Das Land des Belzebub

Salz, Kohle, Öl und Schwefel im Norden des Meledic-Plateaus

Fotos von: Wilhelm Scherz (anno 2002)

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Lacu Mare

Der Lacu Mare ist der grösste Süsswassersee auf dem Meledic-Plateau. Rechts vom See, ausserhalb des Bildes, befindet sich die Cabana Meledic und von dort führt ein schmaler Wanderpfad mit der Markierung -rotes Band- zu der grössten Doline dieses Plateaus. Keine 10 min. sind es zu Fuss (siehe Karte).

 

Die grosse Doline

Der Wanderpfad endet genau an der untersten Abbruchkante und gibt den Blick frei auf das gewaltige Einsturzbecken, welches eigentlich aus zwei Dolinen besteht. In beiden Dolinen befindet sich je ein Höhlenportal. Die maximale Tiefe der Doline vom Grund bis zur obersten Abbruchkante, beträgt ca. 40 Meter.

 

Einblick I

Der Blick von der oberen Abbruchkante dieser riesigen Doline in Richtung Nord ist überwältigend. Von hier aus sind es 40 Meter bis zum Grund.

 

Einblick II

Der Blick über die grosse Doline in Richtung Süd-Ost, lässt gut erkennen, dass dieser Einbruch aus zwei Dolinen besteht. Auch gut zu erkennen, die zwei Höhlenportale: links das Portal der "Pestera 7S de la Mânzálesti" und rechts das Portal der "Pestera 8S de la Mânzálesti".


Links:

Die "Pestera 7S de la Mânzálesti".

Rechts:

Die "Pestera 8S de la Mânzálesti". Der Höhlengang ist aber nur bis auf eine Länge von etwa 20 Meter begehbar.


 

Pestera 7S de la Mânzálesti

Die "Pestera 7S de la Mânzálesti" ist gut begehbar. Nach einer abschüssigen, zumeist schlammigen Pasage gelangt man in einen grösseren Saal. Geradezu setzt sich, ca. 5 Meter höher gelegen, ein kleinerer Gang fort, welcher sich nach ca. 8 Meter in zwei Gänge aufteilt. Interessant ist hier das fast immer plane Deckengewölbe der Höhle.

 

Senkrechte Schächte ...

gibt es in der "7S" einige, wobei die maximale Tiefe -11 Meter beträgt. Unten setzen sich die Gänge in der Wagerechten aber nur wenige Meter fort.

 

Salzformationen ...

... findet man auch einige wenige in dieser Höhle.

 

Dolinen + Pestera 6S ...

In diesem, von Südwest nach Nordost verlaufenden Dolinenverband, befindet sich mitunter auch die "Pestera 6S de la Mânzálesti", welche mit ihren ca. 3234 m die drittgrösste Salzhöhle der Welt ist.

 

Dolinen + Pestera 9S ...

Die "Pestera 9S de la Mânzálesti" ist auf diesem Foto nicht zu sehen, sie liegt links unten, ausserhalb des Fotos. Interessant ist aber die neu aufgebrochene Höhle in der gegenüber befindlichen Wand. Wahrscheinlich ein Resultat der kürzlichst zurückliegenden starken Regenperioden. Drum wollten wir auch nichts unversucht lassen, trotz unserer bescheidenen Mittel, diese Höhle zu begehen.

...

 

Die Neue!

... Der Einstieg verläuft beinahe senkrecht bis in eine Tiefe von 15 Meter und endet dort im Geröll. Allein schon das Gefühl, hier wirklich Neuland bestiegen zu haben, war etwas ganz Besonderes!

 

Der Schacht!

In der Seitenschlucht, welche sich in einer Linie der letztgenannten Dolinen bis zum Pârâul Meledic fortsetzt, erwarten uns ebenfalls einige Überraschungen. So auch dieser abgrundtiefe Schacht, aus dem kalte Luft hervorströmte und dessen Grund wir mit unseren starken Lampen nicht recht ausmachen konnten. Geheimnisvoll ! Ausserdem befindet sich in diesem Abschnitt auch die "Pestera 10S de la Mânzálesti".

 

Valea Pârâul Meledic

Kommt man aus der Seitenschlucht heraus, so gibt es zwei Möglichkeiten. Man kann der Schlucht nach links Richtung Trestioara, oder nach rechts in Richtung Valea Jghiabului folgen. Wir nehmen zunächst die letzte Variante und staunen nicht schlecht, über die schwarzen Kohleformationen der erodierten Wände. 200 Meter weiter wird die Schlucht zur rechten Seite wieder steiler und hier ist der Kletterer gefragt, um das "Kleine Amphitheater" zu ersteigen (siehe Karte). Die Wände hier sind oft überzogen von messerscharfen Salzklingen.

 

Versuch

Wir wagen einen Einstieg, hinauf ins "Kleine Amphitheater". Es gibt mehrere Möglichkeiten, hier aufzusteigen. Welche also wird die Bessere sein??? Dann aber hat uns der Regen überrascht und wir stiegen wieder ab und nahmen den Weg durch die Schlucht des Valea Jghiabului, hinauf in Richtung Trestioara. Eine Besonderheit dieses Tales sind die Gesteinskugeln im Bachbett. Genauer gesagt sind es Konglomerate aus kleinen Tuffstücken und tonigen Partikeln. Die werden dann je nach der Strömung des Wassers durch das Bachbett gerollt und wachsen mit der Länge des zurückgelegten Wegs. Diese Kugeln erreichen hier einen Durchmesser von bis zu 10 cm. Es ist lustig anzuschaun.

 

Die Ölquelle.

Etwa in der Mitte, zwischen der abzweigenden Seitenschlucht und dem Ort Trestioara, werden wir von einer weiteren Besonderheit überrascht. Der Cátálin hat es zuerst gesehen, wie sich da eine schwarze Masse unter das Wasser mischte. Dem gingen wir natürlich nach und wurden fündig - es war pures Erdöl ! Die Stelle findet man recht einfach, zur linken Seite ist wieder eine steile Wand aus Kohle und es riecht leicht nach Schwefel. Dann schaun wir rechts und sehen an der gegenüberliegenden Wand auch noch gelbe Schwefelablagerungen und spätestens jetzt wird uns klar, dass wir uns ja hier auf dem Land des Belzebub befinden :-))) !

 

Die "Cátálin & Willi Oil-Company"

Wir haben also Öl entdeckt, sind wir jetzt reich??? Na ja, es beruhigt allein der Gedanke, dass wir es sein könnten! Aber es kann ja auch eine Falle des Belzebub sein, damit wir wohl reich werden mögen, um künftig sonstwo durch die Welt zu "jetten", fernab der rumänischen "Weltenscheibe". Das wollten wir dann aber doch nicht.

:-)))

Hier geht´s zum nicht ganz ernst gemeinten Forschungsbericht über den Belzebub!

 

Ein Leben ist vorbei !

Dieser Fuchs, gelegen am Ende der Schlucht des Pârâul Meledic nahe Trestioara, hat sein Lebensende gefunden. Da ruht er hier auf einer schönen Blumenwiese zum festlichen Präsent der Würmer, welche das Füchsen wieder wandeln zu Erde. Zwei Dinge sind schön daran: 1. der Fuchs hat die Schönheiten des Meledic gesehen und 2. er wird wieder ein Bestandteil des Meledic. Was will ein Leben mehr!!!

 

Vorbei am Kirchlein.

Wir folgen das letzte Stück dem Bach nach rechts hinauf, zur neuen Dorfkirche von Trestioara in einer Regenpause und schliesslich weiter zu unserem "Stamm"-Magazin-Mixt. Dort sitzen wir unter einem Dach im Regen und geniessen das Froschkonzert eines nahen Teiches mit je einem "Ursus" in der Hand. Uns ist beinahe schwindelig von den ganzen Phänomenen dieses kleinen Meldic-Areals und wie wir mit einem Einheimischen so darüber nachsinnen, ...

... wohin eigentlich das Gros des auf dem Plateau in die Tiefe sickernden Salzwassers fliesst, da erzählt uns doch dieser, dass Bukarester Höhlenforscher wohl unter dem Plateau einen riesigen Salzsee entdeckt hätten. Du lieber Gott, solche Dinge auch noch! Sei es Legende oder Wirklichkeit, beides ist äusserst berauschend für uns! Für mich ist klar, dass es noch viel zu entdecken gibt auf Meledic, ich komme wieder!!!


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Infos zur Meledic-Region

Zur Übersichtskarte: Meledic-Plateau und Umland (377KB)

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