Zwei Tage im Vâlcan-Gebirge.
oder: ... Wie durch ein Wunder eine Kirche entstand.

Fotos: Wilhelm Scherz (September 2000)

 

Muntii Vâlcan - Blick unterhalb des Straja-Gipfels nach Westen, Richtung Oslea-Massiv. Rechts im Bild erhebt sich das Retezat-Gebirge.

Von Lupeni aus geht es so man will, mit einem Sessellift hoch hinauf in das Vâlcan-Gebirge der Südkarpaten. Der Lift endet an einer Ansiedlung vieler kleiner Bungalows in einer Höhe von ca. 1350 Meter. Eine der wohl witzigsten und höchstgelegendsten Bungalow-Siedlungen Rumäniens, die kaum von ausländischen Touristen besucht wird. Nur wenige Meter von der Liftstation entfernt, gibt es eine komfortable Cabana. Aber die eigentliche uralte Cabana Straja Salvamont (in der sich die Bergwanderer einfinden) liegt immer die aufsteigende Strasse entlang, noch ca. 2 km entfernt. Neben der Cabana befindet sich auch noch eine ältere Hotelanlage (die aber wesentlich teurer ist als die alte Cabana). Nebenher kommt man in der Cabana auch schnell mit den Leuten vom Bergrettungsdienst (Salvamont) ins Gespräch, was natürlich äusserst interessant ist. Die Leute stammen allesamt aus Lupeni und betreuen dazu den Bergrettungsdienst im Retezat-Gebirge, zudem viele der Mitglieder nebenher auch dem örtlichen Speleo-Club angehören. Sie sind somit die idealen Ansprechpartner für die Höhlenregionen im Kleinen Retezat, sowie anderen hier befindlichen Karstregionen.

 


 

Holzkirche überhalb der Liftstation. Unten im Tal zu sehen, die Bergarbeiterstadt Vulcan.

Da zeigt sich der Besucher doch recht erstaunt. Eine Maramureser Holzkirche in den Südkarpaten? Was hat´s damit wohl auf sich? Eine wundersame Geschichte steckt schon dahinter:

 

Eines Tages ist in der Cabana nahe der oberen Liftstation eine Glühbirne implodiert, wobei innenwändig ein Niederschlag ähnlich eines Kreuzes entstanden ist. Die Leute der Cabana zeigten das dem Besitzer (den Patron von Lupeni). Der war davon so sehr ergriffen, dass er das für ein göttliches Zeichen hielt, hier an diesem wunderschönen Ort eine ebenso wunderschöne Kirche zu stiften.

 

Die Kirche wird von einem ständig anwesenden Mönch betreut und dient als Wallfahrtskirche den Bergarbeitern dieser Region.

Das kunstvoll mit Schnitzereien versehene Holzkreuz wiegt 170 kg.

 

Erbaut wurde die Kirche von Maramureser Baukünstlern. Die Innenmalereien stammen von einem Künstler aus Arad, hingegen die gesamten Holzschnitzarbeiten der Kirche ein Meister aus der Moldau gefertigt hat.

 

Am 23. Oktober 1999 wurde die Kirche feierlich eingeweiht.

 

Der Vf. Straja (1868 m).

Rechts im Bild zu sehen, eine Rauchwolke im aufsteigenden Wald. Dort befindet sich die Cabana Straja Salvamont, gelegen in 1445 Meter Höhe. Dort gibt es zwei Skilifte, von denen aber womöglich im Winter nur noch einer betrieben wird.

 

Sonnenuntergang über Cabana Straja Salvamont!

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Und noch ein abendlicher Blick durch das Tele, hinüber zum Retezat-Gebirge.

 

Blick kurz unterhalb des Vf. Straja auf das Parâng-Gebirge, welches sich im Hintergrund über einer Dunstglocke erhebt. Der darunter liegende Gebirgsverlauf ist die Fortsetzung des Vâlcan-Gebirges in Richtung Petrosani. Wer in einer Tagestour nach dort hinüberwandern und absteigen will, orientiere sich nach dem kleinen Gipfel ganz links unterhalb der Dunstglocke. Auf diesem letzten Gipfel befindet sich ein geometrischer Punkt. Ein kleiner Holzturm dient als Orientierung. Dort geht es dann über kleine Pfade hinunter in Richtung Petrosani. Für den Abstieg sollte man ca. 2 Stunden einplanen!

 

Blick vom Vf. Straja durch das Tele, hinüber auf das Sureanu-Gebirge (Muntii Sebesului). Der Gipfel rechts oben ist der Vf. Sureanu (2059 m). Unten im Tal zu sehen die Bergarbeiterstadt Vulcan.

 

Der Gipfel des Vf. Straja (1868 m).

Nochmals gut zu sehen, der sich zuerst nach rechts und dann nach links ziehende Kammverlauf des Vâlcan-Gebirges in Richtung Petrosani.

 

Blick nach Ost. Weit unten verläuft das Valea Jiului (Schil-Tal).

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Und wenn man genau schaut, dann erkennt man, dass nicht alle Schafe ins Tal getrieben wurden. Einige hängen hier noch im Himmel fest!

:-)

Karte: Muntii Vâlcan (Vâlcan-Gebirge) HIER


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