Ceahlau - Ceahlau

Fotos: Wilhelm Scherz

 

Als ich erstmals im Jahr 1997 mit rumänischen Freunden nach Ceahlau kam, durchfuhren wir den Ort Ceahlau ohne Zwischenstopp, um möglichst schnell nach Durau zu gelangen. Von dort aus wollten wir nächsten Tags eine Wanderung über Masivul Ceahlau starten. Seither bedauerte ich es sehr, nicht auch den Ort Ceahlau besucht zu haben. Diesmal im Juni des Jahres 2009 war die Gelegenheit günstig, den Ort Ceahlau zu besuchen, auch deswegen, weil ich auf alten Wanderkarten eine vergessene Anmarschroute (Markierung "blaues Dreieck") auf das Ceahlau-Massiv entdeckt hatte. Zuvor wanderte ich von Cheile Bicazului nach Tulcea hinüber. Per Autostop gelangte ich nächsten Tags schnell nach Ceahlau. Mein Plan war, auf jenem Bergkamm über Ceahlau zu zelten, welcher direkt Richtung Cabana Fantanele ansteigt. Auf meinem Weg durch den Ort Ceahlau kam dann aber alles ganz anders ... 


Beginnen wir ganz unten:

Am Ufer des Lacul Izvorul Muntelui, unterhalb der Ortschaft Ceahlau. Im Frühjahr blüht hier grossflächig die Kamille.

 

 

Kleine Anlegestelle ...

... für Ausflugsboote auf den Lacul Izvorul Muntelui. Hier werden oft Reisegruppen bedient, die sich auf Durchreise befinden. Geplant ist - zunächst saisonal - eine regelmässige Schiffsverbindung über den See zu schaffen. 

 

 


Die Gemeinde CEAHLAU

 Unkommentierte Übersetzung aus einem touristischen Faltblatt (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis

Eine Gebirgsortschaft, angelegt entlang von Wasserläufen, ohne ein geschlossenes Weichbild, weil das Bodenrelief dieses nicht zugelassen hat.

Man glaubt, dass die Daker den Berg CEAHLAU als Heiligtum auserkoren hatten, mit dem damaligen Namen KOGHEON, Sitz des Gottes ZAMOLXIS. Legenden berichten von vielen Ereignissen aus dem Leben der Daker, ... dem Berg werden auch heute noch überirdische Kräfte nachgesagt. Bis 1926 gehörte der Ort zur Gemeinde Hangu, seither ist Ceahlau eine selbstständige Gemeinde, die sich im laufe der Zeit den demografischen Gegebenheiten anpasste. 1960 entstand der Staudamm Izvorul Muntelui (Bicaz) und setzte 50 % der Gemeindefläche unter Wasser. Zurzeit gehören zu Ceahlau drei Dörfer: Ceahlau, Paraul Mare und erst seit kurzem Durau, alles verteilt angelegte Gebirgsdörfer entlang von Gewässern und Straßen.

Die Gesamtfläche beträgt 9557 ha, gelegen im Nordwesten des Bezirkes Neamt, im Zentralgebiet der Ostkarpaten, am Mittellauf des Flusses Bistritz. 3400 ha sind landwirtschaftliche Nutzfläche: davon nur 158 ha Ackerland, 1707 ha Hutweide, 1530 ha Heuwiesen, 5 ha Obstgärten; 4764 ha sind Waldgebiet mit Waldweide; 939 ha belegen die Gewässer und nichtnutzbare Flächen.

Die Höhenlagen befinden sich zwischen 1400 und 1911 m über dem Meeresspiegel, die mittleren Höhen betragen 1400-900 m bestehend aus Terrassen, Plateaus und Bachauen.

Das Klima ist gemäßigt, kontinental; spezifisches Gebirgsklima.

Gewässer: Der Staudamm Izvorul Muntelui, hat eine Länge von 35 km, davon 15 km auf dem Gebiet der Gemeinde; die Bäche heißen: Schit, Rapciunita, Paraul Mare, Slatina, Martin, Durau, Durauas, Duruitor – auf seinem Lauf liegen die Wasserfälle Duruitoarea sie fallen 200 m tief.

Die geografische Lage hat Verkehrswege nach allen Richtungen hin: Nördlich das Bistritz-Tal in Richtung Bukowina; westlich das Tal der Bistricioara nach Siebenbürgen; nach Osten die Valea Largului nach Tg. Neamt und südlich am Staudamm entlang nach Bicaz-P.Neamt. Für die Touristen bietet die Ortschaft einen idealen Ausgangspunkt für Bergwanderungen.

Urkunden beweisen, dass es hier zahlreiche heilige Stätten gab: Das Durau-Stift gemäß Aufzeichnungen aus dem XVII Jahrhundert als Nonnenkloster, besitzt eine wunderbare Malerei aus 1935-1937 von N. Tonitza; die Klause des Dragos – am 6. August wurde die NEDEEA CEAHLAULUI gefeiert – ein Volksfest, das auch heute noch mit dem Namen FEST DES CEAHLAU-GEBIRGES am gleichen Tag gefeiert wird (den selben Ort nennt man heute auch Hoheit Stefan der Große und Heilige vom Ceahlau); das Stift Cerebuc, das Stift des Silvestru beurkundet aus dem Jahre 1638, daraus wurde der Bojarensitz Cantacuzini - auch Palast der Cnesen (große Würdenträger) genannt, seine Ruinen bestehen auch heute noch als historisches Denkmal; Stift Rapciunita (=Stift Poiana Maicilor) , dessen Kirche ins Dorfmuseum von Bukarest versetzt wurde.

Früher beschäftigten sich die Einwohner mit der Viehzucht, Holzflößerei, Waldarbeiten und etwas Landwirtschaft. Heute nimmt die Einwohnerschaft zu und die Wirtschaft entwickelt sich kräftig. Dadurch vergrößert sich Gemarkung der Dörfer, die Straßen werden besser, die Berufe vielfältiger, es entstehen neue Beschäftigungsarten.

Zu den touristischen Sehenswürdigkeiten zählen: Der Palast der Cnesen; die 1830 erbaute Holzkirche; das Stift Durau; Stift Heilige Teodora; das Dorfmuseum Ceahlau, eingerichtet in einer alten Schule. Das Geschichts.- und Naturwissenschaftsmuseum – in dem die schönsten Exemplare aus unserer Gebirgsflora und -Fauna bewundert werden können, dazu noch Volkstrachten, alte Geräte als auch viele Gesteinsproben – entsprechend jeder Reliefform. Bedeutsam ist der Nationalpark Ceahlau, er wurde zum Naturreservat erklärt – für Auerhähne, Gämsen und einige seltene Pflanzen. Der Staudamm hat große Anziehungskraft, ...  aber eben alles was uns umgibt ist sehenswert. Gott gab uns von all dem Schönen etwas, darum wird der CEAHLAU auch GARTEN DER MUTTER GOTTES genannt.

Wichtige Gebirgswanderwege sind:

-         Station Durau-Hütte Fantanele-Hütte Dochia 3-31/2 Stunden

-         Station Durau-Hütte Fantanel-Duruitoarewasserfälle 4-41/2 Stunden

-         Piciorul Humariei-Hütte Fantanele-Hütte Dochia

Der Tourismus ist vorwiegend dörflicher Art und umfasst 5 Formen: Kultur, Erholung, Kuren, Sport, Religion und Bauernhof-Tourismus.

Da die Landschaft hier sehr schön ist, die Luft ozonreich, es ruhig ist und jede Jahreszeit mit ihren Reizen verwöhnt, entstanden außer der Station Durau mehrere Touristenpensionen.

Hotels: Cascada, Durau, Bistrita, Nova, Bradu, Casa Pelerinului.

Pensionen: Colt de rai, Albastrica, Martin, Gabriela, Casa Karol, Agnes, Alpin usw.

WIR HOFFEN SIE ÜBERZEUGT ZU HABEN UND LADEN SIE EIN NACH CEAHLAU1

 

Biserica Nasterea Maicii Domnului

Diese wunderschöne Steinkirche ist das Zentrum einer grossen orthodoxen Gemeinde von etwa 300 Familien. Der Kirchbau erstreckte sich über einen langen Zeitraum, beginnend im Jahr 1927, wurden erst gegen 1980 die Innenbemalungen abgeschlossen. 

Hram: Nasterea Maicii Domnului (8. September)

 

 

Biserica de Lemn din Ceahlau

Die Holzkirche "Biserica Sf. Ana" wurde in der Zeit zwischen 1700-1730 aus Tannenholz erbaut. Der Glockenturm stammt aus dem 19. Jahrhundert.

 
Blick ins Innere 

... der Biserica Sf. Ana

Hram: 9. September

 
Palatul Cnejilor (Schitul Hangu)

Der Palatul Cnejilor befindet sich nahe des Ortsausgangs von Ceahlau in Richtung Durau rechtsseits der Strasse. Die Ruine ist umgeben von Resten alter Festungsmauern und Steintürme. Vasile Lupu gründete hier einst eine kleine Klosterklause. Sein Bruder Hathmanul Gheorghe baute im Jahre 1639 eine erste befestigungsartige steinerne Umfassungsmauer. Weitere Ausbauten folgten in den nächsten Jahren, wie etwa der Bau der Turmes im Eingangsbereich. 

 
Die steinerne Kirche ...

... im Innern des Palatul Cnejilor erfolgte in den nachfolgenden Jahren. Die Kirche wurde aus Flusssteinen des nahen Bachlaufes erbaut. 

Weitere Infos zum Palatul Cnejilor:

http://www.rumaenienburgen.com/moldava/ceahlau-info.htm

 
Muzeul satesc din Ceahlau

Das Dorfmuseum von Ceahlau befindet sich nahe Palatul Cnejilor und beherbergt ethongraphische als auch naturkundliche Ausstellungsstücke. 

 
Diese kleine Holzkirche ...

... befindet sich ebenfalls in Ceahlau. Im Jahre 2009 fanden hier umfassende Restaurierungsarbeiten statt. Historische Daten zu dieser Kirche liegen mir leider nicht vor. 

 
Pensiunea Casa Karol

Hier kam alles anderes als gedacht. Ich war mit Sack und Pack bereits auf einem Nebenweg hinauf zum hier aufsteigenden Bergkamm, um mir weiter oben einen romantischen Zeltplatz zu suchen. Der Weg führte mich an dieser Pension vorbei und irgendwie zwang mich etwas zum Verweilen. War es diese mir in Rumänien "anerzogene" Vorahnung, dass hier etwas interessantes im Verborgenen liegt??? ... Ich ging meiner Neugierde nach und betrat das Gelände der Pension. Herr "Karol" kam mir entgegen und ich bezog Quartier. ...

 
Gepflegtes Ambiente

... im Innern der Pension. Unbedingt zu erwähnen ist auch das gute Essen hier! 

http://www.romania-turistica.ro/Cazare-Durau/Pensiunea-Casa-Karol

 

 
Der Hausherr "Karol"

... stammt von einer angesehenen Siebenbürger Familie aus Sibiu ab. Sein Lebensweg führte ihn frühzeitig nach Deutschland, wo sein weiteres Leben - soviel kann man sagen - ganz ausserordentlich und turbulent verlief.  ... Allein einen Einblick in diese Biographie zu bekommen, war für mich schon etwas ganz Besonderes! Herr Karol lebt jetzt hier mit einer rumänischen Lebensgefährtin, ohne die - soviel kann man sagen - die kulinarischen Qualitäten der Pension nicht aufrecht zu erhalten wären! Von Herrn Karol erfuhr ich viel über die Gemeinde Ceahlau. ... So verbrachte ich zwei Tage in Ceahlau, wohl wissend, dass ich hier her auf jeden Fall wieder zurückkehren werde! 

Nachtrag: Herr Karol ist im Juli des Jahres 2013 verstorben. Der Ort hat somit einen wirklich wichtigen und einmaligen Menschen verloren. Der leere Platz eines Herrn Karol wird wohl so auch nie wieder zu füllen sein, ... dennoch führt seine Lebensgefährtin den Betrieb dieser Pension fort!

 

 


Kurze Geschichte des Schitul (Stift) Rapciunita (= Schitul Poiana Maicilor - Rapciunita)

Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis

XVII – XIX Jahrhundert

Die Nonne Sofia, lebte im XVIII Jh. als Einsiedlerin in den Wäldern am Aufstieg zum Ceahlau-Gebirge die zum Weichbild des Dorfes Rapciuni gehören. Nach langjährigem Aufenthalt in der Abgeschiedenheit wurde aus ihr eine weitbekannte und geschätzte Nonne. Beseelt von der Liebe Christi, sammelte sie 20 Schülerinnen um sich und gründete eine Nonnen-Sihastrie (ein Nonnenstift), am Ufer des Rapciunita-Baches, es wurde bekannt als Sihastria Sofia. Geweiht wurde die Kirche dem Heiligen Theologen Johannes.

Gut zwei Jahrzehntelang darbten in diesem Stift viele Nonnen, einige waren sehr erfolgreich in ihrem Glaubenskampf. Andere flohen aus der Gemeinschaft in die Einsamkeit der Ceahlau-Felsen um dann im hohen Alter wieder in die Obhut des Stifts zu kehren.

Im XVII. – XVIII. Jahrhundert gab es ungefähr dieselbe Anzahl von Nonnen im Stift wie jene derer die in der Einsamkeit als Einsiedlerinnen rund um den Cehlau lebten.

Zur Mitte des XIX. Jh. reduziert sich die Anzahl der dort lebenden Nonnen und während Dörfer des Bistritztales größer wurden löste sich das Stift auf. Demzufolge wurde die alte Holzkirche ins Kloster Durau versetzt.

Im Jahre 1959 werden die gesamten Liegenschaften des Kloster Durau verstaatlicht; die Klosterkirche wird noch eine Weile als Pfarrkirche genutzt. (als Vater Petroniu Tanase Abt war gab es noch 18 Nonnen).

Nach 1972 wird das Gebiet im Umfeld des Klosters einem Entwicklungsprojekt zugesprochen das den geistlichen Ursprüngen nicht mehr entspricht. Sogar der Klosterfriedhof wird eingeebnet, die Holzkirche abgetragen. Übrig geblieben sind nur Mahlerein auf Holz die später restauriert wurden und die im Kloster Sihastria, im Bezirk Neamt zur Besichtigung im Konferenzsaal des Kulturzentrums Heiliger Daniil Sihastru, von Durau ausgestellt sind.

Nach einer Initiative des Hochheiligen Daniel, Mitropolit (Bischof) der Moldau und der Bukowina, beginnt das geistliche Leben 1997 wieder aufzuleben – das Stift Rapciunita wird neu gegründet. Anstelle der Holzkirche entsteht eine neue Friedhofskapelle, sie wird Der Decke der Mutter Gottes geweiht und nebenan entsteht im Jahre 2000 die Holzkirche, geweiht der Heiligen Sofia und der Heiligen Teodora de la Sihla.

 

Die neue Holzkirche, ...

... im Jahre 2000 erbaut, erinnert an die einstige Gründung des kleinen Klosters im XVIII. Jahrhundert durch die Nonne Sofia. Davor entsteht derzeit ein neues Eingangsportal. 

Die neue Steinkirche ...

... wird derzeit im Innern ausgebaut. Im Vergleich zu Manastirea Durau befindet sich das Schitul Poiana Maicilor - Rapciunita in sehr abgeschiedener Lage. An Schönwettertagen kommt man über einen Forstweg zumindest mit einem Allradfahrzeug bis hinauf zum Kloster. Zu Fuss erreicht man das kleine Kloster von Ceahlau aus in ca. einer Stunde. 

Gottesdienste: 07-09 Uhr; 16-18 Uhr; 23-02 Uhr

Hram: Maicii Domnului (1. November)

 
Eine der Hauptbeschäftigungen ...

... der Nonnen ist das Herstellen von einfachen Ikonen und dem Bemalen von Eiern. Einige wenige Nonnen, wie etwa die inzwischen fast 80-jährige Monahia Eufrosina fertigen kleine Ikonen in naiver Malerei, mit den Motiven des geistlichen  Lebens am Fusse des Ceahlau-Gebirges. 

 

 


Manastirea Durau

Unkommentierte Übersetzung (Rumänisch ins Deutsche) von: Klaus Danielis

Seit Jahrhunderten existierten, rund um den Ceahlau Stifts und unzählige Höhlen in denen Einsiedler asketisch und betend lebten. Einige davon brannten ab oder wurden durch Lawinen verschüttet. Überlebt hat das Kloster Durau, 5 km von dem Wasserfall Duruietoarea entfernt – daher auch der Name des Klosters (hat etwas mit Dröhnen zu tun).

Bekannt ist, aus dem Jahre 1600, ein Stift am Fuße des Ceahlau, das von Mutter Mariana, Tochter des Voivoden der Moldau und Enkelin des Herrschers Vasile Lupu. Erste schriftliche Unterlagen über das Stift Durau gibt es aus dem Jahre 1779, die Mutter Oberin war Nazaria. Später zogen sich die Geistlichen von Durau nach Poiana Varatec zurück und gründeten das gleichnamige Kloster.

1802 belebte der Mönch Petru die verlassene Liegenschaft von Durau, und holte Mönche aus den benachbarten Stifts.

Anstelle der alten Holzkirche wurde 1832-1835 die aktuelle Kirche – aus Stein –, von Mönchen aus den Klostern Neamt und Secu.gebaut (von außen wurde sie 1999-2001 verstärkt), erwähnt werden die Geistlichen Macarie, Pimen und Ghervasie, die auch in der Kirchenbemalung dargestellt sind, unterstützt wurden sie von Safta Brancoveanu und drei Geschäftslueten aus Piatra Neamt. Eingeweiht wurde die Kirche durch den Hochheiligen Mitropoliten Vaniamin Costachi und der „Guten Verheißung“ (frohe Botschaft) geweiht.

Der griechische Maler Haralambie Agnostul aus Konstantinopel fertigte die Ölmalereien im Eingangsbereich der Kirche an, er bemalte, im gleichen Jahr die Holzskulpturen der catapeteasma (trennt den heiligen Bereich vom allerheiligsten) und verbrämte sie mit Gold. Die anderen Bereiche der Kirche wurden 1935-1937 vom Maler Nicolae Tonita und seinen Lehrlingen, in Wachstechnik bemalt.

Die große, versilberte Ikone der Mutter Gottes der Heilbringerin, stammt aus dem XVIII. Jh. Der Glockenturm des Eingangbereiches ins Kloster wurde 1835 gebaut, er beherbergt den paraclis, und wurde 1938 vom Mönch Varahil Moraru bemalt. Von den alten Gebäuden erwähnen wir das Haus „Vaniamiu Costachei“ und den alten Glockenturm aus Holz (XVIII. Jh.).

Seit dem Jahre 1959 funktionierte Durau als Pfarrkirche, bis 1991 ein Nonnenkloster eingerichtet wurde.

Bis 1977 stand auf dem Klosterfriedhof die Kirche der Heiligen Sofia – sie wurde zusammen mit den andern Sakralbauten auf Anordnung der kommunistischen Machthaber demoliert.

Nach einer Initiative des Mitropoliten der Moldau und Bukowina, Seine Heiligkeit Daniel, wurde 1991 das Pastorale Kulturzentrum „Heiliger Daniil Sihastru“ gegründet, ein Ort zur Förderung der orthodoxen Spiritualität im Dialog mit der nationalen und internationalen Ökumene.

Im Kulturzentrum befindet sich ein von Arhimandrit Bartolomeu Florea bemalter paraclis. Der Einweihungsgottesdienst fand am 30. Oktober 1995, im Beisein von sieben Patriarchen Orthodoxer Schwesternkirche, an erster Stelle Seine Hochheiligkeit Bartolomeu I., Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel, als auch zahlreicher Bischöfe, andern Geistlichen und Gläubigen, statt.

Der alten monastischen (mönchischen) Tradition, aus der Ceahlaugegend, folgend, bietet das Kloster Durau den Piolgern beste Möglichkeiten zu reinem Gebet und geistiger Aufrüstung.

 

Blick durch das Eingangsportal

von Manastirea Durau. Das Kloster ist in jedem Falle der ruhigste Platz im ganzen Ort ... Bei einem Besuch hier in Durau sollte man sich darüber im Klaren sein, dass dies ein touristisch stark frequentierter Ort ist. Es gibt hier zahlreiche Hotels und Pensionen und viele Bergfreunde nutzen den Ort als Ausgangspunkt für Wanderungen auf das Ceahlau-Massiv. Wer wie ich, eher das alte und traditionelle Rumänien bevorzugt, wird einem solchen Ort wie Durau, nur wenig abgewinnen können, ganz im Gegensatz zu Ceahlau. Durau verfügt auch über eine kleine Schipiste, was den Hotels und Pensionen auch zur Winterzeit ein Einkommen sichert. 

Einblicke ...

... ins Innere der Klosterkirche von Manastirea Durau.

 


MASIVUL CEAHLAU

Nach zwei Tagen in Comuna Ceahlau war es nun endlich Zeit für den Aufbruch hinauf zum gleichnamigen Massiv. Nach vielen Jahren ging es wieder einmal auf Wanderschaft in eine Bergregion der Karpaten im Nordosten Rumäniens, die mich schon vor vielen Jahren begeistert hat. Diesmal aber über andere An.- und Abmarschrouten. 

...

Nur einen Katzensprung

... über Pensiunea Casa Karol hatte ich den Ort Ceahlau hinter mich gelassen. Nach kurzer Zeit hat man vom aufsteigenden Bergrücken Piciorul Humariei einen wunderschönen Blick über den Ort Ceahlau, sowie den Lacul Izvorul Muntelui. Hier verläuft auch die alte Markierung -blaues Dreieck-, welche bis hinauf zur Cabana Fantanele führt. 

Blick von Piciorul Humariei

... auf das Ceahlau-Massiv. Am Waldrand kreuzt eine Strasse den Weg, welche von Durau hinüber zum Ort Izvorul Muntelui führt. Über der Strasse setzt sich ein Waldweg fort. Vereinzelt findet man hier noch die alte Markierung "blaues Dreieck". Ein Stück weiter kommt man an eine auf dem Bergrücken verlaufende Wiese. Hier verliert sich die Markierung! Kleiner Tipp: man muss sich linksseits der Bergwiese halten. Später führt der Pfad wieder durch einen Hochwald bis hinauf zur Cabana Fantanele ...

 
Cabana Fantanele

Die Cabana befindet sich auf einer Höhe von 1220 Meter. Sie ist ganzjährig geöffnet. Zur Cabana gehören auch drei kleine Hütten. Die Preise gestalteten sich im Juni 2009 wie folgt: 50,- Lei für eine Hütte (Casuta), 50,- Lei für ein  2-Bett-Zimmer, 17 Lei für eine Massenunterkunft. Insgesamt kann man hier an die 100 Touristen beherbergen. 

Cabana Fantanele - Tel.: 0742-947433

 
Schöne Ausblicke

... vor Cabana Fantanele und eigentlich viel zu schade, den Weg am selben Tag noch fortzusetzen. Nichts desto Trotz ist ein Anmarsch vom Tal her bis auf das Plateau des Ceahlau-Massivs von allen Wegen her an einem Tag zu machen. Von Cabana Fantanele bis hinauf zur Cabana Dochia sind es noch ca. 3 Stunden. 

 
Blick nahe Pietrele lui Baciu

... auf den Lacul Izvorul Muntelui

 
Abendlicher Rundgang

auf dem Plateau des Ceahlau-Massivs. 

Links im Bild: Schitul Manastirea Durau "Sf. Stefan cel Mare". Hram: "Schimbarea la Fata" + "Sf. Antonie". ... Preot Ciprian dient hier schon ohne Unterbrechung 12 Jahre. ... Slujba von 8-10 Uhr, 11-12 Uhr, 15-16 Uhr, 23-01 Uhr. Die kleine auf 1850 m Höhe gelegene Holzkirche wurde einst von Menschen aus der Umgebung aus Tannenholz erbaut. Das dahinter stehende Gebäude Casa Panhagia wurde erst jüngst fertiggestellt. 

 
Abendstimmung

... über Schitul Manastirea Durau

 
Cabana Dochia

Das jetzige Gebäude entstand in zwei Etappen. Der ältere Teil des Gebäudes linksseits wurde in der Zeit zwischen 1957-1983 erbaut. 1988 kam der rechte Gebäudeteil hinzu. Die auf 1750 Meter gelegene Cabana ist ganzjährig geöffnet. Trotz der hohen Bettenkapazität kann es durchaus passieren, dass man zur Zeit der Sommerferien keinen freien Platz mehr vorfindet. Auch an den Wochenenden wird die Cabana stark frequentiert. Ein Stück unterhalb der Cabana gibt es einen kleinen Campingplatz. Während sich in der Cabana die Schulklassen die Klinke in die Hände gaben, war mein Domizil auf dem Zeltplatz inmitten der Woche beinahe vollständig leer. Erst am Freitag kamen auch hier weitere Zeltfreunde hinzu. 

 
Masa Dacilor

Neuer Tag = neue Tour. Mit kleinem Gepäck umwanderte ich den oberen Teil des Ceahlau-Massivs, also vorbei an Masa Dacilor, dann weiter dem Plateau des Ocolasul Mic folgend und ...

 
... an diesen Steinen ... 

dann der Abstieg zur Poiana Maicilor.

 
Schöne Ausblicke

... von Poiana Maicilor auf die steilen Felswände des Ocolasul Mic. 

 
Grosses Warnschild

... bei Poiana Maicilor. Es ist nur zu verständlich, dass es in einem touristisch so stark frequentierten Gebirgsabschnitt auch Regularien geben muss - obwohl die Warnung vor Bären hier im Ceahlau auf Grund der sehr niedrigen Bestände eher dem Mythos dient :-) ! Ich setze indes meine Wanderung fort über Poiana Varatec nach Poiana Staninelor ...

http://www.ceahlaupark.ro/

 
Poiana Staninelor

Hier bei dieser Hochalm gibt es eine weitere im Aufbau befindliche Klosterklause und es bieten sich wunderschöne Ausblicke auf die süd-westlichen Steilwände der Stanilele Mari (li. im Bild), sowie den Turnul lui Butu si Ana (re. im Bild). 

 
Blick auf Gardul Stanilelor

Hier kann man mit etwas Glück Gemsen in der Steilwand beobachten.

 
Am Abend

... war mir das Glück so nah! Ich lernte unterhalb Gardul Staninelor einen Ranger des Nationalparkes kennen. Mehrere Leute waren gerade damit beschäftigt von einem Auto Lebensmittel und Getränke für die Cabana Dochia auf Mensch und Tier zu verteilen. Ich bot mich einem Ranger an, etwas von seinem Gepäck abzunehmen und so kamen wir ins Gespräch. ... Am Abend bot mir der Ranger an, ihn zu einem Kontrollgang auf das Plateau des Ocolasul Mare (im Bild) zu begleiten. Ich nahm das Angebot natürlich sofort an, denn dieses Gebiet ist für die Bergwanderer ansonsten nicht zugänglich. 

 
Ranger Ioan

... auf dem Ocolasul Mare, der mit seinen 1907 Metern, die höchste Erhebung des Masivul Ceahlau ist. Die Kontrollen hier auf dem Ceahlau-Massiv sind sehr streng. Touristen werden bereits angesprochen, wenn sie nur wenige Meter vom Weg abkommen. Zudem gibt es hier drei kontrollierende Sektionen: Ranger, Politia de Munte, sowie die Salvamont-Gruppe. 

http://www.ceahlau.neamt.ro/salvamont.php

http://www.salvamont-neamt.ro/ 

 
Meine ausserordentliche Neugierde

... über das Ceahlau-Massiv hat Ioan zur Kenntnis genommen und so besuchten wir an jenem Abend auch noch die Grota lui Savu. Ca. 40 Meter kann man diesem natürlichen Spalt folgen. Interessant sind die oft glatt geschliffenen Konglomerate an den Höhlenwänden.

 
Am nächsten Tag

... gehe ich noch einmal mit Ranger Ioan auf Kontrollgang und da wir uns am Vorabend schon hinreichend über die Höhlen des Ceahlau unterhalten haben, zeigte er mir diesbezüglich weitere Naturschönheiten. Hier machen wir eine kurze Rast in einer Grotte nahe Detunata, der Cetätuia.

 
Avenul Mare

Diese Schachthöhle verfügt über zwei Zugänge. Hier, über den südlichen Zugang kann man ein Stück bis zum senkrechten Abgrund hinabsteigen. Höhlenforscher aus Iasi haben die Höhle im Jahr 1983 erstmals erkundet und vermessen (vertikale Ausbreitung = 95 m; Tiefe = 208 Meter).   

 
Nördlicher Zugang

... des Avenul Mare. Hier geht´s sogleich senkrecht in die Tiefe!

 
Ausblicke auf 

... die östlichen Abgründe unterhalb des Vf. Toaca. 

 
Am Abend

... steige ich hinauf zum Vf. Toaca. Hier kann man leicht Gemsen beobachten.

 
Blick vom Vf. Toaca (1900 m) 

... auf den Felsendom Panaghia

 
Dieser kleine Zeitgenosse 

... lies sich leider nicht von vorne fotografieren. Schade, er hatte einen schneeweissen Latz. 

 
Blick nahe Cabana Dochia

... auf den Vf. Toaca. Einst gab es dort die "Himmelsleiter", eine lange Holztreppe, die bis hinauf auf den Gipfel führte. Heute ist sie zerfallen und man gelangt über einen schmalen Pfad auf den Gipfel, welcher eine kleine Wetterstation beherbergt. Die 360°-Aussichten sind überwältigend!

 
Ich verlasse das Ceahlau-Massiv

Von Poiana Varatec aus geht es über die Markierung -blaues Kreuz- hinunter nach Neagra. Auf den letzten Abschnitt gelangt man über einen Forstweg hinunter ins Dorf. Hier holte mich wieder einmal das Glück ein, denn eine rumänische Familie kam mit einem Jeep heraufgefahren und fragte mich, wohin dieser Forstweg führt. Als die älteren Herrschaften erfuhren, dass sie weiter oben dann doch die Wanderschuhe anziehen müssten, waren sie zum Umkehren gewillt - jedoch nicht ohne mich zu fragen, wohin ich zu "gehen" gedenke. Als ich ihnen erzählte, dass es meine Absicht sei, hinüber nach Trei Fantani zu trampen, zeigten sie sich interessiert und fuhren gemeinsam mit mir nach Trei Fantani hinüber. Ein riesen Glück für mich, denn so hatte ich wieder einen Tag mehr für die Recherchen vor Ort :-) ... und wieder einmal ein riesiges Dankeschön für die "Gastfreundschaft" der Rumänen!!! 

 

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