Muntii Fágáras / Teil 1

Von Turnu Rosu bis Vf. Moldoveanu

Fotos von: Wilhelm Scherz (August 1993)

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Im 93er Jahr machte ich mich zum vierten Mal auf den Weg ins Muntii Fagaras. Diesmal aber allein und in aller Ruhe und auch, getrieben von topografischen Fantasien, die eigentlich ganz banaler Herkunft waren. Ein Tal veranlasste mich auf der alten Wanderkarte immer und immer wieder zu Spekulationen - bis daraus beinahe Träume wurden :-))) ! Wie auch immer, neben den drei Fotoserien kann man hier die ganze Reisegeschichte: Das Fágáras-Gebirge ein viertes Mal - mit "Vorspiel und mehr Zeit", nachlesen.

 

Die Zeltnachbarn bei Turnu Rosu!

Der Wettergott war gnädig gestimmt und liess die Sonne scheinen; derzeit "greva generale" (Generalstreik der rumänischen Eisenbahner) - und so sorgt der Menschengott für eine menschenleere Anmarschroute hinauf in die Berge; der Rucksack prall gefüllt - woran die Götter des Gepäcks, der Mühsal und auch der Schweissgott mich wahrlich zu geleiten schienen.

Drum bun!

 

Der erste Anstieg.

Auf dem Weg von Turnu Rosu bis hinauf zum Fusse des Vf. Suru traf ich nur einen einzigen Hirten und auch am Tag darauf sollte mir niemand begegnen. Dank "greva generale" (dem Eisenbahnerstreik) kam ich so in den Genuss einer für den Monat August gesehen, einmaligen Situation.

 

In einsamer Idylle ...

... mein Zeltplatz am Fusse des Vf. Suru. Der Abendliche Blick reicht bis in die Tiefebene. Hinter dem Bergrücken in der Bildmitte, führt der Wanderpfad hinunter nach Sebesu de Sus.

 

Lacul Avrig

Der zweite Zeltplatz in völliger Verlassenheit war Tags darauf der Lacul Avrig. Der zu Zeiten des Sommers an sich gut bevölkerte Bergsee liegt in einer Höhe von 2140 m und seine Fäche beläuft sich auf 14770 m². Im Volksmund wird dieser See wegen der hohen Frequentierung einer zeltfreudigen Menscheit und daraus resultierender Folgen, auch "Büchsensee" genannt.

 

Ausbllicke ...

... von meinem Zelt, unmittelbar am Ufer des Lacul Avrig. Neben dem Kammwanderweg kann man hier auch direkt zur Cabana Bárcaciu absteigen.

 

Rückblick ...

... auf den Vf. Ciortea (2427 m) und dem rechts davon, im Kar befindlichen Avrig-See.

 

Valea Serbota

Hier fällt der Bach über kleine Kaskaden in die Tiefe des beginnenden Bergwaldes. Ein äusserst romantisches Plätzchen zum Zelten, aber die Cabana Negoi ist nicht mehr weit. Hier braucht man nur noch den Bach nach rechts zu überqueren und dann gehts auf kleinen Waldpfaden direkt zur Cabana. Laufzeit: noch 20 min..

 

Aussischten von Cabana Negoi ...

... auf den Vf. Negoi (links im Bild) und dem aufsteigenden Grat des Vf. Serbota (rechts im Bild). Die Kammverbindung zwischen dem Negoi und der Serbota ist die "Custura Sárátii" (das Kirchendacherl). Diese Verbindung stellt eigentlich den fortschreitenden Kammverlauf dar, aber wegen den alpinen Anforderungen auf diesem Abschnitt wird davor gewarnt, diesen ohne Klettererfahrung zu begehen. Der Ungeübte wird somit auf diesem Abschnitt auch kaum an Zeit gewinnen, da er für die Überschreitung ca. 3 Std einplanen sollte.

 

Noch einmal ...

... einen Blick nahe der Cabana Negoi, hinauf zum gleichnamigen Gipfel. Der Abschnitt "Kirchendacherl" ist natürlich eine reizvolle Herausforderung für jeden Bergwanderer. Für den etwas Unerfahrenen sei es dennoch empfohlen den Umweg über Cabana Negoi zu nehmen, zumal die Cabana eh das Tagesziel für viele darstellt.

 

Gipfelfoto auf dem Vf. Negoi

Halbwegs gute Weitsicht vom 2535 m hohen Vf. Negoi und keine weiteren Wanderer. Erst am Lacul Cáltun traf ich auf weitere Ausflügler. Im Hintergrund des Bildes ragt der 2522 m hohe Vf. Caltun empor.

 

Vf. Negoi (2535 m)

Der Abstieg über den "Teufelskamin" (Strunga Dracului) machte wieder einen heiden Spass (zweite Felsrinne links oben) und der Lacul Cáltun ist nun nicht mehr weit. Von dieser Stelle aus hat man in jedem Falle den schönsten Anblick auf den zweithöchsten Berg des Fágáras-Gebirges.

 

Lacul Cáltun

Der malerisch gelegene Bergsee liegt in einer Höhe von 2235 m und hat eine Tiefe von 11,8 m. Seine Fläche hat eine Ausdehnung von 7751 m². Der helle Punkt hinter dem See, ist die Wellblechschutzhütte, in der zu früheren Zeiten in den Sommermonaten auch immer eine Salvamontgruppe vor Ort war. Rechts im Bild sieht man die dunkle, steil abfallende Felswand des Vf. Cáltun.

 

Seeblick ...

... vom Zelt aus. Im Hintergrund (rechts) erhebt sich der Negoi-Gipfel.


Cabana Bâlea Lac

Wer vom Vf. Negoi her kommt, steigt links der Bergzacken zu Tal und steigt man nach einer geselligen Nacht wieder zum Gemsensee empor, um die Kammwanderung fortzusetzen, dann geht´s nicht, ohne einen Blick zurück ins Tal!

In den Jahren zur Wendezeit brannte die Cabana Bâlea Lac ab. Jetzt ist aber ein Neubau errichtet worden.

Der Bâlea-See befindet sich in einer Höhe von 2034 m, seine Tiefe beträgt etwas über 11 m und seine Grösse beläuft sich auf 46508 m².


 

Lacul Capra (der Gemsensee)

Der See liegt in einer Höhe von 2300 Meter und ist mit seiner Oberfläche von 18340 m² zugleich der grösste Bergsee der Südabhänge des Fagaras-Gebirges.

 

Icke

"Ick" also ooch mal uff´n Foto und im Hintergrund ragen imposant die zwei "zusammenhängenden" Gipfel des Vf. Negoi und Vf. Cáltun empor.

 

Auf halber Höhe ...

... verläuft der schmale Fussweg -rotes Band- und bringt den Kammwanderfetischisten in Bedrängnis, ob das denn auch wirklich der Kammwanderweg ist. Der links oben im Bild beginnende Grat ist die Creasta Arpáselului und stellt einen der alpin zu bewandernden Abschnitte dar. Bergwanderer "umgehen" aber diesen schwierigen Abschnitt auf halber Höhe. Dennoch ist auch dieser Teil noch lange Zeit im Jahr nicht schneefrei und somit ist auf dem steil abschüssigen Abschnitt zur Vorsicht geraten! Ich selbst hatte im Juli 1988 einmal Gelegenheit, diesen Abschnitt in Schnee, Sturm und Nebel zu "berutschen". Mehr dazu in der Reisestory HIER (siehe eingerahmter Text)!

 

Ion Ungurianu ...

... mit seinem Lieblingsbock.

 

Zeit zur Betrachtung bei ...

... "La trei pasi de moarte" (drei Schritte des Todes). Dennoch ist der Name dieser Passage abschreckender als deren tatsächliche Bewältigung. Witzig aber ist es im Nebel, wo einem nur Spekulationen bleiben :-))) !

 

Das Drachenfenster (Fereastra Zmeilor)

Schön anzuschaun ist es, besonders wenn von Norden her aufsteigende Wolkenfetzen durch das Fenster pfeiffen. Die Schönwettervariante hier aus dem 93er Jahr und die andere erlebte ich im 88er :-))) !

 

Kristalliner Schiefer ...

... der Baustoff, aus dem Grossteile des Gebirges bestehen.

 

Wenn Wolkenfetzen ...

die Landschaft verschönern! Eindrücke kurz vor dem Abstieg zur Cabana Podragu.

 

In der Ferne lockt er schon, ...

... Rumäniens höchster Berg, der Vf. Moldoveanu (Gipfel rechts oben im Bild).

 

Berkesy Corina und ihr Mann ...

... meine Tageswanderfreunde aus Bistrita! Hallo Ihr Zwei, auf diesem Wege multe salutári!

 

Cabana Podragu

Die Cabana ist das erste fest errichtete Bauwerk des Fágáras-Gebirges, welches auf den Höhen für Wanderer errichtet wurde.

Die Cabana befindet sich auf 2136 Meter und verfügt über ca. 100 Schlafsackunterkünfte. Zumeist sind etwa 8 Schlafplätze in einer Kammer untergebracht.

 

Üppige Blütenpracht ...

... an dem obersten Bergsee über Cabana Podragu.

 

Schöne Steilwand ...

... nahe dem Vf. Ucea Mare (2434 m). Der Kammwanderweg umgeht den Gipfel von Podragu kommend, auf der rechten Seite.


Der Moldoveanu-Gipfel

Linkes Bild: Blick vom Gipfel in Richtung Nord

Rechtes Bild: Blick in südlicher Richtung. Hinter der Ikone befindet sich das Valea Rea, mein anvisiertes "Traumtal". Sollte das mit der Ikone vielleicht schon eine "Verheissung" sein??? Nun wie auch immer, um dies zu erfahren, muss man natürlich den betreffenden Reisebericht lesen!!! Oder aber, für "Lesefaule" gibt´s die bald erscheinende "Fotoserie Teil 2" von meiner ganz persönlichen Fagaraser-Königsrunde !


Fotos: Muntii Fágáras / Teil 2 - HIER

Fotos: Muntii Fágáras / Teil 3 - HIER

Karte: Muntii Fagaras HIER


 

Muntii Fagarasului / 1:75000 / 32-seitiges Guidebook in Englisch (Gebietsbeschreibung und 55 Wanderrouten), Karte 6-farbig mit Legende in Rumänisch, Englisch, Deutsch / BelAlpin, ISBN 973 9871 63 1


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