"Trovanti", "Zona relicvelor rupestre", ... es sind Bezeichungen, die sich erst bei viel gereisten Rumänienfreunden in voller Intensität entfalten. Es sind einerseits die kleinen, im "hinterwäldlerischen" Bergland verborgenen Natur- und Kulturschönheiten, zum anderen empfindet der Besucher aus westlichen Kulturkreisen hier bei Buzau ein Höchstmaß an Mystizismus und Spiritualität, was seines Gleichen in Rumänien sucht. Natürlich lösen sich mindestens der Mystizismus auf, sofern die geschichtlichen Hintergründe ins Blickfeld geraten und wir in Folge eher eine tiefe Bewunderung für die Besonderheiten christlicher Siedlungsgeschichte empfinden. Die christlichen Kultstätten der "Zona relicvelor rupestre" befinden sich im Vorgebirge der Muntii Buzaului im Gebiet zwischen den Gipfeln Vf Zboiu (1114 m) und dem Vf. Ivanet (1191 m). Erste überlieferte Dokumentationen über dieses Gebiet stammen aus dem 13. Jahrhundert. Bezogen auf die in den Fels getriebenen Kirchen und Einsiedeleien finden sich schriftliche Überlieferungen ab dem 16. Jahrhundert. Über lange Zeit war das Eremitentum im Sinne christlicher Besiedlung hier vorherrschend. Unter dem Einfluss der Woiwoden erfolgte schliesslich der Wandel vom Eremitentum hin zu einer zönobitischen Organisation. Dies förderte zwar die Entwicklung des klösterlichen Lebens, trug aber letztendlich zum Ende der Einsiedeleien bei. Werfen wir zunächst ein ganz vereinfachtes Bild auf die geschichtliche Entwicklung des Christentums auf dem Gebiet des heutigen rumänischen Staatsgebietes, vorrangig aber in den historischen Regionen der Moldau und Walachei: Erste schriftliche Überlieferungen stammen aus der Zeit der römischen Provinzen Dacia (bis 271 n. Chr.), insbesondere trat dabei der Apostel Andreas (Sfantul Apostol Andrei) im Gebiet der Dobrudscha hervor. Schon zu dieser Zeit kam es zu einer regionalen Verbreitung des Christentums in Richtung der östlichen Ausläufer der Ostkarpaten. Aber auch nördlich der Donau entwickelten sich erste christliche Strömungen und bereits im 3. und 4. Jahrhundert gab es dort die ersten orthodoxen Bistümer, welche Konstantinopel unterstellt waren. Im 9. Jahrhundert waren die sich entwickelnden Bistümer der bulgarischen Orthodoxie unterstellt (kyrillische Kirchenschrift und kirchenslawische Liturgie). 1359 Gründung der Metropolie in Curtea de Arges und 1401 Gründung der Metropolie in Suceava ... Ende des 15. Jahrhunderts Gründung der orthodoxen Metropolie in Feleac (nahe Cluj-Napoca) .... Ab Mite des 15. Jahrhunderts kam es zu bedeutenden Klosterstiftungen durch die großen Fürsten seiner Zeit in der Moldau und der Walachei. Im 16. Jahrhundert hielt die rumänische Sprache Einzug in der orthodoxen Kirche und mitte des 16. Jahrhunderts war die orthodoxe Bewegung im Buzau-Raum von einer starken Strömung des Anachoretizismus (Anachoretismus) geprägt. In dieser Zeit entstanden zahlreiche in den Fels geschlagene Kirchen unnd Mönchszellen. Durch das Leben in Isolation und Abgeschiedenheit versprach sich der streng Gläubige von hoher Spiritualität begleitet, Gott möglichst nahe zu sein. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde das "Kirchenslawisch" durch die rumänische Sprache in kyrillischen Buchstaben abgelöst. Vereinigung der Fürstentümer Walachei und Moldau 1859 ... mit führender Metropolie in der Walachei. 1925 errichtete die rumänisch orthodoxe Kirche ihr eigenes Patriarchat ... Die "Zona relicvelor rupestre" in der Buzau-Region gehört historisch zum Fürstentum Walachei. An dieser Stelle sei es zunächst angeraten, einen Blick auf die frühe Historie zu werfen und führen einige Auszüge aus "Türkische und Ungarische Chronica / 1663 / Nürnberg" an: "... Die Walachey ist vor Zeiten den Ungarn tributar gewesen / hat allzeit ein eigen Fürsten oder Weywoda gehabt. Anno 1391, hat der Türck angefangen in diesem Land zu rauben und zu streiffen. Anno 1394, hat sich der Weyvvoda in der Walachey gegen den Türcken bey Nicopolis wohl gehalten. Anno 1415, überfiel Mahomet die Walachey / und wurd der Weyvvoda gedrungen den Türcken Jährlich Tribut zugeben. Anno 1461, überfiel er (die Türken) die Walachey wieder / ob schon der König in Ungarn dem Weyvvoda hülff gethan hatte. Anno 1486, ist der Aly Beeg mit grossem Heer in die Walachey gezogen / hat sich mit dem Weyvvoda vereinigt. ..."... Allein dieser Auszug aus einer recht kurzen Phase der Geschichte der Walachei verdeutlicht, von welch stetigen Phasen von Krieg, Plünderung und Vertreibung die einfache Bevölkerung berührt war. Häufig fanden diese Menschen in den Subkarpaten versteckte und schützende Rückzugsräume. Nach der Schlacht von Mohács im Jahr 1526 geriet auch die Walachei unter einer türkischen Herrschaft, welche bis 1829 andauerte. Das Land hatte die schwere Last hoher Abgaben über die Hohe Pforte an die Türken zu leisten und wenn auch es während der Kriegszüge der Türken zu Plünderungen mancher orthodoxer Klöster kam, so konnten dennoch die Menschen in der Walachei ihren orthodoxen Glauben weiter aufrecht erhalten. Rumänische Fürsten stifteten und erbauten in dieser Zeit sehr bedeutende orthodoxe Klöster, welche in heutiger Zeit auch ein großes touristisches Potential ausmachen! Nun sei es genug der kurzen geschichtlichen Vorworte, was aber hinreichend genügen sollte, den interessierten Besuchern in der Buzau-Region ein gebotenes Fundament mit auf den Weg zu geben. |
|
Wir sind "Umgezogen" ... und haben am Abend unser Zeltlager am Dorfrand von Ulmet errichtet. Nach unseren vorherigen Besuchen (Teil 1 der Reise) der Vulcanii Noroiosi und des Platoul Meledic besuchten wir noch das Kloster Gavanu. Zu später Stunde bezogen wir Quartier in der Pensiunea Casa Pauna in Lunca Frumoasa. Der Besitzer der Pension gab uns für den nächsten Tag den Tipp, die Babele de la Ulmet zu besuchen. Wir hatten folgenden Tags noch einige andere Ziele angefahren und trafen zum Abend in Ulmet ein. Der wunderschöne Lagerplatz unterhalb der Trovanti ist sehr schwer anzufahren. Auch ist die Durchfahrt zwischen den letzten Grundstücken sehr schmal und wir mussten gar eiumal die Autospiegel einklappen. Mit großer Neugierde stiegen wir am nächsten Morgen zu den Trovanti hinauf ... |
|
![]() |
Trovanti de la Ulmet (Trovanti Babele de la Ulmet) Die "Trovanten" sind im rumänischen Sprachgebrauch (trovanti) seltsam anmutende Steine von häufig runder oder kegelförmiger Struktur, welche aus verdichteten Sand- und Sedimentschichten bestehen. In diesem Bild haben Wind und Regen die umliegenden Lehmschichten abgetragen und nur unter dem schützenden Dach der härteren Steine hat diese weiche Schicht noch Bestand. Natürlich ist auch das härtere Gestein durch die Witterungsbedingungen weiter erodiert. Um allerdings eine so runde Form entstehen zu lassen, braucht es noch anderer Faktoren. Eine Theorie besagt, dass diese Sandschichten durch ein Karbonatzement gebunden sind. Sie unterliegen einem eigenen "Wachstum" wobei die Ablagerungsrate in über 1000 Jahren bis zu 5 cm betragen kann. Häufig werden diese Steine im Volksmund auch als "lebende Steine" bezeichnet, was aber nicht die Herausbildung dieser Trovanti erklärt. |
|
![]() |
Auf den untersten Lagen ... des Bergrückens gibt es eine schöne zusammenstehende Figurengruppe. |
|
![]() |
Wie riesige Schutzschilder ... sehen diese Steine aus. |
|
![]() |
Die Struktur ... dieses dickeren Gebildes zeigt ganz deutlich die Schichtstrukturen. Gegenüber des Tales befinden sich einige steile Felsriffe, welche durchgehende Gesteinsschichten aufweisen, die sich mit zwischengelagerten Sand- und Lehmschichten von ähnlicher Mächtigkeit ablösen. In diesem Falle handelt es sich also sicher nicht um jene selbst "wachsenden" Trovanti. Diese Rundungen können eigentlich nur in stark fliessenden Gewässern oder in einem Küstenbereich eines Meeres geformt worden sein. Vor 13 millionen Jahren befand sich dieses Land hier in der Tat auf dem Grund eines Meeres. Hingegen finden sich in anderen Regionen (z.B. Muntii Metaliferi) Trovanti, welche in krustenartiger Struktur aufgebaut sind. Berühmt sind auch die Trovanti in der Kiesgrube von Costesti in Oltenien, welche ebenfalls eine beeindruckende Formenvielfalt aufweisen. |
|
![]() |
Steigt man dem Bergrücken weiter hinauf, ... so gelangt man von der kleinen Bergwiese in einen sich anschliessenden Bergwald. Viele Besucher gehen hier nicht weiter, weil sie denken, dass der Abschnitt der Trovanti hier endet. In diesem Bild ist gut zu erkennen, dass die Trovanti entsprechend der sedimentierten Mikroschichten auseinanderbrechen. |
|
![]() |
Balena si Delfinul |
|
![]() |
Coloana
|
|
![]() |
Touristinformation in Bozioru
|
|
![]() |
Eine Übersichtskarte
... zeigt die Lage des heutigen rumänischen Landes vor 13 millionen Jahren. Die Buzau-Region befand sich zu dieser Zeit auf dem Grund eines Meeres. Nachfolgend erkennt der Betrachter spätestens hier, dass die Entstehung der Trovanti eindeutig aus den härteren Schichtungen des Meeresbodens hervorgehen. Verdunstungen großer Wassermengen und nachfolgende Bodenhebungen führten dazu, dass sich das Schwarze Meer und das Kaspische Meer herausbildeten. Der einstige Meeresboden mit seinen unterschiedlich verdichteten Sanden und Schlicken unterlag Senkungen, Hebungen und Faltungen infolge tektonischer Verwerfungen. In der Region Vrancea und Buzau treten diese Schichtungen besonders massiv zu Tage und es erstaunt den Reisenden, wenn er zwischen feinen Sedimentschichten von einer Dicken von 20 cm eine darauf folgende helle Schicht aus durchweg versteinerten Muscheln betrachten kann. Die herausragenden Gesteinsplatten treten hier mitunter in großer Mächtigkeit hervor. |
|
![]() |
Deftiges Frühstück
|
|
![]() |
Zona relicvelor rupestre
"Poiana Cozanei befindet sich im Ivanet-Massiv im Buzaului-Gebirge und ist praktisch ein Märchenland, umgeben von Hügeln. Im Sommer bilden die Grüntöne der Bäume, der blaue Himmel und die umliegenden Blumenwiesen eine wundervolle Kulisse, an der man sich sattsehen kann. Über diesen Ort wurden auch Gerüchte laut, dass ein General aus kommunistischer Zeit ein okkultes Unternehmen gegründet habe, weil er glaubte, dass es hier starke elektromagnetische Felder gäbe und paranormale Phänomene auftreten würden." |
|
![]() |
Fundul Pesterii
Die kleine Grotte ist auf Initiative des Geschichtsmuseums in Buzau mit einem Schutzgitter verschlossen. Einer touristischen Schautafel entnehmen wir folgende Informationen: "Die Grotte diente in der Vorgeschichte als Wohnstätte und Schrein mit magisch-religiösen Funktionen. Die Wände seien aufgrund der darauf befindlichen Darstellungen ein "wahres historisches und künstlerisches Archiv". ... Die Graffiti zeigen Waffen: Speer- und Pfeilspitzen mit oder ohne Schaft, Dolche, aber auch andere Zeichen die spezifisch für die prähistorische Höhlenkunst sind ...: Bogen mit Pfeil, Pentagram, rechte Hand, verschiedene anthropomorphe Figuren, Winkel, Dreiecke, andere geometrische Figuren, Bäume usw. ... Darüber hinaus wurden diese Symbole in der späteren Feudalzeit mit weiteren Ritzungen und Graffiti überlagert: Kreuze, Kultgegenstände, Namen in neugriechischer oder kyrillischer Schrift, Jahreszahlen usw., woraus 3 Besiedlungsperioden ablesbar sind ..." |
|
![]() |
Scaunele lui Negru Voda
Bei Fundul Pesterii steigt man über einem schmalen Pfad weiter im Hochwald steil bergauf. So gelangt man direkt zu einem aufragenden Felsen, der "Stühle des Negru Voda". Hoch oben erkennt man drei von Menschenhand eingeschlagene Nischen. Im oberen Spitz des Felsens befindet sich eine weitere riesige Einbuchtung mit dem Namen "jitul domnesc" (der Thron / Kaiserstuhl). Auch in den Felsen rundum sind zahlreiche Vertiefungen und Ausbuchtungen zu erkennen. |
|
![]() |
Chilia lui Dionisie (1639)
Chilia lui Dionisie Torcatorul Steigt über Poiana Cozanei geradezu bergauf, so befindet sich diese in den Fels geschlagene Einsiedlerklause in einem aufragenden Felsen zur linken Seite. Eine Datierung dieser Felsenhöhle ist nicht überliefert. Unter den Forschern besteht Uneinigkeit über das Alter dieser Höhle. Die ältesten Angaben zur Entstehung werden von Dramboceanu auf die Zeit zwischen dem 3.-6. Jahrhundert datiert. Die Existenz bestimmter Kreuze (Strahlenkreuz) und der Spitzbogenfenster könnten auf das 4.-5. Jahrhundert hindeuten. Andere Forscher datieren die Höhle auf das 16.-17. Jahrhundert. |
|
![]() |
Den Zugang zur Chilia lui Dionisie
... erreicht man seit einigen Jahren sehr komfortabel über eine Metalltreppe. An dieser Stelle sei noch einmal auf den Text einer Informationstafel in Alunis verwiesen: "Die etwa 30 natürlichen und anthropogenen Höhlen in den Muntii Buzaului sind viel mehr als eine simple Seite der Geschichte ... Alexandru Odobescu war einer der engagiertesten Forscher, der sie Ende des 10. Jahrhunderts inventarisierte, 1871 beschäftigte er sich mit der Organisation von archäologischen Exkursionen im Bereich der Felsgebiete, an denen auch der Maler Heinrich Trenk beteiligt ist. ... 1924 veröffentlichte Emil Grigoras ein Buch über die archäologischen Resultate, das jedoch nie wiederveröffentlicht wurde, ..." Alexandru Odobescu bezeichnete das geheimnisvolle Gebiet auch hingebungsvoll "als einen Berg Athos im Kleinen." Heinrich Trenk hatte im Jahr 1830 ebenfalls ein Buch verfasst unter dem Titel: "Podul de la Buzau". Wer aber ist dieser Mann? ... Im "Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde / Verlag von Franz Michaelis / Hermannstadt /1887" findet sich der Vermerk: "Heinrich Trenk, geboren in Zug (Schweiz), wanderte als junger Mann nach Siebenbürgen aus, lebte längere Zeit in Hermannstadt als Privatzeichenlehrer und Maler, übersiedelte dann nach Bukarest, wo er unlängst, halb erblindet, starb." Weiterführende Forschungen und Analysen über dieses Gebiet erfolgten durch Professor Basil Iorgulescu (Fachgebiet: rumänische und latainische Sprache) im Jahr 1892. Die Forschungsarbeit wurde später in der Ausgabe "Geografische, statistische, wirtschaftliche und historische Wörterbuch des Kreises Buzau" veröffentlicht. Der Schwerpunkt lag dabei natürlich auf die Entschlüsselung und Registrierung der zahlreichen Inschriften. |
|
![]() |
Im Innern der Einsiedelei
Die in früherer Zeit nur durch eine eher provisorische Holzleiter erreichbare Einsiedelei ist als historisches Denkmal unter der Registernummer: LMI BZ-II-m-A-02432.07 verzeichnet. Der Name der Einsiedelei geht auf seinen letzten Bewohner, dem Einsiedler Dionisie im 19. Jahrhundert zurück. |
|
![]() |
Die Innenwand
...
beim Ausgangsbereich ist zu Teilen mit einem Kalkputz
überzogen, auf dem noch Fragmente einer alten Bemalung auszumachen
sind. Leider haben nicht wenige Besucher über die
zurückliegende Zeit unserer Moderne dieses historische
Vermächtnis nicht zu schätzen gewusst und ihre neuzeitlichen
Gravuren und Kritzeleien hinterlassen. In einigen Jahrhunderten werden
wohl die Forscher ihrer Zeit unserer heutigen Moderne eine gewisse
Primitivität und "Kulturlosigkeit" zuschreiben!
|
|
![]() |
Bisericuta lui Iosif (Schitul Ioan Bogoslov)
Aufsteigend von Chilia Dionisie erreicht man über einen steilen Pfad, der Markierung "blaues Dreieck" folgend, diese schöne Felsenkirche. Eine kleine Tafel zeigt an: "Schitul Ioan Bogoslov / Schriftlich erstmals dokumentiert im Jahr 1587" |
|
![]() |
Weitere Informationen ... findet der Besucher auf einer zweiten Infotafel vor der Kirche: "Es ist die imposanteste Steinkirche in Nucu. Sie ist in einen schroffen Felsen geschlagen und in seinem ursprünglichen Zustand gut erhalten, mit einem Eingang aus präzise in den Fels gehauenen Stufen. Der Bau ist in Süd-Nord-Richtung angelegt und weist in der Mitte eine leichte Einbuchtung auf, die sich durch die ursprüngliche Unterteilung in zwei Räume oder durch das Graben in zwei Etappen erklären lässt. Um die Aufenthaltsverhältnisse zu verbessern, wurde ein Fussboden verlegt und die Wände verputzt. Bei einer Feuerstelle im ersten Raum wurde der Rauch durch einen raffinierten Abzug abgeleitet. Im zweiten Raum (der Kirche) ist der Altar nach Norden ausgerichtet und verfügt über einige Nischen in einer derer auch Platz für die Ikone des Schutzheiligen war. In der Mitte des Bauwerks befindet sich ein Fenster. Um den Eingang und das Fenster vor eindringendem Wasser zu schützen, wurden kleine Rinnen in den Fels eingelassen. .." |
|
![]() |
Und weiter steht geschrieben ...
"... Über dem Eingang ist ein Fisch eingemeißelt, ein frühchristliches Symbol. Eine Holzveranda wurde im Aussenbereich hinzugefügt. Die im Fels eingelassenen Spuren der Dachbalken hinterlassen ein vollkommen symmetrisches Muster in der schrägen Wand. Alles deutet darauf hin, dass sich hier eine bedeutende Kirche befand, wahrscheinlich die des Klosters "Ioan Bogoslov". Die Datierung der Siedlung beläuft sich auf das 16. Jahrhundert. ... Vor der Kirche steht eine große Tanne, der "Mast der Karpaten". Als Alexandru Odobescu 1871 in Begleitung des Malers H. Trenk die Gegend besuchte, hinterlies der Maler auf seinen Zeichnungen die Tanne als Waffe eines Gesetzlosen." Cod. monument istoric: BZ-II-m-A-02432.08 |
|
![]() |
Agatonul Vechi
Die Ruine des Agatonul Vechi befiudet sich unmittelbar an einem steilen Berghang. Auf den ersten Blick erkennt man die Spuren des einstigen Bauwerks nicht. Erst die Rückseite der Felsen zeigt die Überreste der zerstörten Klosterklause. Cod. Monument istoric: BZ-II-m-A-02432.02 |
|
![]() |
Eine Infotafel ... gibt Aufschluss über diese Ruine: "Agaton war eines der drei Zwillingsklöster, denen Mihnea Turcitul 1587 das umliegende Anwesen stiftete, welches die Mönche mit Feuer und Äxten vom dichten Bewuchs befreiten. Archäologen sagen, dass die Kirche im 16. Jahrhundert in den Fels geschlagen wurde. Im 15. Jahrhundert verwandelte der Mönch Agaton die Einsiedelei in eine Klosterklause. ... Die Einsiedelei wurde 1596 zerstört. Nach einem bescheidenen Wiederaufbau versiegte die Bewirtschaftung im 18. Jahrhundert vollständig." |
|
![]() |
Am Abgrund ... unmittelbar hinter Agatonul Vechi. Die mitunter recht steilen bewaldeten Berghänge erfordern für den Beuscher eine gute Kondition. So hier der Regen einsetzt, ist der Waldboden sehr schlammig und rutschig, was eine Begehung dieser Abschnitte zusätzlich sehr erschwert. Am Tag unserer Begehung schien zwar die Sonne, aber in der Nacht zuvor regnete es ausgiebig. Ein Foto von unseren Schuhen erspare ich mir an dieser Stelle ... :-) ... Wir steigen weiter bergauf zur nächsten Sehenswürdigkeit ... |
|
![]() |
Agatonul Nou (Bisericuta) MaVon der Vorderseite macht diese Felsengruppe einen recht unscheinbaren Eindruck. Also nicht täuschen lassen und einmal um die Felsen herumgehen! ... |
|
![]() |
Und wieder
... verrät uns eine Infotafel mehr über die Geschichte dieses Ortes: "Agatonul Nou ... Erhalten sind der Boden, die Südwand, ein Teil des Daches, der Altar und eine angrenzende Zelle. Der Altar hat zwei in Stein gehauene Inschriften, die erste in slawischer Sprache, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Erwähnung finden hier die Namen von Neagoe Basarab, dem Erzbischof von Buzau Dositei (...), der Nonne Theodora und dem Mönch Agaton. Unter der Kirche ist ein Kellerversteck zu sehen, in dem eine Person Platz findet. Das Versteck wird durch einen Felsen verdeckt. Hier wurde der Legende nach ein Schatz gefunden, vermutlich ein Schatz der nahen Siedlung. Hier ist Aricescus Bericht über die Legende: ... Gegen Ende der Herrschaft des entthronten Bibescu besuchten drei Bojaren aus Focsani diese Grotte. Drei Tage später entdeckten zwei vorbeikommende Hirten eine leere Stelle im Felsen. Darin lag ein großer Schatz der natürlich von den reisenden Bojaren gehoben worden war." |
|
![]() |
Auch in heutiger Zeit ... kommen Menschen zum Gebet an diesen Ort. Und vielleicht sollte man sich spätestens hier dem bewusst werden, dass Besuche grösserer Gruppen hier nicht angebracht sind. Die Stille ist schnell gestört und das rumänische Prädikat "liniste" für die "himmlische Ruhe" ist dann einfach nicht mehr gegeben. Wer zur Hauptreisezeit diesen Ort besuchen möchte, der sei daran erinnert, dass an den Wochenenden durchaus zahlreiche Kurzausflügler hier des Wegs anzutreffen sind. Deswegen empfielt sich eher ein Besuch an den Werktagen, vorrangig im Frühjahr oder zur schönen Zeit des Herbstes! |
|
![]() |
Von Schitul Agatonul Nou ... führt der Wanderweg weiter bergauf zum Crucea Spatarului auf 980 Höhenmeter. Der Parkplatz im Tal bei Nucu befindet sich auf ca. 580 Höhenmeter. Es gibt zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten um Nucu drei relativ gut markierte Hauptwanderrouten: 1. Wanderroute = 5-6 Stunden: ... Nucu - Poiana Cozanei - Piatra cu Cruce - Piatra cu Semne - Piatra Ingaurita - Crucea Spatarului - Agatonul Nou - Agatonul Vechi - Lacul Mistretilor - Fundatura - Nucu; ... 2. Wanderroute = 2,5 - 3 Stunden: ... Nucu - Poiana Cozanei - Pestera (Fundul Pesterii) - Scaunele Negru Voda - Pestera - Chilia lui Dionisie Torcatorul - Poiana Cozanei - Nucu; ... 3. Wanderroute = 3,5 - 4 Stunden: ... Nucu - Poiana Cozanei - Bisericuta lui Iosif - Agatonul Vechi - Agatonul Nou - Crucea Spatarului - Retour! |
|
![]() |
Crucea Spatarului
Das wuchtige Steinkreuz befindet sich auf dem 980 m hohen Vf. Crucea Spatarului. Das Kreuz hat in seiner Mitte ein dekoratives Sonnen-Symbol. Mehr Infos zur Geschichte des Kreuzes, sowie weitere Infos zur umliegenden Region finden sich HIER! |
|
![]() |
Auf der Bergstrasse ... zwischen den Bergdörfern Fisici - Vavalucile - Scaeni - Buduile - Muscelu-Caramanesti - Colti - Alunis. Die unbefestigte Dorfstrasse führt weitgehend auf hohen Bergkämmen entlang und bietet schöne Ausblicke über das umliegende Bergland. Unser nächstes Ziel ist die einzige bis in die heutige Zeit genutzte Felsenkirche in Alunis. |
|
![]() |
Felsenkirche in Alunis Am Eingang zur Kirche befindet sich ein Infoblatt, welches in rumänischer Sprache Auskunft zur Historie des Ortes gibt: Kurze Geschichte der Kirche, die der Enthauptung des Heiligen
Johannes dem Täufer geweiht ist (29.
August) – Heiliger Ort in der Filiale Alunis, Pfarrei Colti, Dekanat
Patarlagele. |
|
![]() |
Blick in den hölzernen Vorbau ... ... |
|
![]() |
Naos und Ikonostase ... Die urkundlichen Zeugnisse reichen bis ins Mittelalter zurück und bestehen aus Schenkungen, Rechtsstreitigkeiten und Handelshandlungen. So handelt es sich um eine Urkunde des Herrschers Mihnea Turcitul aus den Jahren 1586-1587, mit der seine Frau, Domna Neaga, die Einsiedelei stiftete und sie zu einem Kloster machte; In den Jahren 1649 bis 1668 kam es zu einer Vergrößerung der ursprünglichen Kirche und zu Streitigkeiten mit den Mönchen von Sibiciu. ... In der Zeit seit der Gründung der Alunis-Einsiedelei war sie
wohlbekannt. Als Beweis dient die Schenkung von Frau Neaga, die 1578 die
Einsiedelei mit einem Anwesen besaß. Zwischen 1840 und 1850 wurde am Eingang
der Kirche senkrecht dazu ein hölzerner Vorbau (slon) errichtet, über dem sich
der Glockenturm mit einem kleinen Turm befindet. Dieses Nebengebäude aus Holz
wurde von Abt Antonie Ciolaneanu erbaut. Die eigentliche Kirche
(Steinkonstruktion) hat die Form eines Kirchenschiffs mit einer gewölbten
Decke. Die Apsis des Altars ist klein und mit einem heiligen Tisch, Proskomidie,
Nische für Kultgefäße, sowie mit Fenster ausgestattet. Und das Kirchenschiff hat ein Fenster
zum Öffnen des Raumes und zur Belüftung. Die Abmessungen der Kirche
(des Steinhauses) betragen: 8,80 m lang, 4 m breit und 2,80 m hoch. |
|
![]() |
Zugang zu einer der Mönchszellen ... ... Im Jahr 1870 wurde eine Ikonostase aus Eichenholz mit Zinnikonen nach dem Vorbild der orthodoxen Erminia errichtet. Der Zusammenbruch der Ikonostase im Laufe der Zeit führte dazu, dass es von der spezifischen Luftfeuchtigkeit beeinflusst wurde. Diese wurde vom Mönch Eftimie Ciolaneanu angefertigt und hat im Laufe der Zeit Modifikationen erfahren, ebenso wie einige der Ikonen aus Zinn gefertigt wurden. So wurden 4 gemalte Ikonen auf die Zinntafel aufgebracht. ... Die Veranda – der Pronaos – war mit Gemälden, ebenfalls auf Zinntafeln, geschmückt. Die Kirche wurde mit elektrischer Beleuchtung ausgestattet, was jedoch ihre Originalität als historisches Denkmal untergräbt. Am
Eingang des hölzernen Anbaus befand sich eine Pisanie, in
der die Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten erwähnt werden,
sowie die neueren Gründer. Aus den Reihen der Alunisier wurden
hervorgehoben:
Abt Serafim – Typograf im Bistum Buzăului, derjenige, der nach
dem Original des
Hieromönchs Macarie an der Gestaltung der Göttlichen Liturgie
arbeitete. Die
Arbeit wurde am 10. September 1856 abgeschlossen, während der Zeit
des Bischofs
Filotei. |
|
![]() |
Das Innere der größten Mönchszelle ... teilt sich in zwei Räume auf. |
|
![]() |
Im Vorraum ... befindet sich ein offenes Fenster in der Höhlendecke. Möglicherweise diente dies zu früherer Zeit als Rauchabzug. |
|
![]() |
Kleine Mönchszelle ... unmittelbar über der großen Zelle. |
|
![]() |
LIm Innern ... der kleinen Zelle. Der kleine Höhlenraum von ca. 2 x 3 m diente als schlichtes Quartier. Zu den Mahlzeiten kamen die Mönche sicherlich in der großen, tiefer gelegenen Zelle zusammen. Linksseits der Kirche befindet sich eine weitere kleine Zelle im Fels. |
|
![]() |
Vorbei an der kleinen Zelle ... führt ein Pfad steil ansteigend zwischen den Felsen empor und man gelangt an einen Felsvorsprung. Auch hier wurde der Fels einst bearbeitet und es ist anzunehmen, dass sich an der Stelle ein weiteres Gebäude befand. |
|
![]() |
Colectia Muzeala Colti (Muzeul Ghihlimbarului) https://muzeedelasat.ro/muzee/muzeul-chihlimbarului/ https://muzeubuzau.ro/muzeul-chihlimbarului-colti/ |
|
![]() |
Das Museum in Colti ... befindet sich an der kleinen Landstrasse ca. 3 km unterhalb von Alunis in Richtung Patarlagele. Das in volkstümlicher Architektur errichtete Gebäude wurde in den Jahren 1973-1974 erbaut. Im Jahr 2019 war das Museum wegen einer umfangreichen Renovierung und Neugestaltung geschlossen. Im August des Jahres 2020 erfolgte die Neueröffnung. |
|
![]() |
In dem Museum ... befinden sich einige fotografische Dokumente, welche die uralten Felsgravuren in der Grota Fundu Pesterii im Detail zeigen. So gesehen lohnt ein Besuch des Museums vor einer Anreise nach Nucu. Dort nämlich kann man in die Grotte "Fundu Pesterii" nur durch ein Eisengitter blicken. Vor Ort verweist eine Infotafel auf 3 Perioden der hier analysierten Graffiti und Felsritzungen: "... 3 Besiedlungsperioden: ... a) das Ende der Bronzezeit und der Beginn der Eisenzeit (2000-1200 v. Chr.), als die Kulturgemeinschaften von Buzoia, wie Monteoru, und jene in Westeuropa den Waffenkult praktizierten, als Echo des Fortschritts in der Metallurgie und das Vertrauen des bewaffneten Mannes in seine Stärke, ... b) Späthallstatt, Ende der ersten Eisenzeit (6.-4. Jh. v. Chr.); die Träger der Akinakes-Dolche waren die Geto-Daker; ... c) Feudalzeit (13.-19.Jahrhundert, Einritzungen von Einsiedlermönchen und von den Gläubigen der hier eingerichteten Höhleneinsiedelei Profiru. ..." |
|
![]() |
In mehreren Räumen ... findet der Besucher neben Bernsteinen, Kristallen und Mineralien auch historische Dokumentationen, Volkstrachten, alte Werkzeuge, Haushaltsgegenstände und Arbeitsmaterialien der Hirten und Bergbauern vor. |
|
![]() |
Unterhalb von Colti ... in der Valea Sibiciului treten steile erodierte Felsabbrüche mit ihren hier so typischen Sedimentschichten hervor. |
|
![]() |
Mittagspause ... und ein letzter Blick über das hier breite Buzau-Tal. Frank und meine Wenigkeit hatten erst einmal die tiefen Eindrücke aus der "Zona relicvelor rupestre" zu verarbeiten. Im Anschluss daran fuhren wir auf der Nationalstrasse 10 in Richtung Buzau und zweigen 2 km hinter Ciuta zum orthodoxen Kloster "Manastirea Ciolanu" ab. |
|
![]() |
Tabara Magura Gegenüber Manastirea Ciolanu befindet sich eine nach rechts aufsteigende Bergwiese mit unzähligen steinernen Kunstwerken. In verschiedenen Jahren trafen hier viele Künstler zusammen, um vor Ort ihre Werke in den Stein zu meißeln. Die Kunstwerke sind nach den verschiedenen Jahren auf kleinen Schautafeln aufgelistet ... https://muzeubuzau.ro/en/tabara-de-sculptura-magura/ |
|
![]() |
Nur ein kleiner Auszug ... der Steinmetzarbeiten ist hier im Bild zu sehen. Gegenüber des Tales befindet sich Manastirea Ciolanu. |
|
![]() |
Manastirea Ciolanu Erstmalige schriftliche Erwähnungen des Klosters stammen aus dem Jahr 1600. Dieses wurde von Mönchen gegründet. Über die Stifter des Klosters herrscht Uneinigkeit, da kein historisches Dokument als entsprechendes Zeugnis aus dieser Zeit vorliegt. Eine spätere Überlieferung erwähnt Frau Neaga, die Frau des Fürsten Mihnea Turcitul als Stifter des Klosters. Andere Quellen erwähnen den griechisch-stämmigen Dumitru Grecu, welcher zusammen mit anderen griechisch-stämmigen Bojaren eine erste Kirche erbaute und diese den Mönchen als Eigentum übergab. In einer Urkunde vom 8.12.1625 finden auch Ghinea, der Neffe von Ciolan und Dragomir Sorescau als Mitbegründer des Klosters Erwähnung. |
|
![]() |
Salina Slanic Prahova ... https://salrom.ro/salina-slanic-prahova/ .. Unsere letzte Nacht verbrachten wir in einem Hotel im Zentrum der Stadt Valenii de Munte. Wie so oft auf unserer Tour recherchierten wir an den Übernachtungsorten, was es an Sehenswürdigkeiten in der nahen Umgebung noch zu sehen gibt. Frank entdeckte dabei, dass sich die Salina Slanic Prahova ganz in unserer Nähe befand. Natürlich ist uns diese Saline ein Begriff, aber wir hatten die Begrenzung durch das Teleajen-Tal einfach zu engstirnig genommen und westliche gelegene Gebiete einfach vorab ausgeblendet. Übrigens auch westlich von Valenii de Munte gibt es einen Ort Namens Alunis. Also diesen Ort bitte nicht verwechseln mit dem Alunis östlich das Buzau-Flusses! Wir begaben uns also folgenden Tags auf einen kleinen kurzen Umweg nach Slanic.... |
|
![]() |
Zu unserem Erstaunen ... gibt es in der Mine sogar ein Planetarium. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, tief unter der Erde nach den Sternen und fernen Galaxien zu schauen :-) !!! |
|
![]() |
Mina Unirea Im Jahr 1938 begann man mit den ersten Bauarbeiten an der Mina Unirea und 1943 begann man hier mit dem Abbau der Salzes. Diese Mine wurde bis zum Jahr 1970 betrieben und im Anschluss kam es zu einer touristischen Erschliessung. Über 2 km werden die Touristen mit Bussen in den Beuscherabschnitt der Mine hineingefahren. Allein das ist schon sehr imposant. Das gesamte Bergwerk, von dem andere Abschnitte natürlich noch in Betieb sind, besteht aus 14 Kammern mit dem typischen trapezförmigen Profil. Die ebene Fläche der Decke beträgt 10 m, die Breite auf der unteren Basis beläuft sich auf 32 m und die Höhe der Galerien beträgt 54 m. Die Hohlräume der Mina Unirea haben ein Volumen von 2,9 millionen m³ und eine Flächenausdehnung von 7,8 ha.. |
|
![]() |
Ein türkischer Kaffee gefälligst? In der Tat kann man sich hier an dem Imbiss- und Souveniergeschäft auch einen original türkischen Kaffee zubereiten lassen. Weiterhin gibt es in der Mine einen Kinderspielplatz, Sportplätze, einen kleinen Salzsee u.a.. Über die Mine und dem Ort Slanic wird auf dieser Webseite noch zu späterer Zeit ein umfassenderer Bericht erscheinen. Wir verliessen nach fast 3 Stunden diese unterirdische Welt mit "tiefen" Eindrücken. Neben diesem Besucherbergwerk gibt es noch die Salina Targu Ocna (Moldova), die Salina Ocnele Mari (Oltenien), Salina Turda (Jud. Cluj) und die Salina Cacica (Bucovina) und natürlich die Salina Praid im Szeklerland. Nach dem Besuch der Salina Slanic Prahova fuhren wir wieder zurück in die Valea Teleajen. In der Gemeinde Izvoarele nahmen wir einen Abzweig nach links zum orthodoxen Kloster Crasna. ... |
|
![]() |
Blick aus der Ferne ... auf Manastirea Crasna. Das Mönchskloster befindet sich tief in den Bergen in einer sehr abgeschiedenen Lage. Die letzten 2 km zum Kloster waren ziemlich schlecht und so erklärten wir uns den Namen des Klosters mit der Beschreibung des Wegs: "Kras na?" |
|
![]() |
Das grosse Mehrzweckgebäude ... von Manastirea Crasna besitzt eines der größten Aussenwandmosaike mit christlichen Motiven. Ein Mönch erklärte sich bereit, uns durch das Kloster zu führen. |
|
![]() |
Manastirea Crasna Eine erste urkundliche Erwähnung findet das Kloster in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1745. Zu jener Zeit gab es hier eine Einsiedelei mit zugehöriger Holzkirche. |
|
![]() |
Biserica Veche Mit dem Bau der Kirche wurde 1824 begonnen. Die Kirche (links im Bild) fungierte nach ihrer Fertigstellung zunächst als Gemeindekirche. Im Jahr 1824 suchten hier die Einwohner aus der Umgebung Schutz vor einer türkischen Invasion. Im Mai 1828 wurde die Kirche vom Bischof Chesarie aus Buzau geweiht, wobei die Kirche in den Besitz einer neuen Klostergemeinschaft überging. Die esten Unterkünfte bestanden aus kleinen Holzzellen, welche von Mönchen aus den Klöstern Cheia und Ciolanu bezogen wurden. Im Jahr 1836 verstarb die Frau von Nicolae, dem Sohn des Abtes Chelasie. Nicolae entschied sich daraufhin ebenfalls für ein Leben als Mönch und vermachte seinen Besitz dem Kloster. Der Abt richtete hier in folgenden Jahren eine Schule für die Kinder aus den Nachbardörfern ein, wozu auch ein kleines Internat gehörte. |
|
![]() |
Die Ikonostase ... der Biserica Veche. ... Im Jahr 1864 kam es zur Sekularisierung des Klostervermögens, was ein Niedergang des kleinen Klosters zur Folge hatte. Die letzten Mönche gingen zurück in das Kloster Cheia. Im Jahr 1920 wurde das Kloster, in dem nur noch ein Mönch lebte, von Sträflingen aus dem Salzbergwerk Slanic geplündert und gebrandschatzt. Ab dem Jahr 1964 begannen unter Anleitung der Äbte Nicodim und Gedeon erste Restaurierungsarbeiten an der verbliebenen Einsiedelei. In der sozialistischen Zeit wurde im Jahr 1959 unter dem Dekret 410 die Einsiedelei aufgelöst und die Kirche der Pfarrei in Izvoarele zugesprochen. Unter dem Bischof Justinian, M. wurde veranlasst, dass Mönche aus der Einsiedelei Slanic hier her umgesiedelt wurden und ein neues Klosterleben (Schitul) organisierten. In den weiteren Jahren errichtete man hier eine zweite Kirche, neue Wirtschafts-und Sozialgebäude, ein Sommeraltar, ein Refektorium u.v.m.. Im Juni des Jahres 2001 erlangte die Einsiedelei (Schit) den Status eines Klosters (Manastirea). |
|
![]() |
Manastirea Suzana Das Nonnenkloster befindet sich nahe der Nationalstrasse 1A in der Valea Teleajen. Im Westen befinden sich die Berge der Muntii Grohotis und im Osten erhebt sich der Vf. Glabucet (1460 m), welcher ein weiter Ausläufer der Ciucas-Berge ist. Hier leben ca. 25 Nonnen. Inmitten des Klostergeländes befindet sich die Klosterkirche und die gesamte Umfassung des Klostergeländes besteht aus vielen ganz unterschiedlichen aneinander gereihten alten Gebäuden und einem Glockenturm. Der Mix dieser Gebäude mit den liebevoll gepflegten Blumenrabatten davor, verleiht dem Kloster einen besonderen Charme. Im Jahr 1740 gründete die wohlhabende, aus dem transsilvanischen Ort Sacele stammende Stanca Arsicu (als Nonne unter dem Namen Suzana bekannt) eine erste Einsiedelei. Zuvor gab es hier ein Schit des Klosters Sinaia, welches später von den Türken zerstört wurde. 1875-1882 wurde die heutige Steinkirche ebaut. |
|
![]() |
Museum In einem der kleinen Gebäude beherbergt das Kloster ein Museum mit zahlreichen kirchlichen Ausstellungsstücken. |
|
![]() |
- Manastirea Cheia Das Cheia-Kloster befindet sich in der Valea Teleajen auf 897 Höhenmeter. Wahrscheinlich entstand hier im Jahr 1770 erbaut, welche 7 Jahre später von den Türken zerstört wurde. Später wurde eine zweite Holzkirche gebaut, mit einem eingeschnitzten Vermerk "Schitul Cheia 1832". Zu dieser Zeit betrieben die Mönche hier auch die Rinderzucht. Später wurde die Holzkirche durch einen Brand zerstört. 1839 wurde die neue Steinkirche fertiggestellt. Der Glockenturm und das Abtshaus stammen aus dem Jahr 1902. Im 1. Weltkrieg zogen deutsche Truppen durch Cheia und zerstörten zahlreiche Gebäude des Klostergeländes. 1934 war das Anwesen wieder weitgehend restauriert. Im Jahr 1960 lebten hier noch 20 Mönche. 1961 wurde Cheia ein patriarchalisches Kloster. 1985 erlangte das Kloster eine neue Blütezeit und es erfolgten zahlreiche Sanierungsarbeiten. Zu dieser Zeit wurden auch die Gemälde im Innern der Kirche gereinigt, wobei diese Restaurierungsarbeiten erst 1988 zum Abschluss kamen. |
|
![]() |
Die Mönchszellen ... sind frisch restauriert und bei der schönen Stimmung ist man geneigt, sich an die alten Rumänienreiseberichte von Raymund Netzhammer zu erinnern. Der deutsche Netzhammer, in Klettgau geboren und 1886 zum Priester geweiht, legte am 14. Juli 1924 den Grundstein der Bukarester Basiliuskirche (unierte Kirche). 1905 trat er als unierter Erzbischof zurück und bekleidete andere Ämter ausserhalb Rumäniens. Geblieben sind uns aber seine 2-bändige Ausgabe "Aus Rumänien" aus dem Jahr 1913 ... |
|
![]() |
Ein Auszug und Foto aus: "Aus Rumänien / II. Band / Raymund Netzhammer / Verlagsanstalt Benziger & Co.U.G / Schweiz / 1913" "... Kloster Cheia ... der Staretz ... sprach uns von seinen Schwierigkeiten und Sorgen in dem so unendlich weit von der Welt abgelegenen Kloster. ... Es kam mir vor, wie wenn ich noch keinen schöneren Morgen erlebt hätte. Das Bild war aber auch von überwältigender Majestät in der kolossalen Gebirgsnatur und von zartester Feinheit in der malerischen Klosteranlage. Was ich immer wieder bewundern mußte, war der tiefgrüne und gleichmäßig geaßte Rasen, der schöner als der kostbarste Teppich die ganze Hofflur bedeckt. Wie stimmungsvoll und reich sich von diesem Grün das Weiß der Kirche, das Braun der Holzveranden, das Grau der Schindeldächer und das Dunkel der Tannen abheben, welche bei der Kirche stehen und den kräftig fließenden Klosterbrunnen beschatten! Ich habe die berühmtesten rumänischen Klöster gesehen, aber keines hat mir einen so tiefen und so lieblichen Eindruck gemacht wie das Kloster Cheia. ..." |
|
![]() |
Cabana Varful Ciucas Während vor 106 Jahren Raymund Netzhammer von Cheia mit dem Pferdewagen direkt hinauf zum Pasul Bratocea fuhr, hatten wir in heutiger Zeit die Möglichkeit bequem hinauf nach Muntele Rosu zu fahren um dort das abendliche Zeltlager zu errichten. Der nächste Tag versprach gutes Wetter und so entschlossen wir uns nächsten Tags eine Wanderung über die Muntii Ciucas zu unternehmen. Im Jahr 2006 bin ich von Masivul Siriu kommend über Ciucas gewandert. Das war lange her und so freute ich mich sehr auf diese Tagestour. Zelt und Auto ließen wir hier zurück und starteten von Muntele Rosu zunächst über einen schmalen Waldweg hinüber in die Valea Berii, wo nach dem Überschreiten des Baches der erneute Aufstieg zur Cabana Ciucas erfolgt, welche eher einem Refugiu entsprach. Aber was war hier los in der Valea Berii? Ein neuer breiter Forstweg? Sind wir falsch gelaufen? Aber nein, ein Stück hochwärts dann wieder der alt-bekannte steile Pfad hinauf zum Refugiu. Als wir oben aus dem Wald herauskamen staunte insbesondere ich erneut Bauklötzer ohne Ende. Statt der alten Cabana Ciucas fanden wir jetzt hier nun die neue riesige Cabana Varful Ciucas vor ... |
|
![]() |
Die neue "Cabana Ciucas" ... hatte uns unweigerlich zur Einkehr bewogen. Die als riesiges Weinfass verkleidete Eingangstür und auch sonstiges Interior sind liebevoll gestaltet. Obwohl der Charakter der Abgelegenheit etwas verloren gegangen ist, so bietet dieser Ort nun doch die Möglichkeit, dass mehr Menschen die Schönheit der Muntii Ciucas mit weniger Bergerfahrung und Kondition von hier aus erwandern können. Der Fahrweg hinauf zur Cabana ist im oberen Abschnitt sehr steil und nur mit einem Allradfahrzeug zu bewältigen. Nahe der Strasse 1A kann man bei Podul Berii das Auto an einem Parkplatz abstellen und von dort aus zu Fuß hinaufwandern, oder aber nach Absprache, sich von einem Jeep der Cabana abholen lassen. https://www.cabana-varful-ciucas.ro/ |
|
![]() |
Die ersten malerischen Felsen ... erheben sich gleich hinter Cabana Varful Ciucas. Nach einem guten Essen und rumänischen Bier wanderten wir weiter hinauf Richtung Vf. Ciucas. ... |
|
![]() |
Seltsame Felsformationen ... folgen bis hinauf zum Ciucas-Gipfel und bieten schöne Fotomotive. |
|
![]() |
Vf. Ciucas Der 1954 m hohe Gipfel ist je nach Kondition von Cabana Ciucas aus in eineinhalb bis zwei Stunden zu erreichen. Cabana Ciucas befindet sich auf 1595 m und so sind bis hinauf zum Gipfel also 359 Höhenmeter zu überwinden. Wer an Tagen mit wechselhaften Wetter Quartier in der Cabana bezogen hat, kann also mit Glück eine relativ kurze Wetterphase für einen Kurzausflug zum Gipfel nutzen um das Rundumpanorama zu genießen. Nicht selten liegen die Gipfel in den Wolken verborgen und nicht wenige Kurzausflügler haben den Ciucas-Gipfel bei Wind und Nebel eiligst wieder verlassen. |
|
![]() |
Wir setzten unseren Weg fort ... über Saua Tigailor und hatten einen schöne Blick auf den Turnul Goliat und andere Felsformationen. |
|
![]() |
Blick von Culmea Tigaile Mici ... auf Culmea Tigaile Mari. Über Culmea Bratocea stiegen wir dann ab zum Pasul Bratocea. Dort folgt ein Wanderweg der Strasse 1A bis Podul Berii, wo wir dann direkt nach Muntele Rosu aufstiegen. Auf dem letzten Abschnitt zog ein Berggewitter über uns hinweg und wir hatten wieder einmal - sicher auch Dank unserer Klosterspenden - das Glück auf unserer Seite gehabt!!! ... So geht nun auch unser Aufenthalt in der Walachei seinem Ende entgegen. |
|
![]() |
Unser Zeltlager nahe Cheile Turzii Nach den Muntii Ciucas haben wir über den Bratocea-Pass das altrumänische Land hinter uns gelassen. So hiess es dann, in schneller Fahrt das Transsilvanische Becken zu überwinden, um im Westen ins Land der Muntii Apuseni einzukehren. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte. Wir freuten uns auf das was wir noch vor uns haben und erinnerten uns an gemeinsame Apuseni-Touren in der Vergangenheit bei Vollmond, Lagerfeuer und Bere ursus! Zurück zu Teil 1 |
zurück zu:
Copyright © by Wilhelm Scherz · Alle Rechte vorbehalten · All rights reserved