Zu beiden Seiten der Valea Cernei ...


 

Muntii Mehedinti - Muntii Cernei 

Fotos: Wilhelm Scherz

Oberes Bild ... 29. Oktober 2014 ... Wir befinden uns auf einem Felsvorsprung bei dem Streudorf Tatu, inmitten der Muntii Cernei. Unten verläuft das Cerna-Tal (Valea Cernei) und gegenüber erheben sich die schroffen Felswände der Muntii Mehedinti. ... Für den Spätherbst ist eine Wanderung in den rumänischen Karpaten nicht immer von angenehmen Temperaturen und Schönwetterperioden geprägt. Deswegen hatten Hans-Ulrich Schwerendt und meine Wenigkeit uns für diese Bergregion im Südwesten Rumäniens entschieden. ... Maritime Luftströmungen aus dem Mittelmeerraum haben einen entscheidenden Einfluss auf die milden klimatischen Bedingungen in Baile Herculane und einem Grossteil der Valea Cernei. Zudem dämpfen die nord-nordöstlich gelegenen Bergzüge der Poiana Rusca, der Muntii Tarcu und der Muntii Retezat kältere Polare Luftmassen ab. Die letzte Barriere bildet dabei der direkte Kammverlauf der Muntii Cernei. Aber auch umgekehrt halten die Höhen der Muntii Mehedinti aus Süden kommende Schlechtwetterperioden zurück - wovon wir uns dieser Tage einen imposanten Eindruck verschaffen konnten. Auch herrscht durch die riesige Ausdehnung des Cerna-Tals ein ganz eigenes Mikroklima vor und die sich weit hinziehenden Steilwände bewirken häufig einen sogenannten Föhneffekt. Gut verteilt befinden sich Auf- und Abstiege zu beiden Seiten der Valea Cernei, um im Falle eines Schlechtwettereinbruchs schnell auf die gegenüber liegenden Gebirgszüge hinüberwechseln zu können. 




 

Ankunft in Baile Herculane

Unsere Anreise von Deutschland her erfolgte mit dem Zug. Den Nachtzug von Budapest nach Rumänien erreichten wir - wie allzuoft in den Jahren zuvor - nur ganz kanpp. Ab Deva ging es mit einem Regionalzug bis nach Lugoj, wo wir den Kurzaufenthalt zum Geldtausch nutzten. Dann ging es mit dem Anschlusszug direkt nach Baile Herculane. Wir nahmen uns am Bahnhof sogleich ein Taxi, galt es doch schnell noch einige Besorgungen zu machen. 

Auf dem Weg zu unserer Pensiunea Casa Lorabella führte uns der einheimische Taxifahrer noch zu einer Adresse, wo wir privat unsere Tuica-Vorräte für die Bergtour einkaufen konnten. Zudem machten wir ein Stopp am bereits geschlossenen Büro des Nationalparks. Ein Blick durch´s Fenster zeigte aber, dass es hier - wie all die Jahre zuvor - nicht allzuviel Informationen geben würde. Nachdem wir uns in der Pensiunea Casa Lorabella eingerichtet hatten, nutzten wir die verbleibende Zeit des Tages, um im orthodoxen Kloster des Ortes noch unsere übliche Spende zu übermitteln, mit der beigefügten Bittschrift, dass unsere Tour von Glück und gutem Wetter geprägt ist, ... während draussen dichte Bewölkung und Nieslregen vorherrschten :-) !

Casa Lorabella hatten wir nicht ohne Grund auserkoren, denn zur Pension gehört ein kleines Badebecken, welches bei Bedarf mit Thermalwasser gespeist wird. So genossen wir die Abendstunden zu einem kühlen Bier und Nieselregen im wärmenden Pool. Ab und an gaben die Nebelschwaden den Blick auf die gegenüber liegenden schroffen Felswände frei. Das nennt man URLAUB!


 

Aufstieg 

... in die Muntii Mehedinti. Von Baile Herculane steigen wir zunächst steil an zum Crucea Alba. Hier zweigen zwei Passagen ab: eine hinauf zum Vf. Domogled und eine zweite Passage, der Valea Jelarau folgend. Hier befinden sich die Markierungen "blaues Dreieck" und "blaues Kreuz". An einem kleinen Pavillon befindet sich eine letzte Quelle (!) für unseren weiteren Aufstieg zum Vf. Suscu über die Markierung "blaues Dreieck". Eine Wegmarkierung nahe dem Pavillon zeigt an: "Spre Vf. Suscu 2 ore" (zum Suscu-Gipfel = 2 Stunden). 

 

Auf halber Strecke

... des Aufstiegs zum Vf. Suscu. Der Pfad bietet wunderschöne Ausblicke auf die Karstklippen der oberen Valea Jelarau. 


 

Blick

... auf den sich gegenüber der Valea Jelarau erhebenden Vf. Domogled. 


 

Im oberen Verlauf

... ist der Pfad zum Vf. Suscu abschnittsweise schwer ausfindig zu machen. Allerdings kann man sich auch nicht sonderlich verlaufen, denn hier befindet sich das Ziel unmittelbar auf dem Berg :-) !


 

Unser Zeltplatz

... auf einer kleinen Lichtung unmittelbar neben der bewaldeten Gipfelkuppe des Vf. Suscu (1198 m). 

Und nicht vergessen: Hier oben gibt es kein Wasser!


 

Morgendliche

... Ausblicke vom Vf. Suscu auf den gegenüber liegenden Vf. Domogledul Mare (1105 m).


 

Am nächsten Tag

... steigen wir vom Vf. Suscu nach Poiana Saua Padina ab. Erst hier stösst man wieder auf Wasser. Nach weiteren 3 km entlang eines Forstweges stossen wir auf den Kammweg, welcher sich über den hiesigen Hautgebirgskamm in nördlicher Richtung über Coltul Pietrii fortsetzt. 


Abendliches Zeltlager


... auf Poiana Balta Cerbului. Im hinteren Abschnitt der grossen Sumpfwiese (rechtsseits) gibt es eine Quelle. 


Wir wandern weiter


... auf der Markierung "blaues Dreieck" und errichten unsere Zelte am Nachmittag auf der Poiana Tesnei. 


Poiana Tesnei

Hier zweigen Trassen in vier Richtungen ab: nach Westen über Stana Tesnei, Cheile Tesnei und Abstieg in die Valea Cernei bei Motel Dumbrava; nach Osten geht es hinauf zum Traktorenpfad entlang der Hauptkammverbindung; nach Norden steigt man hinauf zur Poiana Plostina; nach Süden geht es über einen schmalen Pfad zur Poiana Balta Cerbului. 


Überall


... beherrscht die Banater Schwarzkiefer (Pinus nigra var. Banatica) das Landschaftsbild. 


Cheile Tesnei


Die wunderschöne Schlucht hat eine Länge von knapp 1,3 km. Sie endet auf ca. 530 Höhenmeter, ca. 270 m über dem Cerna-Tal. 


Ausblicke 

... vom unteren Zugang der Cheile Tesnei über das Cerna-Tal hinweg, auf das gegenüber liegende Cerna-Gebirge (Muntii Cernei). 


Der geübte Blick

... lässt im Cerna-Gebirge viele kleine landwirtschaftliche Parzellen erkennen. Allein das macht schon Lust, dort hinüberzusteigen, ... aber dazu kamen wir dann schneller als geplant :-) ...


Wir wandern zurück

... durch die Cheile Tesnei und machen ein Stopp an der Moara Dracului. Hier wird vor allem Mais gemalen. Die Bergbauern aus der Gegend um Isverna haben grosse landwirtschaftliche Flächen unterhalb der nordwestlichen Steilklippen der Muntii Mehedinti. Diese befinden sich ca. 200-300 Höhenmeter über dem direkten Verlauf der Valea Cernei. Direkt vom Tal aus sind diese Regionen, als auch die Steilklippen nicht einsehbar. Um also die volle Schönheit der Valea Cernei überhaupt erahnen zu können, muss man das Auto verlassen und in die Höhe steigen. 

Nächster Tag

... Wir verlassen Poiana Tesnei und steigen hinauf in Richtng Pietrele Albe (Piatra Alba)

Nach einem steilen Anstieg

... dann ein erster Blick von Costegu Mare (1323 m) auf die nahe Pietrele Albe (1335 m). 

Blick von Pietrele Albe
 
... auf die Senke Plostinoarele. 

Nach Plostinoarele

... schliesst sich in nordöstlicher Richtung eine ganze Kette riesiger abflussloser Karstsenken an. Rechts oben im Bildhintergrund erhebt sich der Vf. lui Stan, höchster Gipfel der Muntii Mehedinti. 

Erneuter Blick

 ... durch´s Teleobjektiv auf die interessanten Streudörfer in den Muntii Cernei. 

In der Senke

... von Crovul Medved schlagen wir auf ca. 980 m unser nächstes Zeltlager auf. Die riesige Karstsenke hat ein Durchmesser von etwa 700 x 900 Meter. Hier befindet sich eine kleine verlassene Stana und ein Brunnen. 

Ein kleine Talkerbe

... führt bei Crovul Medved gen West zu den nord-westlichen Steilflanken der Muntii Mehedinti. Hier muss man nach rechts emporsteigen

...


Blick auf die imposanten Felsklippen

 ... der Muntii Mehedinti, welche zwischen  250 - 400 Höhenmeter steil abfallen. Deutlich zu erkennen, die darunter liegenden landwirtschaftlichen Nutzflächen, welche über die Sommerzeit von den Bergbauern aus der Gegend um Isverna bewirtschaftet werden. Interessanter Weise bietet das Mehedinti-Gebirge drei Ebenen, welche zum Bewandern einladen: 1. die untere Klippe mit den kleinen Äckern und Sommerhütten der Bergbauern; 2. die Ebene der Riesendolinen, auf welcher wir uns hier befinden und 3. der direkte Kammverlauf, welcher sich weiter rechtsseits befindet. So gesehen ist es hier mit EINER Wanderung nie und nimmer abgetan!!!
:-)

Eine gigantische Wetterdepression

...  zwang uns  zum Abstieg in´s Cerna-Tal über die  Cheile Tamnei. Per Autostop gelangten wir zum Motel Dumbrava
...

Im Motel Dumbrava

 ... war durch die starken Niederschläge der Strom ausgefallen. Zum Glück war man in der Küche nicht vom Strom abhängig und somit unsere 1A-Versorgung gesichert! Hans befindet sich bereits in hochgradiger kulinarischer Erregung. Aber ein Foto vor dem Essen musste einfach noch drin sein :-) !!! 

Das Wetter

... ist weiterhin sehr instabil und so entschlossen wir uns, weiterhin im Motel Dumbrava zu verbleiben und von hier aus Tagestouren zu unternehmen. Der erste Tag führte uns hinauf zur Cascada Vanturatoarea ...


Der Aufstieg

 ... erfolgt über die Markierung "rotes Kreuz". 

Cascada Vanturatoarea

 Scheinbar aus den Wolken fällt hier das Wasser, wenn der Bergnebel die Sicht einschränkt. Die Höhe des Wasserfalls beträgt ca. 70 m. 

Über dem Wasserfall 

... steigen wir weiter empor und geniessen auf einem Felsvorsprung die Ausblicke auf das Cerna-Tal. 


Bei Cicilovele

 ... erreichen wir auf über 1100 m den Kammverlauf der Muntii Cernei. 

Auch schlechtes Wetter

 ... verleiht der Landschaft eine besondere Schönheit! Auf den Höhen entschieden wir uns, dem "roten Band", also dem Kamm des Gebirges bis hinüber zum Streudorf Dobraia zu folgen. Einige Abschnitte gestalteten sich dann doch schwieriger als gedacht und auf den Höhen bei Dobraia war die Orientierung im wieder aufkommenden Bergnebel erneut erschwert. Ein Bergbauer begleitete uns ein Stück des Wegs und ein anderer Bergbauer informierte unser Motel Dumbrava per Handy, dass wir nicht etwa verloren gegangen sind, sondern etwas später eintreffen werden ... So erreichten wir in der Dunkelheit unser mittlerweile hell erleuchtetes Motel zu später Stunde. Die Stromversorgung ist also wieder hergestellt, aber vielmehr interessierte es uns den Hunger zu stillen ... Danke liebes Küchenpersonal!

Am nächsten Tag

 ... brechen wir frisch gestärkt zu einer weiteren Tagestour auf. Ziel ist der untere Abschnitt der Cheile Prisacina. Durch die zurückliegenden Niederschläge führte der Bach viel Wasser und so ging es eher mühsam voran. Über die riesige Schlucht war bis zu unserer Zeit kaum etwas in Erfahrung zu bringen. Warum eigentlich nicht??? 

Vom Grund

 ... der Prisacina-Schlucht blicken wir in die Höhe und sehen nur die Felswände einer unteren Terrasse. 

Neben einer Kaskade

 ... entdecken wir eine erste Konstruktion der hier typischen Strommühlen, welche sich einige Bauern der umliegenden Streudörfer in Eigenregie errichteten. Mitunter verlaufen die Stromkabel über Kilometer hinweg durch die Wälder, um die isoliert gelegenen Höfe mit Strom zu versorgen. 

Nach einer Querung

 ... des Baches erkennen wir, dass diese Strommühle vom zurückliegenden Hochwasser zerstört wurde. Den Generator finden wir wenige Meter entfernt unter einer Felswand. 

Über dem Talgrund

 ... umgehen wir nach einem linksseitigen Aufstieg die Kaskade.  Am höchsten Punkt der Umgehung  steigen wir in einem steilen Waldtal weiter bergauf.

Geschafft

 ... Wir haben einen wunderschönen Aussichtspunkt (ca. 620 m) auf den unteren Bereich der Cheile Prisacina gefunden. Das Foto ist eine Stich-Aufnahme und soll die Dimensionen der Schlucht verdeutlichen. 

LAusblicke gen Nord

 ... auf den beginnenden mittleren Abschnitt der Schlucht. Der über 200 m tiefer gelegene Grund der Schlucht verläuft hier auf ca. 410 Höhenmeter. 

Und noch ein Blick

 ... gen Süd auf den unteren Schluchtenzugang. Quer dazu verläuft das Cerna-Tal (Valea Cernei). Im Bildhintergrund erheben sich die steilen Bergflanken der Muntii Mehedinti.

An noch so steilen Felswänden

 ... ist sie anzutreffen: die Banater Schwarzkiefer "Pinus nigra var. Banatica".

Auf schmalen Pfaden

 ... steigen wir weiter empor zu den isoliert gelegenen kleinen Höfen der hier lebenden Bergbauern. Hier finden wir noch die traditionelle Bauweise der Trockenvermauerung vor. 

Im Streudorf

 ... umherzuwandern, bedeutet zumeist, direkt durch die Grundstücke der Höfe zu gehen. 

Hallo Jungs!

 ... schön Euch zu sehen!

Unterwegs

... auf der ganz normalen "Dorfstrasse"!


Beim abendlichen Abstieg

 ... ins Cerna-Tal, stossen wir immer wieder auf wunderschöne Aussichtspunkte. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir unser Motel Dumbrava. 

Ein neuer Tag

 Wir nehmen Abschied von Motel Dumbrava und steigen mit Sack und Pack hinauf in die Muntii Cernei. Bei der kleinen Dorfkirche von Dobraia rasten wir ausgiebig. Unsere Wandergruppe hat sich beim Aufstieg um einen Teilnehmer erhöht. Ein Hund hat sich zu uns gesellt und wird uns in den nächsten Tagen nicht mehr von der Seite weichen. ...
Wir steigen weiter bergauf

 ... und errichten am frühen Nachmittag über Piatra Corbului auf ca. 1100 m unser Zeltlager. 
Unserem neuen Freund

 ... haben wir erst einmal einen Namen verpasst:

"Friedolin"
!!!
Der Tag ist noch jung

 ... das Wetter superschön und so nutzen wir den Nachmittag für eine Wanderung hinauf zum Vf. Zascol (1496 m). Die Ausblicke über das Hochplateau von Dobraia und die fernen Gebirgszüge der Muntii Mehedinti sind wunderschön!
Mit dem Blick

 ... durch´s Teleobjektiv bewundern wir immer wieder die steilen westlichen Abhänge des Mehedinti-Gebirges. 
Blick gen West

 ... auf den nahen Vf. Arjana (1513 m). Obwohl es der höhere Gipfel ist, so bietet doch der Vf. Zascol die spektakuläreren Ausblicke. 
Blick gen Nordost

 ... auf den weiteren Verlauf des Gebirgskammes der Muntii Cernei. Die hinteren Gipfel bilden bereits den direkten Übergang in die Muntii Godeanu - eine wunderschöne Weitwanderstrecke!
Am Morgen

 Unsere Zeltwände waren leicht vereist. Friedolin machte das aber nichts aus, er schlief noch seelig vor unseren Zelten. Wir geniessen die Ausblicke auf den von Wolken umhüllten Vf. Zascol. 
Die Schule von Dobraia

 ... kaum mehr als 10 Kinder werden hier noch bis zur 4. Klases unterrichtet. Danach müssen sie die weiterführende Schule in Baile Herculane oder in Cornereva besuchen. Die hier umliegenden Streudörfer gehören allsamt zur Gemeinde Cornereva.  In dem Buch "Das rumänische Banat" (J. Brudnjak, R. Gräf, W. Kremm / Graz 1998 / ISBN 3-85333-038-X) erfahren wir über Oravita / Orawitza: "  ... finden wir über die Gemeinde Cornereva vermerkt: "... Es ist ein Unikum im gesamten Banat, diese Siedlung Namens Cornereva. In gezählten 40 Dörfern und Weilern leben insgesamt 3832 EW. Auch die ethnographische Entwicklung durch diese Abgeschiedenheit ist von besonderem Interesse. ..."
Wir setzen unseren Weg fort

 ... hinüber zum Streudorf Prisacina. Hier führt noch ein unbefestigter Weg entlang, welcher von Bogaltin über Cracu Teiului bis nach Prisacina hinaufführt. In Prisacina endet der Fahrweg. Ab dort kann man die weiteren Streudörfer nur noch zu Fuß oder mit dem Pferd erreichen. Der von Bogaltin heraufkommende Weg eignet sich nur für Allradfahrzeuge, Traktoren oder für Pferdegespanne. 
Unser Zeltlager

 ... bei Maria. Im Streudorf Prisacina wollten wir uns zwei Nächte niederlassen. Aber wo? Ganz in der Nähe eines kleinen Hofes waren einige Leute mit der Maisernte beschäftigt. Wir grüssten und fragten nach, ob wir auf einem der Höfe Speck kaufen könnten. Maria, die Besitzerin des nahen Hofes, vertröstete uns auf eine halbe Stunde. So wurden wir erst einmal ins Haus geladen.
...
Zu Gast bei Maria

 Klar, Speck und Käse hat man hier natürlich, nur das Brot war knapp. Aber das konnten wir aus eigenen Beständen hervorholen. Der Tisch wurde eingedeckt und wir wurden zur Verkostung gebeten. Dabei kamen wir mit Maria und ihrer Tochter ins Gespräch und erfuhren viel über das Leben der Menschen hier in dieser abgeschiedenen Lage. Um es noch einmal zu erwähnen: alle Höfe hier sind bis heute ohne öffentlichen Stromanschluss. Die Bergbauern betreiben einzeln oder im Zusammenschluss mehrerer Familien kleine Wassermühlen, die einen Stromgenerator antreiben. ... Unser Interesse ehrte Maria und sie bot uns direkt hinter dem Haus einen Zeltplatz an. Am Nachmittag unternahmen Hans und ich dann eine Wanderung zum Hauptkamm des Cerna-Gebirges.
...
Blick vom Vf. Cusmita

 ... auf den in Richtung Muntii Godeanu führenden Kammverlauf. Die scheinbar weiten Weideflächen täuschen. In den zurückliegenden Epochen, bis zu Zeiten Maria Theresias, deckten die Weidenutzflächen den Bedarf der riesigen bergbäuerlichen Gemeinde um Cornereva nicht. Es bestand stets ein hinreichender Mangel. Im Jahr 1926 gab es gar einen Gerichtsprozess mit einer Nachbargemeinde. Weideland war hier immer äusserst essentiell für die hier wirtschaftende Bevölkerung. 
Auf dem Weg

 ... zur Piatra Galbene ... Im Bildhintergrund sehen wir die Muntii Mehedinti. 
Blick von Piatra Galbene

 ... auf das Streudorf Prisacina. Die Streudörfer Poiana Lunga, Dobraia, Prisacina, Cracu Mare, Inelet, Scarisoara, Slatinic, und Tatu befinden sich auf einer Höhenlage zwischen 700-900 Höhenmeter. Als wir uns querfeldein an den Abstieg nach Prisacina machen wollen, wird unser Begleiter Friedolin sehr unruhig. Er folgt uns nicht und bellt unablässlich. Schliesslich bemerken wir, dass es hier nur noch über steile Felsklippen geht und kehren um. Wir folgen Friedolin, der uns jetzt ganz entspannt über schmale Pfade hinunter nach Prisacina bringt. Wow, das hat uns begeistert! Als wir am Abend dann bei Maria sind und das Abendessen auf dem Tisch steht, fragt uns Maria, ob unser Hund denn etwas zu fressen hat. Wir verneinten. Also machte sich Maria daran, dem Friedolin auch noch eine Futterschüssel zu bereiten!
An einem Ort

 ... an dem sich nur noch die Grundmauern eines Gebäudes befinden, gedenkt man der einst hier in Prisacina geborenen Volkskünstlerin Mariana Draghicescu, welche im Jah 1997 verstorben ist. 
Wir werden schon erwartet!

 Nach dem Abstieg steht schon am ersten Haus eine alte Dame mit einer geheimnisvollen Teekanne bereit. Sie hat uns schon erwartet. Es ist Elena, die Schwester von Maria. Der kundliche Rumänienreisende weis schon, was in der Kanne ist, nämlich heisse Tuica (tuica fiert). Oberlecker. Mit Einbruch der Dunkelheit begleitete uns dann Elena zum Haus von Maria. 
Strommühle

 Bereits hoch oben in Prisacina befindet sich am noch schmalen Prisacina-Bach eine erste Strommühle. Vor einigen Höfen sieht man mitunter auch Solarlanternen stehen. Diese wurden von der Gemeindeverwaltung finanziert. Also CO²-Ausstoss bei der hiesigen Stromerzeugung = 0% !!!
In Prisacina leben jetzt noch 7 Familien, es existieren hier 8 Strommühlen und 2 Kornmühlen. Statistisch hat eine Familie hier 3-8 Kühe. Privaten Waldbesitz gibt es hier nicht, der Wald ist in diesen Streudörfern Gemeindebesitz. So wird der Brenn.- und Bauholzbedarf der Menschen hier rein kommunl geregelt. Der Ackerbau wird nur auf kleinen Flächen betrieben, vorrangig Mais- und Kartoffelanbau, sowie in den kleinen Hausgärten Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Bohnen und anderes Gemüse. Dazu kommt ein durchaus beachtlicher Bestand an Obstbäumen, vor allem die Pflaumenbäume sind für die Herstellung des Selbstgebrannten unerlässlich. 
Markierungen?!

Der Waldweg in Richtung Inelet. Auch hier fanden wir wieder neu angebrachte Markierungen. In beiden Gebirgen (Mehedinti und Cerna) fanden wir - für rumänische Verhältnisse - sehr gut markierte Wandertrassen vor. Speziell mit der Markierung "roter Punkt" hat es aber eine besondere Bewandtnis, denn diese Markierung verdanken wir der Initiative einer groß angelegten Marathon-Strecke (Hercules Maraton). Da ich selbst in meiner Jugend mal eine Zeit lang Marathon-Läufe mitgemacht habe, weiß ich um die "Extraklasse" dieser anspruchsvollen Strecke: http://www.alternativetm.ro/en/herculesmaraton ... 
Ein zweiter Tag

... bei Prisacina. Wir beschliessen für diesen Tag eine Wanderung in den oberen Abschnitt der Cheile Prisacina zu unternehmen. Auf einer kleinen felsigen Plattform schauen wir, wo ein direkter Abstieg durch das unzugängliche Baum- und Buschwerk, sowie über viel Geröll hinweg, möglich ist. Dann geht es los. Unser Friedolin bellt diesmal nicht und läuft vor. Schon nach relativ kurzer Zeit hören wir ihn im Tal kurz bellen ... Nun kommt endlich Jungs!
...
Cheile Prisacina

Wir blicken in den oberen Abschnitt der Schlucht. 
Wir staunen nicht schlecht

... Auf dem Talgrund der Cheile Prisacina angekommen, stossen wir auf diesen schönen Waschtrog. 
Ein Stück weiter

... gelangen wir an die einzige Sommerwirtschaftshütte innerhalb der Schlucht.
Ein weiteres Stück

... innerhalb des Schlucht talwärts, stossen wir auf diese Kornmühle. Dieser Ort wird unter Einheimischen auch als "Groapa" bezeichnet. 
Typisch

... für die hiesigen Mühlen ist diese Antriebsschraube. 
Kurz unterhalb

... der alten Kornmühle dann diese kleine Elektromühle. 
Auch in Rumänien

... gibt es eine Kennzeichnungspflicht, selbst bei so abgelegenen Orten wie in dieser Schlucht. 
Es ist einer der letzten

... Oktobertage. Auf ca. 1000 Höhenmeter zeichnet sich noch die nächtliche Frostgrenze ab. 
Nahe der zwei Mühlen

... steigen wir nach rechts talhochwärts und stossen ganz unerwartet auf die uralte Markierung "gelbes Band". Diese Wegmarkierung stammt noch aus sozialistischer Zeit. Aus welchen Gründen auch immer, ist diese malerische Trasse aber in völlige Vergessenheit geraten. Unmittelbar über der Schlucht stossen wir auf einen abgelegenen Hof von Cracu Teiului. Hier leben noch zwei Herren. Zu diesem Anwesen gibt es nicht einmal einen Weg für Pferdefuhrwerke. Einzigst über einen schmalen Pfad gelangt man zu Fuß oder mit dem Pferd hier her. Das Anwesen hat die Hausnummer 273 (Sat Cracu Teiului). Aber die Einsamkeit trügt, denn die Bergbauern verständigen sich auch mit den Höfen gegenüber der Schlucht auf ganz besondere Weise ...
Die Kommunikationszentrale!

Hier kann man sich lautstark mit den "Nachbarn" gegenüber der Schlucht verständigen oder aber bei Bedarf auch mal einen Bären vertreiben. Zum Gehöft zählt auch ein kleiner Mischlingshund (Spitz), der Fremde gerne mal attakkiert. Am liebsten von hinten in die Hacken. Das selbe versuchte der kleine Spitz auch mit unserem Friedolin. Das anschliessende Disziplinisierungszeremoniell seitens unseres Friedolin fiel entsprechend brachial aus. Ja unser Friedolin scheint hier irgendwie die graue Eminenz der Berge zu sein! 
Auf einer schönen Wiese

... legen wir eine Pause ein. Unser Friedolin ist völlig entspannt und es scheint in ihm das Herz eines echten Bergfreundes zu schlagen. Ein Hundeleben, wie es nur in den rumänischen Karpaten denkbar ist!
Blick durch´s Tele

... auf das Streudorf Ineut. Während wir im Sonneschein verkehren, ist das gegenüber liegende Mehedinti-Gebirge noch immer von dunklen Wolken eingehüllt. 
Ausblicke

... auf die Valea Cernei. 
Verlassener Hof

... auf einem Bergkamm zwischen Cracu Teiului und Prisacina. 
Wir

... blicken einmal hinein und sehen das fast alles an dem alten Haus "Öko" ist. Selbst an der Zimmerdecke wachsen Pilze nach unten!
...
Und

... wir finden noch ein paar Zeugnisse der ehemaligen Bewohner. 
Nahe Prisacina

... führt der Weg vorbei an weiteren alten Weilern. 
Blick durch´s Tele

... auf Dobraia.
Zum Abend

... erwarten uns Maria mit Tochter und Elena mit ihrer Tochter zum abendlichen Abschiedsessen. 
Ein altes Foto

... zeigt die Eltern von Maria. Vor einigen Jahren ist das alte Haus von Maria abgebrannt und so verblieben nur sehr wenige Zeugnisse aus der Vergangenheit übrig. 
Ein weiteres historisches Foto

... aus dem Familienbestand zeigt eine Beerdigungsfeier in Prisacina. 
"Das machen hier alle Frauen im Dorf"

... erzählt uns Crina,  die Tochter von Maria, während wir ihre farbenfrohen Sockensortimente anschauen. Da der Hauptwanderweg "rotes Band" ja direkt am Haus von Maria und Crina vorbeiführt, empfahlen wir Crina, einfach mal ein Verkaufsplakat am Zaun anzubringen. Aber wohl wissend um die Bescheidenheit dieser fleissigen Frauen möchten wir künftige Besucher dieser Gegend einfach darauf hinweisen. Und wer ein schönes Souvenir aus dieser Gegend ergattern möchte, der klopfe bei Maria und Crina einfach mal an (Nr. 359). Foto ausdrucken, vorzeigen und dazu den Zeigefinger am Daumen reiben ... so kann man sich notfalls auch ohne Rumänisch-Kenntnisse verständigen :-) ! 
Wir zogen um

... mit Sack und Pack. Ein Zeltplatz war längst ausgemacht, wohl wissend, dass es dort unmittelbar kein Wasser gibt. Deswegen hielten wir nahe unseres Platzes an diesem Bauernhof und erkundigten uns nach dem begehrten Nass. Ja klar, wir können gerne vorbeikommen und uns Wasser holen. Der Hof befindet sich in traumhafter Lage unmittelbar über den östlichen Steilflanken der Cheile Prisacina. Nach dem Zeltaufbau ging ich dann mit unseren Wassersäcken zurück zum Hof (unsere Aufgaben sind seit Jahren klar definiert: Willi der Wassermann und Hans der Feuermann!). Zu Gast war gerade ein Herr, welcher gegenüber der Schlucht in Haus Nr. 273 (Cracu Teiului) wohnt, aber am Tag unserer Anwesenheit dort nicht vor Ort war. Dieser erkundigte sich sogleich ob uns dort auch eine gute Tuica angeboten wurde. Ich verneinte, betonte aber, dass wir sehr leckere Weintrauben gereicht bekamen. Das genügte dem Bauern von Nr. 273 nicht und so wurde ich sofort hier zu Tisch geladen. 

Nach ca. 8 Gläsern verabschiedete sich der Hausherr von Nr. 273, derweil Hans sich schon "Sorgen" machte und erschien. Wir bekamen frische Bienenwaben gereicht und erneut ein Gläschen Tuica. Nein, um mich brauchte sich niemand Sorgen zu machen, denn die Tiuca hat - wie zumeist im ganzen Banater Gebiet - kaum mehr als 35 % ... also ein wirklich solides Getränk für lang anhaltende Diskussionen :-) !!! ... Wir verabschiedeten uns zunächst, wurden aber erneut zum Abend auf eine gute Tuica eingeladen! ...

Unterhalb unseres Zeltplatzes

... befindet sich ein weiterer Hof. Dort wohnt nur diese alte Bäuerin, zusammen mit ihrer behinderten Tochter. Die Tochter hat hier eigentlich eine wunderschöne Lebensaufgabe, denn sie hütet tagsüber die Ziegen des Hofes. Und das beherrscht sie richtig gut! Die alte Dame mit ihren über 80 Jahren war gerade dabei, das Heu von der nahen  Bergwiese zu holen. 
Blick

... auf den mittleren Abschnitt der Cheile Prisacina, den wir leider noch nicht begehen konnten. Den Zustieg kennen wir jetzt aber und irgendwann werden wir auch dorthin einen Ausflug unternehmen!
Ausblicke

... gen Süd auf das untere Drittel der Schlucht. Deutlich zu sehen die bewaldete Rinne, über die wir nach unserer ersten Begehung aufgestiegen sind. Derweil hatten wir an verschiedenen Punkten der Schlucht Höhenmessungen vorgenommen. So beträgt die Höhe unseres jetzigen Zeltplatzes, wie auch jene gegenüber der Schlucht (obere Begrenzung) um die 700 Höhenmeter. Die Cerna nahe der Schlucht verläuft auf einer Höhe von ca. 280 m ... Gehen wir grob gesehen davon aus, dass im unteren Abschnitt die Prisacina auf einer Höhe von 300 Meter verläuft, dann ergibt sich hier eine Tiefe der Schlucht von ca. 400 Höhenmeter. 
Hier

... das uns noch unbekannte Terrain: Der mittlere Abschnitt der Cheile Prisacinei von einem Felsvorsprung aus 630 m Höhe. Die Gesamtlänge der Schlucht im Talverlauf beträgt grob geschätzt etwa 3,5 km. Laut Luftlinie beträgt die Ausdehnung des gesamten Areals ca. 2,7 x 0,9 km. Die unteren zwei Drittel der Schlucht verlaufen von Süd nach Nord, während das obere Drittel einen großen Bogen in westlicher Richtung einschlägt. Nach unseren Tagen um und in Cheile Prisacina ist es uns nur ansatzweise gelungen einen Überblick über die Schlucht zu bekommen. Eine Zeitangabe für eine Gesamtdurchschreitung der Schlucht (so überhaupt möglich) kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht getroffen werden. Aber wenn man davon ausgeht, dass es bis zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei weiterführende Infos im Web, als auch in touristischen Büchern gibt, ist unsere Ausbeute eine gute Ausgangsbasis für künftige Exkursionisten :-) ... 
Friedolin

... unser treuer Wegbegleiter! Er steht mit seinen vier Pfoten voll im Leben :-) !!!
Abendliche Stimmung

... über dem Cerna-Tal. 
Und darauf hatten wir gewartet!

... Die Abendsonne beleuchtet die Steilklippen der Muntii Mehedinti. Wir erkennen dort drüben eine deutliche Wetterverbesserung. Sollte es uns doch noch gelingen, erneut in das Gebirge einzusteigen?
...
Noch einmal

... die abendliche Stimmung an unserem Zeltplatz eingefangen!
Morgenstimmung

... am Zeltlager. Der schöne Steintisch und die Holzbänke, wurden von den Bauern der umliegenden Höfe errichtet. 
Am nächsten Tag

... wandern wir weiter nach Ineut. Am Schulgebäude machen wir halt. Es wurde für die Klassen 1-4 im Jahr 1964 erbaut. Dazu gehört auch ein sich anschliessender Kulturraum (erbaut 1970), welcher für Feierlichkeiten und Versammlnngen jeglicher Art genutzt wird. Eine Infotafel weist darauf hin, dass es sich bei der hiesigen Bevölkerung um eine serbisch-rumänische Mischform handelt, wobei die serbische Bevölkerung weitgehend vom rumänischen Kulturraum assoziiert wurde. Die Menschen sind hier zu 100 % der rumänisch-orthodoxen Kirche angeschlossen.
...
... und ...

... machen einen Besuch in der Schule.  Hier werden noch drei Kinder in der dritten Klasse unterrichtet. Ab der vierten Klasse erfolgt hier übrigens der Unterricht am PC!
Schönes

... altes Bauernhaus in Ineut.
Die orthodoxe Kirche

... bei Scarisoara wurde im Jahr 1973 erbaut. Zuvor mussten die Gläubigen jeden Sonntag den weiten Weg nach Bogaltin zurücklegen. Die Kirche besteht aus einem Steinfundament, der Kirchbau selbst wurde aus Holz errichtet. Um den harten Witterungsbedingungen Rechnung zu tragen, wurde die Kirche mit einem Blechdach versehen. In früheren Jahren gab es hier in den Wintermonaten durchaus Schneehöhen von 2-3 m. Erst im Jahr 2013 errichtete man im Innern der Kirche die heutige Ikonostase. Die Kirche wurde einst von den Bergbauern der umliegenden Höfe von Ineut, Scarisoara und Tatu errichtet. Später übernahm die orthodoxe Kirche von Baile Herculane die Kirche und betreut dort das religiöse Leben bis heute. 
Ausblicke

... unterhalb der Kirche auf das mittlerweile im Sonnenschein erstrahlende Mehedinti-Gebirge. Nahe dieser Bergweide befindet sich der berühmte Abstieg ins Cerna-Tal, welcher über lange Holzleitern führt. Wir aber wollten die Streudörfer bis zum Ende begehen ...
Fernblick

... auf die schroffen Bergflanken bei La Carlige, welche sich hinter der Cheile Bobotului befinden und sich in direkter Linie bis zum letzten Dorf Cerna Sat fortsetzen. Davor führt die Strasse -67 D- hinauf zum Pasul (1050 m) und weiter hinab nach Baia de Arama. Die steilen Flanken sind im Grunde eine Fortsetzung der westlichen Steilwände der Muntii Mehedinti.
Waldarbeiter

... in der Valea Iuta.
Kleine Strommühle

... bei Valea Iuta
Bauernhaus

... in Tatu. Der öffentliche Weg geht direkt hier hindurch. 
Wir

... steigen nun weiter ab in Richtung Cerna-Tal. Auf dem Abstieg dorthin kommen uns mehrere Bergbauern mit ihren Packpferden entgegen, welche ihre isolierten Höfe mit dem nötigen Nachschub an Waren versorgen. Unter den Einheimischen beobachteten wir auch einige junge Familien. Dennoch gilt die hiesige Bevölkerung als stark veraltet. Als wir das Cerna-Tal erreichten, überquerten wir an einem kleinen Campingplatz eine Brücke. Unser Friedolin wusste ziemlich sicher, dass sich hier unsere Wege trennen werden. Hans spendierte Friedolin noch ein grosses Stück Käse und Brot und flux wandte sich Friedolin auch schon einigen anderen Hunden zu und fort war er. Mir war das so unendlich Recht, denn ein Anschied nach 5 gemeinsamen Tagen geht doch ein wenig ans Herz!
Wenig später nutzten wir eine Mitfahrgelegenheit hinauf zum 1050 m hohen Bergpass im nord-östlichen Abschnitt des Mehedinti-Gebirges. Ca. 500 m talswärts gelangt man an einen kleinen Komplex von einigen  Andenkenebuden und Cafe-Bars, sowie einer von einer Kapelle überbauten Quelle
...
Diese kleine Quelle

... ist von einer Kapelle überbaut. Hier befindet sich auch unsere begehrte Cafe-Bar, in der wir zu abendlicher Stunde einkehrten. ...
Unsere Cafe-Bar

... von Aussen ...
und

... schliesslich von Innen. Im gemütlichen Ambiete gönnten wir uns Forelle mit Mamaliga, kühles Bier und starken rumänischen Kaffee. Mit dem Chef der Cafe-Bar kamen wir schnell ins Gespräch und wenig später bot er uns sogar eine Übernachtung im Gastraum an. Bei noch fortlaufender Geselligkeit nahm ich das Angebot gerne an, während Hans sein Zelt nahe der Kapelle aufbaute. 
Morgendlicher Aufstieg

... in die Muntii Mehedinti. Dank des guten Wetters konnten wir nun noch den Abschnitt begehen, der uns durch die anfängliche Wetterdepression verwehrt wurde. 
Über wildes Karstland

... steigen wir weiter auf in Richtung des höchsten Berges der Muntii Mehedinti. 
Nahe dem Gipfel

... des Vf. lui Stan liegen die Täler noch im dichten Nebel. Dahinter aber erhebt sich der unendlich lange Kamm der Muntii Cernei und der Muntii Godeanu. 
Geschafft!

Wir pausieren ausgiebig auf dem Vf. lui Stan (1466 m). 
Blick gen Nord-Nordost

Am Horizont zeichnet sich in der Bildmitte ganz schwach das Retezat-Gebirge ab. 
Poiana Beletina

Diese riesige abflusslose Bergsenke unterhalb des Vf. lui Stan ist die grösste der hier verlaufenden Riesendolinen. Im Sommer werden hier noch zwei Hirtenhütten von den Bergbauern aus Isverna bewirtschaftet. 
Über Poiana Mare

... bauen wir unser Zeltlager auf einer Höhe von ca. 1200 m auf und geniessen zu später Stunde den Sonnenuntergang über dem Cerna-Tal. 
In unserer geschützten Mulde

... geniessen wir den Sternenhimmel am wärmenden Lagerfeuer. Erst als wir gegen Mitternacht in die bereits tiefgefrorenen Zelte kriechen, wird uns klar, dass wir uns im Monat November befinden :-) ...
^ Am nächsten Tag

... wandern wir über die Doline Crovu Mare und steigen erneut über die Cheile Tamnei in das Cerna-Tal ab. Wir haben am Sonntag grosses Glück und finden in Kürze eine Mitfahrgelegenheit zurück nach Baile Herculane, wo wir uns abends wieder gemütlich im Thermalwasser unserer Pensiunea Casa Lorabella tummeln. 
Uns bleibt hier noch

... ein Tag in Baile Herculane
Und so besuchen wir

... mitunter auch die historischen römischen Bäder im Hotel Roman. In diesem riesigen Betonklotz vermutet ansich niemand ein solch historisches Schmankerl!

Weitere Infos:

Vom
"Parcul National Domogled - Valea Cernei" wird eine digitale Karte angeboten. Die Webseite des "Parcul National Domogled - Valea Cernei" gibt es nur in rumänischer Sprache:
... http://www.domogled-cerna.ro/  ...
Eine neue Wanderkarte wird über www.muntii-nostri.ro angeboten. Im deutschen Handel z.B. zu kaufen unter:
... https://www.mapfox.de/5948490930290.php  ...
Wir ziehen um

... zu Freunden nach Pui in die "tara Hategului" und geniessen am nächsten Abend die rumänische Gastfreundschaft. Hier locken uns noch ein paar andere Reiseziele, die zu absolvieren es bei bestem Wetter gilt ... Aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte!
:-)


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