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Das obere Bild zeigt die im Salzbergwerk befindliche orthodoxe Kapelle der Salina Slanic Moldova. Die tief unter der Erde befindliche Kapelle versinnbildlicht in seiner Verborgenheit die ganze Vergessenheit einer historischen Region der "tara Moldova" in den deutsch-sprachigen Reiseführern. Ein Grund mehr, diese Region ein wenig näher zu betrachten. ... Die Ortschaften Targu Ocna und Slanic Moldova befinden sich im Landkreis "Judetul Bacau" in den rumänischen Ostkarpaten, eingebettet zwischen den Gebirgen Muntii Nemira im Westen, Muntii Vrancei im Süden und Muntii Berzunt im Norden. Von Slanic Moldova aus waren es einst von Altrumänien her, nur wenige Kilometer über das Nemira-Grenzgebirge hinweg nach Transsilvanien. Offizielle Handelswege und zahlreiche Schmugglerpfade verbanden die beiden Regionen. Nach einst zäher Entwicklung des Kurortes Slanic Moldova fanden dann endlich auch viele Reisende aus Transsilvanien den Weg dorthin. Und eigentlich waren wir vor langer Zeit schon einmal weiter, was den internationalen Bekanntheitsgrad und die Geschichte von Slanic Moldova angeht ... Der Diplomat Wilhelm von Kotzebue, der 1847 für 10 Jahre in die Moldau reiste, recherchierte mit großer Hingabe über die frühe Geschichte des Bäderortes Slanic Moldova. Selbst die offizielle Webseite des Kurortes weiß sich um die Historie des Ortes keiner besseren Quelle zu bedienen ... |
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Die Anreise ... Mit dem Flugzeug führt die Anreise über Bucuresti. Mit der Bahn gelangt man dann nach Targu Ocna. Dank des guten Eisenbahnnetzes in Rumänien kann man aber auch von Arad nach Targu Ocna reisen ... wohl aber als sehr lange Tagesreise verlaufend. Anreisende mit dem Auto benötigen ab Arad ca. 8 Stunden. Ab Sebes gibt es dann 2 mögliche Routen und beide Strecken verlaufen natürlich über die Ostkarpaten hinweg. Von Targu Secuiesc etwa nimmt man den Weg über den Oituz-Pass (866 m) und über Miercurea Ciuc führt die Straße über den Ghimes-Pass (1159 m). Beide Strecken sind sehr malerisch. Wer die Strecke über den Pasul Ghimes nimmt, durchfährt noch das ethnografisch interessante Gebiet der Tschangos, bevor er ab Palanca Altrumänien erreicht.
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Heutige Einfahrt in die Mina Trotus Hier
werden die Touristen mit Bussen über ca. 3 km in die Saline
hineingefahren. Der Name "Trotus" bezieht sich sicher auf den alten
Namen der Stadt, deren Geschichte unmittelbar mit dem Salzbergbau eng
verbunden ist. Das wohl älteste Zeugnis der Ortschaft stammt aus
dem Jahr 1380. In einer fürstlichen Urkunde ist dabei die Zahlung
von 2000 Ocale Salz für den Bau einer Steinbrücke in
Garbovana erwähnt. 1502 wurde der Stadt Putna von dem Fürsten
"Stefan cel Mare" das Privileg zugesprochen, sich mit Salz aus Targu
Ocna versorgen zu dürfen. Der Salzbergbau in Targu Ocna hat also
eine sehr lange Tradition und Dank des heutigen Besucherbergwerkes
können sich all jene Touristen einen beeindruckenden Einblick
verschaffen, welche den Weg hier her - trotz fehlender Erwähnung
in durchweg allen deutsch-sprachigen Rumänienreisefüherern -
gefunden haben!!! Ab hier werden die neugierigen Besucher dann mit
gängigen Stadtbussen über einen 3,2 km langen
unterirdischen Zufahrtsweg an das begehrte Ziel gebracht.
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Die Salzgewinnung ... geht hier bis auf die Römerzeit zurück. Und natürlich wurden hier auch immer bis zur dokumentierten Nutzung des Salzes während der Zeit der Moldauischen Fürstentümer, die Menschen das Salz per Hand aus oberflächlichen Schürfungen abgebaut haben. Im 14. Jahrhundert betrieben die Bewohner den Salzabbau in Targu Trotus auf eigene Kosten. Das Bild zeigt die Stollenzufahrten des Salzbergwerkes im Jahr 1908. In früheren Jahrhunderten wurde das Salz mit Förderkörben aus trapezförmigen Kammern über einen Förderschacht zutage gebracht. Dabei erfolgte der Salzabbau von oben beginnend. 1891 begann man damit, die Horizontalförderung durch eine Vertikalförderung zu ersetzen. |
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Die Einweihung ... der Trotus-Mine erfolgte am 6. August 1970. Mit der Erschließung der Mine wurde im Jahr 1966 begonnen. Die unteren Sohlen III-X wurden über einen spiralförmig aufsteigenden Zugangstunnel erschlossen. Derzeit wird das Salz auf den Sohlen X und XI abgebaut. Das "Besucherbergwerk" befindet sich auf der Sohle IX. |
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Salina Targu Ocna https://salina.ro/Die Saline ist ganzwöchentlich von 08:00 - 16:00 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 15:00 Uhr. Neben der Salina Targu Ocna gibt es in den altrumänischen Regionen noch die Salina Slanic Prahova und die Salina Ocnele Mari. Alle drei Salinen verfügen jeweils über einen imposanten Besucherabschnitt. |
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Dieses Bild ... verdeutlicht den Salzabbau und die Förderung des Salzes bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Bedienen wir uns mit Blick auf die Bergbaugeschichte des beginnenden 20. Jahrhunderts einer weiteren Informationsquelle aus dem Jahr 1904 (Leipzig) [6]: "... Von den Salzstöcken des Distriktes Bacau, in der Moldau, ist der größte und einzig alttertiäre, welcher sich im Abbau befindet, derjenige von Targu-Ocna, mit einer Oberfläche von nahezu 4 qkm. ... Der Targu-Ocnaer Stock hat einen Inhalt von 120000000 cbm und ein Gewicht von 264000000 t, von welchem bis zum Jahre 1900: 420000 cbm gewonnen wurden. ... Durch die für die Erdölgewinnung hergestellten Bohrlöcher wurden Salzstöcke von 340 m Mächtigkeit durchbohrt. ... Der Abbau geschieht unter Tage mit dem von oben nach unten fortschreitenden Weitungsbau. ... Dabei muß beachtet werden, daß die Seitenwände eine Neigung von 60° haben, damit sie so die Form eines Kegels erhalten. Sobald die Seitenwände 36 m voneinander entfernt sind, wird ihnen eine senkrechte Richtung gegeben. ... Die Breite der Strecken beträgt 36, die Höhe 23 m. ... " |
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Bedienen ... wir uns einer anderen Leipziger Quelle aus dem Jahr 1890 [7]: "... In Targu-Ocna arbeiten die sogenannten rufetasi je eine Woche im Monat gegen Entschädigung durch Land- und Holzanweisung, an den anderen Orten finden wir neben freien Arbeitern, die von Steuern und Waffendienst befreit sind und nach Maß ihrer Arbeit bezahlt werden, zur Zwangsarbeit verurteilte ... Das Hangende der salzführenden Thonschichten bildet ein bituminöser Schichtenkomplex. In der Nachbarschaft der Salzbergwerke stoßen wir daher in der Regel auf Petroleumquellen, deren etwa 500 Brunnen von 50-140 m Tiefe erbohrt sind. ..." |
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Unterirdische Kirche |
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Im Besucherbergwerk
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Historisches Foto
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In der Saline
... herrscht eine stabile Tewmperatur zwischen 12-13 °C. Die Gesamtausdehnung der Besucherabschnitte beträgt ca. 3,1 km. Die durchschnittliche Höhe der Galerien beträgt 8 m ... |
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Muzeu Magura Ocnei
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In der unteren Etage
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Panoramablick
... von der oberen Plattform des Monumentul Eroilor auf Targu Ocna. Die Gedenkstätte ist von der Vor- bis zur Nachsaison jeweils Freitag, Samstag, Sonntag von 09-17 Uhr geöffnet. Neben der rumänischen Bevölkerung gab es auch einen bedeutenden Anteil ethnischer Ungarn, so wurde hier im Jahr 1466 eine Kopie der "Hussitenbibel" im nahen Targu Trotus angefertigt. Auch in der örtlichen Folklore ist dieses Erbe zum Teil erhalten geblieben. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Targu Ocna war in früherer Zeit nicht unerheblich. So finden wir unter [5] (1887) folgende Erwähnung: "... Targu-Ocna - Diese in der Moldau gelegene Ortschaft hat eine Gemeinde von ungefähr 100 jüdischen, zum größten Theil armen Familien; sie besitzt drei Synagogen. Es gibt dort einen Frauen-Verein, dessen Hauptzweck ist, arme Mädchen auszustatten. Die Kinder besuchen die öffentliche Schule; das Hebräische lernen sie in einer Privatschule. In der Nähe von Targu-Ocna befindet sich eine Ortschaft, Trotus genannt, wo keine Juden mehr wohnen, wohl aber ein jüdischer Friedhof besteht, dessen Grabsteine zwei Jahrhunderte zurückreichen ..." |
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Manastirea Magura Ocnei
... Manastirea Inaltarea Domnului Magura Ocnei Das von Nonnen bewirtschaftete Kloster befindet sich auf einer westlichen Anhöhe (ca. 520 m), hoch über dem Ort Targu Ocna. Erste Dokumente über die hiesigen Besitztümer einer Einsiedelei existieren ab dem Jahr 1557. Gesicherte Belege über die Existenz einer hier ansässigen Klosterklause bestehen ab dem 17. Jahrhundert (1653). Auch in einem Archiv des alten, auf Athos befindlichen Klosters Iviron befinden sich schriftliche Zeugnisse des hiesigen Klosters aus dem Jahr 1797. Eine erste Holzkirche stand hier bis zum Jahr 1753. Nach dem Verfall der alten Kirche wurde 1803 eine neue Kirche (in Steinbauweise) geweiht. 1964 wurde die Kirche in der Zeit der Kommunisten abgerissen, mit der Absicht, hier ein Sportzentrum zu errichten. Der Bau des neuen Klosterkomplexes erfolgte ab dem Jahr 1990. Die Arbeiten wurden unter der Führung des Priesters Epifanie Bulancea und dem unermüdlichen Mitwirken von 26 Nonnen begleitet. Am 15. September 2001 erfolgte die Wiedereinweihung des neuen Klosterkomplexes. |
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Ca. 300 Meter
... hinter dem neuen Klosterkomplex auf dem bewaldeten Plateau gelegen, befindet sich eine weitere kleine Holzkirche, sowie der Klosterfriedhof. |
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Die erste mechanische Bohranlage
... in Rumänien befindet sich in Poieni nahe Targu Ocna unmittelbar an der Landstrasse -12A-. Die Sonde wurde im Jahr 1861 errichtet. Noch heute kann man im Bohrschacht blubberndes Erdöl betrachten. Die Bohranlage ist aber eine Rekonstruktion und wurde am 1. Mai 1977 zu Ehren der Ölarbeiter von einem Bohrgerätehersteller aus Targu Ocna errichtet. Die Förderung und Nutzung von Erdöl in den einstigen Fürstentümern der Walachei und der Moldau hat eine lange Tradition. In der 38 km entfernten Comuna Zemes gibt es das riesige im Jahr 2001 erschlossene Geamana-Ölfeld, dessen Reserven ca. 50 Millionen Barrel betragen. Die derzeitige Förderleistung beträgt 3000 Barrel pro Tag. Ein Einheimischer zeichnete mir die Zahl "4000" auf die staubige Autoscheibe, nachdem ich sehr ungläubig dreinschaute auf die Frage, wie viele Sonden es hier in der Gegend um Zemes gibt. Ich verstand, was mir der Mann sagte, aber nach meinem verblüfften Gesichtsausdruck war der ergänzende Nachtrag auf die Autoscheibe scheinbar nötig. Wenn man eine Anreise zum ca. 1170 m hoch gelegenen Kloster "Manastirea Zemes" unternimmt, dann bekommt man, neben den zahlreichen Borhrsonden in Zemes selbst, eine ungefähre Ahnung von dem Ausmaßen des Ölfeldes. ... Aber das hier ist schon wieder eine ganz andere Geschichte!!! ...
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Schitul Cuviosul Eftimie cel Mare
Ganz in der Nähe des Monumentul Eroilor befindet sich die in den Jahren 2000-2004 neu errichtete Klosterklause, welche mit dem Schicksal der im 1. WK gefallenen Soldaten eng verbunden ist. Das kleine Kloster befindet sich auf jenem Gebiet, welches einst vom 27. Infanterieregiment unter großen Opfern verteidigt wurde. Nach den Kriegsjahren steckten die Menschen der Umgebung zahlreiche Birkenholzkreuze zum Gedenken an die gefallenen Soldaten in den umliegenden Boden. Die Holzkreuze verrotteten immer wieder schnell und so entstand unter Initiative von Bischof Eftimie dieses neue Kloster, welches dem Gedenken an die einst Gefallenen gewidmet ist. Einmal im Jahr hält hier ganz in der Nähe beim Monument "Masa Reginei" das rumänische Militär eine Gedenkveranstaltung ab. |
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Die kleine Holzkirche
... von Schitul Cuviosul Eftrimie cel Mare wurde im maramureser Baustil errichtet. Der Kirchturm erreicht eine Höhe von 22 Meter. Das Kloster befindet sich auf der malerischen Anhöhe von Dealul Ciresoaia auf ca. 530 Höhenmeter. Die Anfahrt zum Kloster erfolgt in dem Dorf Poieni. Von Poieni aus lohnt sich ein Abstecher zum nahen Stausee "Barajul Valea Uzului" und einem dort befindlichen Kloster ... |
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Lacul Valea Uzului
Barajul Poiana Uzului Der Staudamm wurde 1972 in Betrieb genommen. Er dient der Trink- und Brauchwasserversorgung der umliegenden Gemeinden, sowie zur Stromerzeugung (5 MW). Die Staumauer hat eine Höhe von 870 m und das Fassungsvermögen des Staudamms beläuft sich auf 90 mio. qm. .... Talaufwärts erreicht man nach 5 km das kleine Kloster "Sf. Efrem Sirul". |
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Schitul Sf. Efrem Sirul
Mit
dem Bau der Klosterklause wurde im Jahr 2002 begonnen. Die Kirche,
sowie das Nutz- und Wohngebäude wurden im Jahr 2007 fertig
gestellt. Der Bau der Klosteranlage wurde von Hieromonach Ghermano
Apostolescu geleitet.
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Das kleine Kloster
... Sf. Efrem Sirul findet man nicht im Verzeichnis orthodoxer Klöster (Ghidul Manastirilor din Romania), da es der Altorthodoxen Kirche (Altgläubige / Stil Vechi) angehört, dessen Bischofssitz sich in Slatioara befindet. |
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Blick ins Innere
... der kleinen Klosterkirche. Die Kirche ist dem Heiligen Ephraem des Syrers gewidmet. Er war ein bedeutender Asket und Kirchenmann des 4. Jahrhunderts. Die "biografische" Geschichte des Ephraem (Ephräm) gestaltet sich sehr komplex im Vergleich zu vielen anderen Heiligen und verwirrt den zeitgenössischen Betrachter heutiger Zeit in beträchtlicher Weise. |
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Der alte Kühlturm ... der Rafinaria Darmanesti ist ein Überbleibsel der einstigen Erdölraffinerie, welche im Jahr 1949 gegründet wurde. Heute ist das Industriegelände weitgehend eine Brache. Im Jahr 2003 wurde die Raffinerie endgültig geschlossen. Weitere Infos zur Rafinaria Darmanesti! |
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Manastirea Sf. Imparati Constantin si Elena
... Manastirea Vermesti Das kleine Kloster befindet sich in der Comuna Comanesti, Ortsteil Vermesti. Hram: Sf. Imparati Constantin si Elena. |
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Die Sponsoren ... von Manastirea Vermesti sind Cojocaru Constantin und seine Ehefrau Elena. Mit dem Bau der Anlage wurde im Jahr 2000 begonnen und die Klosterweihe erfolgte am 30.06.2002. Ein Abbild der Familie von Cojocaru Constantin befindet sich in der Klosterkirche ... ganz an die Tradition früherer Kloster- und Kirchenstifter anknüpfend. Nur mit dem Unterschied, dass es sich hier nicht um große Fürsten, sondern um einfache Bürger unserer Zeit handelt. Es verdeutlicht uns, wie eng der orthodoxe Glaube mit der rumänischen Bevölkerung noch heute tief verbunden ist. Das kleine orthodoxe Kloster hat auch eine eigene Webseite: Manastirea Ortodoxa Sfintii Imparati Constantin si Elena din Comanesti |
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Schitul Sf. Apostol Andrei 3 Priester und 2 Mönche betreuen dieses kleine, sehr gepflegte Kloster. Es befindet sich ebenfalls in der Comuna Comanesti im Ortsteil Podei. |
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Zur Geschichte
... des Schitul Sf. Andrei finden wir im "Ghidul Manastirilor din Romania" [1] vermerkt: "... An der Stelle einer um 1700 von Mönchen errichteten Troita wurde 1997 in der Nähe von Comanesti von einer gläubigen Familie eine Einsiedelei zum Gedenken an ihren Sohn Andrei gegründet, der als junger Mann verstorben war. ..." Ein Gemälde in der kleinen Kirche zeigt ein Abbild des verstorbenen Ionescu Andrei-Vasile (1987-1995). |
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Blick ins Innere
... der Kirche. Im Eingang zum Kloster befindet sich eine weitere Schrifttafel mit dem Vermerk: "... Zur Ehre Gottes, des Dreifaltigen, und zum ewigen Gedenken der Einwohner von Comanesti wurde mit Unterstützung des Gemeinderats von Comanesti und Bürgermeister Viorel Miron im Dezember 2019 eine neue Glocke gegossen und der Glockenturm der Einsiedelei des Heiligen Apostels Andrei restauriert. ..." |
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Manastirea Diaconesti Die Gründung des Klosters, welches von ca. 25 Nonnen bewirtschaftet wird, erfolgte im Jahr 1998. Alles begann mit behelfsmäßigen Unterkünften, bis im Jahr 2000 ein erster Wohnkomplex mit Küche und einem Paraclis fertiggestellt wurde. Im Jahr 2002 begann man mit dem Bau der großen Holzkirche. Der Bau erfolgte in typisch moldawischer Architektur. In der Zeit zwischen 2004-2005 entstand ein weiterer großer Zellentrakt, welcher im Dachgeschoss ein großräumiges Maleratelier beherbergt. Während der Leitung unter dem Priester Amfilohie entstanden zahlreiche Missionsprojekte. Die Nonnen widmen sich zudem der byzantinischen Musik. In folgenden Jahren entschied sich der Priester Amfilohie Branza, der übrigens in früherer Zeit Kampffliegerpilot war, sein religiöses Wirken in das Schitul Sihastria Crucii nahe Solont zu verlegen. Die Einsiedelei wurde im Jahr 2007 gegründet. |
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Die wertvolle Ikone ... der Mutter Gottes (Icoana Maicii Domnului). Die Ikone wurde in den Werkstätten des Klosters Vatopedi auf Athos gefertigt. Am 23. August 2018 feierte man das Eintreffen der wertvollen Ikone im Kloster Diaconesti. Die Ikone ist eine etwas veränderte Nachbildung der bedeutenden Ikone "Panaghia Paramythia" des Klosters Vatopedi auf Athos. |
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Cruce de la Muntele Athos
Im Dezember des Jahres 2022 landet eine Delegation des Klosters Vatopedi aus Athos auf dem Flughafen von Bacau. Im Gepäck der Delegation befand sich ein heiliges Kreuz von Muntele Athos, welches in Folge dem Kloster Diaconesti feierlich überreicht wurde. Es handelt sich bei diesem Kreuz um eine Kopie des Kreuzes des Heiligen Kaisers Konstantin. In dem Kreuz soll ein kleines Holzfragment jenes Kreuzes eingebracht worden sein, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Das Kreuz, sowie die "Icoana Maicii Domnului" befinden sich unmittelbar vor der Pforte (usa) der Ikonostase in der Kirche des Klosters Diaconesti. |
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Die Anreise ... nach Manastirea Slanic ist relativ abenteuerlich. Auf der Landstraße -128- welche von Targu Ocna nach Slanic-Moldova führt, verlässt man nach ca. 12. km im Ortsteil Cerdac die Hauptstraße und zweigt nach links ab. Hier beginnt eine unbefestigte Fahrstraße, welche zunächst in Serpentinen zu einem Plateau hinaufführt. Für Allradfahrer ist diese Strecke gut befahrbar und auch die Mentalität rumänischer Fahrer - gleich welchen Fahrzeugs - kommt hier mühelos zurecht. Ausländische "Asphaltisten" müssen dann für sich selbst entscheiden, wie sie die Strecke bewältigen. Der unbefestigte Fahrweg bis zum Kloster beträgt 6 km. |
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Manastirea Slanic ... Manastirea Stefan cel Mare si Sfant ... Das Kloster befindet sich auf 700 Höhenmeter und wird von Mönchen bewirtschaftet. Zu den sonntäglichen Gottesdiensten kommen viele Einwohner aus der nahen Umgebung, sowie auch Kurgäste aus Slanic-Moldova. Der Anreisende erkennt schnell, dass auch dieses Kloster erst in jüngerer Zeit erbaut wurde. |
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Die Gründungsgeschichte ... von Manastirea Slanic ist auch wieder eine ganz besondere. Bedienen wir uns dabei nochmals der Quelle [1] "... Es handelt sich um ein Kloster, das nach 2000 von Gavrila Vasile, welcher ursprünglich aus Borzesti stammt, gegründet wurde. Gavrila Vasile hatte sich längere Zeit in Amerika niedergelassen. 2003 begann der Bau der großen Kirche, die 2006 zum Fest des Heiligen "Stefan cel Mare" geweiht wurde. Nach dem Tod seiner Frau trat der Gavrila Vasile als Mönch dem Kloster bei und nahm den Namen Veniamin an. Das Kloster wurde mit Hilfe der Gläubigen der Region fertiggestellt. Es wurden zwei Zellentrakte, eine der Verkündigung geweihte Kapelle und ein Glockenturm errichtet. ..." |
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Blick auf den Stadtpark ... von Slanic-Moldova. In der Bildmitte befindet sich die Biserica "Sfantul Ilie". Im 1. Weltkrieg fanden hier auf Grund der Nähe zur einst ungarischen Grenze verwüstende Kämpfe statt, wobei die historische Kirche und viele der alten Villen und Hotels zerstört wurden. Auf der Webseite des Rathauses von Slanic-Moldaova erhält man vorab eine gute Übersicht über den Ort und auch zur Historie: Geschichte - Slănic-Moldova |
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Die Heilquellen ... Eine bescheidene Übersichtstafel gibt Auskunft über die in Nutzung befindlichen Heilquellen des Ortes: 1.) Izvorul si Traseul "300 de scari"; ... 2:) Izvoarele Nr.1 und Nr. 8; ... 3.) Izvorul Nr. 5; ... 4.) Izvorul "Sonda 2 ... 5.) Izvorul Nr. 6 ... 6.) Izvoarele Nr. 1 und Nr. 10; ... 7.) Izvorul Nr. 14 ... 8.) Izvorul Nr. 15 Eine erste chemische Analyse der Quellen erfolgte durch P. Schnell. Die Resultate wurden 1855 in "Verhandlungen und Mitteilungen des siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften, VI" ... veröffentlicht. |
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Izvorul "Sonda 2" CO² = 0 mg/l; HCO³ = 21,35 mg/l; CL = 53,2 mg/l; SO4 = 13,6 mg/l; Na = 836,6 mg/l; K = 6 mg/l; Ca = 12,8 mg/l; Mg = 21,4 mg/l; Fe = < 0,5 mg/l; ... Ph = 8,2. Diese Heilquelle ist seit dem Jahr 1801 in Nutzung. In mehreren Quellen von Slanic-Moldova entweichen geringe Mengen an Methan, aber nur bei Izvorul "Sonda 2" ist die Konzentration so hoch, dass man das ausweichende Gas entzünden kann. Also in jedem Falle ein Feuerzeug mitführen! |
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LFeiertag Nicht daran denkend, dass zur Zeit meines Aufenthaltes in Slanic-Moldova ein bedeutender kirchlicher Feiertag war, "durfte" ich den geballten touristischen Trubel im Ortszentrum erleben. Dennoch bekam ich am Tag meiner Anreise noch ein hoch gelegenes Zimmer im Hotel Venus. Trotz irrer Hektik zeigte sich das Personal in bewundernswerter Gelassenheit! Wer aber den Kurort in der Vor- oder Nachsaison (außerhalb der vielen Feiertage) besucht, findet eine sehr erholsame Stimmung vor. |
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Zur Historie von Slanic ... gibt es auf der Webseite des Rathauses von Slanic-Moldaova weitere Erläuterungen: Geschichte - Slănic-Moldova ... wohl aber wird die Geschichte von Serdar Mihalache Spiridon nicht zu Ende geschildert. Deswegen bedienen wir uns der Quelle [2], den direkten Überlieferungen von Wilhelm von Kotzebue: "... Ein leidenschaftlicher Liebhaber der Jagd, ... Sardar Michalaki Spiridon, verfolgte im Jahr 1801 einen Hirsch durch das ... Slanikthal. Er sank erschöpft an einem Felsen nieder, wo dicht unter ihm der schäumende Wildbach rauschte. Da sieht er ... eine Quelle hervorrieseln, deren Wasser einen gelblichweißen Bodensatz auf dem kurzen Lauf bis zum Bach zurückläßt. Der Jäger trinkt und füllt die Flüssigkeit in eine Flasche, um den Fund der Prüfung seiner Freunde in Okna zu unterwerfen, die das Wasser für ein Mineralwasser erklären. ... Unterdes war denn doch die Kunde durchs Land gedrungen, ... und es gelang den rastlosen Bemühungen des Sardar Michalaki ... etwasa einem Wege ähnliches zu Stande zu bringen ... Erst im Jahr 1812 fanden sich die ersten Badegäste ein ..." |
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300 de Scari Der Wanderweg der 300 Stufen mit der Markierung "rotes Dreieck" beginnt direkt im Kurort und führt über unzählige Steinstufen hinauf auf einen Berg. ... Aber weiter mit [2]: "... Kurz der Ruf Slaniks stieg, so daß im Jahr 1816 auch der Metropolyt Benjamin Serafim sich einfand, für welchen der Sardar ... die ersten zwei Bretterbuden zusammennagelte. ... Spiridon erbat von dem damals regierenden Fürsten Kalimach die Erlaubnis, zwölf Bauern in dem Slanikthale abgabendrei anzusiedeln. ... Ob der Grund und Boden auf dem die Quellen entspringen, Eigenthum des kühnen Jägers gewesen, ... der Sardar Michalaki hatte die Badeanstalt seit 39 Jahren als sein Eigenthum betrachtet, als 1840 die Regierung sie ihm wegnahm unter dem Vorwande, ein Gemeingut dieser Art könne nur dem Fiscus gehören. Keine Vergütung ward ihm für die gehabten Unkosten und Bemühungen; die Kränkung griff ihm ans Leben, und der Entdecker der Heilquellen starb am 22. November 1844. Kein Denkmal ist ihm errichtet; und ich habe leider vielen Grund zu glauben, daß sein Name hier zum ersten Mal - in deutscher Sprache - gedruckt zu lesen ist." Ein Denkmal gibt es leider auch bis in die heutige Zeit nicht. |
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Biserica "Sfantul Ilie" Da in Folge des 1. Weltkriegs Slanic-Moldova bis ins Jahr 1927 über kein Gotteshaus verfügte, spendeten Axente Pandrea und seine Frau Maria die Gelder für den Bau der neuen Kirche. Dies geschah auch in Gedenken an den ein Jahr zuvor verstorbenen Sohn des Ehepaars. Die Kircheninstanz der "Epitropia Sf. Spiridon" stattete die neue Kirche mit Mobiliar, Ikonen und Kultgegenständen aus. Im Jahr 1990 erfolgten umfassende Restaurierungsarbeiten und 1996 wurde die Kirche erneut geweiht. |
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Der weitläufige Parcul central ... bestimmt die Basis des Tales im historischen Kurort über eine Länge von ca. 800 m. Der Kurort befindet sich auf über 500 Höhenmeter. https://primariaslanicmoldova.ro/ |
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Blick auf den Pavillon ... im Stadtpark. Dahinter erhebt sich am Berghang das aus sozialistischer Zeit stammende Hotel Venus. Es lohnt sich hier ein Zimmer in den oberen Etagen zu beziehen, denn die Ausblicke von den Balkonen sind wunderschön. Der alte Kurort fand an Mitte des 19. Jahrhunderts bereits häufige Erwähnung in deutschen Literaturquellen. So finden wir etwa in [3] "Rumänien ein Land der Zukunft / 1866-1896 / von G. Benger / Stuttgart / Verlag von J. Engelhorn" folgenden Vermerk: "... Von den bekannten Kurorten Rumäniens ist der bedeutendste Slanic im District Bacau. Die Heilwirkungen seines Mineralwassers waren schon vor 1848 bekannt; von den vorhandenen 17 Quellen sind zwölf salz-, chlor- und jodhaltig und fünf eisenhaltig; sie sind ungemein ergiebig. Die Trinkquellen geben 30300 Liter pro 24 Stunden, und die für die Bäder geeigneten 250000 Liter in 24 Stunden. Slanic ist Eigentum des Kirchenfonds St. Spiridon von Jassy, welcher alle Anstrengungen macht, um es auf die Stufe ausländischer Badeorte zu bringen. ..." Im Jahr 1896 fanden sich hier 4500 Besucher ein. |
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Das alte CAZINOU ... von Slanic-Moldova dominiert weithin das Zentrum des Kurortes. Es wurde 1894 erbaut. Werfen wir an dieser Stelle noch einmal ein Blick zurück in das Jahr 1896 [4]: "... Besonders schön ist die Partie im Parke, welche den Namen "die Kaskaden" führt. - Sie erinnert an den "Hirschsprung" in Karlsbad. - In das Rauschen des Waldes mischt sich beständig das Tosen des Slanic-Baches, der an vielen Stellen schöne geologische Profile des Karpatensandsteines zeigt und sehr viel zur Schönheit des Parkes beiträgt. Allmählich verbreitert sich der parkierte Urwald, wir gehen an Kegelbahnen, an Kiosken, an Restaurationen vorüber und kommen nun zu den Quellen. - Von hier angefangen wird die Thalschlucht breit und geht in ein weites, von ziemlich hohen Bergen flankiertes Thal über. Im oberen Teile desselben finden wir die elegant eingerichteten Bäder, schöne Bazare und grossartige Hotelbauten. ..." Noch heute, wenn man durch den Kurort streift, findet der Text manch Zutreffendes in unserer Gegenwart. Also, Zeit wird´s, für eine Reise nach Slanic-Moldova! |
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Kleine Irritation in der Ortshistorie ... Werfen wir noch einmal einen Blick auf den Kartenausschnitt (links im Bild). Fünf Kilometer östlich von Targu Ocna befindet sich der Ort Targu Trotus. In verschiedenen historischen Berichten ist nicht ganz ersichtlich, ob diese sich auf Targu Trotus, oder aber Targu Ocna beziehen, aber wahrscheinlich entwickelte sich Targu Ocna später mit der steigenden Bedeutung des Salzabbaus. In der Schrift [8] aus dem Jahr 1905 wird wie folgt berichtet: "... An dem nächsten Karpathenpasse, dem Oituz, hatten magyarische Ankömmlinge den Markt Trotus gegründet ... Trotus ist der Ort, den im 15. Jahrhundert das Heer des Königs Matthias von Ungarn brandschatzte ... Auch nach 1650, als das fremde Element in den rumänischen Städten und Märkten seine ursprüngliche Bedeutung zugunsten der Rumänen schon eingebüsst hatte, war der Index von Trotus, der soltuz, ein Ungar und Katholik. ... In der Blütezeit war Trotus bedeutsamer als Bacau selbst und man konnte in Siebenbürgen noch im Jahre 1538: "Bacau eine Stadt, welche vier Meilen von Trotus steht" schreiben. Alexander Lapusneanu und Jacob Heraklides, moldauische Fürsten desselben Jahrhunderts, hielten sich für ihre auswärtigen Beziehungen mit der ungarischen Welt Siebenbürgens Schreiber, Diaken aus Trotus, die ihre Muttersprache nicht verlernt hatten. ... In den ersten Zeiten ging durch Trotus der ganze, nicht gering zu schätzende Handel mit der grossen Handelsstadt ... mit dem blühenden Brasov (Kronstadt), und in diesem moldauischen Orte sassen die Zöllner des Fürsten, ... Die Bedeutung von Trotus wurde noch erhöht durch die in der Nähe liegenden Salzbergwerke, deren ungarische Ausbeuter, Ciangai oder Sangai, aus dem dortigen Dorfe, das um das Jahr 1650, 300 Häuser zählte ..." |
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Manastirea Caraclau Weitere Klöster in unmittelbarer Nähe zu Targu Ocna findet man im Nordosten nahe dem Dorf Caraclau, sowie in Bogdana südöstlich von Onesti (siehe oberer Kartenaussxchnitt). Der nahe Ort Manastirea Casin ist reinweg eine Ortsbezeichnung, alo nicht beirren lassen, hier gibt es kein Kloster!!! Manastirea Caraclau befindet sich auf einem Hügel über dem Dorf Caraclau, welches zur Comuna Barsanesti gehört. Vom Abzweig im Zentrum von Caraclau beträgt der Anfahrtsweg ca. 2 km. Das von fünf Nonnen (2023) bewirtschaftete Kloster befindet sich in abgeschiedener Lage auf knapp 350 Höhenmeter. |
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Die neue Kirche ... von Manastirea Caraclau wurde im traditionellen Stil Moldovenesc erbaut. Im Jahr 2023 begann man mit der Innengestaltung der Kirche. Die Grundsteinlegung zum Bau der neuen Kirche erfolgte im Jahr 2010. Hram: "Nasterea Maicii Domnului" und "Sf. Ecaterina". |
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Die kleine Holzkirche ... Biserica Sf. Spiridon von Manastirea Caraclau wurde im Jahr 2001 erbaut und diente den Nonnen als erste bescheidene Gebetsstätte. Die Grundsteinlegung des neuen Klosters erfolgte am 25. November 2000. Im Jahr 2004, genau 500 Jahre nach dem Tod des moldauischen Fürsten Stefan cel Mare, erfolgte die Weihung der Holzkirche. ... Nun fragt sich der aufmerksame Betrachter dieser Seite, ob es denn hier nur neue Klöster gibt?! Natürlich nicht. Im weiteren Umland gibt es zahlreiche historische Klöster, aber da wir uns hier auf das unmittelbare Umland von Targu Ocna konzentrieren, soll nun zum Schluss noch ein historisches Kloster vorgestellt werden ... |
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Manastirea Bogdana In dem Kloster leben ca. 50 Nonnen. Alles hier rundum ist penibel gepflegt und vom Frühjahr bis in den Herbst wird man immer fleißige Nonnen und Schwestern antreffen, welche die Grünanlagen des Klosters pflegen. Aber man sieht eben nur diese Nonnen. Häufig existiert in den großen Klöstern eine ziemlich ausgeklügelte Arbeitsteilung. Je nach ihren Fähigkeiten spezialisieren sich die Nonnen für bestimmte Aufgabengebiete, wie etwa Kloster- und Gartenpflege, Restauration und Reparaturarbeiten, Küche, Wäscherei, liturgische Dienste, Verwaltungsaufgaben u.v.m. ... In einem anderen Kloster wurde ich in den Speisesaal geladen und bekam ein sehr gutes Essen angeboten. Die Äbtissin wollte im Anschluss wissen, wie es mir geschmeckt hat und legte großen Wert darauf, dass ich meine Lobpreisungen dann auch persönlich den Nonnen in der Küche mitteile. Und in der Tat ist das Thema "Klosterküche" sehr interessant und häufig anregend für die eigene Küche! |
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Das Gebäudeensemble ... von Manastirea Bogdana ist durchweg als historisches Monument eingestuft ... Cod: BC-II-a-B-00794 ... |
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Im Eingangsbereich ... zum Kloster gibt es sogar - man staune !!! - eine deutsch-sprachige Kurzbeschreibung zur Historie: "... Das Kloster Bogdana, gegründet schon früher, wurde erbaut im Jahre 1670 von Solomon Barladeanu, Kanzler des Herrschers, also erster in dessen Rat und seiner Frau Ana. Die heilige Einweihung der Kirche machte der Metropolit der Moldau (also kirchliches Oberhaupt im Staat) und sein Gast aus Jerusalem, der Patriarch Dosieti, am 2. August 1670. Der erste Abt des Klosters, aus alten Schriften bekannt, ist der heilige Teodosius der im Jahre 1669 als Bischof von Radautz gewählt wurde, dann 1670 Bischof von Roman und 1674 Metropolit der Moldau. Im Jahre 1676 ist er dann zurückgekommen als Abt, nach Bogdana. Im Jahre 1694 wurde er von den Tataren enthauptet, als er im Kloster Brazi weilte. Heute ist er bekannt als der heilige Märtyrer Teodosie von Brazi und wird am 22. September gefeiert. Von Anfang an war die Kirche von einer Mauer umgeben und wurde auch als Verteidigungsort von den örtlichen Bewohnern genutzt. ..." |
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Ein kleines Schild ... verweist auf das Grabmal: "Hier liegt der Diener Gottes Matei, genannt zum Hauptmann, aus Ungarn-Wallahien verwiesen, am 23. März 1689 von Räubern getötet." "... Außer seiner kultischen Rolle hatte das Kloster auch eine wichtige kulturelle Bedeutung durch die Tätigkeiten der Mönche, vor allem durch die Schriften, die hier mit der Hand geschrieben wurden. Im Jahre 1855 bauten die Mönche eine der ersten Schulen in der Gegend, für arme Kinder, wo diese schreiben und rechnen lernten. Im Jahre 1960 wurden die 70 Mönche vertrieben vom kommunistischen Regime, und hier ein Krankenhaus für geistlich Behinderte gegründet. Im Jahre 1975 wurde dieses ersetzt durch ein Pionierlager. Selbstverständlich hatte unter diesen Bedingungen das Gebäude zu leiden, und auch die kirchlichen Reliquien, die es beherbergte. Dazu kommen noch die Folgen des Erdbebens am 4. März 1977. Nach einiger Zeit konnte Pfarrer Isaia Tugurlan das Kloster neu gründen, das ihm sehr am Herzen lag. Unterstützt von der Äbtissin Stavrofora Cristofora Harjaba und einer Gruppe von jungen Nonnen wurde unter schweren Bedingungen und harter Arbeit das Kloster wieder restauriert, so wie es sich jetzt befindet. ..." |
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Die Kleine Kirche ... auf einem Hinterhof des Klosters fungiert als Paraclis für die kältere Jahreszeit. "... Zur Zeit des Kommunismus wurde hier eine Sammlung kirchlicher Reliquien untergebracht, als Abteilung kirchlicher Kunst ders ganzen Kreises Bacau. Am 8. April 2001 verliess der Archimandrit Isaia diese Welt, nachdem er sein Ziel verwirklicht hatte, im Alter von 73 Jahren ..." |
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Das Paraclis im Innern ... in dem sich die Nonnen zu allen Zeiten des Tages zum persönlichen Gebet einfinden. Übrigens ... um eine Brücke zwischen dem Salzbergbau und den vielen historischen Klöstern der Umgebung zu schlagen ... waren auch die Klöster wichtige Abnehmer des gewonnenen Salzes, denn gesalzener Fisch war eine bedeutende Nahrungsgrundlage der Klosterbewohner. In dieser - so gänzlich unscheinbaren Region - haben wir am Ende der Betrachtungen erfahren, wie lebendig das Klosterwesen in Rumänien ausgeprägt ist, dass alte Klöster in der Tradition alter "Betriebsamkeit" fortgeführt werden und neue Klöster aus ganz unterschiedlichen Beweggründen entstanden und weiter im Entstehen sind. Da ist es die Erinnerung (Memorandum) an einen historisch bedeutsamen Ort; da ist es die Wiederbelebung eines Klosters auf seinem historischen Platz; da sind es ganz normale Menschen, die ein erfolgreiches Leben im Ausland führten und sich am Ende der orthodoxen Spiritualität hingeben und sich für eine Klostergründung engagieren und am Ende dort selbst als Mönch einziehen; da sind es die Familienschicksale, welche in Gedenken an ihre verstorbenen Liebsten einen spirituellen Ort zur bleibenden Erinnerung errichten. Für all die neuen Klosterklausen und Klöster braucht es natürlich auch das nötige "Personal", was nur in einem Land möglich ist, in dem die Religion noch sehr tief in der Bevölkerung verwurzelt ist. |
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