Schon im Jahr 1896 finden die touristischen Potentiale von Meledic Erwähnung in der deutsch-sprachigen Lektüre:
"... Für die Zukunft verspricht ferner viel das Bad Meledic (Distrikt Buzau). Es hat ca. 25 Quellen, welche Eisen, Brom, Schwefel und in sehr grosser Menge Jod enthalten. Ausserdem hat Meledic mehrere salzhaltige Seen in einer Gesamtausdehnung von ca. 4 qkm. Eine französische Gesellschaft hat das, in prächtiger gebirgiger Lage, 750 m über dem Meer gelegene Bad auf eine längere Reihe von Jahren gepachtet. ..." (7) Was aus dem geplanten Bad geworden ist, konnte ich leider nicht nachrecherchieren.
Wir gehen es an

 ... und widmen uns zunächst dem südwestlichen Karstabschnitt. Hier gibt es auf engsten Raum zahlreiche kleine aber mitunter schöne Salzhöhlen. Ein bischen schwindelfrei sollte man dabei sein und auch Schmutz und Schlamm sollte man nicht verschmähen um die einmaligen Naturschönheiten in Augenschein nehmen zu können! 
Aber Vorsicht, ...

 ... denn das sehr scharfkantig erodierte Salzgestein verzeiht einem keinen Ausrutscher. 
Wir klettern 

... in die erste Höhle und bekommen sogleich die ersten schönen Salzkristalle zu sehen. 

... 


 
Die Salzkristalle

 ... haben hier eine Länge von bis zu 15 cm.
Der Salzkarst

 ... ist auf Grund seiner hochgradigen Erosionseigenschaft sehr instabil. So können stark andauernde Regenperioden oder Frostphasen Höhlen zum einstürzen bringen, oder es eröffnen sich zugleich neue Höhlenportale. 
Die Dimension

 ... der auskristallisierten Salzformationen und Kristalle und mitunter beeindruckend. Aus dieser Höhle stammt übrigens auch das Titelbild dieser Seite!
Blick von Platoul Sarata

 ... auf das Zentrum der Comuna Lopatari. 
Im südwetslichen Salzkarst

 ... kurz vor den Abhängen der Valea Izvoru Sarat befindet sich auf dem Plateau eine riesige Doline von ca 25-30 m Durchmesser. 
Natürlich

 ... gibt es auch in dieser Doline eine schöne Höhle. Wir steigen ein ...
Die Höhlendecke

 ... ist auch hier weitgehend besetzt mit Saltkristallen. 
Der genaue

 ... Blick verrät aber, dass in den hier vorausgegangenen starken Niederschlägen selbst in der Höhle die Kristalle etwas verwaschen sind, denn sie weisen nicht mehr die schöne scharfkantige Struktur auf, wie ich sie hier vor einigen Jahren vorfand. 
Pestera activa de pe Izvorul Sarat

 Das Portal befindet sich unter den steilen Karstabbrüchen direkt nahe der Strasse zwischen Lopatari und Manzalesti. 
Nach dem kurzen Eingangsportal

 ... muss man dann aber schnell in Hocke und wenig später in Bauchlage gehen, um die ca. 26 m lange Höhle zu "begehen". 
Im hinteren Bereich

 ... der "Pestera activa de pe Izvorul Sarat" stossen wir auf schöne filigrane Salzkristalle.
Vor dem Rückzug

 ... aus der kleinen Höhle machen wir noch ein Foto mit Hintergrundbeleuchtung. 
Valea Izvorul Sarat

 Leider finden wir den hiesigen Salzkarst nach den vorhergegangenen starken Regenfällen nicht in seiner weissen Pracht der in der Sonne ausblühenden  Salzkristalle vor. Aber schon nach 2 regenfreien Tagen und nur wenigen Sonnenstunden stellt sich eine gewisse Ausfällung der salzgetränkten Böden ein. Interessant zu sehen: die oben dem Salzkarst aufliegende Schicht erdiger Böden in ihrer dunklen Färbung, welche nicht vom Salz durchdrungen sind. Hoch oben genau an der Trennlinie zu den überlagernden Böden entdecken wir ein riesiges Portal. So hatten wir für den kommenden Tag ein klares Ziel ...
Am nächsten Tag

 ... machen wir uns auf die Suche nach dem grossen Portal, welches wir am Vortag ausfindig gemacht hatten. Dabei folgten wir den östlichen oberen Abbruchkanten über der Valea Izvoru Sarat ... und siehe da, auf Platoul Meledic hat sich auch ein Bär eingefunden. Leider bekommen wir nur seine Losung zu sehen. 
Auf der Suche nach dem Zugang

 ... zum Höhlenportal steigt Frank in eine Doline hinab. Schliesslich wissen wir nicht ob es einen oberen Zugang gibt.
...
Und da haben wir ihn gefunden!

 An einer Stelle der oberen Flanken befindet sich ein kleiner talartiger Einbruch. Dieser führt direkt zu unserem gesuchten Portal!
Frank vor dem Portal

 ... mit Panoramablick. Der Tunnel führt durch ein Konglomerat von Salzgestein und komprimierten Erdschichten. Niemand weiss wie lange dieser Tunnel Bestand haben wird. Vielleicht werden wir ihn bei der fortschreitenden Erosion in einigen Jahren nicht mehr vorfinden. 
Unser Panoramablick

 ... reicht über die Valea Izvorul Sarat hinweg auf die gegenüber bewaldeten Berghänge, Da sind sie wieder, diese wunderschönen Kontraste vom Platoul Meledic!
Der Einstieg

 ... in die Pestera Nr. 7 S , wie auch der 8 S war nicht mehr möglich, wo durch die massiven Regenfälle vor unserer Ankunft die Galerien schon im Eingangsbereich von Schlammmassen versperrt waren. Bei der 6 S hatten wir noch Hoffnung, aber in der vordersten Galerie versperrte ein massiver Einsturz der Höhlendecke und somit  auch hier das Weiterkommen. Natürlich hatten wir auch eine Wanderung hinüber nach Trestioara und einer anschliessenden Begehung der Valea Paraul Meledic unternommen. Viele der Bilder würden sich aber mit anderen Fotoserien von Meledic unnötig überschneiden. Deshalb blenden wir diese Unternehmung hier aus. 
Piatra albe

 ... der "weiße Stein" in Manzalesti (bei Grunj) befindet sich direkt am Abzweig in die Valea Jghiabului. Hier nehmen wir den Fahrweg nach Fundu Jghiabului, wo wir einen Ausflug in die Valea Saratel unternehmen wollen.
...
Biserica ortodoxa Sf. Treime

 Diese wunderschöne alte Holzkirche befindet sich in dem Dorf Jghiab in der gleichnamigen Valea Jghiabului. Da müsssen wir einfach ein Stopp einlegen. Leider finden sich über diese Kirche keinerlei historische Daten. Schliesslich setzen wir die Fahrt bis nach Fundu Jghiabului fort, wo wir eine Wanderung in die Valea Saratel unternehmen wollen. ...
Blick von oben

 ... in die Valea Saratel, wohin wir von oben her einsteigen. Die Valea Saratel befindet sich nordöstlich des Platoul Carstic Meledic. Auch hier setzt sich der Salzkarst in diesem Tal fort und bietet sehr schöne geologische Aufschlüsse insbesondere auf dem Grund des Tales. Der Salzkarst um die Valea Saratel befindet sich unmittelbar nordöstlich von Platoul Meledic und weist geologisch die selben Merkmale auf.
 
Valea Saratel

 Wir wandern talaufwärts und suchen das Gebiet an den Hängen nach möglichen Höhleneinbrüchen ab. Leider sind auch hier zwei mögliche Höhlenzugänge von der zurückliegenden starken Regenfällen vor unserer Ankunft bei Meledic verschüttet worden.
 
Der Talgrund

 ... der Valea Saratel markiert zugleich die untere Grenze der Salzkarstschichten, welche hier auf dem Grund durch massiven Muschelkalk begrenzt sind. Hier erleben wir noch einmal die geologische Abfolge der Entstehung dieser einzigartigen Region.  Vor 13 millionen Jahren befand sich das Land der hiesigen Subkarpaten auf dem Grund eines Meeres.  Noch zu dieser Zeit, bzw. während der Austrocknungsperiode kam es zu Ablagerungen von tonigen Bestandteilen und wohl auch in Folge vulkanisacher Aktivitäten zur Ablagerung pyroklastischer Materialien. In diesem Material hat sich das Salz nach dem endgültigen Rückgang des Meereswassers gebunden. Mitunter findet man in dem Konglomerat verschiedener Korngrößen bis hin zu steinigen Lockermaterial (nachfolgendes Bild) bis zu fingerdick ausgewachsene Salzkristalle. 
Durch die zurückliegenden Starkregenfälle

 ... wurden an den Salzkarstklippen mitunter auch einige Knochen- und Schädelfragmente teilweise freigelegt, welche hier über lange Zeit eingeschlossen waren. Um was für ein Tier es sich hier handelte, entzieht sich leider unseren Kenntnissen. 
 
Massives Muschelgestein

 ... prägt den gesamten Grund des Saratel-Baches. Wenn man von Fundu Jghibului den ansteigenden Fahrweg hinüber nach Bisoca nimmt, welcher die Valea Saratel im Südosten umgeht, so finden sich dort einige Brunnen, welche durch grosse Ringe an Muschenkalk eingefasst sind. Heute wird dieses Gestein nicht mehr bearbeitet.
 
Wir verlassen Fundu Jghiabului

 ... und fahren über abenteuerliche Waldwege zu dem sehr abgelegenen orthodoxen Kloster Gavanu. Sehr interessant sind die steilen felsigen Abhänge, welche von riesigen Flyschgesteinsplatten geprägt sind. Nicht selten kommt es vor, dass hier ganze Platten wegbrechen und dann den Forstweg verschütten.
Schöne Struktur

 ... der kleinen Schichten der riesigen Flyschplatten. Der Flysch ist hier weit verbreitet und prägt auch die benachbarten Gebirgsabschnitte der Muntii Vrancea. 
Manastirea Gavanu

Nachdem das Kloster erreicht wurde, durchschreiten wir eine erste Umzäunung, welche eine ansteigende Hochweidefläche einschliesst, auf welcher zahlreiche Pferde frei umherlaufen. Oben angekommen, erreichen wir das eigentliche Terrain des Klosters, welches von einer weiterenUmzäunung eingeschlossen ist. Das eiserne Gartentor ist verschlossen, aber wir sehen, dass von innen her ein Schlüssel steckt. Wir öffnen also das Tor und stossen vor der Klosterkirche auf eine sehr verwunderte Nonne. Auf die Frage, warum der Torschlüssel von der Innenseite her steckt, antwortete die Nonne, dass eines der Pferde des Klosters herausgefunden hat, dass man mit dem Huf nur die Türklinke herunterdrücken muss, um dann an die schönen Blumenrabatten des Klosters zu gelangen. ... O.K., manche Erklärungen sind ganz einleuchtend :-) ... 


 Einige wenige Nonnen

 ... bewirtschaften das uralte Kloster, welches im Jahr 1707 als kleine Klosterklause geründet wurde. Die Einsiedelei, dessen Gründer der Mönch Ignat Besliu war, stand zunächst weiter unten im Talgrund. Durch einige Überschwemmungen wurde in der weiteren Zeit ein Anwesen mit einer kleinen Kirche weiter oben auf dem Areal errichtet. 1821 wurde die von Mönchen bewohnte Einsiedelei dann von den Türken zerstört. Die neue, heutige Kirche wurde dann im Jahr 1828 aus Tannenholz erbaut. Als Initiator der Neugründung findet der Abt Elisei des Klosters Poiana Marului Erwähnunug. 
Die prächtige Ikonostase,

... von welcher Überlieferungen berichten, dass diese aus St. Petersburg hier her gebracht wurde, ist nicht sicher bewiesen.  Im Innenbereich verfügt die Kirche über eine üppige Bemalung, welche von dem Maler Nicolae Zograf stammt. In der Zeit des Sozialismus wurde das Kloster per Dekret 410/1959 aufgelöst. 1990 erfolgte die Neugründung und die erneute Einweihung des Klosters, welches seit jener Zeit von Nonnen bewirtschaftet wird. Hram: Sf. Cuvioasa Parascheva.
Als wir uns nach einer längeren Diskussion von der Nonne verabschieden wollten, ging ein fürchterliches Berggewitter los. Die Nonne lud uns in ein Nebengebäude ein, in dem sich auch eine kleine Winterkapelle (Paraclis) befindet. Im Speisesaal wurden wir dann mit allerlei Köstlichkeiten bewirtet und als wird dann nach der Wetterbesserung uns verabschiedeten, bekamen wir noch eine deftige Wegzehrung mitgereicht.

Am späteren Nachmittag

 ... verlassen wir das abgelegene Kloster und fahren über weite Waldwege und dann über Bisoca, Sarulesti und Sapoca Richtung Buzau, wo wir am nächsten Tag erst einmal einen neuen Reifen für "Jolante" besorgen müssen. In den nächsten Tagen widmen wir uns dann weiteren aufregenden Reisezielen in der "tara Buzaului".

So geht Teil 1 dieser wunderbaren Reise seinem Ende entgegen. Teil 2 folgt demnächst!


Quellenangaben:

(1) ... Rumänien ewiger Boden / Ion Miclea / herausgegeben von der Zeitschrift Transilvania, Sibiu 1980
(2) .... Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt / IV. Jahrgang / 1853
(3) ... Infotafeln in der Salina Praid
(4) ... Mittheilngen aus dem Gebiethe der Statistik. / Neunter Jahrgang / II. Heft / Wien, 1861
(5) ... Berg- und Huettenmaennische Zeitung / Nr. 29 ... Jahrg. XXX ... 1871, 21. Juli: ... Aus Artikel: Die Steinsalzgruben in Siebenbürgen. Vom pens. k.k. Sectionsrathe Alois R. Schmidt zu Schwaz (Tyrol)
(6) ... Groß-Rumänien ... C.G. Rommenhöller ... Berlin 1926 / Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht
(7) ... RUMÄNIEN - Ein Land der Zukunft ... von G. Benger / KGL. Rumänischer Generalkonsul / Stuttgart ... Verlag von J. Engelhorn / 1896
(8) ... Über dem geologischen Bau der Region der Schlammvulkane und Ölfelder von Berca bei Buzeu in Rumänien / von H. Preiswerk in Basel / Sonderdruck aus der "Zeitschrift für praktische Geologie", XX Jahrgang, 1912, Heft 1/2 / Verlag Julius Springer in Berlin W. 9.




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