Durch den Banater Karst ...


 

Teil 2 ... Von Anina über Oravita nach Garliste

Fotos: Wilhelm Scherz

Das obere Foto zeigt einen schönen Abschnitt in der Cheile Nerei - unser nächtes Etappenziel sozusagen, nachdem wir zuvor die Cheile Carasului, Cheile Buhui, Valea Marghitas, Anina / Steierdorf u.v.m. (Teil 1) besucht haben. Man könnte aber auch sagen: "Wir wechseln das Revier"! Neben der nächsten Schlucht besuchten wir auch die Stadt Oravita, wobei wir vom ehemaligen Steinkohlerevier bei Anina / Steierdorf in ein Revier des einstigen Kupferbergbaus nach Oravita hinüberwechseln. Vielleicht dazu ein paar Zeilen zur Geschichte des Banater Bergbaus: ...

Nachdem im Jahr 1718 die Vorherrschaft der Türken über das Banat endete, war der Wiener Hof bemüht alte Bergwerke zu reaktivieren, um für die Region und das dortige Militär die Rohstoffgewinnung für das Banat zu sichern. Man lockte Spezialisten des Bergbaus aus Böhmen, dem Tiroler Land, sowie aus Oberungarn zu günstigen Konzessionen (z.B. Befreiung von der Kopfsteuer, ...) ins Land. In der Gegend um Orawitza spielte der Kuperbergbau zunächst eine dominierende Rolle. Das gewonnene Kupfer war allerdings nicht von guter Qualität, so dass man neue Massstäbe in der Verhüttung setzte. Das zuerst in Temeschwar ansässige Bergoberamt wurde kurze Zeit später nach Orawitz verlegt. Nach kurzer Zeit gelang es, den Rohstoffbedarf an Kuper für das Banat zu sichern und schliesslich sogar einen Export des Kupfers zu erreichen. Im 'Türkenkrieg' in den Jahren 1737-1739 kam es zu einem herben Rückschlag bei der Entwicklung des Banater Bergbaus. 

Nach Ende des Türkenkriegs musste man die zuvor geflohenen Bergbau- und Hüttenarbeiter durch neue Fachkräfte ersetzen. Zudem ging dem Wiener Hof nach dem 'Belgrader Frieden' das Kupferbergwerk Maidanbek in Nordserbien verloren und so wurde der Kupferbergbau samt der Erzverhüttung in Orawitz für den Wiener Hof von weit grösserer Bedeutung. Erneut siedelte man hier Bergleute aus der Steiermark, dem Tiroler Land, sowie aus Siebenbürgen an. 1741 wurden die maximilianischen Berggesetze innerhalb des Banat wieder in Kraft gesetzt und in Orawitz wurde das Berggericht eingerichtet. ... Heute gibt es in dieser Region keinen Bergbau mehr, aber die Städte Anina und Oravita sind weiter von Leben erfüllt. Und es gibt noch einen sehr interessanten Aspekt für Rumänienreisende: Die 'Banater Semmeringbahn' verbindet noch immer Oravita und Anina miteinander. Auch wir nutzten im weiteren Verlauf unserer Reise ein Stück des Weg´s die Eisenbahn!




 

Motel Marghitas

Eine letzte Nacht im Motel Marghitas und es hiess Abschied zu nehmen von dieser traumhaften Region, in der es doch so unendlich viele Naturschönheiten zu entdecken gibt. Nach dem Frühstück wurden Hans und meine Wenigkeit von einem Kleinbus der Gemeinde Anina abgeholt. Unser Ziel war Die Gegend um das Forsthaus Crivina südlich von Steierdorf. So sparten wir uns einige Kilometer trister Strasse und Forstwege und konnten bei Zeiten den Fußweg in die Valea Racajdeanu nehmen. Nach den Schluchtenregionen der Cheile Carasului, Cheile Buhui und Valea Marghitas beginnt jetzt ein neues Kapitel im Anina-Gebirge ...


 

Valea Beu Sec

Nachdem sich die Valea Racajdeanu mit der Valea Selestiuta vereinigt, befinden wir uns in der Valea Beu Sec. Hier in diesem wilden Karst ist das Bachbett nach längeren Trockenperioden zumeist trocken. Das Tal zieht sich hin und uns plagt das schwere Gepäck. Am frühen Nachmittag erreichen wir dann endlich die Karstquelle des Lacu Ochiu Beu. 


 

Lacu Ochiu Beu

Dem kleinen See entspringt eine Karstquelle. Sein fast kreisrunder Durchmesser beläuft sich zwischen  15-20 m. Die Tiefe beträgt 3,6 m. Die Temperatur des hier hervorströmenden Wassers schwankt ganzjährig zwischen 4-8 °C, weswegen der See selbst im Winter nie zufriert.  Der Quellsee befindet sich auf einer Höhenlage von 310 m. 


 

Valea Beusnitei

Unmittelbar neben dem Ochiu Beu kommt der Beusnita-Bach über unzählige Sinterkaskaden zu Tal geströmt. Mit Kamera und Watlatschen mache ich mich am Nachmittag auf, um diese malerische Landschaft wenigstens ansatzweise auf die Speicherkarte zu delegieren :-) ...


 

Die Versinterung

... hier herabfallender Pflanzenteile verläuft sehr schnell. 


 

Cascada Beusnitei

Das sich hier aufbauende Sinterplateau hat eine Mächtigkeit von ca. 15 Höhenmeter.


 

Hans 

... hockt zum Abgleich der Dimensionen in der kleinen Höhle, welche sich am Fusse der Cascada Beusnitei befindet. 


 

Auf dem Plateau

... der unteren Cascada Beusnitei. Während der Sommerzeit reicht die hier fliessende Wassermenge häufig nicht mehr aus, um über die senkrechten Abgründe der Sinterablagerungen hinabzustürzen. Es versickert bereits in den Löchern unmittelbar auf dem Plateau, um am Fusse der Kaskade als scheinbare Quelle wieder hervorzuströmen. Die meisten der "Kurzbesucher" beenden bereits am Fusse dieser grössten Kaskade ihren Ausflug und kehren um. Der interessierte Besucher aber wird den Weg fortsetzen, denn einige hundert Meter talhochwärts gelangt man an die erste Kaskade, welche zumeist immer Wasser führt. 


Die oberste Kaskade


... Hier befindet sich linsseits eine kleine Grotte. Der weitere Weg verläuft ab hier nur noch über verwachsene Schleichpfade weiter bergauf in eine sehr abgeschiedene und wilde Karstlandschaft. Einblicke in dieses wilde, teils von steilen Felswänden eingeschlossene Endtal verschafften wir uns folgenden Tags´s ...


Poiana  Beusnita


Unser Zeltlager bietet am nächsten Tag eine gute Ausgangsbasis für einen Ausflug mit kleinem Tagesgepäck auf die Höhen der steilen Felsklippen der Cracu Mesteacanului.


Beim Aufstieg

... blicken wir auf die westlich gelegenen Felszacken der Capu Dealului.


Wir erreichen


... die erste Felsklippe auf einer Höhe von 770 m. Der Anstieg war schwierig, denn in der Nacht hatte es ziemlich stark geregnet. Trotz Sonnenschein kamen wir hier oben ziemlich durchnässt an, denn das Durchdringen des dichten Buschwerks war stets von einer kleinen Dusche der nassen Sträucher begleitet. Auch die zahlreichen Wildrosen und andere stachelige Pflanzen liessen uns nur sehr langsam in diesem weglosen Gelände vorankommen. Für den Weg bis zur nächsten Gipfelzacke benötigten wir über eine Stunde. 


Auf ca. 850 m


... geniessen wir die Ausblicke in die obere Valea Beusnita ...


Blick gen Nord

... zeigt die fortlaufende Begrenzung der oberen Valea Beusnita bis zu den noch höheren Lagen bei Cracu Tarnii. 


Erst auf der Stich-Aufnahme

... kann man die komplette Abgrenzung der oberen Valea Beusnita durch die senkrechten Felswände erkennen. Zur anderen Seite hin ist das geschlossene Endtal durch den Vf. Plesiva (1144 m), der Plesiva Mica (981 m) sowie im Süden durch den Vf. Cornetu Inalt (894 m) abgegrenzt. 


Weglos

Wir werden diesen Ausflug nie vergessen. Er war äusserst anspruchsvoll und hat uns sehr schöne Ausblicke beschert. Der Abstieg direkt in westlicher Richtung in die Valea Beu Sec verlief ebenfalls über wilde Karstklippen und unzählige Geröllhalden. 

Nahe dem zerfallenen Forsthaus Delamea

... werden die Berghänge sanfter und weniger steinig. An diesem vedsteckt gelegenen Jagdstand haben wir die schlimmsten Passagen bereits hinter uns gebracht.

Am nächsten Tag

... steht sozusagen ein "Ortswechsel" an. Vom Nieselregen begleitet, verlassen wir unseren Zeltplatz bei Poiana Beusnita und wandern hinunter zur Fischzuchtanlage inmitten der Valea Beiului. Gestern erfuhren wir von einigen Tagestouristen, dass sie dort leckere geräucherte Forellen gekauft haben. Das wollten wir auch, aber leider war diese tote Spezies Fisch ausverkauft. Die Besitzerin der kleinen Imbiss-Stube vor der Fischzuchtanlage bot uns aber gebratene Forelle an, was wir gerne annahmen. 

Der Imbiss
 
... ist in der Saison täglich von 11:00 - 19:00 Uhr geöffnet. Sollte er mal geschlossen sein, dann direkt innerhalb der Fischzuchtanlage nachfragen. Nach diesem frühen Mittagsschmaus setzten wir den Weg über weitere 5 km in Richtung der Nera-Klamm (Cheile Nerei) fort. Am Zusammenfluss der Flüsse Beu und Nera befinden sich einige Infotafeln. Wir befinden uns hier im Parcul National Cheile Nerei - Beusnita (PNCNB). Das Schutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 36.758 ha. ... Wir setzten im Nieselregen unsere Wanderung fort bis zum verlassenen Forsthaus Damian ...

Forsthaus Damian

Am frühen Nachmittag bezogen wir hier Quartier und bauten unsere Zelte in einem der leeren Räume des Hauses auf. Das Forsthaus ist seit dem Jahr 2005 verlassen, nachdem bei einem Hochwasser die Wohnräume bis zu einem Meter unter Wasser standen. Wir fanden indes einen guten Schutz vor dem anhaltenden Regen!
Einige Wegweiser neben dem Forsthaus geben Aufschluss über entsprechende Wegzeiten in beide Richtungen: talhochwärts ... Cheile Nerei - lacul Dracului = 5-8 Stunden (8,8 km). Carbunari = 6-11 Stunden (20,9 km). ... talwärts: Podul Beiului = 1,2 h (4,1 km). Lacul Ochiul Beiului = 4 h (10,5 km). Canton Crivina = 10 h (23,8 km). Lacul Buhui = 15 h (35,7 km).

Am nächsten Tag 

 ... wurde das Wetter freundlicher. Wir bewanderten nun die schönsten Abschnitte der Cheile Nerei ...

Die in den Fels geschlagenen Passagen

...  dienten sicher in früherer Zeit den Bergbauern, um zu den in der Schlucht gelegenen Mühlen zu gelangen. Heute erfreut sich der Naturfreund daran. 

Jetzt geht´s hinüber!

... Die Furt ist breit, aber in max. knietiefen Wasser zumeist problemlos begehbar. Hier sagt uns ein Wegweiser: ...

Lacul Dracului = 3,4 - 5,4 h (5,8 km). Und natürlich philosophieren wir über die Gründe der so toleranzbeladenen Laufzeit. Die Erkenntnis kam dann aber schnell. Nach dem gestrigen Regentag waren die eher erdigen Pfade, welche zumeist steil am Ufer der Nera entlangführen, stark rutschig. es war ein wahrer Balanceakt, ohne Auszurutschen ans Ziel zu gelangen :-) ... Langsam und bedächtig setzten wir einen Schritt vor den anderen, um dann doch das eine und andere mal die Horizontale aufzusuchen.


Die Pfade

 ... inmitten der steilen Felslandschaften sind ein absolutes Erlebnis!

Einige kleine Tunnel

 ... bereichern den Wanderweg zusätzlich.

Neben dem Reiz

... des Schluchtenwanderns, lockt insbesondere während der Zeit des Frühjahrs auch das Befahren  der Nera mit dem Kajak! Dazu eine alte Reisegeschichte an dieser Stelle anbei:

Nera-Abenteuer gut bestanden / Von Peter Popp

Die offizielle Webseite

 ... des Nationalparks ist derzeit leider in "constructie" ... Weiterführende Infos erhält man aber auch hier

http://www.visitcheilenerei.ro/

Höhlen

 ... gibt es in der Cheile Nerei viele, aber nur wenige befinden sich unmittelbar am Wegesrand, wie etwa die Pestera Boilor ...

Pestera Boilor

... Nachdem man die erste Galerie, den Sala Vitelor betreten hat, gilt es zunächst ca. 4 m in die Höhe zu klettern. Allein ist dies schwierig, da sich kein Halt findet. Zu Zweit aber hilft eine einfache Räuberleiter :-) ... Es folgt eine weitere Galerie mit mehreren kurzen Abzweigen (Labirintul), die sich in Kurven windet, bis man an einen erneuten Aufstieg gelangt. Es folgt ein Gang, in dem man durch knietiefes Wasser waten muss ... dann folgt der "Tunel de presiune" ... am Ende gelangt man an einen "lac sifon". Die Gesamtlänge der Höhle beträgt 126 m. Die Höhle wurde in den Jahren 1961, 1963 und 1967 durch L. Botosaneanu, A. Negrea und St. Negrea vermessen, kartografiert nud beschrieben. 


Direkt an der Nera

 ... bauen wir unser Zeltlager nahe der Pestera de la Lacu Dracului auf. Vorhergehende Hochwasserstände haben Unmengen von Brennholz angeschwämmt und so war unser abendliches Lagerfeuer gerantiert!

Lacu Dracului

 ... Der Höhlensee hat eine Tiefe von 13 m. Die Höhle befindet sich ca. 3 Meter über dem Verlauf der Nera auf einer Höhe von 210 m. Die Grösse des See´s beträgt etwa 18 x 35 m. 

Pestera de la Lacu Dracului

 Um die Dimension des vorderen Höhlensaales zu verdeutlichen, in dem sich auch der gleichnamige Höhlensee befindet, bedurfte es einer Stich-Aufnahme. Von hier aus Rückwärts gewandt, steigt man erneut ca. 9 m in die Tiefe um in einen weiteren Höhlensaal zu gelangen. 

Blick auf Poiana Meliugel

 Dort setzt sich die Cheile Nerei noch einige Kilometer fort. Der Wanderweg -rotes Band- endet dann nach 6 km direkt in Sopotu Nou. Wir kannten diesen Weg aus früheren Jahren und entschieden uns diesmal für einen direkten Aufstieg nach Carbunari über die Markierung -blaues Band- (angegebene Wegzeit = 3 h / 8 km). Zum Abend wollten wir wie auch immer in Oravita sein. Gegen 14 Uhr hatten wir Carbunari erreicht. Von Einheimischen hatten wir schon erfahren, dass heute von hier kein Bus mehr nach Oravita fährt. In einem Magazin Mixt kamen wir mit mehreren alten Herren ins Gespräch. Man überlegte hin und her, bis einer der Herren sein Mobiltelefon hervorholte. Wenig später hatte ich dieses am Ohr und einigte mich mit unserem privaten Chauffeur über den Preis. Schon am frühen Nachmittag liessen wir uns im oberen Ortsteil von Oravita bei der Pensiunea Cabana 7 Brazi absetzen, wo wir Quartier für 2 Nächte bezogen. 

Oravita / Lacul Mare

 Dieser kleine Stausee befindet sich im oberen Ortsteil von Oravita, nur wenige Höhenmeter unterhalb unserer Pension. Wir nutzten den frühen Nachmittag für einen Besuch der Altstadt.
In dem Buch "Das rumänische Banat" (J. Brudnjak, R. Gräf, W. Kremm / Graz 1998 / ISBN 3-85333-038-X) erfahren wir über Oravita / Orawitza: " ... mit 12355 EW liegt auf 253 m Seehöhe und erstreckt sich auf einer Länge von über 5 km in einem engen Tal. ... Bereits den Römern waren die Edelmetall- und Erzlager bekannt. Noch zur Zeit der Türkenherrschaft wurden von den Österreichern 13 Tiroler Prospektoren gesandt um die Bergwerke zu untersuchen. Nachdem 1718 ein Obersteiger mit 105 Knappen nach Orawitza kam, stand der Ausbeutung der Gruben nichts im Wege. Die Fördermenge war so ergiebig, daß dringend weitere Arbeitskräfte benötigt wurden. Zu diesem Zweck wurden über 3000 Familien aus dem Süden Rumäniens, aus Oltenien und Muntenien, angesiedelt. Sie wurden 'Bufeni' genannt, während den Ortsansässigen der Name 'Fratuti' (Brüderchen) zuteil wurde. ..."

Teatrul Vechi

 ... Im Buch "Forschungen zur Volks.- und Landeskunde (1995) finden wir folgenden Hinweis: "... Ein eigenes, ausschließlich für Theaterzwecke benütztes Gebäude hat Temeswar seit 1795. Aus der Provinz wird von Theateraufführungen im 18. Jahrhundert nur aus Werschetz und Orawitz berichtet. 1817 erhielt die letztere Stadt auch ein eigenes Theatergebäude, ebenso Lugosch 1835 und Werschetz 1842."

Im Innern

 ... des Teatrul Vechi.  In dem wunderschön restaurierten  Theatergebäude finden nur noch wenige Konzerte u.a. Veranstaltugnen statt. Das Gebäude fungiert weitgehend als Museum und ist Ausgangspunkt für touristische Stadtführungen.

Biserica Catolica din Oravita

 Auf Weisung von König Karol VI erfolgte die Grundsteinlegung der römisch-katholischen Kirche, deren Bauarbeiten im Jahr 1722 abgeschlossen wurden. Diese Kirche diente als Gotteshaus für die im Jahr 1718 angesiedelten Tiroler Siedler. 

LDie wirtschaftliche Bedeutung

 ... von Oravita und der nahen Umgebung lag vor allem im Bergbau begründet. In dem Buch "Die Karphatenländer von Österreich" (von L. Ritter von Heufler) aus dem Jahr 1855 erfahren wir:
"... Der Bergbau ist auf das Banatische Gebirge beschränkt. Gold findet man zu Oravita und Dognacka (durchschnittlich zwischen 30 und 40 Mark), Silber zu Oravita, Dognacka, Sasca und Moldava (3200 bis 4000 Mark im Durchschnitte), Kupfer an derselben Orten, dann zu Deutsch-Cikleva und zu Deutsch-Gladna (jährlich bei 8 bis 10.000 Zentner), Eisen in Besica, Deutsch-Bocsan, Oravita, Sasca, Gladna, ... Steinkohlen werden an mehreren Orten ausgebeutet, insbesondere bei Steierdorf, westlich, und Garlesti, nördlich von Oravita. Die dortigen Steinkohlen gehören zu den besten des ganzen Reiches."

Knoblauch-Apotheke

 Das "Knoblauch-Apothekenmuseum" beherbergt noch die originale Ausstattung aus ihrer Gründerzeit. Die Apotheke wurde einst im Jahr 1763 von Edward Winter eröffnet. Die Apotheke gilt als die älteste Apotheke Rumäniens, welche innerhalb einer Bergregion eröffnet wurde. Edward Winter führte die Geschäfte noch bis zum Jahr 1796. Im Jahr 1818 übernahm die Knoblauch-Familie die Apotheke, welche seit dieser Zeit als "Schwarzer Adler- Apotheke" bekannt war.  

Muzeul Moneteriei Imperiale

 ... Das einstige Bankgebäude beherbergt viele historische Dokumente von Wirtschaft, Gewerbe und kommunalen Investitionen. Dabei gibt es auch zahlreiche deutsch-sprachige Dokumente zu besichtigen. 

Altes Foto

 ... in einem geschlossenen Geschäft. Mann und Weib scheinen sich hier gefunden zu haben. In den frühen Jahren nach Befreiung des Banat von den Türken sahen die Bedingungen ganz anders aus. So erfahren wir in der "Öesterreichischen Vierteljahresschrift für Forstwesen" (Wien 1861) über die damaligen Zustände:

'... Ueber die Gegend spricht sich ein ämtlicher Bericht von 1720 aus: "es sei so wild und öde, daß kaum Plätze für die Wohnhäuser gewonnen, und die zur Heirath Gesonnenen keiner Weibsbilder habhaft werden können; daß für Orawitz, Molodwa ... Mehl und Gries in Lugosch gemahlen werden müssen." ...'

Biserica ortodoxa "Adormierea Maicii Domnului"

 Über der Eingangstür am Mittelschiff der Kirche steht auf einer Inschrift:

"Diese Kirche wurde im Jahr 1784 vom Caransebeser Bischof Vicente Popovici geweiht ...". Baubeginn war das Jahr 1781. 

Das Innere der Kirche

 ... ist von einem duchgehenden Barockstil geprägt. Die Ikonostase ist von ausserordentlicher Schönheit.  Die Gemälde der Kirche stammen weitgehend von den Malern Arsenie Petrovici und Dimitrie Turcu. Sie wurden in den Jahren 1828-1829 gefertigt. 

Manastirea Calugara

Wir hatten uns schon am Vorabend über unsere Pension in Oravita ein Taxi für den folgenden Tag reserviert. Unser Taxifahrer kommt direkt aus Ciclova Montana, was uns günstig erschien, denn so konnten wir am Abend ohne Zeitnot spontan unsere Rückfahrt nach Oravita anmelden. Vom oberen Ortsausgang in Ciclova Montana sind es noch knapp 2,5 km bis Manastirea Calugara. Das von orthodoxen Mönchen bewirtschaftete Kloster befindet sich am Fusse steil aufragender Felswände, wunderschön gelegen.  

Im Februar des Jahres 1860 begann man in den umliegenden Dörfern Spenden zu sammeln, für den Bau dieses Klosters. Bereits am 16. Mai des selbigen Jahes begann man mit den Bauarbeiten. Das Geld reichte aber nicht hin und so machte sich der Mönch Alexie auf den Weg nach Wien, um den wohlhabenden George Sina um weitere Spenden zu bitten. So gelang es, das Kloster in kürzester Zeit zu vollenden. Die Weihung erfolgte am 1. Oktober 1861 durch Bischof Emilian Kengelat aus Varset. 1862 erfolgte der Bau weiterer Mönchszellen. 1942 folgten umfassende Renovierungs.- und Umbauarbeiten, sowie die neue Innenbemalung der Klosterkirche.


Vom Kloster

 ... steigen wir über einen schmalen Pfad bergan zur Pestera Sf. Elena. 

Pestera Sf. Elena

 Die Höhle hat eine Gesamtlänge von 142 m . Ein Gang führt zunächst in  eine sich anschliessende Galerie.  Linksseits gelangt man durch einen schmalen Durchschlupf in einen weiteren Höhlensaal.  Rechtsseits der ersten Galerie setzt sich ein Gang fort, welcher an einem Höhlenportal mitten in einer senkrechten Felswand endet ...

Das Höhlenportal
 
... in der steilen Felswand lädt ein zu schönen Ausblicken auf Dealul Rol und die Banater Tiefebene. 

Der Aufstieg
 
... nach Dealul Rol. Wir folgen zunächst der Markierung -rotes Band-. Hier gibt es weitere Höhlen und Schachthöhlen, aber unsere Kenntnisse darüber reichten leider nicht hin :-) ... 

Nach Überschreitung

 ... des Dl. Rol steigen wir entlang wilder Felsklüfte und immer wieder aufragender Felsnadeln talwärts Richtung Ciclova Montana. 

Dl. Rol (913 m)

 ... endlich, wir stossen auf einen Pfad, welcher alte verwitterte Markierungen anzeigt: 'blaues Dreieck - Rol' und 'blaues Band - P. Popii'. Es war eine sehr schöne Einstandstour, die Lust auf mehr macht. Für uns aber hiess es zunächst Abschied nehmen und zurück nach Ciclova Montana zu wandern ...
In dem Buch "Königreich Ungarn" von Julius Horn, Herausgabe 1864, finden wir über Ciclova folgenden Vemerk: "... Messing-Waren werden in der königl. Fabrik zu Tschiklova (Krassóer Komitat) verfertigt; Leuchter, Biegeleisen u. dgl. ...". Aus noch früherer Zeit wird in "Die kaiserliche Wirtschaftspolitik im Banat im 18. Jahrhundert (Oldenbourg 1967) berichtet: "... 1734 ... Dort in ... Tschiklova wurden Eisenhämmer, Schmelzen und Gußwerke aufgebaut; die Hämmer waren im Besitz einer Hammerherrenkompanie. ...".
In dem bereits erwähnten Buch
"Das rumänische Banat" wird vermerkt: "... In einer Aufzeichnung aus dem Jahre 1717 wird 'Siklova' mit 166, Racadsia mit 125 und Oravita mit nur 77 Häusern genannt. Vor allem Kupfer wurde in Tschiklowa gefördert. Neben Schmelzöfen und Kuperhämmern war die Errichtung eines Münzwerkes (1815), in dem ein Teil des österreichischen Kupfergeldes geprägt wurde, von Bedeutung. Mit dem Verkauf der gesamten Bergwerke und der Wälder an die StEG-Gesellschaft im Jahre 1855 begann auch der Niedergang Tschiklowas, der bis zum heutigen Tag anhält."

Ciclova Montana und die Ehemalige Bierfabrik

 Zu Zeiten Österreich-Ungarns wurden Bierfabriken immer innerhalb der Städte gegründet. Im Banat verlief die Entwicklung im 18. Jahrhundert aber etwas anders. Die Bierfabrik in Ciclova, abseits der Stadt Oravita, fand erstmals Erwähnung im Jahr 1728. Über die Jahre wechselten auch die Besitzer und so taucht hier auch wieder der Name der Familie Knoblauch auf, welche uns schon von Oravita her bekannt ist. 1816 wurde der Besitz per Erbschaft der Fischer-Familie übertragen. 1882 wurde Robert Bähr Gesellschafter der Bierfabrik. Heute finden wir hier nur noch die Ruinen der einstigen letzten Produktionsanlagen vor. Unser Ziel hier waren die alten Bierkeller ... 

Die alten Bierkeller

 ... der ehemaligen Bierfabrik stammen aus dem Jahr 1750. Ganz in der Nähe auf dem Grundstück der Casa Platani befinden sich weitere Bierkeller aus dem Jahr 1856.
Im Muzeu Moniteriei Imperiale finden wir ein deutsch-sprachiges Schriftstück zur Hagerliquidation vom 7.8.1934: "... Wir kommen zuück auf unser an Sie gerichtetes Schreiben vom 13.v.M. und teilen Ihnen höfl. mit, dass die Bierbrauerei M.G. Fischer's Nachf.., Ciclova, trotz Ablauf des ihr per l.d.M. gestellten Zahlungstermins ihrer Zahlungsverpflichtung nicht nachgekommen ist und sich in ihrem an uns gerichteten Brief vom 26.v.M. darauf beruft, dass unsere Forderung nur im Rahmen des Concordates geregelt werden könne. Wie wir Ihnen am 27. Januar 1933 schon einmal mitteilten, ist mit dem Augenbllick, wo obige Firma zahlungsunfähig geworden ist, Ihre Garantieverpflichtung und damit Ihre unmittelbare Zahlungspflicht an uns offenbar geworden, ..."
Im Jahr 1990 übernahm nach wechselhafter Geschichte ein Deutscher Partner mit einer Beteiligung von 60% die Geschäfte der Bierfabrik. Dann änderte sich der Name der Firma in SC Montana SA und im Jahr 1996 belief sich die Produktion auf über 41.000 hl.. In den letzten Jahren standen hier über 120 Menschen in Lohn und Brot. Nach 1996 endete der Betrieb der Bierfabrik und zurück blieben die Ruinen und die historischen Bierkeller.

Markt

 Der täglich geöffnete und immer quirlige Stadtmarkt von Oravita, unmittelbar vor und neben dem Bahnhof lädt Hans und mich vor der Abfahrt mit der "Banater Semmeringbahn" noch auf einen kleinen Bummel ein. 

Auf den Gleisen

 ... finden wir dieses lustige Schienenfahrzeug vor. Wir warten aber indes auf den längeren Zug mit der Diesellok. Das alte Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1847 ist als historisches Denkmal eingestuft: ... Lista Munumentelor Istorice 2004, cod CS-II-m-A-11158 ...

Die alte 50.065

G... Gegenüber dem Bahnhofsgebäude zur anderen Seite der Gleise, befindet sich diese Dampflok. Ein  kleines Blechschild gibt Auskunft:
"Diese Lokomotive wurde unter Ing. Calina Nicolae wieder restauriert und in Betrieb genommen / 1994"
Die Lok wurde im Jahre 1921 von der StEG erbaut (Konstruktionsnummer 4498). 

Hans

 ... als Bahnenthusiast war gleich darauf bedacht, dass wir in den letzten Waggon des Zuges einsteigen. So hatten wir Gelegenheit für Ausblicke (Fotostrecken)  in drei Richtungen: nach links, rechts und nach hinten! Bei der langsamen Fahrt unseres Zuges war es kein Problem, die Türen zu öffnen und sich auch einmal für ein gutes Foto nach draussen zu lehnen. 

Im Waggon

 ... unseres Zuges hing ein Informationsblatt in deutscher Sprache zur Historie dieser Bahnstrecke:
"... Orawitz - Anina ... Eine der ersten Bergeisenbahnlinien Europas ... Die ersten Steinkohle-Lagerstätten auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens wurden zwischen 1771 und 1778 im Semenic-Gebirge (damals Teil der ehemaligen österreichischen Habsburgermonarchie) entdeckt. Die Regierung in Wien eröffnete die ersten Kohlegruben in Steierdorf / Anina, Doman und Sekul (heute Kreis Caras-Severin). Im Jahr 1847 beginnt der Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Orawitz und Baziasch, einer Hafenstadt an der Donau. Die Streckenlänge von 62,5 km soll dem Transport der abgebauten Kohle dienen. Während der europaweiten Ereignisse der Jahre 1848-1849 werden die Arbeiten unterbrochen und dann ein Jahr später, 1850, wieder aufgenommen. Ab dem 28. August 1854 wird die Eisenbahn für Kohle- und Güterfracht genutzt. Ab 1855 übernimmt die ein Jahr zuvor gegründete österreichisch-ungarische Staatseisenbahngesellschaft (StEG) die Linie und öffnet sie für den Personenverkehr. ...
...

 ... Aus dem Gebiet werden in der nächsten Zeit neben Kohle auch Edelmetalle und Holz aus den Urwäldern geliefert. Im Frühjahr 1861 beginnt die Staatseisenbahn-Gesellschaft mit dem Bau einer normalspurigen Linie zwischen Orawitz und Anina. So wird die kleine Kohlenwagenstrecke ersetzt und ein Dampftriebwagen statt Pferde benützt. Noch kann man hier und da den alten, schmalen Bahndamm sehen und auch einen kleinen Tunnel in der Nähe der heutigen Eisenbahnlinie. Am 15. Dezember 1863 geht die 33,4 km lange Eisenbahnlinie zwischen Orawitz und Anina offiziell für Güter- und Passagierverkehr in Betrieb. Nur neun Jahre zuvor war in Österreich die erdste normalspurige Gebirgsbahn Europas eingeweiht worden: die Strecke Gloggnitz-Mürzzuschlag über dem Semmering-Pass, ein Meilenstein der Eisenbahngeschichte, berühmt wegen der technischen Schwierigkeiten, die den Bau der Streckenführung durch die Berge begleitet haben. Der bayrische Freiherr von Schlaginweit ist hochbeeindrcukt von der Schönheit des Banater Berglands und von den Bauleistungen der Bahnstrecke Orawitz  -Anina. In seinen Notizen spricht er über die 'Banater Semmering' und nennt das Gebiet 'Banater Schweiz'. Es gibt natürlich Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede zwischen den beiden Bahnstrecken. ...

... 

   ... Die Höhendifferenz zwischen Orawitz (220 m) und Anina (559 m) beträgt 339 m auf eienr Länge von 40 km. Der alte Semmering-Tunnel ist mit 1.434 m der längste der österreichischen Strecke; im banater Bergland ist der Karaschowa- oder Garliste-Tunnel der längste und misst 660 m. ... Zwischen den Jahren 1863 und 1891 wird die Strecke von der Kaiserlich-Königlich Priveligierten Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn-Gesellschaft bewirtschaftet. Ab 1891 wird sie verstaatlicht und kommt unter die Verwaltung der Ungarischen Staatseisenbahnen MAV. Nach dem Ersten Weltkrieg und durch das Trianon-Abkommen von 1918 wird das Banater Bergland Teil Rumäniens. Die Eisenbahnlinie zwischen Orawitz und Anina geht in den Besitz des rumänischen Staates über und wird bis in unsere Tage v on der rumänsichen staatlichen Gesellschaft CFR betrieben."

Die erste Lokomotive

 ... welche hier auf diesen steilen Anstiegen eingesetzt wurde, war die "Gebirgs-Lokomotive Steierdorf", welche im "Katalog der Österreichischen Abtheilung / K.k. Central-Comité für die Agricultur-, Kunst- und Industrie-Ausstellung für Paris 1867" folgende Erwähnung findet:
"... Die Locomotive 'Steyerdorf' wurde im Jahre 1861 nach den von der Direction für Zugförderung und Werkstätten der k.k. priv. österr. Staats-Eisenbahn-Gesellschaft verfassten Plänen in der Maschinen-Fabrik der genannten Gesellschaft in Wien gebaut, und ist speciell für den Betrieb der Kohlenbahn von Orawicza nach Steyerdorf bestimmt. Diese Kohlenbahn hat in einer Länge von 2.14 Meilen (16,2 km) eine ununterbrochene Steigung von 1 zu 50 und gleichzeitig sehr viele Curven von von meistens 60 Kft. (113.8 Meter) Halbmesser. Der Oberbau besteht aus schwachen 16pfündigen (per Meter 28,3 kg.) zumeist schon früher gebrauchten  Schienen. Die Belastung der Lokomotivräder ist daher sehr beschränkt, im Maximum 95 Zoll-Ctr. (4750 Kilogr.) per Rad, und doch muss die Zugkraft der Locomotive zum Zwecke eines ökonomischen  Massentransportes gross sein. All die Umstände bedingen die fünf gekuppelten Räderpaare, ferner gegen einander bewegliche Untergestelle mit kurzen Radständen und endlich die vorliegende Combination vom Tender und Gepäckswagen. Die Locomotive 'Steyerdorf' wurde nach ihrer Vollendung im Jahre 1862 zu der allgemeinen Industrie-Ausstellung in London geschickt und dort mit dem ersten Preise ausgezeichnet. Im November 1863 kam sie auf der Steyerdorfer Kohlenbahn in Betrieb und hat auf derselben bis Ende Jänner 1867, 5962 Zugsmeilen (45.278 Kilom.) ohne irgend welche besondere Anstände zurückgelegt. ..."

Die Zeitschrift "Ungarischer Schulbote"

 ... Gr.-Becserek, 1869 ... berichtet seiner Zeit über die "Banater Semmeringbahn":

"... Oravitza ... Geist und Körper erquickten sich am geselligen Beisammensein, an den Herrlichkeiten einer im schönsten Schmucke prangenden Gebirgswelt. Die Perle dieser Exkursionen bleibt aber die an Naturschönheiten überreiche Fahrt auf der Montaneisenbahn von Oravitza bis in´s Anina-Thal, eine Fahrt, welche sowohl durch das Panorama den Naturfreund befriedigt, wie sie durch die bewunderung der kühnen Bahnanlagen den Verehrer des Menschengeistes in wahrhaftes Erstaunen versetzt. Schreiber dieser Zeilen fand bald nach der Aninafahrt Gelegenheit, zweimal die Reise über den Semmering zu machen; allein er fand nur bestätigt, was man ihm vordem gesagt: Mit Rücksicht auf die Kühnheit in der Anlage der Bahn verdient die Montaneisenbahn Oravitza-Anina der Vorzug selbst vor der weltberühmten Semmeringbahn. Der Zweifler gehe hin und vergleiche! Die Lehrer sind der k.k. Staats-Eisenbahngesellschaft für die Ermöglichung dieses Ausfluges zum lebhaftesten Danke verpflichtet und die Lehrer waren die Ersten, welche auf Personenzügen diese Strecke passierten!"

Bei Garliste

  ... erreicht die Bahn, von Oravita kommend, das Hochplateau. Fortan gibt es bis Anina keine grossen Steigerungen mehr. 

Eine alte Statistik

 ... gibt Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit der Bahnstrecke Anina-Oravita: 1864 verkehrten auf der Strecke 610 Züge; 1865 = 907 Züge; 1866 = 1350 Züge; 1867 = 1506 Züge ... die im letzten Jahr beförderte Bruttolast belief sich bei Aufwärtsfahrten auf 1674672 Ctr., bei den Abwärtsfahrten = 4399046 Ctr. ...

Die Fahrzeiten:

 Abfahrt Oravita: 11:15 Uhr ... Ankunft Anina: 13:05 Uhr
Abfahrt Anina: 13:30 Uhr ... Ankunft Oravita: 15:20 Uhr

Es ergeben sich also viele Möglichkeiten, zwischen den Orten hin.- und herzupendeln. Viele Touristen buchen die Fahrt von Oravita aus mit Hin.- und Rückfahrt. Es lohnt aber auch, egal von wo aus man  fährt, eine Übernachtung im jeweiligen Zielort zu planen und die Rückfahrt am nächsten Tag zu nehmen. 

Die gesamte Bahnstrecke

 ... zwischen Oravita und Anina verläuft über  10 Viadukte mit einer Gesamtlänge von  843 m; sowie durch 14 Tunnel mit einer Gesamtlänge von 2084 m. Anbei eine Auflistung der Tunnel: Nr.1 (Lisava) = 91 m; Nr.2 (Maniel) = 298 m); Nr.3 (Dollhoff) = 112 m; Nr.4 (Seiler) = 230 m; Nr.5 = 76 m; Nr.6 = 72 m; Nr.7 = 47 m; Nr.8 = 57 m; Nr.9 (Izvor oder Polom) = 290 m; Nr.10 (Carasova oder Garliste) = 660 m; Nr. 11 = 26 m; Nr.12 = 34 m; Nr.13 = 31 m; Nr.14 = 60m. 
Wir blicken rückwärtsgewandt

 ... aus dem Fenster des letzten Waggons. Rechtsseits verläuft das tiefe Garliste-Tal (Anina-Tal). Auf einem Tunnel folgt der nächste Viadukt ... Es gibt kaum eine andere Bahnstrecke in Rumänien, die auf einer so kurzen Distanz durch eine so abwechslungsreiche Landschaft verläuft: flaches Land bei Oravita, enge Täler, steile Anstiege, ein weites Hochplateau, über Wiesen und durch Wälder, über Viadukte und durch Tunnel und das alles in einer Karstlandschaft mit vielen versteckt gelegenen Naturschönheiten. Dazu aber muss man natürlich den Zug verlassen!
Wir erereichen Anina

 ... und durchfahren die einstige Steinkohle-Verladestation nahe des Aninaer Zentralschachtes. 
Auf dem Bahnhof

 ... in Anina haben wir einen Aufenthalt von 25 min. bevor der Zug wieder nach Oravita zurückfährt. Eine ungarische Reisegruppe präsentiert hier ihre Sangeskünste. Kompliment von unserer Seite! Dann steigen alle Reisenden wieder in den Zug und auch wir fahren mit diesem noch zurück bis zum Bahnhof Garliste.
Bahnhof Garliste

 In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs befindet sich der "Tunel Garliste" (oder auch Tunel Carasova). Wer direkt von hier aus in die Cheile Garliste absteigen will, muss den Tunnel durchqueren und dann nach links absteigen. Man gelangt zunächst an ein landwirtschaftliches  Anwesen. Hier hütet man den Sommer über Kühe. Dort erkundigt man sich am besten nach dem schmalen Pfad, welcher direkt in die Schlucht absteigt. Wir nehmen indes den Abstieg in Richtung Sat Garliste. ...
Wir sind am Ziel!

 Vom Bahnhof Garliste folgen wir über Pfade und Waldwege einem gegenüber dem Bahnhof absteigenden Tal und erreichen so eine schöne Zeltwiese nahe dem unteren Zugang der Cheile Garliste. Nach dem Zeltaufbau nutzten wir die Abendstunden für einen kleinen Spaziergang in den nahen Ort Garliste. Aber hier beginnt schon wieder ein neues Kapitel unserer Reise durch die Schluchtenregion der Muntii Anina in der Banater Bergwelt Rumäniens ...

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... Von Garliste über Carasova nach Prolaz ...

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